"Take Care!". Hermine Stampa-Rabe

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darauf stand er mit einem kleinen Behälter neben mir. Als ich das Fleisch darin verstaut hatte, nahm er es lächelnd entgegen und bedankte sich ganz glücklich. Das Weiß seiner Augen und seiner Zähne strahlten nur so in dem schwarzbraunen Gesicht. Ihn glücklich gemacht zu haben, war für mich heute das Größte.

      Aber ich wurde nicht satt. Für die Zukunft mußte ich mir noch etwas anderes ausdenken.

      In der Zwischenzeit war draußen ein Gewittersturm aufgezogen. Zum Glück trug ich wegen der abendlichen kühleren Temperatur meine Goretex-Jacke, brauchte nur noch die Kaputze über meinen Kopf zu stülpen und im Dauerlauf zurück zu meinem Motel zu laufen, in dem ich noch ein letztes Mal schlief.

      Der Start:

      1. Tag: Williamsburg (20 km) 219 km

      Heute früh packte ich alle meine Habseligkeiten in meine Packtaschen, ging gemütlich zum Frühstück hinüber in das Frühstücksrestaurant, kehrte zurück und checkte am frühen Nachmittag aus, wo mir die Inhaberin dieses Motels sagte, daß ich zu ihr „my lady und nicht Ma’am sagen sollte.

      „So, so, dachte ich bei mir. „Heute habe ich schon wieder etwas Neues gelernt. Das wird wohl nicht das Letzte gewesen sein.

      Langsam radelte ich im Zentrum dieses Ortes herum, setzte mich in ein Lokal, aß einen Salatteller und trank ein großes Glas Sprite, während an der oberen Zimmerwand auf einem Fernseher gerade der Wetterbericht lief. Danach erreichte demnächst ein breites Regenband Ost-Virginia. Na, das waren für unsere Fahrt ja keine rosigen Aussichten.

      Viele junge Leute bevölkerten die Restaurants und Cafes. Das meiste Leben spielte sich aber wegen der so angenehm warmen und trockenen Luft draußen an den Tischen vor den Gasthäusern ab.

      Um 15.00 Uhr fand ich mich an unserem Sammelplatz, der „Wesley Foundation, ein. In dem Saal sah ich zum ersten Mal meine Gefährten für diese große und lange Abenteuer-Expedition. Als ich in der Tür erschien, ging ein Raunen durch den Raum und fragende Augenpaare musterten mich.

      „Guten Tag, ich heiße Hermine Stampa-Rabe und bin aus Deutschland.

      Sarah, eine junge, große und freundliche Frau mit im Nacken zusammengefaßten langen schwarzen Haaren aus Kalifornien, kannte mich ja schon Freundlich lächelnd kam auf mich zu und machte mich mit allen bekannt.

      Gleich neben der Tür im Raum montierten John aus Kalifornien, ein älterer großer Mann mit meliertem kurzen, glatten Haar und Bob aus England, ebenfalls ein großer, schlanker älterer Mann mit schmalem Gesicht und grauem glatten Haar, ein Fahrrad zusammen. Sie lächelten mich an und grüßten. Weiter hinten in der rechten Ecke hockte ein Jugendlicher mit krausem braunen Haar auf dem Fußboden und bastelte an seinem Fahrrad, hinter dem ein Trailer befestigt war. Er wurde mir mit Alexander aus Florida, genannt Alex, vorgestellt. Verschmitzt lächelte er mir zu und grüßte.

      Weiter ging die Runde. Neben einem der vielen Tische in diesem großen Saal stand ein jüngerer, großer, breitschultriger Mann mit braunen Augen und glattem, kurzem Haar, der mich liebenswürdig anlächelte und grüßte, als Sarah ihn mir als Michael aus Florida vorstellte. Neben ihm saß ein koreanisch aussehender, junger Mann mit vollem schwarzen Haar und dunklen Augen, der mir etwas schüchtern zulächelte, als er mich begrüßte. Er wurde mir mit dem Namen Michael aus Indiana vorgestellt. Es beschäftigte sich noch ein älterer kleinerer, schlanker Mann mit weißem kurzen Haar, weißem Bart und hellen Augen in der Nähe an seinem Fahrrad. Hierbei handelte es sich um Bob aus New York. Einer fehlte noch.

      Während ich gerade auf dem Rasen des Vorgartens bei meinem Fahrrad stand, wurde ein junger, schlanker Mann mit blondem, glatten, kurzen Haar und einem schmalen Gesicht, aus dem zwei hochintelligente blaue Augen freundlich alles in seiner Nähe Liegende registrierten, von einer älteren Frau begleitet, zu unserem Treffpunkt gebracht. Er schob sein Reiserad mit den daran befestigten Packtaschen neben sich her. Er hieß auch John und kam aus Ohio. Die Frau an seiner Seite war seine Mutter.

      „So, nun sind alle anwesend. Unser Teilnehmer aus Brasilien mußte leider aus Krankheitsgründen absagen, ebenso die beiden Holländer. Die zwei Letzteren starten in der zweiten Gruppe in der nächsten Woche. Und da wir zwei Bobs, zwei Michaels und zwei Johns in unserer Gruppe haben, schlage ich vor, daß wir bei diesen Freunden den jeweiligen Staat, aus dem diese kommen, vor deren Namen fügen. In diesem Sinne nennen wir sie Califomia-John und Ohio-John, Englisch-Bob und New-York-Bob und Indiana-Michael und Florida-Michael.

      Ein zustimmendes Gemurmel folgte.

      Florida-Michael bot uns seinen Spitznamen, Miki, an. Der war kürzer.

      „Da es heute der erste Abend für uns alle ist, schlage ich vor, daß wir gemeinsam zum Essen gehen, um uns ein wenig näher kennenzulemen. Was haltet ihr davon?

      Alle waren dafür.

      Meine neuen Teamgefährten machten auf mich einen sehr kameradschaftlichen, unterhaltsamen und netten Eindruck. Von allen Anwesenden war ich die Kleinste und Leichteste.

      Während wir uns in dem großen Raum unterhielten, in dem unsere Räder standen und unsere Packtaschen lagen, fegte draußen gerade ein Gewittersturm hernieder, der dicke Hagelkörner und scharfen Platzregen brachte. Er dauerte ziemlich lange, bis es wieder trocken wurde und die Sonne zwischen den Wolken ihren Weg zu uns herab fand.

      Abends gingen wir gemeinsam zum Essen. In diesem Restaurant suchte ich mir Spaghetti mit einer ölhaltigen Soße aus. Aber was ich dann vor mir auf dem Teller fand, waren Spaghetti, die in Öl nur so schwammen. Ohio-John bestellte sich hier nichts, weil er sich anders ernährte als wir. Ganz genau bekam ich das auch nicht raus, nur soviel erzählte er, daß er ohne Fleisch, ohne Alkohol, ohne Zigaretten, fast ohne Fett, ohne Süßigkeiten, ohne Bohnenkaffee, ohne schwarzen Kaffee lebte. Überwiegend aß er frisches und getrocknetes Obst, rohes und gekochtes Gemüse, gutes Gebäck und trank Wasser.

      Sarah erzählte uns, was alles auf uns zukommen wird und wie wir so einiges machen müßten. Von ihren Erläuterungen verstand ich höchstens ein Viertel, nahm mir aber vor, gut aufzupassen und den anderen alles abzuschauen.

      „Dann“, so dachte ich, „wird schon nichts schief gehen.“

      „Ab morgen wird von zweien gekocht. Täglich wird gewechselt. Um zu wissen, mit wem wer kochen muß, habe ich Lose vorbereitet, die sich hier in diesem Hut befinden. Jeder greift einmal hinein.“

      Wir zogen Lose, die Sarah angefertigt hatte. Kal.-John war derjenige, mit dem ich für die erste Zeit Küchendienst hatte. Das war ganz lustig. Wir verstanden uns sehr gut.

      Bei Strippenregen gingen wir wieder zurück in die Wesley-Foundation. Wir sollten alle mit unserer ersten Tages-Straßenkarte bei Sarah erscheinen. Sie hielt mit uns ihr „map-meeting“ und anschließend noch viele Verhaltensregeln für uns bereit und erklärte uns, was morgen und in den nächsten Tagen auf uns zukommen würde.

      Anschließend packte ich alles zusammen, was ich für morgen früh zum Waschen und Anziehen brauchte. Wir sollten tatsächlich alle gemeinsam in dieser Nacht hier schlafen. Hundemüde breitete ich meinen Schlafsack in der einen Ecke dieses großen Raumes aus und legte mich schlafen, derweil die anderen leise weiter tagten.

      Etwas dichter lag Ohio-John, der bei Taschenlampen-Beleuchtung schrieb.

      2. Tag: Williamsburg - Yorktown - Williamsburg (57 km) 276 km

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