Die Geisterbande und die Kräfte des Dämons. Dennis Weis

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Die Geisterbande und die Kräfte des Dämons - Dennis Weis Die Geisterbande

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schien als würde er mich kennen, aber wie sollte ich ihm glauben, wenn ich nicht wusste, wer ich war? Ich versuchte, ihn in meinem Gedächtnis zu finden, aber da kam einfach nichts heraus.

      „Tjalf, ich bin es, Bartholomäus“, verriet er mir.

      Bartholomäus? Was für ein merkwürdiger Name. Ich konnte mir keinen Reim daraus machen. Ich griff zu seiner Hand und riss sie von mir.

      „Lassen Sie los!“ rief ich.

      „Tjalf, erkennst du mich nicht?“ fragte er das Offensichtliche.

      Es verwirrte ihn und er schaute sich hilflos um. Als ich die Gelegenheit nutzen wollte, um meine Flucht fortzusetzen, stellte sich ein junges Mädchen direkt in meinen Weg. Sie schaute mich an, als würde auch sie mich erkennen. Dann lief sie zu mir und nahm mich, ehe ich irgendwie reagieren konnte, in ganz fest in den Arm.

      „Lass‘ mich“, sagte ich, während sie zudrückte, „lass‘ mich sofort los!“

      Sie wich im gleichen Moment von mir und blickte mich an, als hätte ich etwas Falsches gesagt. Ich hingegen fühlte mich eingeengt und unwohl, wenn mich ein fremdes Mädchen einfach so umschlang.

      „Wer bist du und was willst du?“ wollte ich wissen, um sie ein wenig abzulenken.

      Zeitgleich hielt ich Ausschau nach einem Fluchtweg. Es kamen aber weitere Gestalten und ich war praktisch umzingelt. Was sollte ich jetzt nur unternehmen?

      „Tjalf, irgendwas stimmt nicht mit dir“, antwortete sie, statt auf meine Frage einzugehen, „ich bin es, Hanna. Erkennst du mich etwa nicht? Wir sind doch beste Freunde.“

      „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wer du bist, glaube mir“, entgegnete ich.

      „Der hat eine Amnesie“, mutmaßte eine ältere Dame.

      „Woher soll er die denn haben?“ fragte ein anderer Kerl, der aussah wie eine Mischung aus Krähe und Mensch.

      Obwohl er mir fremd erschien, hatte ich vor ihm keine Angst. Dennoch blieb ich grundsätzlich vorsichtig. Irgendwas in mir gab mir ein Signal, diesen Leuten auf keinen Fall zu trauen.

      „Vielleicht war es einfach zu viel“, vermutete dieser Bartholomäus, „Weißt du nicht, wer du bist?“

      Sollte ich ihm nun verraten, dass er recht hatte, denn ich wusste es tatsächlich nicht oder sollte ich lügen? Mit unserer anfänglichen Begegnung war dies wohl nur eine rhetorische Frage, denn mein Gegenüber hatte bereits eine Vorahnung, was stimmte und was nicht. Doch plötzlich kam mir ein Name in den Sinn.

      „Ich heiße Mereg“, sagte ich und konnte mir tatsächlich vorstellen, diesen Namen zu tragen.

      „Mereg?“ fragte Bartholomäus ungläubig, „hast du einen Stein an den Kopf bekommen, oder was ist hier los?“

      „Der Professor fehlt im Übrigen“, merkte der Krähenmann an, „sollen wir ihn nicht suchen?“

      „Wie sollen wir das tun?“ wollte das Mädchen wissen, „wenn Tjalf unter Gedächtnisschwund leidet.“

      „Mit mir ist alles okay“, versuchte ich ihnen klarzumachen, „also kann ich doch gehen, oder?“

      Ich musste wissen, ob sie mich einfach ziehen lassen wollten oder eben doch schlecht waren und mich dann aufhalten würden.

      „Körperlich scheint er keine Verletzungen zu haben“, stellte die Kleine fest, „dass er keine Ahnung mehr davon hat, wer er ist, das macht mir schon Sorgen.“

      „Wo willst du denn hin?“ fragte Bartholomäus.

      „Weg von hier“, antwortete ich, „ihr seid mir unheimlich.“

      „Wir können ihn nicht einfach gehen lassen“, regte sich das Mädchen auf, „ihm könnte etwas passieren.“

      „Aber was ist die Alternative?“ fragte Bartholomäus, „ihn aufhalten- fesseln- knebeln?“

      „Nee, das will ich auch nicht“, verdeutlichte sie, „er ist ja mein Freund.“

      „Dann lasst mich gehen“, forderte ich und sah meine Chancen für ein Entkommen steigen.

      Das Mädchen schaute mich an, als wolle sie mich nicht ziehen lassen, aber Bartholomäus machte eine Handbewegung, sodass die anderen beiden mir Platz machten. Ich nutzte die Lücke und schritt hindurch. Kaum passierte ich die die zwei, lief ich davon, was das Zeug hielt. Als rannte ich um mein Leben und wer wusste das schon, vielleicht tat ich es auch in diesem Moment.

      Erst als ich ein kleines Waldstück gelandet war, hielt ich an, drehte mich um, ob mich jemand verfolgte und ließ mich zu Boden sinken. Ich war erschöpft und ich wusste gar nicht, weshalb genau. Es musste von der Angst kommen, die ich hatte, denn die Leute könnten mir gefolgt sein.

      Ich entdeckte niemanden. Offenbar hielten sie ihr Wort und ließen mich gehen. Dennoch beschloss ich, ein offenes Ohr und Auge zu behalten, falls dies eine Falle sein sollte. Auf einmal begann es zu regnen. Es tröpfelte leicht von den Blättern des Baumes herunter.

      Wo sollte ich nur hin?

      Das fragte ich mich, denn nach meinem Fluchtplan, wenn man es überhaupt so bezeichnen konnte, befand sich nur noch Leere in meinem Kopf. Ich hatte einfach keinen Schimmer davon, wohin ich sollte. Ich wusste nicht einmal, wer ich war.

      Plötzlich verlor ich das Gleichgewicht, obwohl ich auf der Erde saß, die stetig nasser wurde. Eigentlich hätte ich aufstehen wollen, aber das gelang mir nicht. Ich landete stattdessen mitten auf dem feuchten Boden.

      „Mist!“ fluchte ich, denn meine Tollpatschigkeit hatte dafür gesorgt, dass ich hinfiel- so dachte ich zumindest.

      „Tjalf!“ rief auf einmal eine Stimme und ich erschrak mich, da sie dermaßen laut und deutlich zu hören war, als stünde sie direkt neben mir.

      Aber dort befand sich niemand. Ich war verwirrt und hatte zunächst den Eindruck, dass mich nun doch jemand verfolgt hatte.

      „Ist da jemand?“ fragte ich in mit lauter Stimme, immer noch auf den Boden liegend, denn jeglicher Versuch endete erneut im Matsch.

      Ich bekam Angst, denn in dieser Position hatte ich wenig Chancen, mich zu Wehr zu setzen, falls es darauf ankommen sollte. Immer wieder blickte ich mich um. Ich wollte herausfinden, ob sich jemand in meiner Nähe befand. Da war niemand- da war nichts.

      „Tjalf“, rief die Stimme abermals und ließ mich zusammenzucken.

      „Wo bist du?“ fragte ich laut brüllend, denn es machte mich wahnsinnig, nicht zu wissen, woher diese Stimme gekommen war.

      Ich drehte mich hektisch um, obwohl ich mich weiter auf dem Boden befand, mitten im Dreck. Ich probierte wieder und wieder mich aufzuraffen. Es gelang mir einfach nicht. Es war als hielt irgendeine Kraft dagegen, da sie nicht wollte, dass ich mich fortbewegen konnte.

      „Zeige dich!“ forderte ich rufend, „verdammt noch mal!“

      Ich schaffte es nicht, mich zu beruhigen, denn liegend war man jedem hilflos ausgeliefert. Zumal mein Gedächtnis mir partout nicht verraten wollte, wer ich war und

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