TARZAN UND DER SCHATZ VON OPAR. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN UND DER SCHATZ VON OPAR - Edgar Rice Burroughs

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gelebt, um auf jede Überraschung vorbereitet zu sein.

      Der Bungalow der Greystokes eignete sich wenig zur Verteidigung. Kein Zaun umgab ihn, denn er lag mitten im Gebiet der treuen Waziri, und Tarzan hatte nie mit einem direkten Angriff durch Feinde gerechnet. Nur die Fenster waren durch schwere hölzerne Läden gesichert, die Schutz gegen Speere und Pfeile boten. Mugambi war gerade dabei, sie zu schließen, als Lady Greystoke auf der Veranda erschien.

      »Was tust du, Mugambi?«, fragte sie. »Warum schließt du die Läden?«

      Der Schwarze deutete auf die Ebene hinaus, wo die Gruppe weißgekleideter Reiter nun klar zu erkennen war.

      »Araber«, erklärte er. »Sie kommen während der Abwesenheit des Großen Bwana, also kann es nicht in friedlicher Absicht sein.«

      Jenseits des kurzgeschorenen Rasens und der dichten Büsche erkannte Lady Greystoke die glänzenden Körper ihrer Waziri, die ihre Waffen und ihren Kriegsschmuck trugen. Jane Clayton beobachtete sie mit stolzer Freude. Was konnte ihr geschehen, wenn solche Männer sie beschützten?

      Hundert Meter draußen auf der Ebene blieb die anrückende Gruppe stehen. Mugambi eilte zu seinen Kriegern. Er erhob seine mächtige Stimme und schickte sie den Fremden entgegen.

      »Araber!«, rief er. »Was tut ihr hier?«

      »Wir kommen in Frieden«, rief Achmed Zek zurück.

      »Dann kehrt um und zieht in Frieden weiter«, erwiderte Mugambi. »Wir wollen euch nicht hier haben. Zwischen Arabern und Waziri kann es keinen Frieden geben.«

      Achmed Zek unterhielt sich gedämpft mit seinen Männern. Sekunden später prasselte ohne Warnung eine Salve gegen die Waziri. Zwei der Krieger fielen, die andern waren dafür, die Feindseligkeit mit einem Gegenangriff zu beantworten. Aber Mugambi war nicht nur tapfer, sondern auch klug. Er wusste, dass es Selbstmord war, gegen berittene Feinde, die mit Gewehren ausgestattet waren, anzustürmen. Stattdessen zog er sich mit seinen Kriegern hinter das Buschwerk des Gartens zurück. Achmed Zek machte sich die Taktik der Wüstenkämpfer zunutze. In langer, dünner Linie ließ er seine Männer galoppieren, bis sie einen Kreis bildeten, der sich immer mehr verengte. Unablässig feuerten sie dabei in das von den Waziris besetzte Buschwerk.

      Die Waziri, berühmt für ihr Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen, brauchten sich ihres Widerstandes nicht zu schämen. Immer wieder holten ihre Pfeile einen der Gegner aus dem Sattel, aber die Übermacht war zu groß. Mugambi sah den Generalangriff kommen. Sein Warnruf erreichte die am Leben gebliebenen Krieger, als er auf die Veranda zustürmte, um dort die letzte Bastion zu errichten. Er drängte seine Herrin ins Innere des Hauses und bereitete sich darauf vor, dem Feind zum letzten Mal zu begegnen.

      Immer wieder stürmten die Araber gegen die Veranda an. Schwärme von Pfeilen sirrten durch die Luft und suchten ihre Opfer, aber der Kampf war zu ungleich. Es gelang den Arabern, in das Haus einzudringen. Im Wohn- raum verteidigten die letzten der tapferen Krieger ihre weiße Herrin, geführt von dem riesenhaften Mugambi, der aus zahlreichen Wunden blutete.

      Die Araber hoben ihre Gewehre, um die letzte Salve abzufeuern, die den Kampf entscheiden musste.

      »Schießt nicht auf die Frau!«, schrie Achmed Zek warnend. »Wer ihr etwas antut, hat sein Leben verwirkt. Nehmt sie lebend gefangen!«

      Die Araber stürmten vor. Die Waziri setzten sich mit ihren Speeren zur Wehr. Schwerter blitzten, langläufige Pistolen bellten, ein Waziri nach dem andern sank leblos zu Boden. Schließlich verteidigte nur noch Mugambi seine Herrin. Achmed Zek beobachtete den Kampf aus einer Ecke der Veranda. In der Rechten hielt er ein juwelenbesetztes Gewehr. Langsam hob er es an die Schulter, um es auf den Schwarzen abzufeuern, wenn keine Gefahr bestehen würde, die Frau zu treffen.

      Der Augenblick kam. Achmed Zeks Finger krümmte sich um den Abzug. Ohne einen Laut von sich zu geben, sank der tapfere Mugambi zu den Füßen seiner Herrin nieder.

      Sekunden später war Jane Clayton umzingelt und entwaffnet. Wortlos zogen die Araber sie aus dem Bungalow. Ein riesiger Neger hob sie in seinen Sattel und ritt mit Achmed Zek in die Ebene hinaus, während die Araber das Haus plünderten. Jane Clayton musste mit ansehen, wie die Banditen die Pferde aus dem Korral führten und das Vieh in die Ebene trieben. Schließlich loderte eine Fackel auf und setzte das Haus in Brand. Hell schlugen die Flammen empor, erreichten schnell den Wohnraum, der die letzte Phase des Kampfes gesehen hatte. Eine der schwarzen Gestalten, die auf dem Boden lagen, bewegte sich, kurz bevor die Flammen ihn berührten. Mugambi, den die Araber für tot gehalten hatten, lebte noch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hob er sich auf Hände und Knie und kroch langsam dem Ausgang zu.

      Wieder und wieder sank er, vom Blutverlust geschwächt, zu Boden, setzte aber seinen Weg fort. Nach einer Zeit, die ihm wie eine Ewigkeit erschien, erreichte er die Veranda, ließ sich die Stufen hinabrollen und kroch in die kühle Sicherheit des nahen Buschwerks.

      Die ganze Nacht lag er hier, nicht ganz bei Bewusstsein, nicht ganz ohnmächtig. Hass erfüllte sein Herz, als er Zusehen musste, wie die Flammen das Wohnhaus, die Scheunen und Stallungen einäscherten. Ein Löwe auf der Suche nach Beute brüllte unweit, aber der riesige Schwarze empfand keine Furcht. Hinter seiner Stirn war nur Platz für einen Gedanken - Rache! Rache! Rache!

      Lange Zeit lag Tarzan reglos an der Tür zur Schatzkammer. Er lag wie ein Toter da, war aber nicht tot. Endlich öffnete er die Augen und starrte in die Dunkelheit des Raumes. Mit der Hand fuhr er sich über die Stirn und fühlte klebrig das Blut, das aus der breiten Wunde sickerte.

      Langsam richtete er sich zu sitzender Stellung auf und horchte. Kein Laut erreichte die Tiefe seines Grabes. Taumelnd kam er auf die Füße und tastete sich an den Reihen der Goldbarren entlang. Wo war er? Wer war er? Sein Schädel dröhnte, sonst fühlte er keine Nachwirkungen. Seine Hände tasteten über Glieder und Rumpf, über seinen Kopf. Sie fühlten den Köcher auf seinem Rücken, das Messer im Lendentuch. Etwas fehlte. Was war es? Er kroch auf dem Boden umher, tastete ihn ab. Endlich fand er es - den langen Speer, der ihm schon so oft das Leben gerettet hatte.

      Tarzan war sicher, dass es eine schönere und bessere Welt gäbe als die vier Steinmauern, die ihn umgaben, auch wenn sie so viel Gold einschlossen. Er setzte seine Suche fort und fand schließlich die Tür, die in die Stadt und zum Tempel führte. Er folgte dem Tunnel, kam an die Steinstufen, stieg sie hinauf und näherte sich dem Brunnen.

      Keine Erinnerung erwachte in ihm, als er den Weg fortsetzte. Er kam an den Brunnen, trat ins Leere, stürzte in die nachtschwarze Tiefe. Das Wasser schlug über ihm zusammen, gab ihn wieder frei. Noch immer umklammerte seine Rechte den langen Speer. Auf der Höhe des Wasserspiegels erkannte er eine dunkle Öffnung. Er schwamm auf sie zu, zog sich hinauf und entdeckte einen langen Tunnel. Lange ging es geradeaus, dann endete der Tunnel in einer Treppe. Diese stieg Tarzan hinauf. Zuletzt kam er in einen kleinen Raum, der durch einen tiefen Schacht mitten in der Decke kümmerlich erhellt wurde. Neugier ließ ihn den Raum näher untersuchen. Mehrere hölzerne Truhen mit metallenen Bändern bildeten die einzige Ausstattung. Mit Mühe gelang es ihm, einen der schweren Deckel anzuheben. Ein überraschter Ausruf entfuhr seinen Lippen. Die Truhe war angefüllt mit funkelnden Steinen. Tarzan, durch seine Verletzung wieder zum primitiven Wesen gewandelt, wurde sich nicht klar über den Wert der Schätze, die er entdeckt hatte. Für ihn waren die bunten Steine nicht mehr als schönes Spielzeug. Er ließ die kostbaren Juwelen durch seine Hände gleiten. Dann öffnete er die andern Truhen und fand neuen Schmuck, der ihm entgegenblitzte. Fast alle Steine waren geschliffen. Er nahm eine Handvoll und füllte den Beutel, der an seinem Lendengurt hing. Die ungeschliffenen Steine legte er wieder zurück.

      Ohne

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