Die Legende von der Siebener Parabel. Stefan P Moreno

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Die Legende von der Siebener Parabel - Stefan P Moreno

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warum denn nicht? Ist ein tolles Transportgerät und man sieht viel von der Landschaft. Nur die Hitze hat mir da oben in der Luft richtig zu schaffen gemacht. Bin schon seit dem frühen Nachmittag mit dem Ballon unterwegs. Habe ihn gemietet, als ich heute Morgen in Spanien angekommen bin. Ist zwar nicht ganz billig, aber der Spaß ist es auf jeden Fall wert.“

      Joaquin ahnte, dass er einen komischen Kauz vor sich stehen hatte. Irgendwie eigen und ungewöhnlich, aber gleichzeitig sympathisch.

      „Bist du ein Verwandter von Madame Sophie Faunette?“

      „Wie kommst du denn darauf?“ „Ich kenne diese Frau überhaupt nicht und habe sie auch niemals zuvor gesehen! Habe vor einigen Monaten einen Brief mit einer Einladung von ihr erhalten und war, ehrlich gesagt, ziemlich überrascht. Aber das ist eine lange Geschichte. Wie wäre es, wenn wir ins Haus gehen und du mich ihr vorstellen würdest. Sie wartet bestimmt schon auf mich.“

      Joaquin war etwas irritiert. „Sie ist nicht im Haus, sondern auf einer Geschäftsreise in Frankreich und wird erst morgen wiederkommen.“

      Harlekin blickte verdutzt. „Jetzt bin ich aber überrascht“, sagte er tonlos und es klang irgendwie enttäuscht.

      „Komm, lass uns ins Haus gehen! Es ist kühl hier draußen und drinnen ist es wärmer“, schlug Joaquin vor.

      „Gute Idee! Ich hole nur schnell die notwendigsten Sachen aus dem Ballon.“ Blitzschnell drehte Harlekin sich um und war mit einem Sprung in den Bäumen verschwunden.

      „Du kannst schon vorgehen. Ich komme gleich nach!“ rief er Joaquin von oben herab zu. Während Joaquin zurück zur Wohnküche schlenderte, dachte er darüber nach, wie dieser Mann es geschafft hatte, so schnell den Baum hinauf zu kommen.

      Zurück in der Wohnküche setzte Joaquin einen Kessel mit frischem Wasser auf den Herd, um einen Tee zu kochen. Kurze Zeit später betrat Harlekin die Küche. Kaum hatte er den ersten Schritt über die Schwelle getan, rief eine laute, krächzende Stimme mehrmals hintereinander: „Willkommen im Club! Willkommen im Club! Willkommen im Club, Harlekin!“

      Die beiden Männer rissen gleichzeitig den Kopf herum und starrten mit offenen Mündern den Papagei an, der sichtlich erholt auf seinem Käfig thronte, sich aufplusterte und den Neuankömmling mit großen Augen ansah. Harlekin fand als erster seine Sprache wieder.

      „Hallöchen! Das nenne ich aber eine Begrüßung! Ein sprechender Vogel und dazu noch ein so hübscher!“ flachste er fröhlich und ging ohne Berührungsängste auf Lord Leroy zu. Am Käfig angekommen hob er seine freie Hand und streichelte zärtlich über das Gefieder. Der Papagei stieß wohlige Laute aus. Harlekin ballte seine Hand zur Faust und Lord Leroy sprang sofort darauf. Dann hob Harlekin die Faust und führte sie langsam zu seinem Gesicht.

      „Würdest du mir bitte mal erklären, woher du meinen Namen kennst?“ fragte Harlekin mit liebenswürdig sanfter

      Stimme „Aus dem Zoo! Aus dem Zoo!“ plapperte der Papagei drauf los und ließ ein schrilles Pfeifen ertönen.

      „So, so, aus dem Zoo“, wiederholte Harlekin. „Sind wir beide uns denn dort schon mal begegnet?“

      „Begegnet! Begegnet! Begegnet! Nett, nett, nett…“, krächzte Lord Leroy und schien plötzlich großes Interesse an Harlekins Ohrringen zu haben.

      „Klimper, klapper! Klimper, klapper!“ surrte der Papagei und sprang begeistert auf Harlekins Schulter, um mit dem Schnabel die Ohrringe greifen zu können.

      „Mein Ohr lässt du aber dran, sonst stutze ich dir die Flügel!“ lachte Harlekin amüsiert.

      „Würdest du mir dennoch, bitte, deinen Namen verraten?“ wiederholte er dann leise.

      „Plimper, Plapper! Plimper, Plapper!“ kam es surrend aus dem Schnabel des Papageien.

      Joaquin, der das Schauspiel schweigend beobachtet hatte, griff nun ein: „Er heißt Lord Leroy und ist das

      Haustier unserer Gastgeberin, Madame Faunette!“ Er stellte den fertigen Tee und zwei Tassen auf den Tisch. „Nimmst du Zucker in den Tee?“

      „Nein, danke, ich trinke ihn ohne.“

      Harlekin setzte sich samt Vogel zu Joaquin an den Tisch. Er schaute sich in der Wohnküche um.

      „Nettes Häuschen, sogar mit Kamin!“ stellte er beeindruckt fest. „Hier lässt es sich bestimmt gut leben.“

      „Warte, bist du das Bad gesehen hast!“ Joaquin und nahm einen kräftigen Schluck Tee zu sich.

      „Wenn du auf Donnerbalken und Wasser aus dem Brunnen stehst, lässt es sich hier sicher gut leben.“ Er

      konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Elektrizität gibt es hier auch nicht, dafür aber reichlich Kerzen und

      Öllampen. Die Zimmer sind aber in Ordnung und die Betten sind bequem und es gibt einen fantastischen

      Garten.“

      „Also für den Anfang ist das doch gar nicht so übel, oder?“

      Joaquin konnte nicht einschätzen, ob das ironisch gemeint war.

      „Wohnst du schon lange hier?“ fragte Harlekin und streckte seine Füße aus.

      „Seit dem frühen Abend. Bin auch erst heute angereist.“

      „Das heißt, du kommst gar nicht von hier?“ Harlekin schien ehrlich überrascht und hätte sich beinahe an

      seinem Tee verschluckt.

      „Nein, ich komme nicht von hier. Ich bin ebenso Gast wie du, nur dass ich ein paar Stunden früher an -

      gekommen bin. Ich stamme eigentlich aus Deutschland. Ich habe heute einen richtig anstrengenden

      Fußmarsch hinter mich gebracht und war total platt, als ich hier angekommen bin. Die Hitze hat mich echt

      geschafft. Ich habe, erst als ich vor der Tür stand, erfahren, dass im Laufe der heutigen Nacht noch drei

      weitere Gäste anreisen werden. Einer davon bist du und zwei weitere werden noch folgen.

      Da du der angekündigte Mann bist, werden die anderen Ankömmlinge die zwei Frauen sein. Die erste wird

      um 2 Uhr und die zweite und letzte um 5 Uhr morgens hier eintreffen und das bedeutet, dass wir noch eine

      lange Nacht vor uns haben.“

      „Warum kommen die Frauen nacheinander mitten in der Nacht und das in Abständen von jeweils drei

      Stunden? Und warum ist hier niemand, der uns empfängt? Ehrlich gesagt finde ich das ein bisschen seltsam.“

      Harlekin kratzte sich mit einer Hand seinen kahl geschorenen Kopf. Eine kleine Pause entstand zwischen

      ihnen.

      „Ich habe mir auch schon den Kopf darüber zerbrochen und bisher keine schlüssige Erklärung gefunden“,

      brach Joaquin das Schweigen zwischen ihnen.

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