Herausforderung des Schicksals. Anne Schröter

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Herausforderung des Schicksals - Anne Schröter

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enttäuscht. Mich belastet das Ganze ja auch enorm, deshalb rufe ich dich schließlich an. Was soll ich nur machen? Ich liebe Roberto. Er ist die Liebe meines Lebens … das war er schon immer. Du musst ihn unbedingt kennenlernen. Ich komme in den nächsten Tagen nach Hause, das wird das Beste sein. Wenn es für euch in Ordnung ist, würde ich Roberto gleich mitbringen. Du wirst begeistert sein, wenn du ihn triffst. Bis dahin möchte ich dich bitten, dass du dich ein wenig um Volker kümmerst, vielleicht kann auch Stefan mit ihm sprechen? Sie haben ja beruflich miteinander zu tun und sehen sie sich ohnehin sehr häufig.“

      Lilian beruhigte sie in ihrer Planung ein wenig und sagte: „Mach dir nicht so viele Sorgen. Es wird sich schon alles finden. Die Zeit heilt alle Wunden.“

      Lilian kannte ihre Schwester zu genau, um nicht zu bemerken, wie sehr sie die ganze Angelegenheit mit Volker doch belastete. Sie wusste, dass die Gefühle, die sie Volker entgegenbrachte, nicht nur aus reiner Freundschaft bestanden, sondern es war durchaus mehr dahinter. Dennoch machte sie sich Sorgen um Christina. Die ganze Sache mit Roberto gefiel ihr gar nicht. Doch schließlich war Christina alt genug — es war allein ihre Entscheidung.

      Kapitel IV

      Christina verbrachte eine unruhige Nacht. Ein Gewitter zog auf. Aufgrund der erschreckenden Blitze und des gewaltigen Donners war an Schlaf gar nicht zu denken. Das schlechte Gewissen und auch Zweifel, die in ihr hochstiegen, trugen ebenso dazu bei. Ihre innere Stimme meldete sich: War es wirklich richtig, was ich getan habe? Ihr Herz sagte: Ja, du liebst Roberto doch. Ihr Verstand sagte: Willst du etwa alles aufgeben? Deine Heimat, deine Freunde, deinen Job? Und was ist mit Volker? Liebst du ihn nicht auch? Kann Roberto dir das alles ersetzen?

      Christina fand keine Ruhe. Sie nahm sich daher in dieser Nacht fest vor, noch einmal mit Volker zu reden. Er musste sie doch verstehen. Sie waren doch immer ehrlich zueinander gewesen. Christina zog sich das Kissen über den Kopf. Sie wollte einfach nicht mehr drüber nachdenken. Was sollte es auch, schließlich hatte sie sich längst entschieden und Volker wie auch Roberto ihre Entscheidung mitgeteilt. Irgendwann übermannte sie dann doch die Müdigkeit und sie schlief ein.

      Kapitel V

      Am nächsten Tag sah die Welt für Christina wieder ganz anders aus: Die Sonne und die herrlich klare Luft trugen dazu bei. Bei einem Spaziergang mit Roberto erzählte Christina davon, wie schwer ihr die Aussprache mit Volker gefallen war. Ebenso erzählte sie von dem Telefonat mit ihrer Schwester.

      „Am Telefon ist das alles so schwierig zu erklären. Ich muss in Ruhe mit ihr reden. Sie wird mich verstehen. Was hältst du davon, wenn du mich nach Deutschland begleitest? Dann können meine Schwester und ihr Mann dich gleich kennenlernen.“

      Roberto erklärte sich bereit, in den nächsten Tagen mit ihr nach Frankfurt zu fahren. Während der Unterhaltung kam aber auch heraus, dass Roberto am Vorabend noch bei seinen Eltern gewesen war. Er habe so einiges klargestellt und ihnen anständig die Meinung gesagt. Schließlich gaben sie auch alles zu; mit der Begründung, dass sie doch nur sein Bestes gewollt hatten. Angeblich konnten sie damals nicht anders handeln, denn sie hatten schließlich ein Versprechen abgegeben. Ihr einziger Sohn sollte sich mit Maria Biantini vermählen. Sie hatten sich vor diesem Hintergrund auf einige dubiose Geschäfte mit den Biantinis eingelassen: Angeblich hätten seine Eltern sonst sehr, sehr viel Geld verloren. Er verschwieg Christina allerdings den eigentlichen Gesprächsverlauf. Roberto wollte ihr nämlich unbedingt die nach wie vor ablehnende Haltung seiner Eltern ihr gegenüber ersparen. Besonders seine Mutter regte sich über ihr Wiedererscheinen in Robertos Leben auf — ihr ging es schon immer nur ums Geld. Seiner Mutter hatte es fast die Sprache verschlagen, als sie erfuhr, wer seine Auserwählte war. Dass es ausgerechnet dieses Mädchen aus Deutschland von damals sein musste. Ihre Angst, dass nun all ihre Verschwörungen und Lügen ans Tageslicht kämen, belastete sie enorm. Das wollte sie auf jeden Fall verhindern.

      Nachdem Roberto sie aber unter Druck gesetzt und ihnen gedroht hatte: „Entweder ihr akzeptiert Christina, oder ihr seht mich nie wieder!“, erkannten seine Eltern, wie ernst es ihm damit war. Ziemlich mürrisch zeigten sie sich also doch bereit, Christina zu empfangen. Auf keinen Fall wollten sie ihren einzigen Sohn und Erben ihres Unternehmens verlieren. Er sollte doch später ihr Lebenswerk fortführen. Den wirklichen Grund, weshalb sie Christina ablehnten, durfte Roberto aber auf keinen Fall erfahren, darüber waren sich Enzo und Antonietta Satori einig.

      Antonietta dachte an den Tag, als sie Christina das erste Mal gesehen hatte. Der Schreck saß ihr heute noch in den Gliedern. Ihr war damals schon aufgefallen, dass Christina große Ähnlichkeit mit Constanza hatte. Im ersten Augenblick dachte sie, dass der leibhaftige Geist von Constanza Satori vor ihr stehe. Antonietta Satori hatte in dieser Zeit keine ruhige Nacht mehr gehabt. Immer wieder fragte sie sich, wer dieses Mädchen sei? Was wollte sie hier? Constanza bekam doch damals ein Kind — war dieses Mädchen irgendwie mit ihr verwandt oder gar ein Nachkömmling? Diese Ähnlichkeit war einfach zu verblüffend: Das konnte kein Zufall sein. Vielleicht hatte sie sich absichtlich Roberto an den Hals geworfen, um herauszufinden, wie groß der Besitz der Satoris inzwischen war? Brauchte ihre Familie etwa Geld? Könnte es sein, das sie all dies ausspionieren wollte, um eventuelle Ansprüche geltend zu machen? All diese Gedanken schwirrten ihr im Kopf herum.

      Aus Angst davor, ihren Besitz zu verlieren, zog sie damals weitere Erkundigungen über Christina ein. Antonietta Satori nutzte all ihre Verbindungen und ließ sich die Informationsbeschaffung durchaus etwas kosten, denn sie musste unbedingt herausfinden, wer dieses Mädchen war. Und ihre Befürchtungen bestätigten sich tatsächlich: Christina war die Enkelin von Constanza. Ihre Eltern lebten wohl nicht mehr. Ihr Vater war Henry Miller. Sie teilte dem Informanten mit, dass sie keine weiteren Ermittlungen wünsche. Hatte sie doch wieder einmal mit ihren Befürchtungen recht gehabt. Es war nicht auszudenken was passieren würde, wenn das Mädchen aus Deutschland dahinter kam. Dies musste sie mit allen Mitteln verhindern. Deshalb entwickelte sie damals einen Plan. Antonietta konnte ziemlich sicher sein, dass Christina durch den Besuch von Signore Biantini mehr als gekränkt sein musste. Sie sollte begreifen, dass Roberto einer anderen versprochen war. Demnach blieb ihr nichts anderes übrig als abzureisen. Und ihr Plan ging auf, dafür hatte sie schon gesorgt. Durch Christinas Abreise bestand vorläufig keine Gefahr mehr, dass diese Liebelei sich fortsetzen sollte. Jetzt musste sie nur noch Roberto bearbeiten. Deshalb drang sie auch später darauf, dass Roberto so schnell wie möglich Maria heiratete. Nur so vergrößerte sich ihr Besitz. Die Mitgift, welche Maria durch ihre Eltern mit in die Ehe brachte, war beträchtlich. Roberto hatte jedoch damals sehr gelitten — er konnte Christina nicht vergessen. Seine Mutter ließ aber nicht locker, bis er schließlich einwilligte, Maria zu ehelichen.

      Antonietta überlegte, ob denn all ihre Anstrengungen von damals umsonst gewesen sein sollten. Nun tauchte schon wieder dieses Mädchen auf. Was wollte sie? Führte sie irgendetwas im Schilde? Antonietta versuchte, wie immer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ausgehend von ihren damaligen Informationen wusste sie, dass Christina selbst nicht unvermögend war.

      Roberto verlangte von seinen Eltern, dass sie zur Wiedergutmachung Christina und ihn zum Abendessen einluden. Das Ehepaar Satori willigte schweren Herzens ein.

      Von diesem bösen Streit konnte Roberto Christina jedoch nichts erzählen, denn es war ihm einfach unangenehm, wie sich seine Eltern verhalten hatten und sich auch jetzt noch gegen Christina stellten. Sicherlich wäre sie, wenn sie von dieser Auseinandersetzung erfahren hätte, gar nicht mit zum gemeinsamen Essen gekommen.

      Christina machte sich aber Sorgen und fragte feinfühlig nach: „Bist du auch nicht zu hart mit deinen Eltern umgegangen?“

      „Nein, nein, keine Bange. Es ist alles wieder in Ordnung. Meine Eltern würden sich freuen, wenn wir heute Abend zum Essen

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