Frühlingsmärchen. Christl Vogl

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Frühlingsmärchen - Christl Vogl

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das Elfchen, „die haben überhaupt keine Angst vor mir, ich bin eben nur ein kleines Elfchen. Ja, wenn ich groß wäre, dann wäre alles viel leichter.“

      „Dann frage doch mal die Mairegenkinder!“, rief eine Blaumeise. „Man sagt doch: Mairegen macht, dass man größer wird.“

      „Ach ja? Ist das wirklich so? Wenn das so ist, dann werde ich den Mairegen rufen, sodass er mir seine Mairegenkinder schickt“, erwiderte das Elfchen und laut rief sie hinauf in den Himmel zu den kleinen weißen Wölkchen.

      „Mairegen, Mairegen, so komm und schicke mir deine Kinder, deine Mairegenkinder.“

      Und tatsächlich, es dauerte auch gar nicht lange, da wurden die weißen Wölkchen grau und es fielen kleine süße Mairegenkinder auf den Apfelbaum hernieder.

      Sie setzten sich auf einen Ast und sagten: „Na du, was willst du von uns?“

      „Ganz einfach, ihr müsst mich größer machen, denn der Mairegen macht, dass man größer wird, und größer will ich wohl sein, dann kann ich die Raupen verjagen, versteht ihr?“, erklärte das Elfchen und schaute erwartungsvoll auf die Mairegenkinder.

      Da lachten die Kinder und sagten: „Na gut, wir lassen den Mairegen auf dich niederprasseln, aber ob du davon groß wirst, das wissen wir nicht. Aber man kann es ja versuchen.“

      Und flugs spannten sie ihre kleinen Regenwolkenschirme auf und daraus fiel der warme sanfte Mairegen.

      Schnell stellte sich das Elfchen darunter und sang: „Mairegen macht, das man größer wird, und größer, das will ich wohl sein. Und bin ich dann endlich groß genug, tanze ich wieder im Sonnenschein.“

      Nach einiger Zeit ließ der Regen nach und die Mairegenkinder verschwanden wieder.

      „So“, dachte das Elfchen, „nun bin ich groß und stark und jetzt werde ich die Raupen verjagen.“

      Aber sie suchte vergebens die gefräßigen Raupen, sie waren verschwunden.

      „Na, die haben wohl Angst bekommen“, dachte das Elfchen und zufrieden setzte es sich in die Sonne, um zu trocknen. War es nun wirklich größer geworden oder war es nur der Regen, der die Raupen verjagt hatte?

      Ach, wer kann es sagen, ist ja auch nicht so wichtig. Hauptsache, die Raupen waren weg …

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      Veilchenduft

      Schön sah die Wiese aus, voller herrlicher Frühlingsblumen. Da blühten die Schlüsselblumen, die Maiglöckchen, die süßen kleinen Gänseblümchen, die Vergissmeinnicht, die Primeln und natürlich die herrlich duftenden Veilchen.

      Wer konnte da bloß widerstehen? Natürlich niemand, die Schmetterlinge nicht, die Hummeln und die Bienchen nicht, die Krabbelkäfer nicht und die Blumenelfen erst recht nicht. Die tummelten sich in Scharen bei ihren Blumen, Klee und Gräsern.

      Auch das Veilchen-Elfchen saß frohgemut bei seinen Veilchen und freute sich des Lebens.

      „Herbei, herbei“, rief es den Hummeln und den Bienchen zu, „hier erwartet euch ein süßer Nektartrunk.“ Aber da kam nichts herbeigesummt oder herbeigeflogen. Nein, im Gegenteil, die Bienchen und die Hummeln beachteten ihre Veilchen gar nicht. Na, das war aber komisch! Was war denn los mit den Veilchen?

      „Vielleicht duftet ihr nicht mehr?“ sagte es zu seinen Veilchen und schnupperte an jedem. Aber nein, alle Veilchen dufteten so wie eh und je.

      „Das verstehe ich nicht“, sagte es wieder.

      „Ich auch nicht“, rief eine Kohlmeise, die nun ganz nahe an das Veilchen-Elfchen heranrückte.

      Erstaunt schaute das Elfchen auf den Vogel, dann sagte es: „Ja, was machst denn du hier, so tief unten auf der Erde. Du gehörst doch in die Luft oder hoch oben in die Bäume und Sträucher!“

      Da schaute die Kohlmeise das Elfchen treuherzig an und sagte; „Ich weiß, aber weißt du, dein Veilchenduft hat mich so betört, dass ich mich entschlossen habe: Nur hier, gleich neben den Veilchen, will ich mein Nest bauen. Meine Kinderlein sollen sich an dem herrlichen Veilchenduft ergötzen. Schau mal, mein Nest ist beinahe fertig und mein Frauchen wird nun auch bald kommen. Na, die wird sich freuen, dass ich das Nest zwischen den Veilchen gebaut habe, meinst du nicht auch? Oder hast du etwas dagegen?“

      „Nein, nein!“, rief das Elfchen, „das nicht, aber ist das nicht ein bisschen gefährlich, dass du dein Nest im Gras baust? So tief unten auf der Erde, da lauern ja so viele Gefahren auf dich und dein Frauchen, und nicht zu vergessen auf deine kleinen zarten Kinderlein.“

      „Wie meinst du das? Und welche Gefahren warten denn auf mich und meine Familie?“, fragte erschrocken die Kohlmeise.

      „Na ja, hier unten im Gras, da schlängelt sich so manche Schlange entlang, die gerne deine Eierchen oder Kinderlein verspeisen würde. Die dicken Kröten lieben auch zu gerne kleine Vogeleierchen. Oder der Fuchs, der jede Nacht durch die Wiese streunt, und nicht zu vergessen die Wildkatze. Meinst du nicht auch, dass dein Nest hoch oben in dem Baum viel mehr geschützt ist als hier unten auf der Erde? Der Veilchenduft wird dich bestimmt nicht beschützen“, meinte das Elfchen.

      Da erschrak der Vogel ganz gewaltig und leise sagte er: „Oh du meine Güte, du hast ja recht, daran habe ich gar nicht gedacht. Ich war ganz betört von dem Veilchenduft, bitte sei mir nicht böse, aber ich bevorzuge doch, ein Nest so hoch wie möglich in den Bäumen zu bauen. Leb wohl, und sage bitte nichts meiner Frau, wenn du sie siehst, sonst hält sie mich womöglich für dumm.“

      „Nein, nein, natürlich nicht, ich kenne ja deine Frau gar nicht. Ich bin ja nur froh, dass du ein Einsehen hast und meinen Rat befolgst. Also auf Wiedersehen und nimm dir ruhig ein Veilchen mit für deine Frau“, erwiderte das Elfchen.

      Und das machte der Vogel und als er weg war, da kamen sogleich viele Hummelchen und Bienchen herbeigeflogen und labten sich an dem süßen Nektar.

      Ja, jetzt begriff auch das Elfchen, warum keine Hummeln und Bienchen zu ihr kamen, das lag natürlich an der Kohlmeise, die ihr Nest neben den Veilchen gebaut hatte, denn man weiß ja nie bei so einem großen Vogel …

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      Der letzte Schneehaufen

      „Guck doch mal“, riefen die Sonnenstrahlkinder, „da ganz hinten im Gärtchen, da liegt doch noch Schnee? Das kann doch nicht möglich sein, wo der Frühling schon überall ist. Kommt, lasst uns den Schnee wegjagen!“

      Aber das war leichter gesagt als getan. Die Sonnenstrahlkinder versuchten immer wieder das Schneehäufchen mit ihren warmen Strahlen zu erreichen, aber da war der dunkle kalte Schatten und der verwehrte ihnen den Weg. Breit hatte er sich hingelegt und wich keinen Daumen breit zu Seite. Er war ein guter Freund des Schneehaufens und sie erzählten sich von dem Winter, dem Nordwind und den vielen Schneeflocken.

      „So schön war es“, seufzte der Schneehaufen, „darum will ich auch hier bei dir bleiben, den ganzen Frühling und auch den Sommer über. Niemand bringt mich hier weg, niemand bringt mich zum Schmelzen, solange du bei mir

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