Hunting Prey. Arik Steen
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«Wer zahlt schafft an! Wenn es Geld reinbringt!», grinste Pope: «Und warum nicht. Es ist eine völlig neue Idee, die wir bei unserer Jagd im letzten Jahr gar nicht bedacht haben.»
«Da hatten sie auch noch kein Hotel, oder?»
«Nun: ja und nein!», meinte Richard Pope: «Der Hotelbau war zwar schon begonnen worden, da hatte unsere Frauenjagd auf der anderen Insel gar nicht angefangen ... aber die Idee unsere Jagd hier her zu verlegen kam erst später!»
«Also gut. Warum erzählen Sie mir das alles? Sie haben doch irgendetwas vor mit mir? Ich meine, dass was sie ihren Kunden hier an Geld abknüpfen, das kann ich mir persönlich nicht leisten. Also muss es einen anderen Grund haben warum ich hier bin.»
Pope nickte: «Nun, Sie sind von mir eingeladen worden, weil ich sie gerne als Jäger hätte. Das ist der Grund warum ich sie hierher eingeladen habe!»
Florian grinste: «Ich als Jäger?»
«Überlegen Sie es sich!», meinte Pope und schaute auf die Uhr: «Heute können Sie von hier auszuschauen. In ungefähr einer halben Stunde beginnt die erste Jagd! Wir haben einen unserer Gäste als Jäger losgeschickt. Und Sie werden sicherlich sehr schnell merken warum wir einen professionellen Jäger wollen ...»
«Einen professionellen Jäger?», fragte Florian: «Ich bin kein ...»
«Ich kenne ihre Vergangenheit!», grinste Pope: «Sie können sich nicht hinter ihrer erotischen Autorenmaske verstecken! Sie waren Soldat. Ein ziemlich guter sogar. Ich möchte, dass sie auf die Jagd gehen. Eventuell die eine oder andere Jagd anführen, wenn unsere Gäste auf Jagd gehen wollen. Sie werden schnell merken warum. Schauen Sie sich das an und stellen Sie dann ihre Fragen, in Ordnung?»
Florian schaute auf den Bildschirm. Dann nickte er: «In Ordnung!»
Glades Of Prey
In der Mitte von Pope Island war zwei Lichtungen, die miteinander verbunden waren. Die eine führte grob von Nord nach Süd und die andere von West nach Ost. Pope hatte diesem waldlosen Gebiet den ironischen Namen «Glades Of Prey» gegeben, die «Lichtungen der Beutetiere».
Johnson steuerte das Motorboot durch den Boomerang Sund, eine Meeresstraße zwischen der Hauptinsel Pope Island und den beiden kleineren Inseln Small Island und Boomerang Island. Den Namen hatte die Meeresenge durch die namensähnliche Insel, die ein wenig die Form eines Bumerangs hatte.
«Sind Sie bereit auf die Jagd zu gehen?», fragte Johnson laut.
Der leicht übergewichtige Italiener nickte. Schweiß tropfte ihm von der Stirn und sein Shirt klebte ihm auf der Haut.
«Hören Sie mir zu, Sergio!», meinte Johnson: «Wir haben jetzt 15.00 Uhr. In ungefähr drei Stunden geht hier die Sonne unter und dann wird es hier allmählich dunkel. Und ich bin mir nicht ganz sicher ob sie dann noch eine Chance auf Beute haben!»
«Ich krieg das schon hin!», sagte Sergio.
«Ich lasse sie hier an der Mündung des Flusses aussteigen! Ich empfehle Ihnen die Lichtung ...», meinte Johnson und stockte dann. Er zeigte auf die Insel: «Sehen Sie dort drüben?»
«Was?», fragte Sergio.
«Dort ist eine der Frauen. Sehen Sie die?» Johnson zeigte vom Meer aus Richtung Lichtung, auf der sich der Cold Lake befand: «Und dort ist noch eine!»
«Ich sehe nichts!», meinte Sergio.
Johnson gab ihm das Fernglas und der etwas übergewichtige Italiener schaute durch.
«Sehen sie was?», fragte der Sicherheitsberater und Vertraute von Pope.
«In welche Richtung muss ich schauen?»
«Herrje, verdammt!», schimpfte Johnson ungeduldig: «Sehen Sie die Hütte?»
«Ja ...!»
«Weiter ostwärts, hundert Meter!»
«Ostwärts?»
«LINKS!», erwiderte Johnson genervt.
«Ah, jetzt sehe ich sie. Sie schauen zu uns, oder?»
Johnson seufzte: «Ja. Sie haben uns bemerkt.»
«Was sind das für welche?», fragte Sergio.
Johnson nahm dem Italiener das Fernglas weg und blickte erneut durch: «Das ist Katja aus Deutschland und Bia aus dem Senegal! Ich fahre jetzt an Land und lasse sie raus, in Ordnung?»
«Okay!», meinte Sergio.
«Sie sollten sich aber eine andere Beute suchen!», meinte Johnson: «Die beiden haben uns in jedem Fall schon gesehen!»
«Ich mach das schon!», erwiderte der Italiener, aber so richtig überzeugt klang es nicht.
Hotel Resort
Florian saß auf einer der Stühle und schaute amüsiert auf den leicht übergewichtigen Italiener, der etwas behäbig aus dem Motorboot stieg und dann Richtung Landesinnere ging: «Ist das ihr Jäger?»
Pope seufzte: «Zumindest heute. Er hat eine Menge dafür gezahlt der Erste zu sein. Ich habe schließlich zugestimmt!»
«Eule, hier Delfin. Das wird definitiv nichts mit unserem Jaguar. Over!», kam die Stimme von Johnson durch das Funkgerät.
«Jaguar ist der Jäger!», flüsterte der IT-Experte in Richtung Florian.
Dieser nickte: «Ich habe es schon verstanden! Und der Delfin ist das Motorboot beziehungsweise Johnson!»
«Hier Eule!», antwortete Pope: «Dass ist mir klar, Delfin. Deshalb wollen wir ja morgen einen anderen Jaguar losschicken! Over!»
«Frage: Soll ich ihn irgendwie unterstützen? Over ...»
«Nein!», befahl Pope: Bleiben Sie beim Boot. Over and out!»
«Verstehen Sie jetzt, warum wir Sie als Jäger losschicken wollen?», fragte Mayer.
«Ich denke schon, ja!», meinte Florian: «Und ich soll dann auch Gäste mitnehmen? So wie diesen ...» Er zeigte auf den Bildschirm.
«Sergio!», meinte Pope: «So heißt der dicke Geschäftsmann aus Rom. Ab und zu sicherlich. Mir ist jedoch wichtig, dass die Show läuft. Morgen gehen Sie erst einmal alleine auf die Jagd ...»
«Wenn ich zustimme!», sagte Florian.
Pope schaute ihn von seinem Rollstuhl aus an: «Oh, ich denke, dass werden Sie!»
Tief in jedem Mann steckt es: das Kind. Florian war kritisch gegenüber der ganzen Sache. Aber dass was er sah faszinierte ihn. Zog ihn in seinen Bann. Eine Jagd auf Frauen ... was für eine kranke, abartige Idee. Aber auch irgendwie verdammt verlockend.
Glades of Prey
Sergio war durchaus vorbereitet worden auf die «Menschenjagd». Er