TARZAN UND DER SCHATZ VON OPAR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN UND DER SCHATZ VON OPAR - Edgar Rice Burroughs

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belohnt werden. Und nun wollen wir uns zusammensetzen und überlegen, wie sich unser Plan am leichtesten ausführen lässt.«

      Die beiden Männer hockten auf einem weichen Teppich unter der verblichenen Seide von Achmeds einst prächtigem Zelt und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen bis tief in die Nacht. Beide waren groß und trugen Bärte, Wind und Sonne hatten dem Europäer fast das Aussehen eines Arabers verliehen. Auch in der Kleidung ahmte er seinen Chef nach, so dass er auch in dieser Hinsicht einem Araber glich. Es war spät, als er aufstand, um sich in sein eigenes Zelt zurückzuziehen.

      Den folgenden Tag verbrachte Werper damit, von seiner Tropenuniform alle Stücke zu entfernen, die sie als militärisches Kleidungsstück auswiesen. Achmed Zeks Beutesammlung gab einen Tropenhelm und einen europäischen Sattel her, ein Teil seiner Sklaven fungierte als Träger und Askaris, wie sie normalerweise in der Safari eines durchschnittlichen Großwildjägers zu finden waren. An der Spitze dieser Gruppe ritt Werper aus dem Lager.

      Zwei Wochen später sah John Clayton, Lord Greystoke, der von einer Inspektion seiner weiten afrikanischen Besitzungen heimkehrte, Männer die Ebene zwischen seinem Bungalow und den Wäldern im Norden und Westen überqueren.

      Er zügelte sein Pferd und beobachtete die kleine Gruppe, als sie aus einer Senke auftauchte. Sein scharfes Auge entdeckte den weißen Helm eines berittenen Mannes. Da wendete er sein Pferd und ritt den Ankömmlingen entgegen, denn er war überzeugt, dass ein europäischer Jäger seine Gastfreundschaft suchte.

      Eine halbe Stunde später stieg er die Stufen zur Veranda seines Hauses hinauf, um Lady Greystoke Monsieur Jules Frecoult vorzustellen.

      »Ich hatte mich völlig verirrt«, erklärte Frecoult. »Mein Führer war nie in diesem Gebiet, und die beiden Männer, die ich im letzten Dorf, das wir passierten, anheuerte, kannten das Land noch weniger als wir. Sie ließen uns vor zwei Tagen im Stich. Ich schätze mich sehr glücklich, dass der Zufall mich zu Ihnen führte. Ich weiß nicht, was ich angestellt haben würde, wenn ich Sie nicht gefunden hätte.«

      Es wurde beschlossen, dass Frecoult und seine Gruppe einige Tage bleiben sollten. Sobald sie sich von den Strapazen ausgeruht hatten, wollte Lord Greystoke ihnen neue Führer stellen, die sie sicher in das Gebiet zurückgeleiten würden, in dem sich der jetzige Führer auskannte.

      In seiner Tarnung als unabhängiger französischer Weltenbummler hatte Werper wenig Mühe, seinen Gastgeber zu täuschen und sich sowohl bei Tarzan als auch bei Jane Clayton beliebt zu machen; aber je länger er blieb, desto geringer wurde seine Hoffnung, das Ziel auf die geplante Weise erreichen zu können.

      Lady Greystoke entfernte sich mit ihrem Pferd nie weit von dem Bungalow, und die treue Ergebenheit ihrer wilden Waziri-Krieger, die den größten Teil von Tarzans Gefolge ausmachten, schien die Möglichkeit einer gewaltsamen Entführung oder der Bestechung der Waziri von vornherein auszuschließen.

      Eine Woche verging, und Werper war der Erfüllung seines Auftrages nicht näher als am Tage seiner Ankunft. Da aber geschah etwas, das seine Hoffnung wieder belebte und ihm eine weit höhere Belohnung als das Lösegeld für eine Frau vorgaukelte.

      Ein Läufer war mit der wöchentlichen Post angekommen, und Lord Greystoke hatte den Nachmittag lesend und Briefe beantwortend in der Bibliothek seines Hauses verbracht. Beim Essen schien er geistesabwesend. Kurz nach der Mahlzeit zog er sich zurück; Lady Greystoke folgte ihm bald. Werper, der auf der Veranda saß, merkte, dass die beiden in ein ernstes Gespräch vertieft waren. Er sagte sich, dass etwas Außergewöhnliches im Gange sein musste, stand leise auf und näherte sich dem Schlafzimmerfenster seiner Gastgeber.

      Hier horchte er, und gleich die ersten Worte, die er verstand, erfüllten ihn mit Erregung. Lady Greystoke sprach, als Werper auf Hörweite herangekommen war:

      »Ich habe mir immer Sorgen um die Stabilität der Gesellschaft gemacht«, sagte sie. »Trotzdem scheint es mir unglaubhaft, dass man sich um eine solche riesige Summe verkalkuliert hat - es sei denn, dass es sich um betrügerische Machenschaften handelt.«

      »Das nehme ich auch an«, erwiderte Tarzan. »Aber was immer die Ursache sein mag, die Tatsache bleibt bestehen, dass ich alles verloren habe. Es gibt keine andere Möglichkeit, als wieder nach Opar zu ziehen und zu holen, was wir brauchen, um die Geschäfte weiterführen zu können.«

      »Oh John«, rief Lady Greystoke, und Werper glaubte zu fühlen, wie sie schauderte, »gibt es keinen andern Weg? Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass du in diese schreckliche Stadt zurückkehren willst. Lieber möchte ich in Armut leben, als dich den Gefahren von Opar ausgesetzt zu sehen.«

      »Du brauchst nichts zu fürchten«, erwiderte Tarzan lachend. »Ich bin wohl in der Lage, für meine eigene Sicherheit zu sorgen, und selbst, wenn ich es nicht wäre, hätte ich meine treuen Waziri, die mich begleiten und über mich wachen.«

      »Sie sind schon einmal aus Opar geflohen und haben dich deinem Schicksal überlassen«, erinnerte sie ihn.

      »Sie werden es nicht wieder tun«, antwortete er. »Sie schämten sich ihres Verhaltens und hatten sich gerade zur Umkehr entschlossen, als ich sie einholte.«

      »Es muss einen andern Weg geben«, beharrte die Frau.

      »Es gibt keinen andern, halb so leichten Weg, wieder zu einem Vermögen zu kommen, als in die Schatzkammern von Opar einzudringen und zu holen, was wir brauchen«, erwiderte er. »Ich will alle Vorsicht walten lassen, Jane. Wahrscheinlich werden die Bewohner von Opar nie erfahren, dass ich ihnen wieder einen Besuch abgestattet habe, um sie von einem neuen Teil ihres Schatzes zu befreien, von dessen Existenz sie nichts wissen und dessen Wert ihnen unbekannt ist.«

      Die Entschiedenheit, mit der Tarzan sprach, überzeugte die Frau, dass weitere Einwände sinnlos waren, und sie wechselte das Thema.

      Werper blieb an seinem Platz und lauschte noch eine Weile. Dann kehrte er auf die Veranda zurück, überzeugt, alles Wesentliche erfahren zu haben. Er rauchte zahlreiche Zigaretten, bevor er sich am Abend zur Ruhe zurückzog.

      Beim Frühstück am folgenden Morgen verkündete Werper, dass er frühzeitig aufbrechen wolle und erbat die Erlaubnis, auf seinem Rückwege Großwild jagen zu dürfen, was Lord Greystoke ihm gern gestattete.

      Der Belgier benötigte zwei Tage, um seine Safari für den Marsch vorzubereiten. Dann verließ er die Farm, begleitet von einem einzigen Waziri, den Tarzan ihm als Führer zur Verfügung gestellt hatte. Die Gruppe legte nur einen kurzen Marsch zurück, dann täuschte Werper einen Krankheitsanfall vor und verkündete seine Absicht, an Ort und Stelle zu bleiben, bis er wieder völlig hergestellt sei. Da sie sich nur eine kurze Strecke vom Bungalow der Greystokes entfernt hatten, entließ Werper den Waziri mit der Bemerkung, er werde ihn zurückholen, wenn er in der Lage sei, den Marsch fortzusetzen.

      Sobald der Waziri das Lager verlassen hatte, rief der Belgier einen der vertrauenswürdigen Schwarzen Achmed Zeks in sein Zelt. Er gab ihm den Auftrag, den Abmarsch Tarzans zu beobachten und gleich danach zurückzukehren, um Werper von dem Ereignis und der Richtung, die der Brite genommen hatte, zu unterrichten.

      Der Belgier brauchte nicht lange zu warten, denn schon am nächsten Tag kehrte der Schwarze zurück und berichtete, dass Tarzan seinen Besitz an der Spitze von fünfzig Waziri-Kriegern in südöstlicher Richtung verlassen habe.

      Werper setzte einen langen Brief an Achmed Zek auf und rief den Führer seiner Gruppe zu sich. Er übergab ihm den Brief und sagte: »Schicke sofort einen Läufer mit diesem Brief zu Achmed Zek. Du bleibst hier im Lager und erwartest weitere Befehle

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