TARZAN UND DER SCHATZ VON OPAR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN UND DER SCHATZ VON OPAR - Edgar Rice Burroughs

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      Er hörte erregte Stimmen aus den Quartieren der Soldaten, vernahm eilende Schritte, die sich näherten. Die Männer würden ihn ergreifen, und wenn sie ihn nicht gleich töteten, würden sie ihn einem Militärgericht überliefern, das nur zu einem Todesurteil kommen konnte.

      Werper hatte nicht den Wunsch zu sterben. Nie zuvor hatte er so am Leben gehangen wie in diesem Augenblick, da sein Leben durch die Tat verwirkt war. Immer näher kamen die Schritte. Was sollte er tun? Sein Blick wanderte umher, als suchte er nach einer greifbaren Entschuldigung für sein Verbrechen, aber er sah nur den reglosen Körper des Mannes, den er so grundlos niedergeschossen hatte.

      Verzweifelt wandte er sich um und floh. Im Laufschritt eilte er über den eingezäunten Hof, den Revolver noch immer in der Rechten. Am Tor wollte ihn der Wachtposten aufhalten. Werper machte keinen Versuch der Erklärung - er hob die Waffe und schoss den unschuldigen Schwarzen nieder. Sekunden später hatte der Flüchtige das Tor auf gerissen und verschwand in der Dunkelheit des Dschungels, nachdem er sich das Gewehr und die Patronengurte des toten Postens angeeignet hatte.

      Die ganze Nacht hindurch floh Werper, drang tiefer und tiefer ins Herz der Wildnis. Hin und wieder ließ ihn die Stimme eines Löwen die Flucht unterbrechen; mit schussbereitem Gewehr setzte er den Weg fort, in größerer Furcht vor den menschlichen Jägern als vor den Bestien des Dschungels.

      Die Morgendämmerung kam, aber Werper dachte nicht daran, auszuruhen. In seiner Furcht vor Gefangennahme spürte er weder Hunger noch Müdigkeit. Er dachte nur an den drohenden Tod und taumelte weiter, bis ihm die Füße den Dienst versagten. Er wusste nicht, wie lange er gelaufen war, machte sich auch keine Gedanken darüber, dann fiel er vor Erschöpfung um.

      So fand ihn Achmed Zek, der Araber. Die Männer aus Achmeds Gefolge waren dafür, dem verhassten Erbfeind einen Speer durch die Brust zu jagen, aber Achmed wollte nichts davon wissen. Zuerst gedachte er den Belgier auszufragen. Es war leichter, einen Mann erst auszufragen und dann zu töten, als umgekehrt.

      So ließ er Lieutenant Albert Werper in sein Zelt tragen, wo ihm Sklaven Wein und Nahrung in kleinen Mengen verabreichten, bis der Gefangene das Bewusstsein wieder erlangte. Als Werper die Augen öffnete, sah er die Gesichter fremder, schwarzer Männer um sich und erkannte im Zelteingang einen Araber. Nirgendwo sah er die Uniformen seiner Soldaten.

      Der Araber wandte sich um und trat in das Zelt, als er bemerkte, dass der Gefangene die Augen geöffnet hatte.

      »Ich bin Achmed Zek«, verkündete er. »Wer bist du, und was tust du auf meinem Gebiet? Wo sind deine Soldaten?«

      Achmed Zek! Werpers Augen weiteten sich, sein Herz krampfte sich furchtsam zusammen. Er war also in den Klauen des gefürchtetsten aller Halsabschneider, jenes Mannes, der alle Europäer hasste, besonders aber diejenigen, die belgische Uniformen trugen. Jahrelang hatten die belgischen Soldaten einen fruchtlosen Kampf gegen diesen Mann und sein Gefolge geführt, einen Kampf, in dem Pardon weder gegeben noch erwartet wurde.

      Ein Hoffnungsschimmer begann in Werper zu glimmen. Gerade in dem Hass des Mannes gegen alle Belgier sah der Lieutenant jetzt seine Rettung. Auch er war ein Ausgestoßener und Verfolgter. Insoweit zumindest hatten sie gemeinsame Interessen, und Werper beschloss, die Situation zu seinen Gunsten auszunutzen.

      »Ich habe von dir gehört«, sagte er, »und ich habe dich gesucht. Meine Leute haben sich gegen mich gewandt. Ich hasse sie. Ihre Soldaten suchen mich, um mich zu töten. Ich wusste, dass du mich vor ihnen schützen würdest, denn auch du hasst sie. Als Gegenleistung bin ich bereit, dir zu dienen. Ich bin ein gut ausgebildeter Soldat. Ich verstehe zu kämpfen, und deine Feinde sind meine Feinde.«

      Achmed Zek musterte den Belgier stumm. Vieles ging ihm durch den Kopf, vor allem der Gedanke, dass der Ungläubige log. Doch sprach er die Wahrheit, so war sein Vorschlag zumindest der Überlegung wert. Kämpfer konnte man nie genug haben, besonders weiße Männer mit der sorgfältigen militärischen Ausbildung und Kampferfahrung, die ein solcher Offizier zweifellos besaß.

      Achmed Zek machte ein finsteres Gesicht, und Werpers Mut sank. Aber Werper kannte Achmed Zek nicht, der durchaus in der Lage war, ein finsteres Gesicht zu machen, wo andere gelächelt hätten, und zu lächeln, wo andere mit düsterer Miene reagieren würden.

      »Wenn du mich belogen hast, so ist dein Leben nichts mehr wert«, sagte Achmed Zek. »Was, außer deinem Leben erwartest du dafür, dass du in meine Dienste trittst?«

      »Zuerst nicht mehr als meinen Unterhalt«, erwiderte Werper. »Später, wenn ich dir mehr wert bin, werden wir zu einer Abmachung kommen.« Werpers einziger Wunsch in diesem Augenblick war, sich sein Leben zu erhalten. Übereinstimmung war erzielt, und Lieutenant Albert Werper wurde Mitglied der berüchtigten Bande Achmed Zeks, die sich darauf spezialisiert hatte, Elfenbein und schwarze Sklaven zu rauben.

      Monatelang ritt der abtrünnige Belgier mit den wilden Burschen Zeks. Er kämpfte mit verbissenem Mut und einer Grausamkeit, die derjenigen seiner Gefährten nicht nachstand. Achmed Zek beobachtete ihn mit scharfem Blick. Seine Zufriedenheit wuchs, und je mehr sie wuchs, desto mehr Vertrauen schenkte er Werper.

      Eines Tages weihte er ihn in seinen Lieblingsplan ein, mit dem er sich schon seit Jahren beschäftigte, ohne ihn bisher ausführen zu können.

      »Kennst du einen Mann namens Tarzan?«, fragte er den Lieutenant.

      Werper nickte. »Ich habe von ihm gehört, kenne ihn aber nicht.«

      »Wäre er nicht, so könnten wir unseren Handel risikolos und mit viel größerem Gewinn treiben«, fuhr der Araber fort. »Seit Jahren bekämpft er uns, belästigt uns und vertreibt uns von den reichsten Gebieten des Landes. Er bewaffnet sogar die Eingeborenen, damit sie sich verteidigen können, wenn wir kommen, um mit ihnen zu handeln. Er ist sehr reich. Wir müssten einen Weg finden, dass er uns viele Goldstücke bezahlt, um uns für die Einbuße zu entschädigen, die wir durch ihn erleiden.«

      Werper entnahm seinem juwelengeschmückten Etui eine Zigarette und zündete sie an.

      »Und hast du bereits einen Plan, der ihn dazu bringen könnte?«, fragte er.

      »Er hat eine Frau«, erwiderte Achmed Zek. »Man sagt von ihr, dass sie sehr schön ist. Wir würden für sie weiter im Norden einen sehr hohen Preis erzielen, wenn es zu schwierig sein sollte, Lösegeld von diesem Tarzan zu kriegen.«

      Werper senkte nachdenklich den Kopf. Achmed Zek wartete auf seine Antwort. Was immer noch an Gutem in Werper verblieben war, empörte sich bei der Vorstellung, eine weiße Frau in die Sklaverei und Erniedrigung eines Moslemharems zu verkaufen. Er sah, wie die Augen des Arabers sich verengten und ahnte, dass der andere seine Gedanken las. Was würde die Folge sein, wenn er, Werper, sein Einverständnis verweigerte? Sein Leben lag in den Händen dieses halben Barbaren, dem das Leben eines Ungläubigen weniger galt als das Leben eines Hundes. Was bedeutete ihm schon die Frau? Sie war zweifellos eine Europäerin, ein Mitglied der besseren Gesellschaft. Er selbst aber war ein Ausgestoßener. Sie war seine natürliche Feindin, und wenn er sich weigerte, auf Achmeds Plan einzugehen, würde der Araber ihn sicher töten.

      »Du zögerst«, murmelte der Araber.

      »Ich wog nur die Chancen ab«, log Werper. »Und dachte über meine Belohnung nach. Als Europäer kann ich Zugang zu ihrem Heim gewinnen. Du hast keinen anderen, der dir dies vermitteln könnte. Das Risiko wird

      groß sein. Du solltest mich gut dafür bezahlen, Achmed Zek.«

      Ein Lächeln der Erleichterung flog über die Züge des Arabers.

      »Gut

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