Tod im Maisfeld. Herbert Weyand

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Tod im Maisfeld - Herbert Weyand KHK Claudia Plum

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      Claudia wuselte ihm, wie so oft, durch die Haare. »Kinder die was wollen, bekommen eins auf die Bollen. Nimm dich zusammen. Mit Frau Stones Unterstützung haben wir alles im Griff. Was muss ich noch wissen?«, sie wandte sich der Amerikanerin zu. Kurts Fürsorge tat ihr gut. Fast war sie geneigt, die begehrlichen Blicke auf den Busen der Amerikanerin zu tolerieren. Nein … dafür bekam er eine Packung.

      »Ich besuche morgen offiziell Ihre Dienststelle und weise mich als Beobachterin der amerikanischen Regierung aus. Wir kennen uns nicht. Danach wird Ihr Staatsanwalt Sie davon unterrichten, dass Sie die Ermittlungen weiter leiten. Wenn Sie wollen, mache ich Ihnen einen Termin auf der Base. Dazu ist jedoch zu sagen, dass außer einem Kaffee oder Tee nichts herauskommen wird.«

      »O. k., wenn weiter nichts ist, möchte ich Feierabend machen.« Claudia erhob sich. Sie hatte keine Lust mehr und wollte Ruhe haben.

      »Ich bin gleich weg.« Raissa Stone stand auf und zog ihre Uniformjacke an. »Reiten Sie morgen wieder?«, fragte sie Kurt. »In den frühen Nachmittagsstunden bin ich wieder an dem Platz, an dem wir uns heute getroffen haben.«

      »Einen Moment.« Claudia hielt die Amerikanerin auf. »Sie haben davon gehört, dass das Haus in dem Abels lebte, zusammengefallen ist?«

      »Wann?« Stone sah sie mit undurchdringlicher Miene an.

      »Vor ein paar Stunden. Das müssen Sie doch mitbekommen haben.«

      »Ich habe die Feuerwehr gesehen, jedoch keinen Zusammenhang hergestellt. Ich kümmere mich darum.« Sie nickte kurz und ging zur Ausgangstüre. Claudia begleitete sie.

      »Du wirst morgen nicht reiten«, fauchte Claudia, als sie zurückkam.

      »Wie sie befehlen, Gnädigste.« Kurt nahm sie in den Arm.

      »Eine richtige Kuh. Hängt die dicken Titten in die Gegend. So etwas gehört verboten. Und du Idiot starrst die ganze Zeit darauf. Ich dachte schon, du bekommst einen Krampf in die Augen.«

      »Reg dich ab. Sie ist eine schöne Frau.«

      »Sag‹ das noch einmal und ich kratz‹ dir die Augen aus.«

      »Stell‹ dich nicht blöd an. Du bist auch eine schöne Frau und brauchst keine Komplexe zu bekommen. Und das Beste ist … du gehörst zu mir.« Bevor Claudia etwas sagen konnte, warf er sie kurzerhand über die Schulter und stolperte die Treppe hinauf ins Badezimmer.

      *

      »Du hast um zehn Uhr einen Termin beim Staatsanwalt.« Maria empfing Claudia schon in der Tür.

      »Wenn der etwas von mir will, soll er hierhin kommen«, antwortete Claudia missmutig.

      »Heute schlecht aufgestanden?«

      »Nein. Ich war sehr gut gelaunt. Du hast nichts damit zu tun. Aber echt … wenn der was von mir will, dann nur hier. Wo ist Heinz?«

      »Der beruhigt den Polizeipräsidenten. Der will dich nämlich auch sprechen.«

      »Super. Dann hole ich mir eine Tasse Kaffee.«

      »Wie bist du denn drauf. Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?«

      »Schlimmer. Warten wir den heutigen Tag ab … dann sprechen wir darüber.«

      »Oh, geheimnisvoll. Gib mir einen Tipp.« Maria hatte sich aufgetakelt. Wahrscheinlich frönte sie wieder ihren Kaufrausch. Zwei- bis dreimal im Jahr machte sie Bekleidungsgeschäfte unsicher. Immer dann, wenn es ihr besonders gut oder schlecht ging. War sie ganz am Boden, kaufte sie Schuhe.

      »Wart‹ es ab«, antwortete Claudia. In diesem Augenblick klopfte es kurz an der Tür und der Polizeipräsident trat ein. Im Gefolge der Staatsanwalt, Heinz und Raissa. Maria sprang dienstbeflissen auf, während Claudia unbeeindruckt an ihrem Kaffeebecher nippte.

      »Frau Plum«, der Staatsanwalt stand gewichtig vor ihrem Schreibtisch.

      »Herr Dengler?« Sie sah ihn fragend an. »Nehmen Sie Platz.« Sie deutete zu einem Tisch, um den sechs Stühle standen. Ausreichend Platz, ging ihr durch den Kopf.

      Den Wind aus den Segeln genommen, nahm die kleine Gruppe Platz.

      »Ich bin Claudia Plum«, sie reichte Raissa die Hand.

      »Raissa Stone. Militärpolice United States of America«, die Polizistin lächelte freundlich. »Ik nemm gern eine Coffie«, fuhr sie in fürchterlichem Deutsch fort.

      »Ja, ja. Das ist Frau Stone«, der Polizeipräsident wies fahrig auf die schöne Frau, während die Augen hin und her wanderten. Er konnte noch nie einer Frau in die Augen schauen. Claudia wünschte manchmal, Gedanken lesen zu können, wenn sie mit ihm zu tun hatte. Wahrscheinlich zog er sie in Gedanken aus. Insgesamt war er eine steife Printe, wie der Aachener sagte. Hölzern und keinen Funken Humor. »Frau Stone ist aus Amerika«, stellte er überflüssigerweise fest. Raissa Stone saß soldatisch kerzengerade auf ihrem Stuhl. Auf ihrer Uniform prangte unübersehbar die amerikanische Fahne.

      »Ich kann Ihnen leider nichts anbieten.« Claudia zuckte entschuldigend die Schulter und grinste innerlich, weil der Staatsanwalt und der Polizeipräsident nun doch gezwungen waren, zu ihr zu kommen. Ein kleiner Sieg, der nichts wert war. Doch er tat gut.

      »Wir wollen Sie nur kurz aufhalten«, sagte der Staatsanwalt, weiterhin gewichtig. »Frau Stone wurde von unseren NATO-Kollegen zu Ihrer Unterstützung abgestellt.«

      »This is not richtisch.« Raissa unterbrach ihn. »Not Unterstützung. To see, sehen. And not NATO.«

      »Ich verbessere mich. Natürlich USA und zur Beobachtung. Weil die Toten, Amerikaner sind.« Er lächelte der Amerikanerin zu.

      »Beobachtung? Ich höre wohl nicht richtig. Entweder sind wir für den Fall zuständig und dann ganz … aber ich lasse mir nicht auf die Finger schauen, während ich arbeite.« Claudia verstellte sich nicht. Das Blut wallte und Wut drängte in den Vordergrund, weil das, was ihr Raissa am Tag vorher mitteilte, tatsächlich eintrat. Und dann … dieses Theater mit der Sprache. Es stimmte vieles nicht. »Was ist los? Die beiden Leichen wurden in unserem Aufgabenbereich gefunden und nicht auf exterritorialem Gebiet. Deutscher Boden, deutsche Polizei.«

      »Jetzt blasen Sie sich nicht auf. Sie tun, was der Staatsanwalt Ihnen sagt oder Sie sind raus aus dem Fall«, sagte der Polizeipräsident leidenschaftslos in die Runde. Er war wirklich ein Arsch. Nicht besser, als der Vorgänger. Die wurden wohl im gleichen Backofen gebacken.

      »Aufblasen? Sie wissen wohl nicht, was sie sagen.« Claudia wurde ruhig. Wenn jetzt jemand ihren Puls suchte, er hätte keinen gefunden. In solchen Situationen wurde sie zu einem Eisblock. »Dann nehme ich mir ein paar Tage Urlaub. Den Urlaubsschein schicke ich gleich ins Sekretariat.«

      »Mit der Ruhe, Frau Plum«, sagte Dengler.

      »Ich rege mich nicht auf. Das sehen Sie doch selbst.« Claudia unterbrach ihn. »Ich bin aus dem Fall raus. Das haben Sie selbst gehört. Ich bin nicht böse darüber. Der Urlaub kommt mir gelegen. Wir haben noch einige schöne Herbsttage vor uns.«

      »Überstürzen Sie bitte nichts. Die Anweisung kommt von ganz oben. Aus dem Bundesinnenministerium. Frau Stone wird Sie nicht stören.«

      »Aus

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