Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

Скачать книгу

       Nichts von dem, was unsere Erde ihnen zu geben hatte, war ihnen genug, sie wollten mehr, sie wollten alles. Sie beuteten die Erde in einer Maßlosigkeit aus, die alles übertraf, was wir uns vorstellen können.

       Aus riesigen Wäldern und Ebenen mit üppigem Wachstum, selbst aus gewaltigen Seen machten sie dürre Wüsten, in denen nicht einmal mehr Skorpione genügend Nahrung zum Überleben finden konnten.

       Doch das alles wäre vielleicht nicht einmal so schlimm gewesen, wäre da nicht auch noch der Wahnsinn des Krieges in unseren Vorfahren allgegenwärtig gewesen.

       Sie bauten Waffen, die in ihrer Wirkung viel schrecklicher waren, als der Ausbruch eines feuerspeienden Berges und sie setzten diese Waffen ein.

       Weshalb?

       Nicht weil es notwendig gewesen wäre, einfach weil sie es konnten.

       Sie führten weltumspannende Kriege, die unsere Erde erschütterten und unzähligen Menschen den Tod brachten. Kriege, die nach ihrem Ende dazu führten, dass sie immer noch schrecklichere Waffen entwickelten um in einem nächsten Krieg noch mehr Menschen töten zu können. Es gab in diesen Kriegen keine wirklichen Gewinner mehr, die Menschheit war immer der Verlierer, doch sie bemerkten es nicht.

       Zuerst führten sie einen solchen Weltkrieg Krieg der Systeme wegen. Kaiser und Könige, Fürsten und Adlige sollten ihre Macht verlieren. Alle Macht sollte in der Hand der Bürger liegen. Der Krieg brachte den Wandel, die Vernunft besiegte den Krieg und es schien eine lange Zeit des Friedens zu kommen. Doch wie sehr hatten sie sich getäuscht! Nur zwei Jahrzehnte später begannen sie einen noch größeren Krieg der Rohstoffe wegen. Ein paar kleinere Länder, in denen aber großes Können existierte, versuchten an die Besitztümer und vor allem an die Rohstoffe anderer, viel größerer Länder zu kommen und begannen einen mörderischen Eroberungsfeldzug, der aber genauso mörderisch zurück geschlagen wurde. Wieder fand man eine Lösung der Vernunft, nachdem zum ersten Mal eine Waffe eingesetzt worden war, die in wenigen Augenblicken mehr Menschen vernichtete, als unser Land AL Andalus heute Bewohner hat.

       Danach folgte eine Zeit der Kleinkriege.

       Überall auf der Welt wurde gekämpft und getötet, unzählige Menschen starben und aus blühenden Nationen wurden bettelarme Länder aus denen die dort lebenden Menschen in Scharen flüchteten. In all diesen Kriegen ging es entweder um von Menschen ausgedachte Systeme oder aber um Rohstoffe. Der Hunger nach abbaubaren Materialien aus dem Schoss der Erde wurde immer größer. Am Ende eines jeden dieser Kriege gab es sehr oft Lösungen, die von der Vernunft und dem Überlebenswillen der Menschen getragen worden waren.

       Hinter all diesen Kriegen mit ihrem Leid aber lauerte ein Monster, das viel schlimmer war, als jeder noch so brutal geführte Krieg um Systeme oder Länder und ihre Rohstoffe.

       Das Monster hieß Religion und hinter diesem Namen verbarg sich die allumfassende Macht über den Geist der Menschheit. Die Menschen hatten Angst vor dem Sterben und fürchteten sich vor dem, was danach kam. Um mit dieser Angst zu Recht zu kommen, hatten die Menschen sich schon in längst vergangenen Tagen Götter ausgedacht und diesen Göttern räumten sie mehr und mehr Macht über ihr Leben und über ihren Geist ein. Es gab zwei große Religionen, die sich über Jahrtausende hinweg kleinere und auch größere Kriege geliefert hatten, deren Führer sich in nahezu jeden anderen Krieg mit einschalteten und stets danach trachteten, ebenfalls einen Nutzen aus den Kriegen zu ziehen. Obwohl beide Religionen denselben Gott verehrten und sich in sehr vielem ähnlich waren, verband ihre Führer und Akoluthen nichts als tödlicher Hass auf die anderen.

       Dieser Hass war es, der die Erde schließlich nahezu vollständig zerstörte.

       Etwas mehr als zwei Jahrhunderte waren seit dem zweiten, die Welt umspannenden Krieg vergangen, als sich die Spannung zwischen den beiden großen Religionen so weit erhöht hatte, dass ein dritter, ein Religionskrieg nicht mehr zu vermeiden war. Mit diesem Krieg aber war der Untergang der Menschheit besiegelt. Es ging nicht mehr darum, einer anderen Nation ein neues System aufzuzwingen und danach Nutznießer der Veränderung zu sein. Es ging auch nicht darum, ein Land zu erobern um in den Nutzen der Arbeitskraft seiner Menschen und seiner Bodenschätze zu kommen. Es ging um die Vorherrschaft eines Glaubens ohne tatsächlichen Hintergrund und ohne einen anderen Nutzen, als den Gewinn der totalen Macht über alles, was existierte.

       In diesem Krieg gab es keine Vernunft mehr und damit auch keine Lösung. Die Menschen, die sich zu Religionsführern aufgeschwungen hatten, spielten selbst Gott. Mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, begannen die Religionsführer die Erde zu vernichten, vielleicht in der Hoffnung am Ende doch die eigenen Anhänger als Sieger zu sehen.

       Diese Kriege dauerten etwa zweihundert Jahre und wir nennen sie heute die heißen Kriege. Wir wissen nicht, wie es geschah und mit welchen Mitteln, wir wissen nur, dass es geschah.

       Die schrecklichsten Waffen, die sich Menschen jemals ausgedacht hatten, fegten fürchterliche Feuerstürme über die Erde und vernichteten alles Leben. Nichts war der Gluthitze gewachsen, die von diesen Waffen erzeugt wurde und mit der sie die Erde verbrannten.

       Erst nach vielen Jahren des Sengens und Brennens, des Mordens und des Totschlagens, begann ein Teil der Menschheit zu begreifen, dass sie sich damit jede Grundlage für eine Fortführung der eigenen Existenz entzogen hatten. Die Erde war bis auf wenige Inseln unbewohnbar geworden und um sich dem Gift der Asche zu entziehen, begannen eine Gruppe von Menschen – sie nannten sich Wissenschaftler – die fliegenden Städte zu bauen und sich von der Erde zu entfernen. Eine andere Gruppe, die sich als Philosophen bezeichnete, zog sich dagegen unter die Erde zurück und begann alle Maßnahmen zu ergreifen, die es einem Rest Leben nach dem Ende der heißen Kriege ermöglichen sollten, die Erde neu zu gewinnen und zu gestalten.

       Die Philosophen fanden heraus, dass die wenigen Inseln, die von der vollständigen Vernichtung verschont geblieben waren, genügend Kraft und Energie besaßen um eine Rückkehr des Lebens auf die Erde zu fördern, auch wenn es lange dauern mochte.

       Sie begannen entsprechende Maßnahmen zu planen.

       Doch leider waren sie zu spät zu ihren Erkenntnissen gelangt, sie konnten nur noch unvollkommen in die Geschicke der Erde eingreifen, ehe die Folgen der Kriege sie auch unter der Erde ereilte. Die letzten Religionsführer machten Jagd auf die Philosophen und es gelang ihnen diese zu vernichten, ehe sie in ihrer selbst geschaffenen Vernichtung ebenfalls untergingen. Zurück blieben die von den Philosophen geschaffenen sechs Schwerter der Zukunft und die Fähigkeit mancher Menschen, sich auf geistiger Ebene mit einander zu verständigen, die Telepathie.“

      Levanto legte erneut eine Pause ein, trank ein paar Schlucke Wasser aus einem kristallenen Becher, schaute in die Runde um die Reaktionen seiner Zuhörer zu überprüfen und wartete auch auf die Rückmeldungen der anderen Bewahrer.

      Er war zufrieden.

      Er konnte feststellen, dass er im Begriff war, seine Aufgabe im Sinne des Testaments zu erfüllen und das war es, wofür er lebte. So fuhr er fort.

       „Die letzten Waffen verstummten, denn die Vernichtung der Erde war vollständig. Es gab nichts mehr zu verbrennen, denn alles war bereits verbrannt und es gab praktisch niemand mehr zu töten, denn alle waren bereits tot.

       Wir wissen heute nicht mehr, wie lange es dauerte bis die ersten Pflanzen wieder

Скачать книгу