"Und ich lebe noch!!°. Ines Vasku

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Mag. Kerstin Peer

       Ja ich lebe noch

       Einer muss das letzte Wort haben

       Autoren Profile

       Danksagung

       Lexikon

      Vorwort

      Ich bin gerade 24 Jahre alt und habe beschlossen, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Vielleicht wunderst du dich, warum ich in so jungem Alter schön auf eine solche Idee komme und zunächst scheinst du da ja auch Recht zu haben. Ich habe auf den ersten Blick kein allzu schweres Leben. Ich wurde nie geschlagen misshandelt oder missbraucht. Ich lebe in einer relativ normalen Familie, habe drei Geschwister und meine Eltern sind glücklich verheiratet. Es fehlt uns eigentlich an nichts. Soweit scheint alles perfekt und deine Skepsis berechtigt, doch da gibt es etwas, was du noch nicht weißt: Ich kam mit einer Körperbehinderung auf die Welt und das macht mein Leben um einiges komplizierter. Ich bin seit meiner Kindheit nahezu ununterbrochen krank gewesen und habe seit meinem 16. Lebensjahr eine schwere Depression. Gleich einer Selbsttherapie möchte ich hier mein Leben niederschreiben um es mit anderen zu teilen und vielleicht dem einen oder anderen damit zu helfen.

      Zwar weiß ich nicht, ob alles was ich hier schreibe wirklich genau so passiert ist, da es größere Passagen meines Lebens gibt, die ich nur noch aus Erzählungen anderer kenne, doch das hier ist die Geschichte meines Lebens wie ich sie kenne.An die ersten Jahre meines Lebens habe ich nur noch wenige Erinnerungen, also sind auch die ersten Kapitel dieses Buches recht kurz. Je weiter die Zeit jedoch verstreicht, umso dichter verwoben wird meine Erinnerung und mit ihr wachsen natürlich auch die Kapitel.

      Hallo Welt

      Eben habe ich geschrieben, dass das hier meine Geschichte ist, doch zu meiner Geschichte gehört auch, einen kurzen Blick auf die Zeit vor meiner Geburt zu werfen.

      Da gibt es auch einiges zu erzählen, was für mein Leben entscheidend war, vor allem über meine Eltern.

      Hätten sie sich nicht kennengelernt, würde es mich nicht geben, oder ich wäre zumindest jemand ganz anderes, als ich es jetzt bin.

      Meine Eltern lernten sich schon in Kindheitstagen kennen, da sie nicht weit voneinander entfernt wohnten und deshalb oft zusammen spielten. Ich würde nicht sagen, dass meine Eltern überaus romantisch sind, doch aus Freundschaft wurde Liebe und beim Sonnwendfeuer 1981 wurden sie ein Paar.

      Zwei Jahre später starb die Oma meines Vaters und vererbte ihm ihr Haus, welches sich schräg gegenüber vom Elternhaus meiner Mutter befindet. Meine Eltern beschlossen es selbst umzubauen.

      Es war nur ein kleines Gebäude mit drei Räumen, doch mein Vater und meine Mutter unterkellerten es eigenhändig und nach und nach kamen weitere Räume und ein zweites Stockwerk hinzu.

      Es war viel Arbeit und dauerte schließlich drei Jahre bis sie fertig waren.

      Mein Vater arbeitet bis heute daran - ihr wisst ja "es gibt immer was zu tun" und ich bin der Überzeugung, dass dieses Haus eine und vor allem seine Lebensaufgabe ist.....

      Fünf Jahre später - wir schreiben nun 1987 - beschlossen meine Eltern zu heiraten.

      Wieder ein Jahr darauf, 1988, erblickte mein Bruder Stefan das Licht der Welt. Einige Verwandte nahmen sofort an, sie hätten nur geheiratet, weil meine Mutter schwanger war - doch da haben sie sich im wahrsten Sinne des Wortes verrechnet, sie hatten schlichtweg vergessen zu bedenken, dass Stefan einen Monat zu früh geboren wurde.

      Alles war perfekt, doch drei Monate nach seiner Geburt hatte meine Mutter beim Holz schneiden einen schweren Unfall. Die Sicherung der Kreissäge griff nicht und sie schnitt sich alle Finger der linken Hand ab. Leider konnten diese nicht mehr gefunden und somit auch nicht wieder angenäht werden.

      Aus diesem Grund wurde meine Mutter von den Behörden in Frühpension geschickt, da sie aus ästhetischen Gründen nicht mehr in ihrem erlernten Beruf als Schuhverkäuferin arbeiten konnte.

      Wie man sieht, schmeißt das Schicksal gerne einer Familie mehrere Brocken zu.

      Trotz allem entschieden sich meine Eltern zwei Jahre nach der Geburt meines Bruders, ein weiteres Kind zu bekommen. Der Wunsch erfüllte sich schneller als gedacht.

      Einen Tag bevor meine Mutter den Frauenarzt besuchen wollte, da sie schon den Verdacht hatte schwanger zu sein, träumte sie, sie würde Drillinge bekommen.

      Tags darauf war sie daher kaum überrascht, als der Arzt ihr mitteilte, dass es drei Babys werden sollten.

      Die erste Reaktion meines Vaters, als er seine Frau mit drei Mutter-Kind-Pässen nach Hause kommen sah, war die ebenso einfache wie praktische Feststellung: „Das Auto ist zu klein.“

      (Männer eben - denken immer zuerst ans Auto)

      Mama erzählt noch heute, dass sie im zweiten Monat schon aussah wie andere Mütter im sechsten Monat.

      Es ist vielleicht auch noch erwähnenswert, dass wir auf natürlichem Weg entstanden sind und dreieiige Drillinge sind.

      Die Schwangerschaft verlief zu Beginn problemlos. Das Einzige, was meine Mutter heute noch als sehr nervig beschreibt, war, dass der Arzt bis zum Schluss nach einem vierten Kind suchte. Er war der festen Überzeugung, dass wir im Kreis lagen und im Raum zwischen uns ein viertes Baby versteckten.

      „Ich bekomme nur Drillinge, da ist kein viertes!“, fuhr sie den Arzt an, als er wieder mal beim Ultraschall am Monitor danach suchte.

      Und so bin ich wortwörtlich auf der Bildfläche erschienen.

      Die Zeit verging und endlich durfte meine Mutter ihren Bauch wieder für sich alleine haben.

      Am 30.08.1991 wurden wir 10 Wochen zu früh per Kaiserschnitt auf die Welt geholt.

      Mama erzählt immer, dass der OP voll mit Leuten war - für jedes Baby ein eigenes Team mit Arzt, Kinderkrankenschwester und anderen wichtigen Leuten. Könnte ich mich aktiv daran erinnern, wüsste ich wohl wie es ist, im sogenannten Blitzlichtgewitter zu stehen.

      Nur Mama musste wohl sehr erschrocken gewesen sein über den Menschenauflauf im Kreissaal, noch dazu war mein Vater in Wien und wollte gerade seinen Nachtdienst antreten, als es hieß, Kommando zurück, auf los geht´s los - die Babys werden geholt. Also hat er sich schleunigst wieder auf den Rückweg gemacht.

      Die Geburt verlief also soweit ganz gut und ironischerweise muss man dazu sagen, dass ich selbst am "gesündesten" zur Welt kam.

      Im Gegensatz zu meinem Bruder, der zu faul zum Atmen war und meiner Schwester, die störrisch gegen das Beatmungsgerät arbeitete und aufgrund eines Lungenplatzers fast gestorben wäre, benötigte ich nur einen Tag an der Lungen-Maschine.

      So

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