Frühlingsmärchen. Christl Vogl

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Frühlingsmärchen - Christl Vogl

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an ihre Arbeit gehen.

      Aber gerade als sie ihre Himmelsschlüssel-Blumen ordnen wollte, saß der Schmetterlingself schon wieder auf einem Stängel und schaute sie ganz verliebt an.

      Sofort rief er mit leuchtenden Augen: „Himmelsschlüsschen, schenk mir doch ein Küsschen.“

      Ein bisschen verärgert schüttelte das Elfchen ihr Köpfchen und rief zu ihm hinunter: „So einer wie du, so ein Luftikus, so ein Hin-und-her-Flatterer, einmal dort und einmal da, dem schenkt man kein Küsschen. Merk dir das und jetzt lass mich bitte in Ruhe, denn ich muss im Gegensatz zu dir wieder arbeiten. Meine Blümchen brauchen mich.“

      „Und ich brauche dich, „rief der Schmetterlingself laut zu ihr hinauf und streckte seine Hand nach ihr aus.

      „Ach, lass mich doch in Ruhe“, brummte nun das Elfchen und schnell verkroch sie sich wieder hinter und unter ihren breiten Blättern.

      Am nächsten Tag, die Sonne war gerade aufgegangen, da hörte das Schlüsselblumen-Elfchen ganz wunderbare Flötenmusik.

      Nanu, wer spielte da so schön? Ganz weich wurde es dem Elfchen ums Herz. Schnell flog sie hinauf, ganz oben zu ihren Schlüsselblumen und spähte, ob sie den Flötenspieler entdecken könnte.

      Und da sah sie einen kleinen Elf, aber nein, er war ja gar kein Elf, er hatte ja gar keine Flügelchen.

      „Wer bist du“, fragte das Elfchen, „und warum spielst du hier bei mir?“

      Aber der kleine Junge sagte nichts und spielte einfach weiter. Da hörte das Elfchen eine bekannte Stimme unter ihr. Es war wieder der Schmetterlingself, der zu ihr sprach. „Ich kann dir sagen, wer der kleine Junge ist, es ist das Echo. Ich habe ihn bestellt, damit er dir eine schöne Melodie vorspielt, er bringt dir ein Ständchen. Bitte, Himmelsschlüsschen, schenk mir doch ein Küsschen, auch wenn es nur ein klitzekleines ist.“

      Da seufzte das Elfchen tief und beugte sich hinab zu dem Schmetterlingself und reichte ihm eine Schlüsselblume hinunter. Dann sagte sie: „Hier, gib der Schlüsselblume dieses Küsschen, und sie überreicht mir dann dein Küsschen.“

      Und das machte der Elf: Er küsste die Blume und das Elfchen gab ein Küsschen zurück auf die Blume. Und so ging das ein kleines Weilchen hin und her, bis die Blume verwelkt war, und dann, ja dann konnte der Schmetterlingself endlich ein richtiges Küsschen haben. Ganz zart und ganz weich, wie ein Hauch flatterte das Elfenküsschen auf seinen Lippen, so wie Elfen eben küssen.

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      Die Hummelkönigin

      Als der Frühlingswind über die Blumenwiese wehte, ließ er sich bei den Butterblumen nieder, die sehr zahlreich auf der Wiese blühten.

      Na, hier wird es der Königin bestimmt gefallen“, sagte er und lächelte zu dem kleinen Butterblumen-Elfchen hinüber.

      „Was, eine Königin? Wie meinst du denn das?“, fragte erstaunt das Elfchen.

      „Was kommt, eine Königin?“, rief da schon von weitem das Gänseblümchen-Elfchen.

      „Hab ich das richtig gehört, kommt zu uns eine Königin?“, wollte auch der kleine Rote-Klee-Elf wissen.

      „Hm, ja, das habt ihr richtig gehört, eine echte Königin will sich auf der Wiese hier niederlassen“, antwortete der Frühlingswind, „also empfangt sie würdig, wie es sich für eine Königin gehört.“

      „Ohhh“, machte das grüne Gras und wehte aufgeregt mit seinen grünen Spitzen hin und her.

      „Aber wie sollen wir sie denn würdig empfangen, und was ist würdig?“, fragte das Butterblumen-Elfchen.

      Da lachte der Wind und neckisch blies er das Blumenröckchen des Elfchens ein bisschen in die Höhe, aber dann sagte er: „Na ja, würdig ist, wenn ihr einen kleinen Knicks vor der Königin macht. Wenn ihr euch verbeugt, streichle ich immer ganz sanft über ihren Pelzkragen.“

      „Aha, sie hat also einen Pelz an, das gibt schon Rätsel auf, denn eine Königin mit Pelz? Na, ich weiß nicht“, meinte das Gänseblümchen-Elfchen.

      „Ja, das Gänseblümchen hat ja recht, mir kommt so eine Königin auch ein bisschen fremd vor“, sagte der kleine Elf vom roten Klee.

      „Ist sie denn wirklich eine Königin, ich meine, eine Pelzkönigin mögen wir überhaupt nicht“, rief das Butterblumen-Elfchen laut und hob dabei abwehrend ihre zarten Händchen.

      „So seid doch nicht so misstrauisch“, entgegnete der Frühlingswind, „wenn ich euch sage, dass sie eine Königin ist, dann ist sie auch eine Königin, und zwar ein richtige. Aber schaut, da kommt sie ja schon herbeigeflogen, sie ist mir also doch gefolgt.“

      Und da kam sie herbeigeflogen, eine wunderschöne, große dicke Hummelkönigin. Ihr Pelzkragen und Kleidchen glänzten so weich und schön und ihr kleines goldenes Krönlein blitzte sogar in der warmen Frühlingsonne. Bei den Butterblumen ließ sie sich nieder und lächelte so süß und lieblich, dass die Blumenelfen sich sofort vor ihr verneigten. Wahrlich, sie war wirklich eine Königin.

      „Aber nicht doch“, wehrte die Hummelkönigin ab, „ihr braucht euch nicht vor mir zu verneigen, ich will nur hierbleiben, bei euch auf der Blumenwiese, wenn ich darf?“

      „Ja, aber freilich, natürlich“, riefen alle auf der Wiese, „wir freuen uns, also bitte bleib!“

      „Aber erst müsst ihr etwas trinken“, meinte das Butterblumen-Elfchen und überreichte ein wenig später der Hummelkönigin eine Butterblume, gefüllt mit süßem Nektar der Königin.

      Ahhh, das schmeckte und als die Königin alle auf der Wiese begrüßt hatte, da sie in der weichen, duftigen Frühlingserde ihr Hummelnest. Denn die Hummelkönigin war eine Erdhummel. Und den ganzen Sommer lang summte und brummte es auf der Blumenwiese von den süßen wolligen Erdhummeln. Schön, was?

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      Klein aber Oho!

      „Hab ich euch doch gefunden, ihr beiden Ausreißer, „sagte das Frühlingselfchen und griff nach den zwei Schmetterlingspuppen, die an einem Baumästchen baumelten.

      „Aha, es sind also Puppen“, rief ein dünnes Stimmchen oberhalb der Elfe. Erstaunt schaute das Elfchen empor und entdeckte ein kleines, zartes Elfchen. Aber nein, ein Elfchen war es auch nicht, denn es hatte ja keine Flügelchen.

      Da lachte das kleine Wesen und setzte sich auf den Zweig nieder.

      Da setzt sich das Elfchen auch nieder und sagt:, „Ja, es sind Puppen, Schmetterlingspuppen vom Weißling, und die müssen eigentlich irgendwo unter einem geschützten Platz hängen. Ich glaube, die Raupen haben sich verirrt, ehe sie sich als Puppe eingesponnen haben. Aber ich hab sie ja jetzt gefunden, dann nehme ich sie gleich mit. Aber sag mir doch, wer bist denn du? Und was machst du hier auf dem morschen Baum?“

      „Na, hast du denn noch nie von Moosen und Flechten gehört?“, fragte das kleine Wesen.

      Da schüttelte

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