Reisetasche, was mir irgendwie absurd vorkam. Ich wollte schließlich nicht verreisen, sondern mich schlafen legen. Nichtsdestotrotz packte ich wärmende Winterkleidung hinein. In den Seitentaschen verstaute ich die Schuhe, einen Winterschuh und die Sonderanfertigung für den künstlichen Fuß, der von dem anderen Schuh optisch kaum zu unterscheiden war. Die Tasche stellte ich zunächst neben dem Bett ab. Im Bad machte ich mich bettfertig. Die Prothese klemmte ich mir unter den Arm und humpelte auf der Krücke gestützt ins Schlafzimmer. Von vornherein klar war, dass ich nur wie gewohnt nächtigen konnte, sprich in Shorts und T-Shirt. Diesbezüglich wollte ich keine Experimente eingehen, da ich tief und fest schlafen musste. So meine Theorie. Was würde wohl passieren, wenn ich in der Nacht unverhofft aufwachen sollte. Vielleicht riss es mich dann unkontrolliert zurück in die Gegenwart, ein Aspekt, den ich nicht außer Acht lassen durfte. Das Risiko wollte ich nicht eingehen, deshalb glaubte ich, es wäre besser, meine vertrauten Schlafgewohnheiten beizubehalten. Mein Bett maß ein Meter zwanzig in der Breite, wobei die rechte Seite an der Wand grenzte. Dort legte ich die Prothese ab und stellte die Tasche dazu. Aus dem Flur holte ich noch den Stock, mein Portemonnaie und das Smartphone. Ob ich mit dem Handy etwas anfangen konnte, musste sich dann herausstellen, wahrscheinlich nicht. Ich gesellte den Stock zur Prothese oben auf die Tasche, so blieb mir genügend Platz zum Liegen. Die anderen Sachen platzierte ich auf der Nachtkonsole. Ich konnte nur hoffen, dass das Bett und alles, was mit dem Wecker in Verbindung stand, als Transporter diente und durch den Raum der Zeit gezogen wurde. Als ich mich hinlegen wollte, fiel mir noch etwas ein. Ich bewahrte gerne Schlüssel auf, auch von Dingen, von denen bereits keine Schlösser mehr existierten. Ich raffte mich nochmal auf und bewegte mich ins Büro. Tatsächlich fand ich in der Schublade noch den Schlüssel von der ursprünglichen Eingangstür unseres Hauses. Kurz vor neunzehn Uhr lag ich im Bett. Für meine Verhältnisse viel zu früh. Ich bezweifelte, dass ich schnell einschlafen würde, zumal ich innerlich ziemlich aufgewühlt war. Ich nahm ein Buch mit dem Titel „Puppenmord“ zur Hand und fing an zu lesen. Die schwarzhumorige Story lenkte mich ab. Nach einer Weile schlich sich Müdigkeit ein, die Buchstaben verschwommen vor meinen Augen zu undefinierbaren Hieroglyphen. Ich legte das Buch beiseite. Die Zeiger meiner Armbanduhr hatten sich inzwischen eine Stunde weiterbewegt. Ich wälzte mich auf den Rücken, blickte an die Decke und lauschte dem Wecker. Die getakteten Schläge des Sekundenzeigers, schienen mich zu hypnotisieren und trieben mich durch die Dunkelheit der Zeit.
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