My Risky Business. Adele Mann

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My Risky Business - Adele Mann

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haben, wenn diese Madison sich an Sie erinnert, denken Sie, dass sie davon begeistert wäre, von Ihnen dorthin dirigiert worden zu sein?"

      Unzufrieden schließt Linda ihr Notizheft. Sie ist enttäuscht von mir, etwas, was ein professioneller Therapeut nicht sein dürfte, aber Linda hat längst den Abstand zu mir verloren. Aber das liegt an mir, schließlich habe ich unser letztes Therapiegespräch per Handy begonnen, in einem Hotelzimmer, in dem ich es eine Stunde zuvor mit zwei Schönheiten getrieben habe. Als mir dämmerte, dass sogar ein heißer Dreier mich mehr runterzieht als glücklich macht, musste ich mit ihr darüber sprechen, und sie war für mich da. Irgendwie haben wir seitdem die professionelle Distanz zueinander eingebüßt. Deshalb legt sie ihre Therapeutenrolle kurz mal ab, um mir gehörig die Meinung zu sagen.

      „Klug und mutig wäre es gewesen, Madison zu fragen, ob sie mit Ihnen ausgehen hätte wollen. Vielleicht hätte sie Ja gesagt, aber vielleicht auch Nein. Doch jetzt haben Sie ein riskantes Geschäft abgeschlossen, ein Spiel daraus gemacht, und ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen bewusst ist, dass Sie dieses Spiel auch verlieren können. Und was dann?“

      „Ich werde nicht verlieren!“, halte ich dagegen. Das ist keine Option. Madison wird sich an mich erinnern, und ich werde sie verführen, bis sie mir nicht widerstehen kann.

      „Wie gut, dass Ihre Arroganz Ihnen nicht im Wege steht. Ich frage mich nur, weshalb ich dann hier bin, wenn Sie sich doch so sicher sind.“

      Und da ist sie, die Frage, auf die ich keine Antwort habe, und der Grund, weshalb ich Linda in mein Leben gelassen habe: weil sie keine Ja-Sagerin ist und weil sie die Fragen stellt, die ich von mir aus nicht stellen würde.

      „Sie sind hier, weil der nicht ganz so arrogante, nicht ganz so überzeugte Teil von mir es vielleicht nicht verkraften kann, wenn ich doch verlieren würde, was aber nicht passieren wird. Dennoch möchte ich vorbereitet sein, falls doch.“

      Linda verlässt ihren Sessel und setzt sich zu mir auf die lange Sofareihe. Mit einem warmen Blick sieht sie mich an und nimmt meine Hand in ihre.

      „Natürlich werde ich da sein, aber Sie müssen mir etwas versprechen. Sollte sich Madison nicht an Sie erinnern und Sie merken, dass Sie echte Gefühle für sie haben, dann haben Sie den Mut, es ihr zu sagen.“

      Ohne mit der Wimper zu zucken, lüge ich Linda an, weil ich das gut kann, weil ich gelernt habe, das einfach zu tun, wenn es nötig ist, auch wenn ich mich innerlich dabei nicht gut fühle.

      „Ja, das werde ich.“

      Kapitel 6 - Michael

       Die 1. Nacht

      Der Tag hatte mit einer Lüge begonnen und mit einem nicht gerade erfolgreichen Therapieversuch. Auch die Nacht davor ist alles andere als ruhig verlaufen. Stundenlang habe ich mich hin und her gewälzt und von ihr geträumt, von der neunzehnjährigen Madison auf der Strandparty in Kalifornien. Als ich mich umgedreht habe und sie auf dem Sand tanzen sah, in flackerndes Lagerfeuerlicht getaucht, machte etwas in mir klick. Doch anders als in der einzigen Nacht, die ich bisher je mit ihr verbracht habe, tanzte Madison in meinem Traum nicht nur, während ihre karamellfarbenen wilden Haare ihre nackten Schultern berührten. In meinem Traum kam sie zu mir, eine Mischung aus ihrem früheren Selbst und der erwachsenen Frau, die neulich vor mir stand. Sie packte mich und verschlang mich förmlich mit einem gierigen Kuss, völlig anders als alles, was damals wirklich zwischen uns geschehen ist. Meine Fantasie ging mit mir durch. Ich träumte davon, sie dort zu nehmen, auf dem Sand, direkt vor aller Augen. Ich tat, was ich vor zehn Jahren hätte tun sollen, und gab ihr alles von mir und nahm mir gleichermaßen alles von ihr. Als ich mitten in der Nacht wach wurde, völlig verschwitzt, quälte mich eine heftige Erektion, die sich schmerzhaft anfühlte. Von einem einzigen Traum war ich bisher nie so erregt gewesen. Keine Ahnung weshalb, aber Linda erzählte ich nichts davon, auch wenn sie sonst so gut wie alles über mich und mein bisher reges Sexleben weiß, wollte ich das nicht mit ihr teilen. Ich will, dass alles, was Madison betrifft – und sei es auch nur ein erotischer Traum –, allein mir gehört. Außerdem kommt es mir so vor, als würde ich ihre Intimsphäre verletzen, wenn ich jemand anderem als ihr davon erzählen würde. Dabei gibt es doch kein Uns, dennoch empfinde ich so. Selbst jetzt, bei der Arbeit, wo ich voll und ganz auf meine Aufgaben konzentriert sein muss, kann ich an nichts anderes denken als an Madison und die Bilder dieses verführerischen Traums. Ich reiße mich zusammen, ziehe ein Meeting nach dem anderen durch in der Hoffnung, dass ich endlich wieder ihre Stimme höre, denn ich plane, sie bald anzurufen, um ihr zu sagen, dass unsere erste Nacht heute Abend beginnt.

       Madison

      Mein Smartphone klingelt vor sich hin, während ich meinen Koffer auspacke. Eigentlich hatte ich vor, nur zwei Tage in New York zu bleiben, doch jetzt, wo ich über eine Woche hier sein werde, habe ich beschlossen, auszupacken.

      „Wo bist du nur?“, zische ich vor mich hin auf der Suche nach dem Handy, das ich dumpf irgendwo höre. Ich durchwühle das Bett und finde es schließlich unter dem Hotelbademantel. Eine unbekannte Nummer. Ich gehe ran.

      „Madison Beaufort … Hallo?“

      „Könntest du das noch mal sagen. Ich mag es, wie es klingt, wenn du deinen Namen sagst.“

      Michael Stokes amüsierte Stimme schreckt mich sofort auf. Ich sehe mich um, als würde er jeden Moment durch die Tür kommen. Zuzutrauen wäre es ihm.

      „Woher hast du diese Nummer?“

      „Ich habe einen speziellen Angestellten, der sich um diese Dinge kümmert.“ Hätte ich mir denken können. Legal ist das bestimmt nicht.

      „Vielleicht sollte ich dich dafür anzeigen. Oder für gewisse andere unmoralische Geschäftsgebaren, die du seit Kurzem auf dem Kerbholz hast.“

      Ich stemme die Hand in die Hüfte, dabei kann er mich gar nicht sehen. Außerdem bemerke ich erst jetzt, dass wir wie von selbst zu einem sehr vertraulichen Ton gefunden haben. Für zwei Fremde, die eine spezielle Vereinbarung getroffen haben, die rein geschäftlich ist, auch wenn es dabei um körperliche Nähe geht, finde ich das nicht gut. Und ich mag es auch nicht, dass ich neben der Wut über die fragwürdige Gesamtsituation ein herausforderndes, warmes Prickeln dabei bekomme. Das gibt mir zu denken.

      „Das könntest du tun, aber denk daran … Wir haben nichts Schriftliches festgehalten. Ich habe nur dein Ehrenwort, Miss Beaufort, dass ich die nächsten sieben Nächte in deiner Gesellschaft verbringen darf, und was immer dabei zwischen uns geschieht, bleibt zwischen uns. Ich würde nie jemandem etwas über dich erzählen, außer meiner Therapeutin vielleicht.“

      „Du hast eine Therapeutin? Halt, warte. Ich nehme das zurück. Angesichts der Tatsache, dass du mich mit einem Pakt dazu gebracht hast, demnächst Sex mit dir zu haben, sollte mich das nicht wirklich wundern.“

      Ich merke, wie breit meine Mundwinkel auseinandergleiten. Wie ich es genieße, ihm einen verbalen Schlag zu verpassen, mehr als ich vermutlich sollte.

      „Touché, Miss Beaufort. Ja, ich habe eine Therapeutin und ich kann dir so viel verraten: Ich glaube, sie verzweifelt gerade an mir.“ Wie gut ich das verstehen kann. Arme Frau.

      „Und was hält diese Therapeutin von deinem neusten riskanten Geschäft?“ Ich lege mich auf das breite Bett und schiebe dabei den Klamottenhaufen einfach zur Seite.

      „Sie denkt, ich mache einen Fehler, aber das sehe ich anders.“ Ich schnaube ungläubig in den Hörer, einerseits, weil ich nicht glauben

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