Herausforderung des Schicksals. Anne Schröter

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Herausforderung des Schicksals - Anne Schröter страница 6

Автор:
Серия:
Издательство:
Herausforderung des Schicksals - Anne Schröter

Скачать книгу

sie ihren Urlaub antrat. Sie hatte alles mit ihm besprochen. Christina war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass sie einfach nicht wusste, wie sie es ihm nun — da es tatsächlich dazu gekommen war — einfach am Telefon erklären sollte. Es war keineswegs ihre Absicht, ihn zu verletzen. Roberto, der sich bei seinem Freund Vittorio für diese Nachricht bedankte, versuchte nun, Christina zu beruhigen.

      „Wir wussten, dass der Tag kommen würde, Liebes, du musst jetzt ganz stark sein. Ich würde dich auch gerne begleiten, aber das wäre sicherlich das Falscheste, was wir im Moment tun könnten.“

      Christina stimmte ihm zu: „Ja, du hast recht, da muss ich jetzt alleine durch.“

      Im Hotel angekommen, erkundigte sie sich an der Rezeption sofort danach, wo sich Volker im Augenblick befände. Man nannte ihr die Gartenterrasse. Christina straffte sich und atmete noch einmal tief durch. Schnurstracks ging sie auf den Tisch zu, an dem Volker Platz genommen hatte. Er ahnte bei ihrem Anblick gleich, dass etwas nicht stimmte. Er stand auf und begrüßte sie mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange.

      Nachdem auch Christina sich gesetzt hatte, eröffnete er sogleich das Gespräch: „Christina, ich habe einige Male versucht, dich zu erreichen, aber es war jedes Mal vergebens. Selbst in der Nacht habe ich es einmal versucht. Der Nachtportier behauptete jedoch, du seist nicht im Haus.“

      Ein langes Schweigen trat ein.

      „Kann es sein, dass du die Nächte gar nicht hier verbracht hast? Sag, dass es nicht wahr ist.“

      Wieder schwiegen beide eine ganze Weile. Christina wandte sich von ihm ab und stand mit gesenktem Kopf da.

      Erneut war es Volker, der nun das Wort ergriff und sagte: „Christina wir waren immer ehrlich zueinander. Mach mir jetzt bitte nichts vor. Du hast ihn wiedergetroffen, nicht wahr? Sicherlich habt ihr auch die Nächte zusammen verbracht.“ Etwas ungehaltener als zuvor sagte er: „Warum sagst du nichts, oder meinst du, ich könnte die Wahrheit nicht ertragen?“

      Christina schüttelte den Kopf: „Nein, ich will ehrlich sein.“

      Volker versuchte, einen ganz gefassten Eindruck zu machen, was ihm auch gelang.

      Christina drehte sich wieder zu ihm um und antwortete weinend: „Ja, deine Vermutung stimmt. Ich habe Roberto wiedergesehen. Ich wollte es vermeiden, dir alles am Telefon zu erklären. Ich wusste aber auch, dass ich dir sehr wehtue, wenn ich es dir sage. Ehrlich gesagt … ich wusste nicht, wie ich es dir überhaupt beibringen sollte. Ja, wir haben uns wiedergetroffen und uns neu ineinander verliebt.“

      Obwohl Volker mit so etwas gerechnet hatte, traf es ihn doch sehr. Es kostete ihn sichtlich Mühe, die Fassung zu bewahren. Einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte er noch, denn einfach so aufgeben wollte er nicht. Nachdem er seine Gefühle wieder einigermaßen im Griff hatte, meinte er:

      „Vielleicht ist es ja nur eine kleine Schwärmerei, die bald vergeht? Im Urlaub ist alles irgendwie anders, die ganze Atmosphäre … alles ist viel leichtlebiger. Das hier ist nicht der normale Alltag, hier wirklich zu leben ist etwas ganz anderes. Sei doch bitte vernünftig. Überleg doch mal.“

      Für einen Moment schwiegen beide.

      „Christina, ist es dir wirklich ernst damit? Willst du es dir nicht doch noch einmal in Ruhe überlegen?“

      Christina schüttelte den Kopf: „Nein, Volker, da brauche ich nicht zu überlegen, es ist mein fester Entschluss. Man kann seinen Gefühlen einfach nicht entrinnen, glaub mir bitte, ich habe es wirklich versucht. Ich wollte das nicht. Es ist einfach passiert. Meine innere Stimme sagt mir, dass ich das tun muss. Ich kann nicht anders — ich liebe ihn. Ich muss meinen Weg zu Ende gehen. Es tut mir so leid … können wir nicht wenigstens gute Freunde bleiben?“

      Während sie diese Worte sagte, füllten sich ihre Augen wieder mit dicken Tränen, was Volker bemerkte. Auch er hatte mit seinen Tränen zu kämpfen.

      Mit belegter Stimme fragte sie schmerzvoll: „Freunde?“

      Wieder trat diese unangenehme Stille ein, bevor er zögernd erwiderte: „Christina, weißt du eigentlich, was du da von mir verlangst? Vorläufig kann ich dir nichts versprechen. Vielleicht später einmal. Ich brauche jetzt erst einmal etwas Zeit. Sei mir nicht böse, wenn ich direkt wieder abreise. Es ist besser so. Ich wünsche dir, dass du glücklich wirst und deine jetzige Entscheidung nicht irgendwann doch noch bereuen musst.“

      Er schaute ihr tief in die Augen und hielt sie an den Schultern fest, als er nun mit weicherer Stimme sagte: „Solltest du einmal Kummer haben, werde ich immer für dich da sein. Vergiss das nicht.“

      Da war es um Christina geschehen, sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie weinte bitterlich, als sie leise murmelte: „Bitte verzeih' mir. Ich kann nicht anders.“

      Sie nahmen sich zum Abschied kurz in die Arme. Nun spürte auch Christina seine heißen Tränen auf ihren Wangen. Schnell drehte Volker sich um und ging — es war für beide das Beste. Völlig durcheinander stürmte Christina auf ihr Zimmer, schmiss sich auf ihr Bett und heulte wie ein Schlosshund.

      Kapitel III

      Als sie sich beruhigt hatte, rief Christina Roberto an und berichtete kurz vom Verlauf des Gespräches mit Volker. Außerdem bat sie ihn um Verständnis dafür, dass sie für den Rest des Tages lieber alleine sein wollte. Roberto konnte sich gut in ihre Lage versetzen. Er ahnte, dass ihr die ganze Sache wohl sehr nahe gegangen war. So verabredeten sich erst für den nächsten Tag.

      Immer wieder musste Christina daran denken, wie traurig Volker war. Ja, sie hatte wahre Gewissensbisse wegen der Beendigung ihrer Beziehung. War es richtig gewesen, was sie getan hatte? Sie musste ihm doch die Wahrheit sagen. Ihr war, als hätte sie einen großen Stein im Magen. Vielleicht sollte sie Lilian anrufen? Mit ihr konnte sie immer über alles reden; also wählte sie die Nummer ihrer Schwester.

      Lilian nahm sofort ab und Christina hielt sich gar nicht erst mit langen Vorreden auf, sondern erzählte ihr sofort, was alles vorgefallen war:

      „Stell dir vor, ich habe Roberto wiedergetroffen.“ Überschwänglich vor Glück erzählte sie weiter: „Wir haben uns wieder ineinander verliebt und wollen jetzt endlich heiraten. Er hat mir einen Heiratsantrag gemacht. Du weißt sicherlich noch, wie unglücklich ich damals war und wie sehr ich gelitten hatte? Die ganze Geschichte damals war aber eine üble Verschwörung gegen uns gewesen. Die Eltern hatten uns absichtlich auseinandergebracht. Roberto konnte überhaupt nichts dafür.“ Und sie erklärte ihr die Intrigen der Eltern, von denen Roberto nichts geahnt hatte. „Ihm ging es ebenso wie mir, ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich wir beide sind. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass wir uns wiedergefunden haben.“

      Lilian wollte sie in ihrer Begeisterung über die Wiedervereinigung mit Roberto unterbrechen, doch Christina gab ihr gar keine Gelegenheit dazu. Alles Glück sprudelte nur so aus ihr heraus.

      Doch endlich kam Lilian auch einmal zu Wort: „Christina, das geht mir alles viel zu schnell.“

      „Ja, freust du dich denn gar nicht für mich?“

      „Aber ja“, antwortete Lilian, „es kommt alles nur so plötzlich. Vor allen Dingen, wie willst du das Volker beibringen? Ach … der tut mir jetzt aber leid. Ihr hattet euch doch so gut verstanden. Bist du dir wirklich sicher, dass du das Richtige tust? Du und Volker, ihr hattet doch schon Zukunftspläne geschmiedet.“

      „Mit

Скачать книгу