Die Legende von der Siebener Parabel. Stefan P Moreno

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Die Legende von der Siebener Parabel - Stefan P Moreno

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Gesicht verfinsterte sich. „Sie ist eine Soldatin, Joaquin und zwar eine von der harten Sorte. Sie nennt sich Major Kamikaze und so sieht sie auch aus. Ist gleich auf ihr Zimmer verschwunden. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, als sie mir gegenüberstand. Ihre Stimme klang wie Metall. Sie passt irgendwie überhaupt nicht hierher und ich hoffe, dass wir mit ihr nicht so viel zu tun haben werden. Verstehe nicht, was Madame Faunette mit einer Soldatin zu tun hat? Aber einladen kann sie ja, wen immer sie will.“

      „Wir werden es bald erfahren“, sagte Joaquin und trocknete sich mit dem Handtuch ab. „Ist Miranda schon aufgestanden?“

      „Ich weiß es nicht“, antwortete Harlekin. Sein Gesicht hellte sich merklich auf. „Gesehen oder gehört habe ich sie jedenfalls noch nicht, seit ich aufgestanden bin.“

      „Dann lass uns mal frühstücken gehen.“

      Joaquin packte seine Sachen zusammen, zog sich sein Shirt über und ging ins Haus. Harlekin folgte ihm - Axt und Säge in den Händen haltend. Als sie die Küche betraten, strahlte ihnen Miranda entgegen. Ihre gestern noch offen getragenen Haare waren zu einem Zopf geflochten. Sie sah völlig anders aus als in der Nacht, denn statt des weißen, seidenen Gewandes trug sie nun Jeans und Bluse. Harlekins Augen blieben an Miranda haften.

      „Guten Morgen, ihr Frühaufsteher!“ begrüßte sie die beiden Männer mit ihrer samtweichen Stimme. „Ihr habt bestimmt Hunger! Ich habe mich ein bisschen mit der Küche vertraut gemacht, während ihr draußen wart und hoffe, ihr mögt gebratene Eier mit Tomaten, Speck und Brot. Ich habe meine Jugend in England verbracht und dort ist es fast ein Nationalgericht und in jedem Hotel Standard.“

      Joaquin und Harlekin staunten nicht schlecht. Der Tisch war vollständig gedeckt. Brot, Butter, Marmelade, Käse, Wurst, Orangensaft, Obst und Müsli hatte Miranda aufgetischt. Blumen und vier Gedecke schmückten den Tisch. Es roch nach gebratenen Eiern und frischem Kaffee.

      „Das ist ja wirklich lieb von dir, Miranda“, sagte Joaquin und Harlekin nickte eifrig.

      „Sucht euch einen Platz aus, die Eier sind fertig!“ Miranda schwang die Pfanne vom Herd und verteilte ordentliche Portionen auf den Tellern.

      „Sie bewegt sich so graziös, leicht und beschwingt wie eine Elfe“, dachte Joaquin für sich, als sie mit der Pfanne um den Tisch herum ging. Miranda hatte so gedeckt, dass jeweils zwei Gedecke einander gegenüber lagen. Nun setzte sie sich neben Harlekin an den Tisch, so dass der Platz neben Joaquin frei blieb.

      „Lasst es euch schmecken!“ Sie strahlte in die Runde und wieder ging ein unerklärlicher Zauber von ihr aus. Die beiden Männer ließen sich das nicht zweimal sagen und langten kräftig zu. Eine kurze Zeit schwiegen alle, da sie mit dem Essen beschäftigt waren.

      „Schmeckt wirklich prima!“ grunzte Harlekin zufrieden und alle lachten.

      „Die Frau, die heute Morgen gekommen ist, schläft sicher noch?“ Miranda schaute die beiden Männer abwechselnd an.

      „Ich glaube schon“, antwortete Harlekin und vermied es, zu erwähnen, dass er auch sehr froh darüber war. Sie würden noch früh genug aufeinander treffen.

      Lord Leroy kam plötzlich zum Tisch geflogen und setzte sich direkt auf die Obstschale.

      „Lord Leroy versorgt sich selbst!“ erklärte Joaquin, als er die erstaunten Gesichter von Miranda und Harlekin bemerkte. „Hat mir Madame Sophie mitgeteilt!“

      In diesem Augenblick flog die Haustür auf und eine laute, fröhliche Frauenstimme rief:

      „Hallo! Wo sind denn meine lieben Gäste?“

      Eine groß gewachsene Frau betrat nur wenige Augenblicke später die Wohnküche und Lord Leroy flog freudig kreischend auf sie zu und flatterte wild um sie herum. „Ja, mein Lieber, ich bin wieder da. Du hast mich vermisst, nicht wahr?“

      Joaquin, Harlekin und Miranda waren vom Tisch aufgestanden und blickten der Frau entgegen, die ihre Gastgeberin zu sein schien und nachdem der Vogel sich ein wenig beruhigt hatte, schaute Madame Faunette die drei an und ging mit einem strahlenden Lächeln auf sie zu.

      „Ich freue mich sehr, wirklich sehr, dass Sie meiner Einladung gefolgt und nach San Diagos gekommen sind. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Reise und eine erste angenehme Nacht in diesem Haus.“

      Sie ging zuerst auf Miranda zu, nahm ihre Hand und strahlte sie dabei herzlich an.„Sie müssen Miranda sein. Herzlich willkommen in meinem Haus! Ich bin Madame Sophie Faunette, aber nennen Sie mich bitte Sophie.“

      „Vielen Dank, Sophie, für Ihre Einladung. Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, und habe ihre Einladung gerne angenommen.“

      Wieder ging ein nicht erklärbarer Zauber von Miranda aus. Es war, als würde seit Madame Faunettes Ankunft im ganzen Raum eine energetische Veränderung stattfinden und dies verstärkte sich in dem Augenblick, als sie Miranda die Hand gab.

      „Und Sie müssen Harlekin sein!“ Madame Faunette löste sich aus Mirandas Händen und ging schnurstracks auf Harlekin zu.. „Herzlich willkommen! Ich bin sehr erfreut, dass auch Sie meiner Einladung gefolgt sind!“

      Joaquin kam es vor, als würde Madame Faunette alte Freunde begrüßen, die sich schon ewig kannten.

      Harlekin reichte ihr zur Begrüßung die Hand. „Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen, Madame Faunette, besonders nachdem ich ihre Speisekammer kennen gelernt habe, und bin sehr gespannt darauf, was der Grund dieser Einladung ist.“

      Harlekin setzte wieder sein unwiderstehliches Lächeln auf. Madame Sophie brach in ein schallendes Lachen aus. „Haben Sie noch eine Weile Geduld, junger Mann. Sie werden es bald erfahren. Aber, bitte, nennen Sie mich ebenfalls Sophie, mein Lieber. Madame Faunette hört sich doch schrecklich an oder?“

      Dann drehte sie sich zu Joaquin um. Beide sahen sich eine kurze Zeit schweigend an.

      „Es ist mir eine ganz besonders tiefe Freude, Sie in diesem Hause begrüßen zu dürfen, Joaquin! Sie sehen Ihrer Mutter ausgesprochen ähnlich. Nicht die Haarfarbe, aber ihr Gesicht und vor allem die Augen. Obwohl die ihrer Mutter braun waren und Sie blaue Augen haben. Wir werden uns viel zu erzählen haben.“ Madame Faunettes Stimme klang warm, fast zärtlich. Sie nahm Joaquins Hand in die ihrige und hielt sie fest.

      „Vielen Dank für Ihre Einladung. Auch ich freue mich, Sie kennen zu lernen und hoffe, von Ihnen viel über meine verstorbene Mutter zu erfahren.“ Joaquin spürte den Kloß im Hals und wunderte sich über seine belegte Stimme.

      „Das werden Sie, mein Sohn, das verspreche ich Ihnen.“ Sie blickten sich tief in die Augen. Ein seltsames Gefühl stieg in Joaquin hoch. Er spürte, dass die Frau vor ihm sein Leben verändern würde.

      Ihrem äußeren Aussehen nach, schätzte er sie auf Anfang sechzig, obwohl sie wesentlich jünger wirkte. Von ihr ging eine charismatische, fast mystische Ausstrahlung aus. Ihre graugrünen Augen wirkten klar, wach und geheimnisvoll. Ihr ganzes Gesicht erschien mütterlich und weise. Ihre Stimme war tief und warm. Sie trug eine große Kette aus Bernstein um den Hals. Die blonden, leicht ergrauten Haare trug sie hoch gesteckt. Ihre ganze Erscheinung war sehr würdevoll, beinahe majestätisch. Ein hellbraunes Sommerkostüm gab ihrer kräftigen, aber schlanken Figur etwas Damenhaftes.

      „Eine Person fehlt noch in dieser Runde!“ unterbrach Madame Faunette das Schweigen

      „Wir vermuten,

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