Gefährliches Verlangen. Guy Dantse

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Gefährliches Verlangen - Guy Dantse

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in seinem Kopf.

      Er stellte sich vor, wie seine Frau mit dem tollen Afrikaner im Bett war. Er sah, wie ein riesig bestückter Mann seine Frau bestieg und wild in sie eindrang. Er sah in seiner Vorstellung seine Frau Wanteds harten und muskulösen Körper festhalten, kratzen, mit beiden Händen den knackigen Po fest an sich drücken, um ihn ganz tief zu spüren, und dabei sah er sie vor Lust und Glück schreien. Er stellte sich vor, wie der Mund seiner Frau Wanteds Glied, das sie mit beiden Händen festhielt, mit geschlossenen Augen saugte, aber noch viel schlimmer in seiner Vorstellung war Wanteds Zunge zwischen den Beinen seiner Frau. Er wusste, dass das der schwache Punkt seiner Frau war und der direkte Draht zu ihrem Höhepunkt. Ich allein darf sie zu ihrem Höhenpunkt bringen, schimpfte er. Ich ganz allein, wiederholte er. Das ist für mich reserviert, sagte er sich und goss sich noch ein Glas Whiskey voll.

      Seine Fantasien wurden für ihn zur Realität. Er glaubte fest daran, dass Wanted mit seiner Frau schlief. Er, der vor Gericht fast immer als Sieger bekannt war, war dabei, Verlierer in seinem eigenen Haus zu werden.

      Dieses Gefühl von Machtlosigkeit hatte er sein Leben lang nicht gekannt, aber er traute sich nicht mit jemandem, auch nicht mit seinem besten Freund Paul, zu reden.

      Was soll ich tun, um meine Frau zurückzubekommen?, fragte er sich.

      Er schmiedete seinen Plan: er würde Wanted beschatten und gut beobachten. Er würde sehen, wie er sich verhielt und was er machte, wenn er mit seiner Frau und Melanie zusammen war. So würde er sehen, was seiner Frau an ihm gefiel. Er würde dann versuchen, sich so zu verhalten wie Wanted, alles zu machen wie er, und vielleicht würde er so seine Frau wieder begeistern.

      Das tat er dann, aber die Resonanz seiner Frau war entmutigend.

      „Basti, mein Schatz, was ist los mit dir? Das passt nicht zu dir, bitte“, musste er immer wieder von ihr hören.

      Dann hat es mit was anderem zu tun, dachte er.

      Er erinnerte sich an Sexvideos, die er in letzter Zeit im Internet gesehen hatte. Er konnte alles noch vor sich sehen, als ob sie gerade vor seinen Augen liefen. Ja, er sah noch diese schwarzen Männer, die sich mit weißen Frauen vergnügten. Alle hatten einen riesigen Penis und es schien den Frauen zu gefallen. Er hörte immer noch ihre Schreie vor Lust. All das machte ihm Schüttelfrost. „Liegt es vielleicht daran? Ja, ganz sicher“, sagte er und grinste seine Whiskeyflasche ironisch an.

      „Es liegt sicher daran“, betonte er noch einmal.

      „Was wollen Frauen denn“, fuhr er fort mit seinem Selbstgespräch. „Sie hat alles, sie hat ein schönes Haus, sie ist intellektuell, hat einen erfolgreichen Mann, eine süße Tochter. Wir können uns leisten, was wir wollen. Machen 4-mal im Jahr Urlaub in der ganzen Welt, sind in der Stadt angesehen und trotzdem das?“, schimpfte er und entwickelte eine Idee.

      Den nächsten Tag kam er sehr früh von der Arbeit, mit einem Paket in der Hand.

      „Was hast du da, Schatz?“, fragte ihn Lisa, die wie immer ganz gelassen war.

      „Hallo, meine Kleine, eine Überraschung, aber erst für den Abend. Es wird dir gefallen“, antwortete Sebastian. Er hatte sich entschieden, seine Frau auf zivilisierte Weise zurückzugewinnen.

      Erstaunt über diese nette Wendung ihres Mannes, der seit Tagen nur herummotzte, sagte Lisa glücklich:

      „Ok, dann bin ich schon jetzt gespannt und freue mich soooooo drauf, mein Schatz“.

      Der Nachmittag verlief auch ganz entspannt. Basti hatte Glück, dass Wanted heute nicht kam, somit hatte er die ganze Zeit allein mit seiner Familie. Er war gutgelaunt und machte viele Witze.

      Alles schien Lisa dubios, aber sie freute sich dennoch, dass alle fröhlich waren.

      Sebastian spielte auch sehr lange mit Melanie, so lange wie noch nie, seitdem sie da war. Er hatte immer keine Zeit gehabt. Kam öfter heim, wenn das Kind schon schlief, und am Wochenende war er dann müde und wollte sich am Sonntag Zeit nehmen, um Golf spielen zu gehen und sich für die Prozesse am Montag vorzubereiten. Aber dafür erfüllte er alle materiellen Wünsche seiner Familie und ging deswegen davon aus, dass er eine tolle Familie hatte, in der alle glücklich und zufrieden waren.

      Lisa war eine Frau, die nicht viel redete und sich kaum beklagte. So war es schwer zu wissen, was sie fühlte oder dachte. Sie hatte wegen des Kindes ihre Arbeitszeit auf 50% gekürzt, so konnte sie alle Nachmittage Zeit für ihre Süße haben.

      Sie erinnerte sich öfters daran, wenn Wanted da war, wie es mit Basti früher gewesen war. Sie machte unbewusst Vergleiche und stellte sich insgeheim vor, wie es mit Wanted im Bett wäre.

      Am Anfang der Beziehung mit Basti war alles gut gewesen, wunderbar. Sie schliefen mehrmals die Woche miteinander. Das hielt aber nur zwei Jahre und seit einigen Jahren wurde kaum noch das Feuer angezündet. Lisa machte sich keine Sorgen darüber, weil alle ihre Freundinnen das gleiche erlebten. Aber seitdem Wanted da war, spürte sie, dass das vielleicht gar nicht so normal und natürlich war. Sie probierte es öfter, aber Basti blockte ab, oder war bei der Sache nicht so voll dabei und versagte deswegen immer mehr. Basti entschuldigte sich mit der Menge an Arbeit und mit komplizierten Prozessen, die er zu führen hatte, da er in der Anwaltskanzlei der Mann für schwierige und millionenschwere Fälle war.

      Oft hörte Lisa Basti sagen, dass Sex nicht alles sei, dass Liebe über dem Sex stehe, dass moderne Menschen nicht Sex wie Tiere haben müssten, dass zivilisierte Menschen ihre Impulse in Schach halten können müssten, und dass nur Männer, die nichts in der Gesellschaft leisteten, sich sehr mit Sex vergnügten. Das wäre dann ihre Art, ihr Versagen zu kompensieren. So versuchte er Lisa zu überzeugen, dass alles normal war.

      Wenn es mal zum Sex kam, kümmerte er sich wenig um Lisa. Es war ihm egal, ob Lisa zufrieden war und nach nicht einmal einer Minute sagte er dann: „Oh, das war schön, es geht uns doch gut. Ich bin froh, so eine Familie zu haben.“ Er hatte seinen Orgasmus bekommen. In solchen Fällen hörte Lisa immer zu und sagte nur: „Basti, tu, was für dich gut ist. Ich komme schon gut zurecht.“

      Sie dachte wirklich, dass es so normal wäre. Sie redete mit vielen Frauen und die meisten sagten das gleiche, und mit der Zeit dachte auch sie, dass es normal wäre, dass der Sex nach einigen Jahren unterging. Aber sie hatte sich trotzdem immer scheiße gefühlt und sich doch innerlich beklagt. „Es kann doch nicht sein, dass ich mir mit 29 sage, Sex ist nicht mehr wichtig. Was werde ich dann mit 50 sagen?“ Eine innere Stimme sagte ihr, dass das nicht normal war, dass sie das nicht einfach so akzeptieren musste, nur weil es überall so war.

      Dass Basti kaum familiäre Verantwortung, außer die finanzielle, trug störte Lisas Eltern mehr als Lisa selbst. Sie kam damit ganz gut zurecht. Hatte ihr Hobby, ihre Freundinnen, Melanie und nun Wanted.

      Alle Gespräche ihrer Eltern in die Richtung blockte Lisa entschieden ab: „Glaubt ihr, ich habe selbst keine Augen, um das zu sehen? Habe ich mich beklagt? Wo ist dann euer Problem damit?“

      So ging es seit über 6 Jahren.

      Aber an diesem Tag war alles ein bisschen anders. Es schien so, als ob Basti eine Gewissenskur gemacht hatte. Es sollte nun anders sein, anders werden.

      Melanie war glücklich, mit ihrem Vater endlich mal richtig zu spielen. „Warte mal, Papa, ich zeige dir, wie Wanted das macht. Schau mal, Wanted sagt das, Wanted macht dies, Wanted macht das so, Papa, Papa, warum machst du das nicht wie Wanted, usw.“ So ging es die ganze Zeit. Basti schämte sich. Er sah, wie Wanted, nur weil er sich Zeit für sie nahm und sie öfter miteinander spielten,

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