Gefährliches Verlangen. Guy Dantse

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Gefährliches Verlangen - Guy Dantse

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was er alles versäumt hatte. Aber das war nicht der Tag um sauer oder frustriert zu sein oder sich Vorwürfe zu machen. Heute ist mein Tag, egal, was passiert, dachte er und zwang sich, glücklich zu sein.

      Gegen 18 Uhr war das Abendessen fertig, und Lisa rief laut: „Essen ist fertig!“

      Die beiden rannten hinein und Basti ging zu Lisa, hielt sie um die Hüfte, beugte sich auf ihre Schultern und sagte: „Mein Schatz, was hast du uns so gezaubert? Es riecht so gut, humm, ich habe wirklich Hunger.“

      Man merkte, dass er alles versuchte, um sie wieder zurückzukommen.

      Mit einer kleinen Bewegung entfernte sich Lisa aus seiner Umklammerung; billige Schmeichelei, sagte sie sich.

      Nach dem Essen bestand Basti darauf, die Tochter selbst ins Bett zu bringen.

      Aber nach nur fünf Minuten rief Melanie nach Lisa.

      Lisa lief schnell in Melanies Zimmer, kniete sich auf den Boden neben dem Bett und streichelte ihr die Haare. Basti saß am Bett neben Melanie mit einem Buch in der Hand.

      „Mama, ich möchte, dass du mir diese Geschichte von Wanted erzählst!“

      „Welche, meine Liebe?“, fragte Lisa. „Wanted hat uns so viele Geschichten erzählt.“

      „Ja, Mama, ich möchte die Geschichte von dem kleinen Affen, der ein Stück Fleisch aus der Hand eines Kindes geklaut hat, hören.“

      „Oh, Schnuckiputzi, ja, die Geschichte gefällt mir auch. Okay, ich fange an: Es war einmal ein kleiner Affe, der…“

      „Nein, Mama, ich möchte doch die andere Geschichte von Koffi und dem kleinen Affen“, sagte Melanie.

      „Meinst du die lustigen Detektiv-Abenteuer von Koffi, einem dreijährigen Kind mit übernatürlichen Kräften mit seinem neuen Freund Bitacola, dem kleinen Affen, 2 ungleiche Detektive unterwegs in Afrika und in der Welt?“

      „Ja, Mama, die ist soooo schön.“

      „Okay. Ich erzähle dir die Geschichte des ersten Bandes ‚Koffi sucht einen Freund: Hallo lieber Affe, willst du mein Freund werden?‘“

      „Oh ja, Mami, genau das will ich hören. Kannst du auch wie Wanted erzählen?“

      „Ich werde es versuchen. Hallo lieber Affe, mein Name ist Koffi, ich suche einen Freund, willst Du mein Freund werden?

       Koffi ist ein kleines Kind, ein dreijähriges Kind, nicht wie andere in seinem Alter. Sehr früh, noch im Bauch seiner Mutter, hatte er schon geredet und sich über Sachen gewundert, die er im Bauch gar nicht sehen konnte.

       Zum Beispiel beklagte er sich, wenn seine Mutter sich bückte: „Aie, ich war beim Einschlafen und gerade in diesem Moment bückst du dich“, sagte er zu seiner Mutter. Oder: „Leg dich nicht auf den Rücken, sondern auf die Seite, ich verdaue gerade“, oder auch: „Es ist so kalt, warum musst du immer so früh duschen?“, oder auch: „Es ist so warm, warum musst du so spät duschen?“, oder: „Was isst du gerade so? Ich mag was Scharfes essen, sehr scharf. Ich mag keine süße Sachen“, oder: „Seid leiser, ihr redet zu laut, ich möchte mich ausruhen.“ Oder: „Warum hörst du auf zu singen? Das Lied gefällt mir!“

       Schon im Bauch seiner Mutter drohte er: „Was macht so viel Lärm? Das stört mich.“, als die großen Trucks voll beladen mit riesigen Holzstämmen mit hoher Geschwindigkeit durch das Dorf fuhren und dabei oft Unfälle verursachten. „Wenn ich geboren bin, verspreche ich dir, Mama, ich werde all das stoppen!“

      „Mama, Mama, kannst du das erzählen, das mit dem Brief?“

      „Jeden Morgen vor dem Wasserholen stand er vor dem Haus und sah, wie die Kinder in khakifarbenen oder blauen Kleidern vorbeiliefen. Das erste Mal war das für ihn merkwürdig, er rannte schnell zu seiner Mama und rief:

      „Mama, Mama!“

      „Ja, was ist, Koffi? Warum schreist du so laut?“

      „Mama, warum tragen sie alle die gleichen Kleider?“

      „Das sind Uniformen“, sagt die Mama.

      „Was sind Uniformen, Mama?“

      „Das sind Kleider, die Schüler tragen.“

      „Warum tragen sie das, Mama?“

      „Weil sie Schüler sind.“

      „Was sind Schüler?“

      „Schüler sind Kinder, die zur Schule gehen“, antwortete die Mama.

      „Warum sind sie Schüler?“

      „Weil sie zur Schule gehen.“

      „Warum gehen sie zur Schule?“

      „Weil sie zur Schule gehen müssen.“

      „Was ist dann Schule, Mama?“

      „Dort lernt man lesen und schreiben.“

      „Warum muss man lesen und schreiben lernen, wenn man reden kann, Mama?“

      „Um Sachen zu wissen, und man kann dann Briefe schreiben, Bücher lesen.“

      „Was sind Briefe?“

      „In Briefen erzählen erwachsene Kinder ihrer Mama und ihrem Papa, wie es ihnen geht.“

      „Warum muss man Briefe schreiben, Mama? Wenn ich dir sagen will, wie es mir geht, dann komme ich doch zu dir und rede mit dir.“

      „Ja, aber wenn du groß bist und nicht mehr hier wohnst kannst du an deinen Papa schreiben und ihm alles erzählen, was du so machst.“

      „Nein“, schrie er energisch. „Ich möchte nicht weggehen.“

      „Wenn du groß bist, musst du weggehen, mein Liebling.“

      „Wenn ich dein Liebling bin, warum muss ich dann weg?“

      „Du musst weggehen, wenn du groß bist, musst du hier wegziehen.“

      „Was ist denn, Mama, wenn ich nicht groß werde? Bleibe ich dann immer hier bei dir?“

      „Alle Kinder werden groß, du auch.“

      „Nein, ich werde deswegen nicht groß, Mama!“

      „Ich auch, Mama, ich werde auch nicht groß. Ich will immer bei dir bleiben“, sagte Melanie traurig.

      „Ja, mein Schatz, alles wird gut sein. Mach dir keine Sorgen.“

      Basti, der wie ein Monument dasaß, reagierte nicht so amüsiert.

      „Was ist das für diese Geschichte für unsere Tochter, ist sie überhaupt kindgerecht?“

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