Breaking News für die Liebe - Promis sind Idioten!. Mira Schwarz

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Breaking News für die Liebe - Promis sind Idioten! - Mira Schwarz

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war noch mal gut gegangen, alle Probleme waren beseitigt. Ich würde diesen furchtbaren Freitagabend einfach aus meinem Gedächtnis streichen und nach vorne blicken. Ich war kurz vor dem Gemeinschaftsraum, als ich aufgeregtes Geschnatter aus der offenen Tür dringen hörte. Komisch, heute war doch ein ganz normaler Arbeitstag. Was war denn da los?

      Als ich den Raum betrat, war mir sofort klar, was hier los war. Die übliche Marc-Feldmann-Hysterie war ausgebrochen. Marcs dunkler Schopf überragte eine Gruppe von weiblichen Kolleginnen, die sich um ihn drängten, als wäre er ein verdammter Heiliger.

      Ich achtete auf meinen Magen, aber er verhielt sich ruhig. Hah! War doch alles nur der Blutzuckerspiegel. Gott sei Dank hatte Volker mir Gummibärchen gegeben.

      Dann hatte Marc mich entdeckt und er sah mich an. Verdammt. Zucker! Ich brauchte sofort mehr Zucker. Oder besser Kohlenhydrate. Oder eine Tüte, weil ich gleich wahlweise hyperventilieren oder mich übergeben würde.

      Wie konnte man denn am frühen Morgen schon so gut aussehen wie dieser Kerl? Mein Magen hüpfte, mein Herz klopfte und ein sehnsüchtiges Ziehen ging durch meinen Körper. Es war fast Hochsommer, hier drinnen waren sicher über fünfundzwanzig Grad, aber ich fröstelte und zog meine dünne Baumwolljacke enger um mich.

      Marc zuckte ein wenig hilflos die Schultern, wühlte sich aus dem kleinen Gedränge und kam mit einem schiefen Grinsen auf mich zu.

      »Hallo.« Er streckte mir seine Hand entgegen. Da war ich wohl nicht die Einzige, die mit guten Vorsätzen in die neue Woche startete.

      Ich ergriff seine Hand und hielt sie ein wenig länger fest als nötig. »Hallo, Marc.« Wir duzten uns im Sender alle und ich wollte das lästige Du/Sie-Gestammel gleich im Keim ersticken.

      Gott, wie er mich ansah! Guckte der immer so oder hatte das etwas zu bedeuten? Stopp! Ich atmete tief durch. »Ich soll dir den Sender zeigen.«

      Marc nickte. »Ja, ich weiß. Volker hat mich gerade angerufen. Das ist nett von dir.«

      Gott, war der abgebrüht. Ich suchte in Marcs Gesicht nach Spuren von Sarkasmus. Es musste ihm doch merkwürdig vorkommen, dass ausgerechnet ich ihn herumführen sollte. Wenn er kein defektes Kurzzeitgedächtnis hatte, musste er sich doch auch noch daran erinnern, wie unser erstes Kennenlernen am Freitagabend gelaufen war?

      »Ja«, nickte ich. »Ich soll dir die Redaktionsräume und deinen Arbeitsplatz zeigen.« Schließlich hatte Volker nicht gesagt, dass ich ihm das ganze Haus zeigen musste. »Ich wollte mir noch einen Kaffee holen.« Ich sah ihn wieder an. »Möchtest du auch einen?«

      »Nein, danke«, sagte er höflich und wartete neben der Tür, bis ich mir meinen Becher gefüllt hatte.

      Marc warf einen kurzen Blick auf den Aufdruck. Ein gelbes Küken hüpfe darauf herum und daneben stand der Spruch: 'Kann Karate!' Ich fühlte mich seltsam durchschaut und versteckte den Aufdruck unter meiner Hand.

      Er sah mich an und lächelte. »Was meinst du, Rebecca«, sagte er dann irritierend sanft. »Können wir unseren Start am Freitag vergessen und noch mal von vorne anfangen?«

      Ich bekam doch tatsächlich schon wieder weiche Knie, buchstäblich! Das war doch wirklich erbärmlich. Schnell wandte ich den Blick ab.

      »Becca«, korrigierte ich statt einer Antwort. »Ich mag es nicht, wenn man mich Rebecca nennt.«

      Sofort hätte ich mir am liebsten die Zunge abgebissen. War ich denn komplett wahnsinnig geworden, ihm so eine Munition zu liefern? Hatte ich vergessen, was er mir am Freitag an den Kopf geworfen hatte? Ich hatte mich schon wieder von seinen schönen Augen einlullen lassen. Jetzt würde er mich doch erst Recht nur noch Rebecca nennen.

      Aber Marc überraschte mich. »Okay, dann eben Becca«, sagte er. »Fangen wir von vorne an. Du hast dich vermutlich unwohl gefühlt, weil ich aus einer anderen Sparte des Fernsehens komme.«

      Na, das war mal eine nette Untertreibung. Ich wollte antworten, aber Marc redete weiter. »Ich weiß, dass es manchen Leuten schwerfällt, mit meiner Bekanntheit umzugehen.«

      Hallo? Ging es noch? Was sollte das denn heißen? Dachte er, sein Superstar-Status hätte mich eingeschüchtert? Wie konnte man nur so eingebildet sein. Aber er war immer noch nicht fertig.

      »Ich habe mich von dir provozieren lassen, das war nicht professionell. Wenn dich mein Verhalten verunsichert hat, tut es mir leid.« Er lächelte so überheblich, dass ich ihm am liebsten die Augen ausgekratzt hätte. Drei Sätze und ich fühlte mich, als wäre er ein Prinz und ich seine ergebene Dienerin. Wie machte er das bloß?

      Ich versuchte, ruhig zu atmen. »Ich bin nicht verunsichert. Ich halte nur nichts davon, unausgebildete Leute die Nachrichten ablesen zu lassen«, erklärte ich ihm dann, als wäre er vier Jahre alt. »Live-Interviews mit Politikern über hochkomplexe Themen zu erörtern ist nicht so einfach, wie Kindern Quizfragen über den Regenwald zu stellen.«

       Obwohl mir dieses Special der Quizshow für Kids besonders gefiel.

      »Das hat nichts mit dir zu tun und es ist auch nichts Persönliches.« Sehr gut, Becca. Überlegen bleiben, atmen. Und jetzt lass es gut sein. Aber mein Mund redete einfach weiter. »Natürlich bin ich andererseits der Meinung, dass man sich nur für Jobs bewerben sollte, für die man auch qualifiziert ist. Und das es für unserem Sender einen riesigen Imageverlust bedeutet, dich als Nachrichtenmoderator einzusetzen.« Ich lächelte süßlich. »Wenn dich meine Meinung verunsichert, dann tut es mir leid«, wiederholte ich seine Worte von eben in leicht abgewandelter Form.

      Für einen Moment starrten wir uns gegenseitig an und ich konnte sehen, dass sich an seinem Hals eine kleine Ader gebildet hatte, durch die das Blut pulsierte. Seine Gesichtszüge hatte er dagegen unter Kontrolle. Er zauberte ein herablassendes Lächeln auf sein Gesicht. »Dann einigen wir uns doch einfach darauf, dass wir uns in diesem Punkt nicht einigen können.«

      »Wunderbar.« Ich nahm einen Schluck Kaffee und ging in den Flur. Marc folgte mir schweigend.

      Während wir in Richtung Redaktionsraum gingen, rasten tausend Gedanken durch den Kopf. »Denk an deinen Job«, war der wichtigste. Dazwischen blitzte immer wieder ein trotziges: »Was bildet der sich eigentlich ein?«, auf. Und dann mischte sich immer wieder ein zartes Stimmchen dazwischen, das die ganze Zeit aufgeregt quiekte: »Ich werde mit Marc Feldmann zusammen arbeiten, ich werde mit Marc Feldmann zusammenarbeiten.«

      Ich wischte alle Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf meine Aufgabe. »Die Schnitträume«, brummte ich und zeigte auf zwei offene Türen, »Regie«, ich wies auf eine weitere. »Und hier sitzen die Redakteure, die die Magazinsendungen vorbereiten.«

      Wir waren fast angekommen. Der Raum, in dem die Nachrichten-Sendungen aufgenommen wurden, lag direkt neben dem Großraum-Redaktionsbüro, in dem rund fünfzehn Arbeitsplätze für die Tagesredakteure zur Verfügung standen. Der Geräuschpegel war enorm. Einige Kollegen hingen am Telefon, andere tippten wie wild auf den Tastaturen. Auf den stummen, riesigen Bildschirmen flackerte unser Programm neben denen von CNN, Al Jazeera, France24 und anderen bedeutenden Nachrichtensendern.

      Ich wies auf einen der Schreibtische. »Hier kannst du dich hinsetzen und ein wenig einlesen.« Ich drehte mich um, um Marc sich selbst zu überlassen - immer noch vollkommen aufgewühlt von unserer Unterhaltung.

      »Was soll ich denn heute machen?«, erkundigte er mit so entwaffnender Aufrichtigkeit, dass ich mich wieder zu ihm herumdrehte. Er hatte sich auf den Schreibtischstuhl gesetzt und seine Frage

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