Herausforderung des Schicksals. Anne Schröter

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Herausforderung des Schicksals - Anne Schröter

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Er nahm ihr ganz behutsam das Glas aus der Hand, schaute ihr tief in die Augen und flüsterte: „Hab keine Angst, kleine Christina, ich liebe dich immer noch. Ich habe nie aufgehört, an dich zu denken.“ Dann schloss er sie in seine Arme und küsste sie voller Leidenschaft.

      All ihre guten Vorsätze waren dahin. Ein Schauer voller Leidenschaft und Zuneigung durchzuckte ihren Körper. Christina hatte nicht die Kraft, sich dagegen zu wehren. Es war aussichtslos — die Angst und ihre Unsicherheit wichen einem Gefühl der zärtlichen und glühenden Erregung. Sie wurden von der gleichen Leidenschaft erfasst, die ihre Körper damals zum Schmelzen gebracht hatte. Christina konnte und wollte sich nicht dagegen wehren: Sie liebte Roberto immer noch; das wusste sie jetzt. Darum ließ sie sich einfach von ihren Gefühlen davontragen. Beide wurden von einer Leidenschaft erfasst, die sie erschauern ließ. Erst gegen Morgen schlummerten beide, eng umschlungen, vor Erschöpfung ein. Dieses Mal schworen sie sich: Keine Macht der Welt soll uns jemals wieder trennen können.

      Roberto erzählte ihr später, was er damals durchgemacht hatte, als sie einfach abgereist war und er von niemandem erfuhr, was tatsächlich vorgefallen war. Er gestand ihr, dass er Maria nie geliebt hatte. Es machte Maria auch nichts aus, da sie ihre Ehe sowieso nicht ernst genommen habe. Maria war ein fröhlicher Mensch, sie wollte immer nur lustig sein.

      Laut dachte Roberto nach: „Gab es überhaupt etwas, was Maria ernst nahm in ihrem Leben? Nein, auf eine ganz besondere Art genoss sie das Leben in vollen Zügen. So haben wir damals ein Abkommen getroffen und nur geheiratet, weil unsere Eltern es so wollten. Maria wusste, dass ich dich nicht vergessen konnte. Es gab eine Zeit, da redeten wir uns ein, wenn wir erst einmal Kinder hätten, würden wir lernen, uns zu lieben. Aber das war aussichtslos. So wurden wir sehr gute Freunde und konnten uns aufeinander verlassen.“

      „Warum habt ihr euch dann nicht getrennt?“ Christina wollte alles ganz genau wissen.

      „Marias Krankheit hat all das dann verhindert. Es wäre nicht fair von mir gewesen, sie ausgerechnet dann im Stich zu lassen, als sie mich am meisten brauchte.“ Sein Gesicht wirkte bei diesen Worten etwas nachdenklich und zugleich traurig.

      Christina nahm ihn in den Arm und sie küssten sich wieder und wieder.

      Roberto sagte: „Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich habe jetzt einen Bärenhunger.“ Er griff zum Telefon und bestellte ein Frühstück für zwei Personen.

      Christina erschrak. „Was soll das Personal denken?“, meinte sie und verschwand sofort ins Bad.

      Roberto lachte und zog sich seinen Bademantel an. Während des Frühstücks beschloss Roberto, sich für diesen Tag freizunehmen. Die Zeit mit Christina wollte er genießen. Jetzt, wo er sie endlich wiederhatte, hätte ihn niemand davon abhalten können.

      „Meine Segeljacht liegt unten im Hafen. Was hältst du davon, wenn wir gleich ein bisschen rausfahren?“

      Christina schaute ihn mit großen Augen an. „Nur du und ich?“

      „Aber ja”, erwiderte Roberto.

      Voller Begeisterung umarmte sie ihn. „Ich muss aber erst rasch in mein Hotel zurück, um mich dort umzuziehen.”

      So verabredeten sie sich am Jachthafen.

      Christina war begeistert und strahlte vor Glück, als sie sagte: „Ich liebe dich, ich liebe dich.“

      Roberto schloss sie noch einmal in seine Arme. Seine dunklen Augen durchbohrten die ihren förmlich. „Liebes, bleib nicht so lange weg.“ Dann küsste er sie nochmals.

      Christina lachte glücklich. Noch im Hinausgehen rief sie ihm zu: „Liebling, ich bin ja gleich wieder da.“

      Christina zog sich rasch im Hotel um, damit sie ja pünktlich am Hafen sein würde. Eigentlich wollte sie Lilian anrufen, aber das konnte sie auch später noch erledigen. Sie hatte es jetzt eilig. Roberto erwartete sie schon.

      Am Hafen angekommen, verschlug es ihr für einen Moment die Sprache. Dass Roberto finanziell ziemlich gut dastehen musste, ahnte sie schon. Doch das hatte sie nicht erwartet: Die Jacht sah einfach gigantisch aus. Sie war etwa zwölf Meter lang, verfügte über eine Kombüse, einen Salon mit Pantry, drei Doppelkabinen zum Schlafen und ein Bad.

      Roberto reichte ihr zur Begrüßung ein Glas Champagner und im Salon entdeckte Christina ein kaltes Buffet.

      Liebevoll sagte sie zu Roberto: „Ich glaube, ich träume. Du hast ja wohl an alles gedacht?“

      Seine weichen, zärtlichen Lippen verschlossen ihren Mund. Dann antwortete er: „Hier sind wir wenigstens ungestört und nicht den neugierigen Blicken des Personals ausgesetzt. Sag, könntest du dir vorstellen, für immer hier zu leben“?

      Christina schaute ihn mit großen Augen an. „Mit dir an meiner Seite? Das wäre einfach wunderbar.“

      Roberto strahlte über das ganze Gesicht. Als er sie umarmte, seufzte er: „Du ahnst gar nicht, wie glücklich du mich machst.“

      Nun holte er etwas aus seiner Jackentasche hervor; es war ein kleines Kästchen, das er vorsichtig öffnete. Er entnahm dem Kästchen einen Smaragdring und steckte ihn Christina an den linken Ringfinger.

      Roberto wurde ganz ernst, als er sagte: „Christina, willst du meine Frau werden?“

      Vor lauter Rührung rannen Christina die ersten Tränen über ihr leicht gebräuntes Gesicht. Mit tränenerstickter Stimme antwortete sie, ohne erst lange zu überlegen: „Ja, mein Liebling. Schon im ersten Moment, als ich dich wiedersah, wusste ich, dass ich dich immer noch liebe.“

      In diesem Moment wurden beide von einem berauschenden Gefühl der Glückseligkeit erfasst und gaben sich diesem hin.

      Christina flüsterte leise: „Ich liebe dich. Aber was soll ich nur machen?“

      „Psst“, raunte Roberto ihr ins Ohr, „alles wird gut. Hauptsache, wir haben uns wieder.“

      Immer wenn sie in seinen starken Armen lag, fühlte sich Christina geborgen, ja, beschützt. Sie genoss dieses Glück in vollen Zügen.

      Später auf dem Deck ließen sie sich den Wind um die Nase wehen. Roberto erklärte ihr, dass ihn hier vor allem die landschaftlichen Kontraste faszinierten. Während das östliche Ufer karg und wild sei, herrschten am sonnigen Westufer des Lago Maggiore Glanz und Pracht. Die herrschaftlichen Villen und Paläste, die üppigen Parks und Gärten müsse man einfach gesehen haben.

      „Es ist wunderschön hier“, erwiderte Christina.

      Unter anderem besuchten sie die Isola Bella, die berühmteste der drei Borromäischen Inseln. Ein guter Freund von Roberto besaß auf der Fischerinsel Isola die Pescatori, ein kleines Restaurant, in dem sie Salvatore — so der Name seines Freundes — überschwänglich freudig begrüßte und wo sie ausgiebig zu Abend aßen. Als sie am nächsten Morgen wieder anlegten, sahen sie Vittorio, der ihnen schon von Weitem zuwinkte und nach dem Anlegen aufgeregt erzählte, dass seit gestern Abend ein Mann namens Volker Steinert in seinem Hotel abgestiegen sei. Fassungslos starrte Christina ihn an.

      „Er hat sofort nach Ihnen gefragt, Signora.“

      Christina erschrak, sie machte sich große Vorwürfe. Warum hatte sie es bloß immer hinausgeschoben, Volker anzurufen und ihm alles zu erklären? Sie hätte ihm schon längst die Wahrheit sagen müssen.

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