My Risky Business. Adele Mann

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ist wiederum etwas, was mich nicht im Geringsten an ihr überrascht.

      „Ach ja, was noch … Sie ist bisher nie ernsthaft erkrankt. Alle Gesundheitschecks inklusive ihrer HIV-Tests, die sie bisher dreimal hatte, waren ohne Befund. Sie hat, was schon ein wenig verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass sie unter anderem die Social-Media-Aktivitäten ihres Familienbetriebs leitet, ihre eigenen privaten Accounts bei Facebook, Twitter und Co. gelöscht. Daran waren ziemlich eindeutige Kommentare zu ihrem Aussehen schuld. Miss Beauforts ansehnliches Äußeres hat ihr einige Penisbilder, Pornovideos inklusiver eindeutigen Versprechungen und wiederkehrende, schweinische Kommentare beschert, die sie zuerst eloquent und konsequent kommentiert und schließlich gelöscht hat. Irgendwann hat es ihr gereicht, und seither lebt sie ihr Privatleben nur noch fernab der sozialen Medien und der Medien generell. Die Lady hat übrigens das in Amerika Unmögliche geschafft: eine reiche, schöne Erbin zu sein ohne Skandale. Unglaublich, aber wahr: Madison Beaufort ist eine hart arbeitende, wunderschöne, völlig ungekünstelte Millionärin ohne Makel. Jedenfalls konnte ich keine finden. Ach ja … Fast hätte ich das Wichtigste doch glatt vergessen! Laut ihrer Kreditkartenabrechnung ist die bevorzugte Farbe ihrer Unterwäsche derzeit schwarz.“ Ich grinse.

      „Gute Arbeit, Trent. Ich hoffe, deinem Bericht folgen noch weitere Details.“ Ungeduldig klopfe ich mit dem Stift auf den Aktenberg vor mir. Ich muss noch mehr über sie wissen, noch viel mehr.

      „Michael, mein ungläubiger Freund. Längst in deinem Mail-Postfach.“

      Mein Blick schweift von Trents dunklem Haarschopf und seinem breiten Grinsen zu meinem Smartphone. Mein privater Mailaccount zeigt vier neue Mails an, eine davon ist von Trent. Ich nicke und reiße mich vor ihm zusammen, um den Nachrichtenanhang nicht sofort zu öffnen. Bis zum Termin mit den Beauforts und ihr sind es nur noch vier Stunden.

      „Ich hatte wirklich Spaß dabei, diese Madison zu durchleuchten, aber jetzt mal ehrlich, Michael … Wieso nur interessierst du dich so sehr für dieses Mädchen, abgesehen vom Offensichtlichen?“ Trent dreht seinen Tabletbildschirm zu mir. Darauf ist ein Bild von Madison zu sehen, ein Halbportrait in Abendkleidung. Madison sieht auf dem Foto atemberaubend aus. Ihre gebräunte Haut und ihr karamellfarbenes Haar bringen das weiße Kleid zum Leuchten. Sofort schlägt mein Puls ein paar Takte schneller.

      Wie sehr ich Trent auch mag, Madison geht nur mich etwas an, und das soll auch so bleiben.

      „Ich habe Pläne mit ihr. Es hat mit ihrer Firma zu tun und mit ihr persönlich. Mehr musst du nicht wissen.“

      „Du hast Pläne … Du hast immer Pläne. Aber du hast mich bisher noch nie gebeten, die Farbe der Unterwäsche einer Frau herauszufinden. Selbst bei deinen zahllosen Begleiterinnen, die ich früher für dich durchgecheckt habe, ehe du etwas mit ihnen angefangen hast, war das nie nötig.“

      Trent setzt sich auf und sieht so ernst aus, dass er mir ganz fremd vorkommt. Ich sehe die meiste Zeit ernst aus, das bringt mein Leben und meine Arbeit mit sich. Ich kann mir Schwächen einfach nicht leisten. Selbst meinen Charme muss ich wohldosiert und kontrolliert einsetzen. Und sogar bei Trent, bei dem ich normalerweise lockerer bin, gelingt es mir nicht oft, aus meiner Haut zu kommen.

       Wir sind, wer wir sind.

      „Sagen wir es so: Madison Beaufort hat vielleicht etwas, wonach ich lange gesucht habe, und ich muss unbedingt herausfinden, warum sie so tut, als wisse sie davon nichts.“

      Kapitel 4 - Madison

      Hier sind wir wieder. Der Raum hat sich nicht verändert. Wir allerdings schon. Nach heftigen Diskussionen beim Abendessen gestern haben Dad und Charly beschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und keine weitere Verzögerungstaktik von Stoke zu akzeptieren. Auch wenn ich keine Erklärung für sein Verhalten bei unserem ersten Treffen habe, bin ich anders als meine Familie nicht davon überzeugt, dass sein merkwürdiges Auftreten tatsächlich eine Art Taktik gewesen ist. Doch Dad und Charly redeten einander in Grund und Boden und ließen mich dabei kaum zu Wort kommen. Ich hasse es, wenn sie das tun. Dieses Verhalten würde ich mir von niemandem bieten lassen, aber kaum geht es um meine Familie, ist es, als könne ich das Etikett, das man mir dort und in der Firma verpasst hat, einfach nicht loswerden. Wie oft ich auch versuche, es abzumachen, irgendjemand heftet es mir wieder an. Auf die Dauer ist das ganz schön frustrierend. Wären wir nicht in diese Krise geschlittert, hätte ich längst etwas dagegen unternommen, mich noch mehr bemüht, meine eigenen Ideen und Vorstellungen umzusetzen. Aber die Realität sieht nun einmal anders aus, ob es mir gefällt oder nicht. Und es gibt ja auch noch diese schwer zu überwindende Südstaatenhöflichkeit, in deren Namen Mom uns erzogen hat, und der immense Respekt gegenüber Dad, der mich liebt und immer für mich da ist. Es fällt schwer, sich mit jemandem zu streiten, um seinen rechtmäßigen Anteil einzufordern, der einem das Reiten beigebracht hat und trotz der Leitung eines riesigen Unternehmens über jede Schramme am Knie bestens informiert war, wenn er nach Hause gekommen ist. Wäre das alles nicht mehr als genug, kommt nun auch noch dieser seltsame Mann hinzu, der die Zukunft unserer Familie und aller Arbeiter unseres Unternehmens in der Hand hat. Und dann muss der Kerl auch noch diese Show abliefern und mich dabei bloßstellen. Noch mal passiert mir das nicht.

       Mach dich auf was gefasst, Michael Stoke. Diese Mal wirst du eine professionelle, völlig von dir unbeeindruckte Madison Beaufort erleben, und sie wird fest hinter ihrer Familie stehen, wenn sie dich davon überzeugen, das einzig Richtige zu tun.

      Kaum setze ich mich in dem Konferenzstuhl selbstbewusst auf, um meinem Gedanken Ausdruck zu verleihen, öffnet sich die Tür und Michael Stoke betritt den großen Raum, dieses Mal allein, ohne Anzug-Entourage. Interessant.

      Ich sehe kurz auf die Uhr. Er ist pünktlich und sieht mindestens genauso umwerfend aus wie gestern, was keinerlei Rolle spielt. Jedenfalls für mich. Nein, Sir!

      „Mr Stoke.“ Mein Vater erhebt sich und schließt dabei sein Jackett. Wir machen es ihm nach, stehen auf und sehen alle zu unserem Gastgeber.

      „Mr Beaufort, Mr Beaufort … Miss Beaufort.“ Er neigt jedem von uns zur Begrüßung kurz den Kopf zu. Bei mir angekommen verweilen seine meerfarbenen Augen einen Moment länger, doch dann überzieht ein gefasster Ausdruck seine Miene, und er setzt sich ans Ende des kurzen Konferenztisches, ohne mich weiter groß zu beachten. Doch bei seinem Blick vorhin musste ich mich zwingen, nicht nervös zu werden oder der Hitze in meinem Nacken Beachtung zu schenken. Ich denke, es ist wie bei einer Jagd. Wenn du dem Jäger zeigst, dass du Angst hast, erkennt er dich erst als Beute, und wenn es etwas gibt, was es hier zu vermeiden gilt, dann, dass Stoke uns als solche betrachtet. Deshalb hebe ich mein Kinn einen Tick zu hoch und sehe ihm direkt ins Gesicht, als wären wir nicht die Bittsteller, die wir sind.

      „Nun gut“, beginnt er mit fester Stimme. „Wir wissen alle, warum wir hier sind und worum es geht. Meine Berater haben mich mehrfach dazu ermutigt, Beaufort’s Milky Comfort trotz und gerade wegen seiner Lage zu kaufen, und Sie drei sind nun hier, um mir etwas anderes vorzuschlagen. Etwas, was ich ehrlich gesagt nicht oft gestatte. Dann tun Sie, weshalb Sie hergekommen sind. Überzeugen Sie mich! Sie haben fünf Minuten.“

      Zumindest kommt er gleich auf den Punkt, und in jedem seiner klar gewählten Worte schwingt mit, dass er sich nur ausnahmsweise mit den Inhabern solcher Übernahmegeschäfte befasst. Ob das gut oder schlecht ist?

      Charly wird nervös. Er schiebt die Papiere vor ihm ständig hin und her. Es ist kaum mit anzusehen, aber da muss er durch. Dad überlässt es ihm, die Verhandlungen zu führen, und wird nur einschreiten, wenn es nötig ist. Ich war dagegen. Dads Auftreten ist souveräner, und Charly, bei all seinen Vorzügen, ist ein Mann der Zahlen, aber leider nicht der geschickten

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