Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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du Recht. Ich übernehme die erste Wache. Der Himmel ist so schön.“

      Sie teilte sie sich mit Freno. Die anderen gingen zurück in die Hütte.

      Solvyn hatte sich nicht nur wegen des Sternenhimmels bereit erklärt, die erste Wache zu übernehmen. Sie wollte wissen, ob sich die Leuchterscheinung wiederholte. Sie glaubte nicht, dass es von einem untergehenden Stern verursacht worden war. Und sie behielt Recht.

      Sie und Freno hatten sich vor einem nahen Felsen niedergelassen. Im Licht der Sterne und der aufgehenden Monde wurde die Landschaft in einen finstergoldenen Schein getaucht. Der Wind hatte sich ein wenig gelegt und war nicht so kalt, wie sie erwartet hatten. Die abgehängten Fenster der Hütte waren schwach erleuchtet und sie hörten ein leises Murmeln. Solvyn hatte dafür gesorgt, dass auch Freno sich so hingesetzt hatte, dass er in die Richtung des Berggipfels blicken konnte. Und ihre Hoffnung ging in Erfüllung. Sie saßen noch keine halbe Stunde, da wiederholte sich das Funkeln.

      „Da“, sagte sie. „Hast du es auch gesehen.“

      „Was?“

      „Es blinkt. Oben auf dem Berg. Eben war es -, da, schon wieder.“

      „Tatsächlich. Jetzt habe ich es auch gesehen.“

      „Was ist das?“

      Freno zuckte mit den Achseln.

      „Ich weiß nicht.“

      In den nächsten Minuten wiederholte es sich noch zweimal. Freno ging zur Hütte und holte die anderen.

      Neugierig starrten sie jetzt alle zu dem Berggipfel. Ihre Geduld wurde aber auf eine harte Probe gestellt. Einige wollten schon aufgeben, als es plötzlich zweimal kurz hintereinander aufblitzte.

      „Hm“, machte Tjerulf. „Ich habe keine Ahnung, was das ist.“

      Keiner hatte eine Erklärung.

      „Ich würde es schon gern wissen“, meinte Meneas, „aber ich glaube, es wird nur schwer zu erreichen sein. Der Berg ist steil und felsig. Außerdem liegt dort oben Schnee. Es wäre ein gefährliches Unterfangen.“

      „Und vertane Zeit“, sagte Tjerulf. „ich glaube kaum, dass es etwas mit unserer Suche zu tun hat.“

      „Das ist wahrscheinlich“, pflichtete ihm Meneas bei. „Vielleicht später einmal.“

      Die Wachen konnten die Erscheinung noch einige Male in der Nacht beobachten. Erst nach Sonnenaufgang schien es aufzuhören.

      Sie hatten ihre erste Nacht am Sommersee verbracht und wussten daher nicht, ob es sich in anderen Nächten genauso verhielt. Es konnte gut sein, dass dieses Leuchtfeuer, wie Anuim es nannte, eine Eigenart des Berges war. Jedenfalls gab es keinen Grund, der Sache nachzugehen, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.

      Nach dem Frühstück machten sie sich zunächst daran, das Dach abzudichten. Da sie damit rechneten, noch einpaar Tage in der Gegend zu bleiben, konnten sie es ebenso gut gleich erledigen und nicht erst, wenn sie abends zurückkehrten. Glücklicherweise waren die Holzsparren auf dem Dach einigermaßen gut erhalten und brauchten nicht ausgewechselt zu werden. Das erleichterte ihnen die Arbeit und kaum eine Stunde später war das Dach in einem Zustand, das es ihnen für die nächsten Tage genug Schutz bieten würde. Als das erledigt war, begannen sie, einen Schlachtplan für die Suche nach dem Kristallfragment zu entwerfen. Da es in der Hütte jetzt finsterer war als draußen und der Tisch in Rauch aufgegangen war, ließen sie sich vor der Tür im Gras nieder. Meneas breitete die Landkarten der Sinaraner vor ihnen aus.

      „Wo sollen wir nun anfangen?“, fragte Meneas.

      „Ausgezeichnete Frage“, meinte Erest ein wenig spöttisch. „Bisher haben sich die Karten nicht als ausgesprochen hilfreich erwiesen.“

      „Das ist es ja.“

      Tjerulf drehte die Übersichts- und die Ausschnittskarte zu sich um. Eindeutig war, dass sie in die Berge mussten, oder aber in eine Höhle in einem der Berge. Genau war das aus der Aufzeichnung nicht zu erkennen. Zwar war der Sommersee eingetragen und auch der Wald, durch den die Droswern floss, außerdem noch ein anderer Wald und einpaar Bergspitzen, aber sie zeigten weder die Hütte, noch den Weg, den sie heraufgekommen waren und auch nicht denjenigen, den die anderen Reiter genommen hatten. Und die eingezeichneten Bergspitzen gaben die wirkliche Anordnung der Berge nicht einmal annähernd wieder.

      „Das Fehlen der Hütte und der Wege wundert mich nicht“, meinte Meneas. „Wir wissen, dass die Karten sehr alt sind und als sie entstanden, wird es weder das eine noch das andere schon gegeben haben, aber ich hätte mir bei den Berggipfeln etwas mehr Genauigkeit gewünscht.“

      Er durchsuchte den Stapel mit den anderen Karten, aber er fand keine darunter, die ihnen weiterhelfen konnte.

      „Glaubt ihr, die Hütte ist winterfest?“, fragte Valea.

      „Ich hoffe nicht, dass wir so lange hier bleiben müssen, um das herauszufinden“, sagte Meneas.

      „Wenn es so unklar ist, wo wir das Versteck finden können, bleibt uns nur die Hoffnung auf die Hilfe des Zufalls“, meinte Idomanê.

      „Dann bin ich zuversichtlich“, sagte Anuim. „War es die ersten beiden Male denn anders?“

      Eigentlich nicht, wussten sie, obwohl es einigen gut gefallen hätte, einmal ein Versteck mit Hilfe ihres Verstandes, ihres Mutes und eines richtigen Riechers zu finden. Das wäre einmal genial gewesen. Aber so.

      „So ungenau finde ich die Karte gar nicht“, sagte Durhad. „Wir müssen sie nur richtig lesen.“

      „Ich verstehe nicht“, sagte Meneas.

      Und Tjerulf lächelte. In dem Augenblick, in dem Durhad das sagte, war es ihm auch aufgefallen.

      „Es ist doch ganz einfach. Hier ist der Sommersee, hier fließt die Droswern ab. Und hier kommt der Zufluss aus den Bergen. Dort liegt die Quelle.“

      „So weit ist ja auch alles klar“, sagte Idomanê zustimmend. „Und weiter?“

      Durhad drehte sich um. Der Zufluss in den See war am jenseitigen Ufer gut zu erkennen.

      „Die Karte ist ziemlich genau, zumindest, was die Berge angeht. Es sind nur nicht alle eingetragen.“

      Er legte sie in Übereinstimmung mit den Himmelsrichtungen vor sich. Nun wurde es klarer.

      „Eigentlich ganz einfach“, fand Erest. „Und siehe da, unser Berg mit dem Leuchtfeuer scheint doch eine gewisse Bedeutung zu haben.“

      Mit einem der sinaranischen Schreibstifte zeichnete er die fehlenden Gipfel wenig kunstfertig, aber eindeutig zuzuordnen, in die Karte ein.

      „Ich glaube, so geht es besser“, meinte er dann.

      Das Wasser der Quelle der Droswern schien unfern von dem Fuß des besagten Berges zu entspringen, umfloss einen weiteren Berg und bog schließlich zum See hin ab. Wer immer die Karte gezeichnet hatte, hatte sich nicht die Mühe gemacht, alle Gipfel einzutragen, die von ihrem Standort zu sehen waren, sondern nur die wichtigsten. Und mit einiger Vorstellungskraft konnte man ihre natürliche Anordnung erkennen. Allerdings gab sie keinen Hinweis darauf, ob es eine Abkürzung

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