Die Legende von der Siebener Parabel. Stefan P Moreno

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Die Legende von der Siebener Parabel - Stefan P Moreno

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ist es ja richtig gemütlich!“ lachte Miranda.

      Harlekin bot ihr einen Stuhl an.

      „Möchtest du einen Tee?“ fragte Joaquin und übergab ihr den Zimmerschlüssel, den er vom Küchentresen geholt hatte.

      „Oh, ja, sehr gerne.“

      Miranda schaute sich neugierig in der Küche um.

      „Willkommen im Club! Willkommen im Club! Willkommen im Club, Miranda!“ tönte es plötzlich laut vom Käfig her. Miranda blickte erstaunt, aber vergnügt den Papagei an.

      „Darf ich vorstellen? Dieser sprechende Vogel hört auf den Namen Lord Leroy und ist scheinbar unser Haushellseher!“ stellte Joaquin den Papagei vor.

      Lord Leroy breitete die Flügel aus, hob ab und landete direkt vor Miranda auf dem Tisch. Joaquin stellte drei neue Tassen mit einer Kanne Tee auf den Tisch.

      „Ein wunderschöner Vogel.“ Sanft streichelte sie sein Gefieder. „Ich bin mir sicher, dass wir gute Freunde werden.“

      Der Papagei gab ein wohliges Gurren von sich.

      „Madame Faunette schläft sicher schon, oder? Nun, dann werde ich sie wohl erst morgen begrüßen können. Ich bin nämlich schon sehr gespannt darauf, sie kennen zu lernen!“

      „Oh, Madame Faunette ist gar nicht im Haus. Sie kommt erst morgen gegen Mittag aus Frankreich zurück“, gab Joaquin Auskunft.

      „Harlekin und ich sind auch erst vor ein paar Stunden angereist. Madame Sophie ist auf einer kurzen Geschäftsreise in Frankreich und wird erst im Laufe des Tages zurück erwartet. Ich hoffe, es ist dir nicht unangenehm, mit zwei fremden Männern eine Nacht in diesem Haus verbringen zu müssen?“ versuchte Joaquin zu scherzen.

      Miranda lachte amüsiert.

      „Ihr beide seht so sympathisch aus, dass ich damit keine Probleme haben werde. Aber wenn ihr nichts dagegen habt, möchte ich gleich mein Zimmer aufsuchen, denn ich bin furchtbar müde und die Reise hierher war lang und anstrengend. Außerdem möchte ich ausgeruht sein, wenn unsere Gastgeberin hier erscheint.“

      Miranda nahm noch einen letzten Schluck Tee, stellte ihre Tasse zurück auf den Tisch und stand auf. „Ich freue mich, hier sein zu dürfen und wir werden bestimmt viel Spaß miteinander haben. Gute Nacht ihr beiden.“

      Die beiden Männer starrten ihr wie hypnotisiert nach.

      „Mein Gott! Die Sonne geht auf!“ seufzte Harlekin und ließ sich rückwärts auf einen Stuhl fallen. „Hast du ihre Augen gesehen? Was für ein bezauberndes Wesen! Ihre Ausstrahlung ist einfach phänomenal. Fast schon ein bisschen überirdisch.“

      Joaquin blickte nachdenklich auf Harlekin.

      „Ja, sie scheint ziemlich außergewöhnlich zu sein, und ich frage mich, warum sie von Madame Faunette eingeladen wurde. Irgendwie ist das wirklich alles sehr seltsam und rätselhaft und ich glaube langsam, dass es wirklich kein Zufall ist, dass wir hier gemeinsam zusammen kommen. Mir ist nur überhaupt nicht klar, warum. Harlekin, ich bin schrecklich müde, ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich mich auch etwas hinlege.“

      „Ja, geh du nur zu Bett. Ich bleibe wach, um den letzten Gast in Empfang zu nehmen.“

      „Danke! Wir sehen uns dann in der Frühe.“

      Joaquin stand auf, grüßte und verließ die Küche, um sein Zimmer aufzusuchen.

      Kurze Zeit später lag er in seinem Bett und obwohl er Hunde müde war, konnte er nicht sofort einschlafen. Sein Gesicht brannte fürchterlich und seine Gedanken kreisten um die Frage, was für eine Frau um 5 Uhr noch ankommen würde. Er löschte die Kerze auf seinem Nachttisch neben dem Bett. Harlekin und Miranda hatten ihn schwer beeindruckt. Beide waren keine Durchschnittstypen, mit ihnen würde er sicherlich gut auskommen. Was wollte Madame Faunette nur von ihnen? Er war auf den morgigen Tag gespannt und war überzeugt, dass ihre Gastgeberin bestimmt ebenfalls sehr außergewöhnlich war. Verdammt, war das ein langer Tag gewesen! Langsam wurden seine Augen schwer und endlich übermannte ihn der Schlaf.

      Harlekin räumte in der Küche die Tassen vom Tisch. In zwei Stunden würde der letzte Gast eintreffen, solange musste er noch wach bleiben. Lord Leroy war wieder eingeschlafen. Er nahm sich ein Stück Obst aus der Schale, legte sich auf das rote Sofa, faltete die Hände hinter dem Kopf zusammen und kreuzte die Beine übereinander. Er fühlte sich in diesem Haus richtig wohl. Joaquin war ein sympathischer Typ mit einer etwas geheimnisvollen Ausstrahlung und von Miranda war er geradezu begeistert. Sie hatte trotz ihrer fantastischen Ausstrahlung überhaupt nichts Arrogantes oder Überhebliches. Harlekin konnte sich nicht erinnern, jemals eine so einnehmende Stimme gehört zu haben. Woher stammte Miranda? Was war das Geheimnis ihrer Ausstrahlung? Nun, er würde es sicher noch erfahren. Er freute sich auf die nächsten Tage. Harlekin hoffte, dass er es vor Mittag schaffen würde, den Ballon aus den Baumkronen zu bergen, denn er wusste nicht, wie Madame Faunette darauf reagieren würde, wenn sie bei ihrer Ankunft einen Ballon in ihren Bäumen vorfinden würde. Alleine würde er es wohl kaum schaffen, aber vielleicht könnte Joaquin ihm dabei helfen. Harlekin pfiff leise ein Liedchen vor sich hin. Er hatte, kurz nachdem Joaquin schlafen gegangen war, seinen Wecker aus dem Rucksack geholt und ihn auf viertel vor fünf gestellt. Bis der Wecker klingeln würde, konnte er sich auch noch ein wenig ausruhen. Harlekin schloss die Augen und kurze Zeit später war auch er eingeschlafen.

      Major Kamikaze

      Harlekin fuhr erschrocken aus dem Schlaf, als der Wecker ihn aus seinen Träumen holte. Irritiert schaute er sich um. Er benötigte ein paar Sekunden, um sich in seiner neuen Umgebung zu orientieren. Er war im Haus von Madame Faunette. Der letzte Gast würde gleich eintreffen.

      Harlekin sprang vom Sofa auf und streckte sich. Jetzt könnte er einen starken Kaffee gebrauchen! Noch etwas verschlafen ging er zu dem Regal, auf dem er den Kaffee vermutete und hatte die Dose schnell gefunden. Er setzte den Herd in Gang und stellte den Kessel auf das Feuer. Er rieb sich ein wenig verschlafen die Augen, ging zur Glasveranda und öffnete diese. Die Sonne ging langsam auf und es würde wieder ein heißer Tag werden. In der Nacht war es zu dunkel gewesen, um den schönen Garten in seiner ganzen Pracht bewundern zu können.

      „Willkommen im Paradies!“ sagte er laut. Hier ließ es sich wirklich gut leben. Als der Wasserkessel zu pfeifen begann, riss er sich von der schönen Aussicht los und bereitete in der Kochecke den Kaffee zu. Er mochte ihn stets besonders stark und ohne Milch und Zucker. Während seiner Ausbildung zum Artisten, als er wenig Geld hatte, nannte er es immer „das existenzielle Frühstück“. Damals hatte er noch geraucht. Das Rauchen hatte er sich abgewöhnt, also blieb nur der Kaffee. Mit einem großen Becher dampfenden Kaffees in der Hand ging er auf den Käfig zu. Der Papagei war soeben aus seinem Schlaf erwacht und plusterte sich vor ihm auf.

      „Guten Morgen, altes Haus. Ich hoffe, du hast gut geschlafen?“ Harlekin strich über Lord Leroys Gefieder.

      „Bon jour! Bon jour! Bon jour!“ plapperte der Papagei drauf los und sprang auf Harlekins Schulter. In diesem Moment erklang aus der Ferne ein lautes Motorengeräusch, das immer näher zu kommen schien.

      „Ich glaube, wir bekommen Besuch.“

      Harlekin nahm den letzten Schlüssel vom Küchentresen, an dem ein Anhänger mit einem gelben „K“ baumelte.

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