Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff - Michael Schenk страница 9

Автор:
Серия:
Издательство:
Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff - Michael Schenk Sky-Navy

Скачать книгу

Sie es gut sein, El-Te.“ Die ruhige Stimme gehörte Captain Jerome Kelly, dem Führer des „C“-Troops. „Sie sollten doch wissen, dass es nicht auf die Anzahl der Schiffe ankommt. Was wir brauchen, um dem Feind zu folgen und unsere Freunde zu finden, ist ein Kreuzer mit den Fähigkeiten der Blackwing.“

      Hartmann zuckte mit den Schultern und lenkte mit dieser Geste, wenigstens vorläufig, ein.

      Kelly hielt ebenfalls einen Becher in den Händen. Basari, Galley und Bremer waren nun seit mehreren Tagen verschwunden und seitdem hielt sich kaum ein Besatzungsmitglied des Vorpostens an die eigentlich erforderlichen Ruhepausen. Manche aus Sorge um die Vermissten, andere, weil das Erscheinen der Negaruyen ihnen bewusst gemacht hatte, in welcher gefährlichen Lage sie alle sich befanden, denn der einzige Schutz von Blackhouse lag darin, dass der Feind nichts von diesem Vorposten ahnte.

      „Lennerson und Braunfels haben mich wieder genervt“, berichtete der Captain.

      Joanas Gesicht verdüsterte sich. „Wegen unserer Tiefgekühlten?“

      Kelly nickte. „Sie wollen sie unbedingt auftauen. Argumentieren damit, dass die Norsun uns sicherlich behilflich sein könnten.“

      Die Geheimstation Blackhouse war im Inneren des Wracks des Schlachtschiffs Kossandes-Narret errichtet worden. Man hatte das 1200-Meter-Schiff ausgewählt, weil es in der Heckkugel einen Durchschuss besaß. Eine tödliche Wunde, die wie ein Tunnel von einer Seite zur anderen führte und die groß genug war, dass die Blackwing hatte einfliegen können. Ein ideales Versteck, da der Kreuzer dadurch nicht einmal auf seine eigene Tarnfähigkeit angewiesen war. Man hatte das Wrack flüchtig abgesucht, um geeignete Räume für die Station ausfindig zu machen, und war dabei auf Kälteschlafkammern der ursprünglichen Besatzung gestoßen.

      Fünf der Kammern hatten noch funktioniert. Ihre Energie war nach all den Jahren jedoch so gering geworden, dass sie wohl innerhalb der nächsten Tage endgültig abgeschaltet und ihre Insassen dem Tod überantwortet hätten. Es war gelungen, die fünf Kryo-Röhren auszubauen, mit externer Energie zu versorgen und sie in einen Raum des Vorpostens zu bringen.

      Der Linguist Doktor Lennerson und der Alien-Psychologe Doktor Braunfels waren nun natürlich sehr daran interessiert, die im Kälteschlaf liegenden Norsun aufzuwecken.

      „Ich bezweifle nicht, dass uns ihr Wissen hilfreich sein könnte“, seufzte Joana. „Auch wenn dieses Wissen nun fünfhundert Jahre alt ist. Aber das Risiko, dass etwas beim Erwecken schiefläuft, ist einfach zu hoch und unsere Kenntnisse über die Kryo-Technik der Norsun ist ebenso eingeschränkt wie die technischen und medizinischen Möglichkeiten unseres Vorpostens.“

      „Das habe ich den beiden Doktoren auch schon mehrfach gesagt“, knurrte Kelly. „Aber je länger die beiden zur Untätigkeit verurteilt sind, desto drängender wird ihre Forderung.“

      „Lassen Sie sie meckern, Jerome. An meinem Entschluss ändert das nichts.“

      „Ich bin selbst neugierig auf die alten Norsun“, gestand Jerome lächelnd. „Grundgütiger, das sind Lebewesen, die über fünfhundert Jahre alt sind. Ich schätze, es wird ein ziemlicher Schock für sie sein, nach so langer Zeit aufgetaut zu werden.“

      Sie erwiderte sein Lächeln. „Nur relative fünfhundert Jahre und dazu das reale biologische Alter, in dem sie bewusst gelebt haben. Verdammt, Jerome, da könnten Sie mich ja glatt als Hundertjährige bezeichnen, bei den Jahren, die ich selbst im Kälteschlaf verbracht habe.“

      Einige der Anwesenden lachten, was die Stimmung in der Zentrale merklich lockerte.

      „Ja, ist noch gar nicht so lange her, dass wir den Nullzeit-Antrieb entdeckt haben“, stimmte der Captain ihr zu. „Bis dahin mussten wir mit dem lahmarschigen Überlichtantrieb durch die Gegend zuckeln und waren oft Jahre unterwegs, die wir im Kryo-Schlaf verbrachten, um unsere kostbare Lebenszeit nicht zu vergeuden. Trotzdem frage ich mich manchmal, ob dieser technologische Sprung wirklich ein Vorteil für uns ist.“

      „Wieso das, Captain?“, fragte Riordan überrascht.

      „Nun, ohne den Hiromata-Nullzeitantrieb hätte es vielleicht noch viele Jahre oder Jahrzehnte gedauert, bis wir auf die Norsun und die Negaruyen gestoßen wären.“

      „Ja, das stimmt allerdings.“ Der Sergeant runzelte die Stirn. „Trotzdem hatte auch die Kryo-Zeit ihren Vorteil, Sir. Ein Teil von ihr wurde auf unseren Sold angerechnet.“ Er zuckte mit den Schultern. „Beim Hiromata ist nichts mehr mit Zeitzuschlag.“

      „Außer dem kurzen Blitzimpuls noch andere Ortungen?“, erkundigte sich Joana.

      Jennifer Hartmann lehnte sich zurück und streckte sich seufzend. „Nichts im Umkreis von einhundert Lichtjahren. Ab da wird es ein wenig lebhafter. In Richtung auf das Zentrum der Galaxis habe ich mehrere Striche erfasst. Dazu eine Linie in gleicher Richtung. Scheint auf Verbindungsrouten hinzuweisen.“

      Scanner konnten ein Schiff im Unterlichtbereich als normales Objekt erfassen, was eine Zuordnung und vielleicht sogar Identifikation erleichterte. Flog es im Überlichtbereich, waren die Impulse des Scanners oft zu langsam, um das zu ermöglichen. Dann kam es auf die Flugrichtung an. Ein sich entfernendes Objekt flog vielleicht nur wenig langsamer, als es der Ortungsstrahl war, oder erwies sich sogar als schneller. Dann war eine Erfassung nahezu unmöglich. Näherte sich das Objekt, erschien es als Impuls, den die Ortungsspezialisten als Punkt bezeichneten. Bewegte sich das Objekt ein wenig seitlich zum Scanner, dann zog sich dieser Punkt immer weiter in die Länge, bis er zum Strich wurde. Die Art des erfassten Impulses verriet also, in welche Richtung sich ein Objekt bewegte. Die Beschreibung von Jennifer Hartmann deutete auf mehrere Objekte hin, welche der gleichen Richtung folgten, was auf ein gemeinsames Ziel und eine mögliche Flugroute hinwies. Eine lange und durchgehende Linie zeigte ein Schiff, welches sich konstant durch den Weltraum bewegte. War diese Linie jedoch unterbrochen und wurde zu einer Abfolge von Strichen, dann wies dies eindeutig auf ein Schiff hin, welches einen Teil des Weges durch die Nullzeit zurücklegte. Die Striche waren dann die Flugphasen, in denen man den Hiromata-Antrieb der Menschen oder den Schwingungsantrieb der Norsun und Negaruyen auflud, bevor man ihn wieder für den Sturz durch die Nullzeit nutzen konnte.

      „Gut, dann ist nichts Gefährliches in der Nähe.“ Joana leerte ihren Becher, hielt ihn aber noch einen Moment in den Händen, um ihre Finger daran zu wärmen. Um Energie zu sparen, war die Temperatur innerhalb des Vorpostens auf ein gerade noch zuträgliches Maß reduziert worden. „Routen sind ein wichtiger Hinweis. Die Negaruyen werden ihre verborgene Welt sicher nicht in der Nähe eines Hauptverkehrsweges liegen haben. Ich vermute auch, dass sie ihr System mit der Nullzeit anfliegen, möglichst dicht an ihrem Planeten aus der Schwingung kommen und dann extrem abbremsen. Je kürzer die Triebwerke arbeiten, desto schwieriger ist es, das Schiff anzumessen.“

      „Das ist mir bewusst, Major“, brummte Hartmann leicht beleidigt. „Ich hoffe besonders auf Positionen, in denen ich wiederholt kurze Impulse auffange.“

      „Die verdammte Welt der Negaruyen interessiert mich im Augenblick kein bisschen“, sagte Riordan grimmig. „Mich interessiert, wo June und die anderen abgeblieben sind.“

      „Major, Impuls im Scanner.“ Hartmann richtete sich auf und war wieder voll konzentriert. „Punktimpuls, gleichbleibend, also Kurs auf uns. He, RO, ich glaube, du bekommst zu tun.“

      Obwohl lichtschneller, überlichtschneller und Hiromata-Nullzeitfunk kaum mehr etwas mit den einst verwendeten Radiosignalen gemein hatten, wurden die Kommunikationstechniker und -Offiziere bei der Navy immer noch als „Radiooperator“ bezeichnet. Diese Tradition hatte sich von der „nassen“ Marine der Meere bis in

Скачать книгу