Die Legende von der Siebener Parabel. Stefan P Moreno

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Die Legende von der Siebener Parabel - Stefan P Moreno

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alles erfahren werde. In der Fantasie habe ich mir immer ein Bild von meiner Mutter gemacht und ich habe Angst, dass ich ein falsches Bild von ihr hatte!“

      „Das kann ich gut verstehen“, sagte Harlekin, „ich hätte damit auch Probleme. Aber vielleicht solltest du versuchen, es positiv zu sehen. Du hast jetzt die Möglichkeit, endlich die Wahrheit über deine Mutter zu erfahren und den Grund dafür, warum du weggegeben worden bist! Die Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern, aber vielleicht hilft sie dir für die Zukunft.“

      Beide schauten auf das Wasser und schwiegen einen Moment.

      „Es gibt noch etwas, das mich beschäftigt, Harlekin. Ich glaube nicht, dass wir alle zufällig hier zusammen gekommen sind. Meine Intuition sagt mir, dass es irgendeinen Grund gibt, der uns alle gemeinsam betrifft. Warum sind wir alle in Abständen von drei Stunden angereist? Was möchte Madame Faunette von uns? Will sie uns die Karten legen, uns etwas voraussagen? Wir sind alle vier nicht ganz durchschnittliche Menschen.“

      „Bis auf Major Kamikaze“, widersprach Harlekin. „Die passt einfach überhaupt nicht hierher. Du wirst sie ja bald kennen lernen, Joaquin. Sie ist eine Kampfmaschine!“

      „Also langsam bin ich wirklich gespannt auf sie. Gehört ihr das Motorrad, das am Eingangstor steht?“

      „Ja, mit dem Ding ist sie heute Morgen angereist. Macht einen Höllenlärm die Maschine. Wollen wir langsam zurückgehen? Wollte heute noch ein bisschen auf meinem Seil üben.“

      „Du hast dein Seil mitgebracht?“

      „Aber ja doch, muss mich doch fit halten. Die Konkurrenz schläft nicht.“

      „Darf man dir beim Training zuschauen?“

      „Klar doch, kannst mir sogar helfen, das Seil zu spannen.“

      „ Also dann los.“ Joaquin stand auf. „Und Harlekin..., vielen Dank für dein offenes Ohr!“

      „Keine Ursache!“ Harlekin stand ebenfalls auf. Zusammen gingen sie den Waldweg zurück zum Haus.

      Als die beiden Männer die Wohnküche betraten, bereitete Madame Faunette gerade Salate zu.

      „Hallo, ihr zwei!“ begrüßte sie die Ankömmlinge. „Es sieht so aus, als ob ihr euch schon ein wenig angefreundet habt. Das ist gut! Sehr gut sogar! Ich habe Miranda und Federico zum Einkaufen geschickt und wo seid ihr beiden gewesen?“

      „Wir waren am See“, antwortete Harlekin schnell, „und haben ein bisschen die Gegend erkundet. Übrigens bin ich gestern bei meiner Ankunft mit meinem Ballon in ihren Bäumen gelandet und musste ein paar Zweige absägen, um den Ballon aus den Bäumen zu befreien. Es war schon dunkel, als ich gelandet bin und ich konnte daher nicht genug sehen. Es tut mir Leid!“

      Madame Faunette reagierte gelassen. „Nun, solange Sie nicht den ganzen Baum zerlegt haben, geht das schon in Ordnung. Ich hatte mir schon fast gedacht, dass Sie außergewöhnlich anreisen werden!“

      Joaquin und Harlekin schauten Madame Faunette überrascht an. Sie ging aber nicht weiter auf das Thema ein.

      „Ich würde ganz gerne mein Seil draußen installieren, um zu trainieren. Dafür müsste ich das Seil zwischen zwei Bäume spannen. Hätten Sie etwas dagegen?“

      „Ich habe Ihnen doch gesagt, fühlen Sie sich hier wie zu Hause.“

      „Danke, aber falls wir Ihnen bei der Vorbereitung behilflich sein können, lassen Sie es uns wissen!“

      „Nein, nein, geht ruhig ein bisschen nach draußen. Ihr wisst ja, zu viele Köche verderben den Brei! Ich hoffe nur, dass unser noch schlafender Gast bald aufsteht. Major Kamikaze musste die längste Strecke von Russland nach Spanien zurücklegen und das mit einem Motorrad!“ In Madame Faunettes Stimme klang Bewunderung mit.

      „Warum haben Sie den Major eingeladen?“ fragte Harlekin und versuchte, gleichgültig zu klingen.

      „Weil ich den Major brauche!“ war die knappe Antwort.

      „Und warum haben Sie uns alle in Abständen von jeweils drei Stunden anreisen lassen?“ hakte Joaquin vorsichtig nach. „Das muss doch einen Grund gehabt haben!“

      Madame Faunette schaute Joaquin an. „Ja, das hatte einen Grund und Sie werden den auch bald erfahren, aber heute nicht! Der heutige Tag soll einzig und allein dazu dienen, sich von den Reisestrapazen zu erholen und sich gegenseitig ein wenig kennenzulernen.“

      Sie lächelte Joaquin freundlich, aber bestimmt an. „Der Salat, den ich gerade anrichte, kommt aus unserem Garten. Federico hat das Gemüse angepflanzt. Er ist ein Meister auf dem Gebiet der Gartenarbeit.“

      Joaquin war klar, dass Madame Faunette bewusst das Thema wechselte.

      „Komm Joaquin, wenn ich noch etwas trainieren will, müssen wir uns beeilen, denn bis zum Grillabend ist nicht mehr viel Zeit“, lenkte Harlekin ein. „Das Seil liegt noch im Korb des Ballons. Ich werde es schnell holen.“

      „Trainieren! Trainieren!“ plapperte Lord Leroy drauf los und erntete dafür schallendes Gelächter.

      Kurze Zeit später hatten die beiden Männer das Seil gespannt und Harlekin vollführte wahre Kunststücke darauf. In einer Höhe von zwei Metern balancierte und tanzte er mit einer Leichtigkeit auf dem Seil herum, dass es eine Augenweide war, ihm zuzuschauen. Joaquin war begeistert. Harlekin war wirklich ein Ausnahmeartist. Nachdem er mit seinen Bällen auf dem Seil jongliert hatte, beendete er seine Übung mit einem Spagat.

      „Sag mal, ziehst du eigentlich auch mal dein Narrenkostüm aus oder läufst du immer darin herum?“ Joaquin blinzelte Harlekin amüsiert zu.

      „Ich habe noch ein zweites Kostüm dabei, zum Wechseln. Gelegentlich trage ich aber auch andere Klamotten, zum Beispiel, wenn ich in die Stadt gehe. Muss ja nicht ständig auffallen wollen oder? Aber am wohlsten fühle ich mich tatsächlich im Kostüm.“ Harlekin grinste breit. „Willst du auch mal auf das Seil?“

      „Was, ohne Netz? Nein, danke! Benutzt du denn nie ein Netz?“ Joaquin blickte abschätzend zu Harlekin hinüber, der im Begriff war, das Seil wieder abzumontieren.

      „Nein, nie! antwortete Harlekin. „Das machen ja meine Nummern aus, dass ich frei auf dem Seil schwebe. Das wollen die Leute sehen. Normalerweise balanciere ich ab einer Höhe von zehn Metern auf dem Seil. Sogar mit dem Motorrad bin ich schon mehrmals über das Seil geflitzt. Diese Nummer kam immer gut beim Publikum an“.

      „Hast du denn nie Angst, herunter zu fallen?“

      „Du darfst eben einfach keine Angst haben! Die Sicherheit bekommt man über das Training. Für mich ist es wie Fahrrad fahren. Wenn du das einmal gelernt hast, musst du dennoch immer hoch konzentriert im Straßenverkehr fahren, damit nichts passiert. Oder hast du etwa Angst, auf ein Rad zu steigen?“

      In diesem Augenblick kamen Miranda und Federico vom Einkaufen zurück - beladen mit mehreren Taschen und Barneby im Schlepptau.

      „Ihr müsst euch unbedingt in den nächsten Tagen San Diagos anschauen. Es ist ein richtig schöner Ort und der Markt ist einfach grandios.“ Miranda strahlte über das ganze Gesicht. „Joaquin, das ist Federico, ihr kennt euch ja noch nicht.“

      „Hallo, Federico! Freut mich sehr,

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