Tod im Maisfeld. Herbert Weyand

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Tod im Maisfeld - Herbert Weyand KHK Claudia Plum

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du mich für so blöd, dass ich dich mit einer solchen Frau provoziere?«, fragte er und küsste ihre Stirn. »Ich war oben«, er nickte zum Flur. »Paul und Griet erzählten mir vorhin eine interessante Geschichte. Seit einigen Tagen, also faktisch seitdem die Frau im Mais gefunden wurde, beobachten Unbekannte unsere Straße. Stellen blöde, aber unverfängliche Fragen zu den Anwohnern. Spione?.«

      »Möglich«, sagte Claudia und registrierte erleichtert, dass Kurt die Gelegenheit nicht beim Schopf gepackt hatte. »Es erklärt zumindest das Verhalten der Stone. Eine intelligente Person. Sie trifft dich hier, als sie mich angeblich warnen will und stellt gleichzeitig fest, euer Treffen sei zufällig. Sollten die Fragen im Dorf auffallen, wäre sie aus dem Schneider. Mein Gott … wo sind wir hineingeraten.«

      »Verdamm‹ sie nicht sofort. Vielleicht ist sie sauber. Wer kann das wissen.«

      »Du bist wie alle Männer. Ein dicker Busen ein hübsches Gesicht und das Gehirn denkt in anderen Regionen.«

      »Und du, wie alle Frauen. Wenn eine Geschlechtsgenossin gut aussieht, hat sie es auf den eigenen Mann abgesehen. Ich gebe dir recht, dass es merkwürdig aussieht. Warte ab und beobachte die Frau. Ein bisschen Menschenkenntnis hab‹ ich auch« Kurt stupste sie an und flüsterte: »Du brauchst dich nicht zu verstecken.«

      »Wenn ihr euer Privatleben geregelt habt, kann mir vielleicht jemand sagen, wie es weitergeht«, unterbrach Maria den Dialog schmunzelnd.

      »Wahrscheinlich spreche ich noch heute mit Raissa Stone.« Claudia winkte Kurt zu einem Stuhl. »Ich bin gespannt, wie sie ihr Verhalten von heute Vormittag erklärt.«

      »Und wir?« Maria ließ nicht locker.

      »Jemand von uns hält das Büro besetzt. Ich denke, das machst du Maria?«, fragend schaute zur Kollegin.

      »Nichts lieber als das. Solange ich nicht hier in der Knollensavanne ermitteln muss, ist mir alles egal.« Sie hasste die Gegend nahezu, wo man morgens schon sehen konnte, wer abends zu Besuch kam. Alles platt und auf den Feldern Knollen, Zuckerrüben. Erst in den letzten Jahren wurde mehr und mehr Mais zur Rinderfütterung angebaut, der die weite Sicht einschränkte, zumindest in den Sommermonaten. Die Menschen fürchtete sie. Sie trieben ihr, mit einem besonderen Hang zur Mystik, Gänseschauer über den Körper. Maria liebte den PC. Da war sie faktisch unschlagbar. Mathematik, klar und berechenbar. Kein Kauderwelsch, den sie nicht verstand.

      »Und ich?«, fragte Heinz.

      »Du fährst nach Heerlen und lässt deinen Freund Raoul die niederländischen Kontakte anzapfen.«

      »Nichts lieber als das. Ich wusste, dass du deine ablehnende Haltung aufgibst. Wenn das keine einhundertachtzig Grad Wendung ist. Dann muss ich ihn einweihen.«

      »Dann tu‹ es. Wir lassen uns nicht von hirnlosen Vorgesetzten und einer amerikanischen Militärpolizistin vorschreiben, wie wir ermitteln. Außerdem ist Raoul Janssen vertrauenswürdig. Aber ... nicht angeln gehen.« Claudia hob mahnend den Finger. Sie wusste, dass die beiden als leidenschaftliche Angler jede Gelegenheit nutzten, auch während des Dienstes. Da die Gespräche der beiden bei diesen Anlässen meist fruchtbare Ergebnisse brachten, sah sie großzügig darüber hinweg. Im Grunde mochte sie keinen Rattenschwanz von Ermittlern. Die letzten Fälle zeigten jedoch, dass es an der Zeit war, ihre bisherige Einstellung zumindest zu überdenken. Warum Raoul Janssen nicht sofort einschalten, bevor ihn Heinz ihr aufs Auge drückte.

      »Dann bleibe ich übrig«, warf Kurt in die Runde.

      »Du hältst die Stellung. Ich habe das Gefühl, unsere Hütte wird noch wichtig. Einerseits warte ich auf das Ergebnis der Untersuchungen, die Griet in Den Haag durchführen lässt und andererseits gehen mir die Typen nicht aus dem Kopf, von denen du erzähltest. Dann ist da Raissa Stone ... die wird nichts unversucht lassen, dich auf ihre Seite zu ziehen.«

      »Sind wir wieder beim Thema«, stellte Kurt leicht genervt fest.

      »Nein, nein.« Claudia wehrte ab. »Das hat nichts mit unserer vorherigen Diskussion zu tun. Wenn du uns helfen willst, dann am besten hier.«

      »Ungern. Aber wenn es sein muss …«, er nickte zum Einverständnis, dabei wusste er nichts mit sich anzufangen. Im Garten gab es zurzeit nichts mehr zu tun und Lesen ... davon hatte er in der letzten Zeit zu viel.

      »Ich brauche euch nicht zu sagen, dass wir Schwierigkeiten, bis zu einer Suspendierung, bekommen können.« Claudia versuchte, die anderen zu warnen. »Im Büro bitte nur die allgemeinen Sachen zu unserem Fall … ihr erinnert euch an die Abhöraktion vor einem halben Jahr. Wir treffen uns regelmäßig hier und wenn wir es als Grillparty tarnen müssen. Maria … gleich hätte ich einen Termin mit dem Staatsanwalt bei uns im Büro. Den übernimmst du bitte.«

      »Gerne.« Maria stand auf, nahm ihre Tasche und winkte kurz. Auch Heinz verschwand null Komma nichts.

      »Ist das wirklich so ein Chaos bei euch oder gehst du auf Nummer sicher?« Kurt sah sie besorgt an. Ihre Wangen setzten gerade wieder ein wenig Fleisch an. Die Entbehrungen, die sie während ihrer Entführung erlitten hatte, standen in ihrem Gesicht.

      »Viel schlimmer«, antwortete sie müde. »Ich weiß nicht, wo ich anpacken soll. Die Zeit wird zeigen, ob Dengler das drauf hat, was er heute andeutete. Im Grunde kann mir nur ein Zufall helfen.«

      »Dein Job wäre nichts für mich. Im Dunkeln fischen und nicht zu wissen, wer wen am Haken hat. Da liebe ich meine Physik.«

      »Dafür mischst du aber immer kräftig mit«, sie lächelte.

      »Das ist anders. Ich muss es nicht tun … aber ich kann.«

      *

      Claudias Handy klingelte. Ärgerlich nahm sie es aus dem Beutel, den sie um die Hüfte trug. Sie trabte am Heiderand entlang. Der heutige Tag brachte nicht den Durchbruch. Wenn sie nachdachte, hatte er nichts gebracht, außer Ärger. Richtig betrachtet waren schon die letzten Monate nicht das Gelbe vom Ei. Sie gingen kaum im Büro dem Job nach. Fast immer unterwegs. Ehrlich gesagt konnte sie auf Flipcharts und ellenlange Gespräche verzichten. Im Grunde arbeiteten sie wie ein Sondereinsatzkommando. Flexibel und erfolglos. Sie lachte leicht. Das Team vom Bau oder so ähnlich. Es ging auf siebzehn Uhr zu. Seit einer halben Stunde Feierabend. Die Sonne zog langsam aber bestimmt zum Horizont. Der Herbst grüßte. Sie konnte dieser Jahreszeit nichts abgewinnen, dennoch faszinierte sie das Farbenspiel in Gold-, Braun- und Grüntönen, das die Natur hier verschwenderisch darbot. Der Himmel leuchtete rot und reflektierte die Wolken, die fast die Farben der Vegetation annahmen.

      »Ja.« Ihr Gegenüber sollte ruhig merken, dass sie sauer war.

      »Raissa. Stone hier.«

      »Woher haben Sie diese Nummer?«

      »Aus Ihren Unterlagen, die ich bekommen habe. Wo sind Sie?«

      »Irgendwo im Feld. Ich laufe mir den Frust herunter.«

      »Können wir uns sehen?«

      »Weshalb nicht?«

      »Wann und wo?«

      »Das kommt darauf an, wo Sie sind.«

      »Auf der Base.«

      »In zehn Minuten an der Kreuzung Waldstraße zur Panzerstraße.«

      »Welche

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