"Take Care!". Hermine Stampa-Rabe

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ein. In einem "Gasthaus" an der Strecke brauchte ich eine Erholungspause, um meinen Durst zu löschen. Durch meinen Fahrradsturzhelm fiel ich auf, als ich den Gastraum betrat und wurde von meinem Wirt so lange ausgefragt, bis er alles über mein Abenteuer wußte, auf das ich nun ganz heiß war beginnen wollte. Nach diesem netten Gespräch und als ich mein Riesenglas Spezie ausgetrunken hatte, setzte ich mich wieder mit den besten Wünschen der Wirtsleute und Anwesenden auf mein Rad und ab ging es in bergiger Landschaft, hier rolling hills genannt, weiter nach Williamsburg, meinem heutigen Ziel entgegen.

      In Williamsburg fragte ich mich durch und fand schließlich nach langem Suchen - in der Zwischenzeit war es ganz trocken geworden - unseren Treffpunkt für den 04. Mai, die "Wesley Foundation“. Alle Türen standen offen. Niemand war anwesend. So stellte ich mich draußen in den Garten und wartete. Als zwei junge Mädchen kamen fragte ich sie: „Habt Ihr Sarah Lambert, unsere Gruppenleiterin vom ADVENTURE CYCLING Club gesehen? Sie wollte hier anwesend sein.“

      „Nein, aber wir wissen, daß ihr alle dort in dem einen großen Raum in eurem Schlafsack auf dem Fußboden schlafen sollt.“

      „Na, sehr rosig sieht das ja nicht aus“, dachte ich so bei mir. Schließlich kam Sarah auf ihrem blauen Cannondale-Rad an. Irgendwie wußte ich, daß sie es war.

      „Du bist sicher Hermine Stampa-Rabe aus Deutschland, nicht wahr?“ „Ja, das bin ich. Dann bist du Sarah. Auf dich habe ich hier gewartet.“

      „Komm mal mit in den Saal. Dort befinden sich Kartons. In dem einen sind deine bestellten Sachen. Die kannst du dir mitnehmen. Ich fahre wieder zurück nach Jamestown zu meinem Freund. Wir sehen uns dann hier am 4. Mai um 19.00 Uhr wieder, wenn alle ankommen. By!“

      Und weg war sie wieder.

      Nach einiger Zeit des Suchens fand ich ein nettes Motel, in dem ich bis dahin schlafen konnte. Meine Augen fielen mir vor Müdigkeit zu.

      Williamsburg - Yorktown - Williamsburg (72 km) 199 km

      Nach dem Frühstück im gegenüberliegenden Frühstücks-Restaurant, wo ich mir das gleiche wie am Tag zuvor im Waffelhaus bestellte und aß, ging ich zu Fuß los, sah mir die hübsche restaurierte Stadt der Siedler an und kaufte mir im großen Einkaufszentrum 4 1 Trinkwasser.

      Williamsburg war ein hübsches kleines Städtchen mit einem großen College. Überall gingen oder fuhren auf dem Fahrrad Studenten mit freundlichen und lächelnden Gesichem herum. Ich fühlte mich zwischen all den Menschen sehr wohl.

      Weil heute das Wetter nach dem morgendlichen Regen sonnig, sehr warm, aber windig wurde, entschloß ich mich kurzfristig, auf dem Colonial Parkway nach Yorktown zu radeln, den ich auf Umwegen fand. Bis Yorktown durchradelte ich eine sehr große Parklandschaft. In diesem kleinen geschichtsträchtigen Ort kam ich an die Atlantikküste und sah die riesige Brücke, die sich über den James River spannte, an dem Yorktown liegt. Am Uferstrand sonnten sich die Menschen im weißen Sand und der heißen Sonne.

      Auf meinem Rückweg nach Williamsburg verfuhr ich mich und landete auf der (238), kehrte aber wieder um und kam zu dem geschichtlichen Schlachtfeld, auf dem damals die große und entscheidendste Schlacht geschlagen wurde.

      Glücklicherweise fand ich hier meinen Parkweg wieder und erreichte ziemlich müde mein Motel. Zum Essengehen hatte ich mich zwar schon geduscht und umgezogen, entschied mich dann aber fürs Hierbleiben. Ich hatte keine Lust mehr, wieder wegzugehen.

      Probleme im Gasthaus

      Williamsburg

      Um mein Gepäck noch mehr zu erleichtern, packte ich am folgenden Tag meinen schweren Föhn für die Haare, die guten und jetzt nicht mehr brauchbaren Klick-Pedalen und noch einige Garderobenstücke in einen Karton, um ihn nach Hause zu senden. Als ich damit auf der Post ankam, fragte mich der Postbeamte, nachdem er die Adresse gelesen hatte:

      „Sie kommen aus Kiel?“

      „Ja.“

      „Vor einigen Jahren bin ich mit der amerikanischen Marine in Kiel zur Kieler Woche gewesen. Dort war es sehr schön.“

      „Danke, das freut mich sehr.“

      „Sie haben einen Sturzhelm auf dem Kopf. Wollen sie hier eine Fahrradtour unternehmen?“

      „Ja, ich möchte vom Atlantik in Yorktown in Virginia quer durch den großen amerikanischen Kontinent mit Fahrrad, Packtaschen und Zelt bis nach Florence in Oregon zum Pazifik radeln.“

      Während ich sprach, wurden seine Augen immer größer. Unbewußt öffnete er seinen Mund. Dann fragte er ganz ungläubig:

      „Warum?“

      „Weil die Amerikaner immer so freundlich und nett sind. Außerdem ist es in Amerika auch sehr hübsch. Das stellte ich 1992 fest, als ich mit meiner Tochter von Portland in Oregon am Pazifik entlang über San Francisco nach Big Sur radelte.“

      Er war sprach- und fassungslos. Seine Kinnlade fiel ihm hinunter. So etwas hatte er wohl noch niemals gehört, geschweige denn selber festgestellt.

      „Take care!“

      Lächelnd verließ ich das Postamt.

      Den weiteren Tag verbrachte ich mit Einkäufen und Organisieren. Abends machte ich mich auf den Weg zum „Dinner“ (zum warmen Abendessen) zu einem Restaurant, das mir die Besitzerin meines Motels empfohlen hatte.

      Sehr gediegen sah es darin aus. Ein großer Bediensteter mit schwarzbrauner Haut geleitete mich höflich an einen einzelnen Tisch und reichte mir die Speisekarte.

      Da ich kein Fleisch esse, suchte ich lange und fand kein vegetarisches Gericht. Nach einiger Zeit kam er zu mir:

      „Haben Sie etwas ausgewählt?“

      „Leider kann ich in der Speisekarte kein vegetarisches Gericht finden.“

      „Nehmen sie dieses Gericht. Dazu gibt es Gemüse.“

      Was sollte ich machen? Zusammen mit einem Glas Wasser gab ich bei ihm die Bestellung auf.

      Als mir der freundliche Mann den Teller auf den Tisch stellte, lag darauf nur etwas Gemüse samt eines riesigen Steaks.

      „Wann bekomme ich das andere Gemüse, das hier auf der Speisekarte steht?“

      Er schaute mich ganz verständnislos an und meinte:

      „Von den Gemüsesorten durften sie sich nur zwei aussuchen. Und zwei sind doch auf dem Teller. Mehr gibt es nicht. Das steht doch hier.“

      Dabei zeigte er mit dem Finger auf das Kleingedruckte unter dem angegebenen Gericht. Den Text hatte ich nicht übersetzen können. Das Gemüse war so wenig, daß ich es fast mit der Lupe suchen mußte. Aber das Fleisch war so riesig, daß ich ihn fragte:

      „Wissen sie jemanden, dem ich dieses herrliche, große Steak geben kann? Ich essen nämlich kein Fleisch.“

      Mit seinen großen Augen sah er mich fragend an.

      „Ich.“

      „Oh, haben sie ein kleines Gefäß, in das ich es hineinlegen

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