Gefährliches Verlangen. Guy Dantse

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Gefährliches Verlangen - Guy Dantse

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Buchautor und Herausgeber von zahlreichen Ratgebern. Er schreibt und berät über Themen, die die Menschen bewegen, die mit schwerem Schicksal zu tun haben oder auch bei manchen tabu sind.

      K.T.N. Len‘ssi kommt ursprünglich aus Kamerun und lebt seit über 25 Jahren in Darmstadt in Deutschland.

      Sein unverwechselbarer Schreibstil, geprägt von seiner afrikanischen und französischen Muttersprache, ist sein Erkennungsmerkmal und wurde in den Texten erhalten und absichtlich nur behutsam lektoriert.

      K.T.N. Len’ssi

      Roman

      Besuche uns im Internet:

      www.indayi.de

Grafik 15

      Auflage erschien unter dem Titel „18 Jahre später“,

      Auflage erschien unter dem Titel „Melanie, deine Haut hat die Farbe der Erde“.

      Auflage erschien unter dem Titel „Saurer Apfel“

      Auflage erschien unter dem Titel „Bis ins Jenseits. Die Zeit heilt keine Wunden. Das junge deutsche Mädchen, der afrikanische Liebhaber der Mutter und die Dämonen der Liebe

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

       5. Auflage Januar 2017

      Copyright © 2017 indayi edition

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

      Bilder Copyright: Canvas

      Umschlaggestaltung, Satz und Lektorat: Birgit Pretzsch

      Nachdem sie die Wahrheit erfahren haben

      „Steh auf, Wanted, es ist schon 19 Uhr“, sagte sie und nahm seine Hand.

      „Ich habe seit fast 90 Minuten nicht mehr geschlafen. Seitdem du da sitzt, habe ich nicht mehr geschlafen. Ich habe deine Gedanken verfolgt. Ich freue mich zu sehen, dass du wieder lächeln kannst. Du musst weiterleben“, sagte er und stand auf.

      „Wir müssen beide leben, Wanted.“

      In diesem Moment merkte sie doch, wie es wieder schwer wurde, ihm ihre Idee vorzuschlagen. Das Bild von Wanted als Vater war auf einmal wieder massiv in ihrem Kopf. Es war ihr aber sehr klar, dass sie nicht beides haben konnte, wollte und durfte. Aber was wollte sie denn? Mit welcher Wanted-Identität würde sie am besten leben können? Vielleicht war die Idee ihrer Mama doch die einzig gute und vernünftige Lösung? Sie wurde wieder traurig. Sie schaute Wanted in die Augen und verstand, warum sie wieder negativ geworden war. Wanted war blass, seine Augen waren auf einmal farblos weiß, sein Gesicht faltig. Es schien, als ob er über Nacht um zehn Jahre gealtert wäre. Zum ersten Mal sah Melanie, dass Wanted schon weiße Haare hatte. Er sah einfach bemitleidenswert aus, das machte Melanie Angst, und sie bekam eine Vorahnung.

      „Wie können wir damit leben, Melanie? Ich bin dein Vater und wir haben Sachen getan, die wir nicht hätten tun dürfen.“

      „Aber wir wussten es nicht, Wanted. Wir haben es nicht absichtlich gemacht.“

      „Man sagt, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt, und das gilt auch vor Gott. Wir haben eine Ursünde begangen.“

      „Warum hat Gott uns nicht davor geschützt? Warum würde er uns für etwas bestrafen, wovor er uns hätte warnen müssen, Wanted?“

      „Er ist nicht schuldig, du auch nicht, aber ich trage die ganze Schuld. Ich allein. Gott kann nicht immer da sein, um uns vor unserer Verantwortung zu bewahren. Hätte ich mich nicht vor 18 Jahren vor meiner Verantwortung gedrückt, wäre alles das nicht passiert. Gott kann nichts dafür.“

      „Wanted, meine Liebe, es geht nicht um Schuld, Vater.“

      „Wie kannst du es noch schaffen, mich ‚meine Liebe‘ zu nennen? Siehst du nicht, was ich dir angetan habe? Das hat nichts mit Liebe zu tun. Das hat mit dem Egoismus eines verantwortungslosen Vaters zu tun.“

      „Nein, Wanted, du tust mir weh. Du tust mir weh, wenn du so über dich redest. Du tust mir weh, wenn du mir verbietest dich ‚meine Liebe‘ zu nennen, denn du bist es, auch wenn du mein Vater bist.“

      „Meine Tochter, ich verbiete dir das nicht, Liebling. Es ist einfach tragisch, was uns passiert ist. Warum passiert es immer in dem Moment, in dem man am glücklichsten ist?“

      „Was denn, Papa?“

      „Das Unglück? Warum steht das Unglück immer so nah am Glück?“

      „Wir können diese Frage nicht beantworten, aber wir können damit umgehen. Du bist doch so stark, Liebling? Du bist doch so positiv? Sag mir nur etwas, was wir machen können?“

      „Du warst die große Liebe meines Lebens, und du wirst es immer sein, aber nicht mehr hier. Es ist nicht möglich, meine Tochter. Es ist nicht möglich. Ich habe schon so viel Unheil in dein Leben gebracht. Ich habe kein Glück im Leben gehabt. Ich bin nicht gut geboren, Melanie. Meine Geburt stand nicht unter einem guten Stern. Ich habe meine Mutter kaum kennengelernt. Ich wuchs wie ein Bastard auf. Ich habe nie ein richtiges Zuhause gehabt. Ich habe keine Geschwister, keinen Bruder, keine Schwester. Ich habe zwar hunderte von Menschen um mich gehabt, aber Liebe und Zugehörigkeit habe ich nie gefunden. Ich habe Menschen wegen meiner Frustration, meiner allgemeinen Unzufriedenheit und meinen Komplexen im Stich gelassen. Ich habe Ehen zerstört, habe Frauen geschwängert und bin einfach abgehauen. Wie viele Kinder habe ich wirklich da draußen? Ich weiß es nicht. Ich wollte wehtun. Ich wollte mich dafür revanchieren, dass ich als Kind abgelehnt und nicht geliebt wurde. Nur so fühlte ich mich wertvoll.“

      „Aber Wanted, warum machst du dich so fertig? Du bist nicht schuld daran, dass die Sachen so passiert sind, und jetzt hast du doch mich, oder? Reicht das dir nicht, Wanted? Ist meine Liebe für dich nicht genug, nicht ausreichend genug, damit du über all dem stehst?“

      „Ja, mon Amour. Das ist das Dramatische daran. Dann kam die Frau, die mein Leben veränderte. Die Frau zeigte mir, was Liebe bedeutet, was Zusammensein bedeutet. Sie zeigte mir, was es heißt, für den anderen da zu sein. Sich für den anderen zu freuen. Diese Frau gab mir das erste Mal einen Sinn im Leben und sie war dabei, mir zu helfen über allem zu stehen. Ich war nun bereit allen Menschen zu verzeihen, meiner Kindheit zu verzeihen, mir selbst zu verzeihen und auch alle, denen ich wehgetan und die ich verletzt hatte, um Verzeihung zu bitten. Jetzt geht es nicht mehr.“

      „Das hat sich nicht geändert. Diese Frau ist doch da. Sie ist immer noch da für dich.“

      „Sie ist da, doch alles hat sich geändert. Diese Frau ist meine Tochter. Verstehst du nicht, dass unsere Liebe unmöglich

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