24 Tage. Michael Tycher

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24 Tage - Michael Tycher

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sollten anrufen und sagen, dass wir gleich da sind.“, sagt Hasi. Franzi macht das. Ganz langsam geht es in den Sportboothafen hinein. Es ist eng. Doch die Nelly passt durch und ein Mann winkt. Das Schiff wird in einer kleinen Bucht festgemacht. Der Anschluss für den Landstrom wird gelegt, alle sind heute glücklich.

      Franzi und Steffen wollen in den Ort gehen. Doch vorher bezahlen sie den Liegeplatz. Ein Euro pro angefangenen Meter Bootslänge, also elf Euro kostet die Nelly für eine Nacht. Dann noch Strom, die Duschen kosten auch ein Euro für vier Minuten warmes Wasser. Dann gehen sie los. Rein nach Haldensleben. Dort gibt es eine historische Altstadt und Museen. Nach ihrem Rundgang steht das Abendessen an. Der Smutje kocht Spaghetti Bolognese und serviert. Franzi meint, dass sie diese Orte (sie meint die auf dieser Schiffsreise) nie von sich aus besuchen würde. Sie wären nicht spektakulär, aber trotzdem interessant.

       7. Tag: Haldensleben

      Wieder Sonne, der Frühling ist angekommen, hurra. Hinter der Scheibe in der gemütlichen Salonecke ist es richtig warm geworden. Smutje Kröti hat Rührei zum Frühstück vorgeschlagen und Steffen hat fleißig gerührt.

      Steffen und Franzi gehen in die Stadt. Knapp 20?000 Einwohner leben dort. Wäre das Schiff hier nicht gelandet, keiner hätte diese Stadt jemals kennen gelernt, sagt Franzi. Sie machen einen Rundgang. Gehen in die Altstadt, bewundern die großen Stadtmauern und besuchen den Wochenmarkt. Dort kaufen sie allerhand Leckereien für das Abendessen.

      Dumm-Mausi hatte doch Recht. In Haldensleben gab es eine Ritterburg. Dort haben bis ins 14. Jahrhundert die Tempelritter gelebt. Heute sind aber nur wenige Steine von dieser Burg vorhanden. Dafür ist in der Altstadt ein Templerhaus im schicken Zustand vorhanden. Es ist das älteste Haus der Stadt und die Gewölbe können besichtigt werden. Ganz schön gruselig. Franzi und Steffen haben eine Führung gemacht und viel gelernt. Dann besuchen sie Europas größtes Großsteingräbergebiet. Dort existieren Hünengräber. Keiner weiß wirklich was es damit auf sich hat. Aber das ist ja gerade das Spannende an der Sache.

      Danach marschieren sie zu einem Schloss. Hundisburg heißt es. Es ist mittelalterlich und zugleich eine Barockanlage. Muss aufregend gewesen sein. Wonny wäre gerne mitgekommen. Steffen und Franzi schauen sich zwei Kunstsammlungen an und besuchen ein Hochzeitszimmer. Dann haben sie mit einem prächtigen Blick auf den Schlossgarten Kaffee getrunken.

      Auf dem Rückweg wandern sie wieder durch die Altstadt und betrachten die riesigen Stadttürme von Haldensleben. Zum Schluss besuchen sie das schönste Haus in der Altstadt: Das Kühnsche Haus. Die Familie des Eigentümers hat es über Jahrhunderte immer wieder in Schwung gehalten. Deshalb soll es auch ganz besonders hübsch aussehen. Na ja, kein Wunder, der erste Bewohner Clemens Kühne war ein Juwelier, und die können feine Dinge basteln.

      Nach dem Abendessen gehen Franzi und Steffen noch einmal in den Ort und besuchen die „KulturFabrik.“ Da soll ganz schön was los sein. Eine kleine Band hat Jazz-Musik gespielt und im „Philosophischen Salon“ gab es einen interessanten Vortrag. Danach haben alle darüber gesprochen. Wonny, Hasi und Pauly haben währenddessen schon mal die weitere Reiseplanung bestaunt. Da wird es dann ganz schön gefährlich. Alle müssen aufpassen und sich in Acht nehmen, denn es geht zu den Wölfen.

      Franzi lacht und sagt: „Da gibt es keine Wölfe, nur ganz viele Autos.“ Aber man weiß ja nie. Wenn die Wölfe alle in ihrer Wolfsburg bleiben, dann ist es gut. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, ergänzt Schlau-Mausi. Der muss es ja wissen.

       8. Tag: Wolfsburg

      Der Himmel lacht und die Crew auch. So wenig, wie heute Morgen geklappt hat, da kann es nur besser werden. Erst hat die Kaffeemaschine geprustet als wenn sie dollen Schnupfen hätte. Dabei wird der Mannschaft bewusst, dass kein Sanitäter an Bord ist. Pauly erklärte sich sofort bereit, nun wird er Dr. Pauly genannt, was er gar nicht so lustig findet. Dann soll das Abwasser abgepumpt werden. Die Pumpe arbeitet ganz laut, doch nichts läuft durch.

      Franzi meint: „Da müsse wohl irgendein Ventil geöffnet werden.“ Tja, wenn Franzi nicht an Bord gewesen wäre, würde die Pumpe immer noch ächzen. Beim Rausfahren aus dem Hafen kam die Nelly gar nicht von der Stelle. Die Wellen von den großen Schiffen trieben das Schiff immer wieder zurück in den Hafen. Erst mit Anlauf gelang das Manöver und schwupp ist die Nelly wieder im Mittellandkanal. Jetzt kommen die Wölfe näher.

      Starker Verkehr. Große Schiffe, kleine Schiffe und ganz große Pötte. Sie kommen entweder entgegen oder überholen die Nelly. Manchmal überholen sie sich gegenseitig. Das dauert ganz schön lang und Steffen macht dann viel Platz. Unsere Crew hat richtig viel zu tun. Wonny ist im Stress. Der übertreibt aber. Und kaum ist es nachmittags, da ist das Ziel erreicht. Keine Wölfe in Sicht.

      Der „1. Motorbootclub“ ist Eigentümer des Hafens. Hier gibt es 50 Liegeplätze und eine acht Meter breite Hafeneinfahrt. Elegant gleitet die Nelly in den Hafen. Der Hafenmeister zeigt auf einen Liegeplatz ganz in der Nähe der Kneipe „Neptun am Hafen.“ Alles schon fast Routine und fest ist das Boot.

      Franzi stellt klar: „Wir wollen hier mindestens zwei Tage bleiben. In Wolfsburg gibt es sehr viel zu besichtigen!“ Der Stofftierbesatzung ist das egal. Pauly will sowieso die Schiffstechnik überprüfen und Hasi führt komplizierte Berechnungen durch.

      „Wir müssen noch nicht tanken, dafür aber Frischwasser aufnehmen“, sagt Hasi. Aufnehmen, wie geht das denn? Das liegt doch nicht einfach so rum. Die Schifffahrtssprache ist schon sehr schwierig. Wieder wird ein Euro pro Meter Bootslänge und Nacht bezahlt. Der Strom wird hier pauschal mit zwei Euro pro Nacht abgerechnet. Es ist halt überall anders. Es kann eine Waschmaschine benutzt werden, aber Franzi findet alles noch in Ordnung.

      Alle schauen sich einen Prospekt an. Da steht drin, was es alles so in Wolfsburg gibt. Nun sind Franzi und Steffen neugierig geworden. Sie packen ihre Rucksäcke und ziehen los.

      „Ab in die Autostadt, dort sieht man schon die beiden großen Türme“, ruft Steffen.

      „Aber wir brauchen doch kein Auto, wir fahren doch Boot“, merkt Schlau-Mausi klug an.

      „Darum geht es doch nicht, wir wollen uns da mal umschauen, das ist eine Sehenswürdigkeit“, erklärt nun Franzi. Und schwupp, weg sind die beiden.

      Franzi murrt als sie den Bootssteg betritt: „Es schaukelt immer noch alles!“ Das ist doch Quatsch, sie hat jetzt festen Boden unter den Füßen.

      Die Autostadt ist riesig. Wasserfontänen machen eine tolle Show, das lässt sich schon von ganz weit weg erkennen. Über den Mittellandkanal führt eine lange Brücke in die Autostadt, so hoch, dass alle Schiffe durchpassen. Die beiden gehen in die großen Pavillons: In einem, das „ZeitHaus“, stehen ganz viele alte Autos. Steffen erinnert sich nun an die alten Zeiten.

      „Da, das da ist ein VW 1600, den bin ich mal gefahren!“ frohlockt Steffen. Franzis alte Autos gehören nicht zu VW, sie kann ihre vergangenen Vehikel hier nicht finden.

      Dann schauen sie sich andere Pavillons an. Für jede Automarke, die jetzt zu VW gehört, gibt es einen. In einem Konzernforum läuft eine Ausstellung zur Automobilität. Und zum Schluss fahren sie noch einen der beiden 42 Meter langen Türme hoch. Dort stehen die ganzen Verkaufsautos. Die Kunden bekommen dort ihre neuen Autos ausgeliefert. Eine Automatik sucht das passende Auto und befördert es über einen Fahrstuhl nach unten. Erschöpft von den vielen Eindrücken und der langen Bootsfahrt kommen sie zurück und klettern auf die Nelly.

      „Wo ist denn das neue Auto?“ Wonny kann es nicht lassen.

      „Der

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