Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff. Michael Schenk

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Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff - Michael Schenk Sky-Navy

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Galley seufzte. „Basari meint auch nicht meinen Anzug und dessen Tarnung, sondern die beiden Leichen der Negaruyen.“

      „Verdammt, ja, daran habe ich gar nicht gedacht“, gab Bear schuldbewusst zu. „Wir müssen sie loswerden. Schön, hier gibt es ja jede Menge Räume. Wir können sie in einem davon verstecken.

      „Können wir nicht“, widersprach June. „Im Gegenteil, Bear, wir müssen dafür sorgen, dass die Negaruyen sie finden, sonst durchstöbern sie vielleicht das ganze Schiff nach ihnen und stoßen doch noch auf uns.“

      „Sehe ich ein.“ Bear versuchte, sich im Nacken zu kratzen, da er für einen Moment nicht an den geschlossenen Helm gedacht hatte. Verlegen zog er die Hand zurück. „Dann müssen wir aber dafür sorgen, dass die Negaruyen keinen Verdacht schöpfen, wenn sie ihre toten Kameraden finden. He, wie wäre es mit den Kadavern der Kreaturen?“

      „Ausgezeichnete Idee, Bear“, kam es wieder über den Helmfunk. „Galley, ihr müsst die Negaruyen zu den Zecken bringen. Umgekehrt geht nicht, da es die Negaruyen sicher misstrauisch macht, wenn alle Leichen hier herumliegen, aber das Blut der Zecken an einer ganz anderen Stelle zu finden ist. Ihr müsst die Toten so drapieren, dass man glaubt, sie hätten sich gegenseitig umgebracht.“

      „Positiv, Sergeant-Major“, bestätigte June Galley förmlich. „Nur gut, dass wir nicht geschossen haben. Na schön, Bear, pack mal mit an.“

      Sie beeilten sich, die beiden toten Gardisten dorthin zu tragen, wo die Überreste der toten Kreaturen lagen und richteten alles so gut als möglich her, damit ein Suchtrupp der Negaruyen davon ausgehen würde, dass ihre Kameraden von den Fremdwesen überfallen und getötet worden waren. June nahm eines der Raketengewehre und gab ein paar Schüsse auf die Kadaver und die Wände ab, damit eine Gegenwehr der Gardisten plausibler erschien.

      „Okay, Bear, mehr können wir nicht ausrichten“, meinte June schließlich. „Ich hoffe, die Negaruyen schlucken es. Machen wir, dass wir wieder zu Basari kommen.“

      „War verdammtes Pech“, sagte der Corporal leise. „Wären die beiden Typen nicht so überraschend aufgetaucht und wäre deine Tarnung intakt gewesen, dann hätte unser Plan geklappt.“

      „Das Leben ist nun einmal kein Wunschkonzert“, lachte June auf. Sie schlug Bear freundschaftlich gegen die Schulterpanzerung. „Und mache dir keine Sorgen. Unser Plan hat durchaus geklappt. Unsere Drohne ist nämlich auf der anderen Seite des Schotts.“

      Kapitel 3 Ein perfekter Plan

       Zentrale der Sillara-Gerrun

      Die Zentrale der Sillara-Gerrun lag vorne im Äquator der Bugkugel. Ihr Raum war großzügig bemessen und folgte mit seiner leichten Krümmung jener der Außenwand der 400-Meter-Kugel. Von außen gesehen wirkte die Hülle eines Hantelschiffs nahezu nahtlos und schimmerte in seidigem Grün. Nur die mächtigen Triebwerksöffnungen an Bug und Heck sowie die entlang des Mittelteils verlaufenden Verbindungsgänge hoben sich davon ab. Man konnte keine Sichtluken oder sonstigen Öffnungen erkennen, obwohl es diese natürlich gab. So bestand die Außenwand der Zentrale aus einer einzigen riesigen Panoramascheibe, die allerdings nur von innen transparent war.

      Desara-dal-Kellon, Primär-Kommandantin der Streitkräfte der verborgenen Welt, war nochmals an Bord der Sillara-Gerrun gekommen, um sich vom erfolgreichen Abschluss der Vorbereitungen zu überzeugen. Während sie auf die Meldung der Verantwortlichen wartete, legte sie die Hände auf dem Rücken ineinander und genoss den großzügigen Ausblick in den Weltraum, der sich vor ihr ausbreitete.

      Desara war, selbst für menschliche Begriffe, eine sehr attraktive Frau, wenn man einmal darüber hinweg sah, dass sie, wie alle Negaruyen, an Stelle einer Nase zwei schmale senkrechte Atemschlitze besaß und ihre hellblauen Augen silberne Pupillen aufwiesen. Ihre Attraktivität und ihr hoher Rang machten es ihr leicht, sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtspartner zu finden, die sich stets erhofften, mit der Gunst der Befehlshaberin in der Hierarchie der verborgenen Welt aufzusteigen. Desara genoss solche Intimität durchaus, band sich jedoch niemals in einer festen Beziehung, denn ihre Liebe galt ausschließlich der Flotte und ihrer Heimatwelt. So wirkte sie auf ihre Untergebenen oftmals kalt und unnahbar, obgleich sie durchaus leidenschaftlich sein konnte. Vor allem im Bezug auf jene, welche eine Gefahr für die verborgene Welt darstellten. Sie hasste die insektoiden Norsun und sie war entschlossen, auch die Menschen mit all ihrer Kraft zu bekämpfen. Ein Bund dieser beiden Völker konnte den Jahrhunderte alten Krieg zwischen den Insektoiden und den Negaruyen endgültig zu Gunsten der Norsun entscheiden. Desara wusste nur zu gut, dass dies die Auslöschung ihres Volks bedeuten würde.

      Seit Jahren beobachteten die Negaruyen die Ausbreitung der Menschheit im Weltraum und die Ähnlichkeit zwischen ihren Rassen hatte es ermöglicht, einige wagemutige Negaruyen genetisch so zu manipulieren, dass sie unter Menschen nicht auffielen. Diese Patrioten, von den Negaruyen als Infiltratoren bezeichnet, vermittelten ihnen regelmäßig wertvolle Erkenntnisse über die Kultur und Technik des Feindes. Für Desara gab es keinen Zweifel daran, dass die Sky-Navy und Sky-Cavalry des menschlichen Direktorats zu den gefährlichsten Gegnern gehörten, denen sie sich bisher gegenübergesehen hatten. Es lag an der großen, auch charakterlichen Ähnlichkeit, die Negaruyen und Menschen verband. Eine sehr ähnliche Denkweise, Schläue und Entschlossenheit, wie die Primär-Kommandantin es immer wieder empfand.

      Zudem waren die Waffen der Menschen überaus effektiv. Seit Hunderten von Jahren entwickelten die Norsun und die verborgene Welt immer wirkungsvollere Energiewaffen und so waren Schutzfelder und Hüllenpanzerung der Schiffe darauf ausgerichtet, diese Gefahren abzuhalten. Die Menschen verwendeten jedoch Projektilwaffen, deren Geschosse jede Panzerung zertrümmerten. Einst hatte auch die verborgene Welt über solche Waffen verfügt und sich dagegen zu schützen vermocht, doch nun musste man dies erst wieder erlernen. Inzwischen rüstete man die Flotte mit Schnellfeuerkanonen und Sprengprojektilen aus, doch all dies verschlang Zeit und es verschlang Ressourcen. Ressourcen bot der Weltraum im Übermaß, doch das galt nicht für Zeit und diese spielte gegen die verborgene Welt. Während die Eier legenden Norsun ihre Truppen und Schiffsneubauten in atemberaubendem Tempo vermehren konnten, geriet die verborgene Welt immer mehr ins Hintertreffen.

      Desara-dal-Kellon war fest entschlossen, ihrer Welt die erforderliche Zeit zu verschaffen, um gegen den Feind bestehen zu können.

      Schon mehrfach hatte sie es versucht. Sie hatte ein Menschenschiff erobert und mit diesem Welten der Norsun angegriffen, um so Feindschaft zwischen den beiden Völkern zu säen. Der so vielversprechende Plan war misslungen. Ebenso der Versuch, eine der wichtigsten Raumbasen der Menschen zu vernichten. Doch das hatte sich immerhin nicht als absoluter Fehlschlag herausgestellt. Man hatte wertvolle Daten und Dutzende Leichen von Menschen erbeutet. Letztere waren von besonderer Bedeutung für eben jenen Plan, der nun umgesetzt werden sollte, um Menschen und Norsun endlich in Feindschaft zu trennen.

      Nachdenklich blickte die Primär-Kommandantin hinaus. Das Hantelschiff wurde von zwei Schiffen ihrer Flotte begleitet. Beide besaßen die typische Walzenform der Negaruyen und ihre Rümpfe schimmerten im gewohnten kräftigen Blau. Dort allerdings endete ihre Ähnlichkeit und beide Schiffe hätten kaum unterschiedlicher sein können.

      Desara-dal-Kellon hatte sich das mächtige Schlachtschiff Korondaar als Flaggschiff erwählt. Es war siebenhundertdreiundzwanzig Meter lang und durchmaß an der schmalsten Stelle immerhin einhundertundvier Meter. Gemessen an einem 1200-Meter-Schlachtschiff der Norsun, das demgegenüber eine Gesamtlänge von dreitausendsechshundert Meter vorwies, erschien die Korondaar wohl eher als Zwerg, dennoch konnte sie es an Kampfkraft mit mindestens zwei feindlichen Schiffen gleichzeitig aufnehmen. Vor allem seitdem man den neuen Zersetzer entwickelt hatte. Seine Projektile

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