My Risky Business. Adele Mann
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„Was?!“ Ich stoße ein Schnauben hervor. „Denkst du etwa, ich hätte es nicht erwähnt, wenn ich Mr Arrogant und Respektlos kennen würde?“ Kopfschüttelnd lasse ich mich in den Sessel fallen.
„Wie auch immer … Mir gefällt jedenfalls nicht, wie er auf dich reagiert hat. Ganz und gar nicht.“
Dad sieht bekümmert auf die Skyline von Manhattan. Noch nie waren er und ich so sehr einer Meinung. Denn mir gefällt das ebenso wenig.
Kapitel 2 - Michael
Ich versuche, langsamer zu gehen, denn wenn ich durch den Flur stürme, geraten sämtliche Angestellte auf der Etage in Panik. Nur gelingt es mir nicht. Meine Schritte hallen durch den breiten Korridor, beinahe so laut, wie mein Herz in meiner Brust schlägt, seit ich sie in diesem Raum sah.
Wie kann das nur sein? Spielt das Schicksal etwa mit mir?
Fest ziehe ich die Bürotür von Trent Ford auf, meinem Mann für spezielle Fälle, und der einzige wahre Freund, den ein Mann wie ich haben kann. Kaum bin ich durch die Tür, blickt er mich mit hochgezogenen Brauen an.
„Ich will, dass du mir alles über Madison Beaufort aus North Carolina bringst, was du finden kannst!“
Um ihn trotz meines Auftritts nicht sehen zu lassen, wie sehr mir diese Sache an die Nieren geht, verschränke ich meine Arme vor der Brust und starre Trent an, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Ich hasse es, wie sehr mich die Sache aus dem Gleichgewicht bringt. Trent reagiert wie üblich gelassen und lässt sich in seinen Stuhl zurückfallen, anstatt sofort an den Computer zu stürmen, wie alle anderen es tun würden, die für mich arbeiten. Ich lasse es ihm durchgehen, weil ich weiß, was er leisten kann, wenn er erst einmal loslegt.
„Geschäftlich oder privat?“
Seine Frage untermalt er mit einem feinen Zucken seiner Mundwinkel. Ich gehe nicht darauf ein, tue weiterhin, als wäre das hier nur Business.
„Geschäftlich, privat und intim. Bis hin zur bevorzugten Farbe ihrer Unterwäsche. Verstanden?“
Trent grinst von Ohr zu Ohr. „Kann’s kaum erwarten.“
Um ihm einen kleinen Dämpfer zu verpassen, weil er sich köstlich über mein Anliegen amüsiert, räuspere ich mich.
„Ach ja, da ist noch eine Kleinigkeit … Du hast bis morgen Mittag Zeit. Keine Minute länger.“
Trent schnaubt, bleibt aber weiterhin in lässiger Haltung sitzen und starrt mich nachdenklich an. Bestimmt denkt er darüber nach, was dahintersteckt, fragt aber nicht nach, weil er weiß, dass ich es ihm nicht verraten werde, es sei denn, ich will es. Trent kennt mich.
„Dafür muss ich eine Menge Geld verprassen und vielleicht ein paar nicht ganze legale Dinge tun, sogar ein oder zwei Gesetze brechen.“
Trent testet mich. Er will wissen, wie wichtig mir die Sache ist. Typisch für ihn. Ich würde es genauso machen.
„Tu, was immer nötig ist!“
Trent lacht auf. „Genau deshalb liebe ich es, für dich zu arbeiten, Michael. Du zwingst mich, Dinge zu tun, die ich sowieso tun möchte.“
„Madison Beaufort von Beaufort’s Milky Comfort. Morgen Mittag“, wiederhole ich streng und werfe ihm den – wie er es nennt – Stoke-Blick zu, den ich immer dann benutze, wenn ich klarmachen will, dass ich mir in einer Sache keinen Scheiß bieten lassen werde.
„Alles über die Südstaaten-Milchprinzessin inklusive ihrer Schlüpferfarbe. Sollst du haben, mein Freund.“
Trent macht diese nervige Geste mit dem Zeigefinger und der Stirn, als wären wir hier in der Armee und ich wäre sein Befehlshaber. Wie gewöhnlich verdrehe ich die Augen, was ich ihn deutlich sehen lasse, und grinse erst, als ich ihm längst den Rücken zugedreht habe.
Morgen, liebe Miss Madison Beaufort, überraschen Sie mich nicht so wie heute. Denn morgen weiß ich bestens über Sie Bescheid und dann beginnen wir das Spiel noch mal von vorn. Nach meinen Regeln.
Kapitel 3 - Michael
Ich habe für Trents Bericht über Madison eine wichtige Besprechung abgesagt. Außerdem musste mein Assistent Paul für den zweiten Termin mit den Beauforts meinen gesamten Nachmittag umplanen, was er ohne zu murren getan hat, wie immer. Manchmal ist er sogar mir unheimlich. Da er jedoch der einzige Assistent ist, der mich länger als sechs Monate ausgehalten hat und den ich je länger als sechs Monate ausgehalten habe, bin ich mehr als zufrieden mit ihm.
Trent nennt ihn meinen persönlichen Robotersklaven. Kein Wunder. Trent ist das absolute Gegenteil von Paul, obwohl beide verdammt gut sind in dem, was sie tun. Und nur darauf kommt es an. Das zu erkennen, ist wichtig. Es ist einer der Gründe, warum ich erfolgreich bin, und einer der wichtigsten Dinge, in denen ich mich von meinem Vater unterscheide.
„Okay“, sage ich zu Trent, der mir mit einem Tablet voller Informationen in der Hand gegenübersitzt. „Fang an!“
„Madison Melinda Beaufort. Neunundzwanzig. Zweitbester Abschluss an ihrer Highschool. Danach Abschluss an der Berkley in Marketing und Digitaler Kommunikation. Seit ihrem Elite-Uni-Abschluss arbeitet sie im Familienbetrieb. Wie zuvor schon ihr Bruder, Charles Beaufort der Zweite, genannt Charly, hat auch Madison jede Abteilung innerhalb des Unternehmens durchlaufen, ehe sie sich in ihrer eigenen Abteilung – dem Marketing- und PR-Ressort – von der einfachen Mitarbeiterin bis zur Leiterin hocharbeiten musste.“
Kluger Mann, dieser Beaufort. Mein Vater hätte einiges von ihm lernen können, wenn er fähig wäre, überhaupt irgendwas in diesem Leben zu lernen.
„Ihre Mitarbeiter beschreiben Madison als hart arbeitend, fair, kreativ und von einigen in der Firma unterschätzt. Die Kleine, die mir das am Telefon erzählt hat, klang übrigens megaheiß – aber zurück zum Thema. Madison Beaufort hatte auf dem College nur eine einzige längere Beziehung, die bekannt ist, zu einem Sportler namens Timothy Rice-Dally. Ihre Facebookeinträge ihn betreffend wurden von ihr gelöscht und seine Einträge und persönlichen Nachrichten zu dieser Zeit deuten darauf hin, dass es der gute Timmy mit der Treue nicht so genau nahm. Seit diesem Zeitpunkt, und das habe ich mir größtenteils aus übermittelten Gerüchten der heißen Stimme der Marketingabteilung aus Miss Beauforts Firma zusammengereimt, hatte sie keine feste, längere Beziehung, zumindest in den letzten Jahren. Die, die sie hatte, gingen alle von ihr aus. Das heißt, sie wählt aus. Sie entscheidet, mit wem sie ausgeht und wen sie in ihr Bett holt. Und natürlich ist sie es auch, die sagt, wenn es vorbei ist. Kommt dir das nicht schrecklich bekannt vor?“
Trent verbeißt sich ein boshaftes Grinsen. Ich reagiere mit einem scharfen Blick. Die Antwort, die ich ihm nicht gebe, ist: Ja, das kommt mir bekannt vor, und es ist überraschend, denn ich hätte Madison nicht so eingeschätzt, aber immerhin ist es zehn Jahre her.
„Mach schon weiter.“
„Wie du willst, Boss. Sie lebt an den Wochenenden und sehr oft auch unter der Woche auf der Familienranch ihrer Eltern in North Carolina und besitzt ganz in der Nähe der Firma ein mittelgroßes Apartment, das für ihre Steuerklasse überraschend bescheiden ist. Auch ihre persönlichen Ausgaben sind für eine Millionärin und Erbin