Forever Collide. Celine Ziegler
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Читать онлайн книгу Forever Collide - Celine Ziegler страница 13
„Wenn sie zu gut für dich ist, dann scheiße nochmal, Aiden, lass sie nicht los. Streng dich stattdessen an, gut genug für sie zu sein. Ich weiß nicht, was gestern und heute passiert ist, dass du neben mir sitzt und eine komplett andere Person zu sein scheinst, aber streng dich an. Fang bloß nicht an zu denken, dass du sie vergessen musst. Wenn du sie ignorierst, lehrst du sie nur, ohne dich zu leben und das ist, was sie nicht will."
Ich sehe ihn an. „Dann sag’ mir, was ich tun soll. Ich weiß nicht, was ich tun soll."
Er atmet tief ein und aus, sieht auf den großen Baum am Straßenrand. „Ich weiß nicht, was du tun kannst. Aber ich bin mir sicher, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem du ganz genau weißt, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sie wiederzusehen. Die Situation ist momentan einfach noch zu angespannt, sie will dich nicht sehen und das ist verständlich, denke ich ... Aber sie wird dir irgendwann zuhören und sie wird dich irgendwann verstehen. Wenn es das Schicksal so will, dann werdet ihr wieder zusammenfinden, egal wie."
„Ich glaube nicht ans Schicksal. Wenn es das Schicksal geben würde, wären wir nicht hier."
Er funkelt mich böse an. „Ich versuche dich gerade aufzubauen und du ziehst es ins Lächerliche?"
„Ich bin Realist."
„Dann sei ein verflixter Realist und realisiere, dass deine Zukunft ohne sie beschissen sein wird. Du siehst aus, als hättest du zwei Nächte nicht geschlafen und außerdem" – Er zeigt auf meinen Kiefer – „Was ist das? Hast du dich geprügelt?"
Ich lache leicht auf, fahre mir über die Kratzer, die Steven mir verpasst hat. „Nein, eine Frau hat mich geschlagen."
Alec hebt eine Braue. „Alles klar." Dann steht er auf, richtet sich die Lederjacke. „Ich werde jetzt gehen, Raven wird sich fragen, wo ich bin."
Ich nicke ihm zu. Meine Laune ist wieder am Tiefpunkt, wenn ich ihren Namen höre. „Verstehe."
Er scheint meine deprimierte Laune sofort zu verstehen. „Manchmal ist es besser ans Schicksal zu glauben, Aiden, denn manchmal ist es das letzte, das einem bleibt. Raven glaubt daran. Sieh zu, dass du euer Schicksal besiegelst und bemitleide dich nicht selbst."
Wenn er nur wüsste, was momentan bei mir alles falsch läuft.
„Eine Unterschrift hier", sagt der Gerichtsvollzieher von Black und zeigt auf ein kleines Feld auf dem Zettel, der mich bettelarm machen wird. „Und dann nochmal hier."
Ich nicke und unterschreibe beide Felder. 421.000,00 Dollar. Ich konnte gerade noch knapp 450,00 Dollar zusammenkratzen, um dem Flug nach England zu bezahlen. Ich werde sofort nach dem Akt hier bei BPE nach England zu meiner Mutter fliegen. Zum Glück habe ich meine Wohnung in London schon vor einem Monat gekündigt und dafür sorgen lassen, dass meine Sachen nach Holmes Chapel gebracht werden. Ein Problem weniger, das ich noch hätte beseitigen müssen.
„Sehr gut", seufzt der kleine Mann vor mir und schiebt den Zettel in einen Ordner. Dann greift er in seinen Aktenkoffer. „Ich fühle mich zwar nicht wohl, wenn ich das jetzt tue, doch Mister Black hat es von mir erwartet." Er zieht ein Buch aus dem Koffer und hält es mir hin. „Das soll ich Ihnen geben."
Stirnrunzelnd nehme ich ihm das Buch ab. Das ist mein Buch. „Was soll ich damit?" Ich betrachte es näher und dann fällt es mir auf. Mein Name steht nicht mehr darauf. Der Autor heißt jetzt Walter Hemmings. Ich schüttele nur verächtlich mit dem Kopf. „Black ist ein größeres Arschloch, als ich dachte."
Der Mann klappt den Koffer zu und richtet sein Jackett. „Er lässt nur nicht gerne mit sich spielen, Mister Bender. Es tut mir leid für Sie, dass Sie die Anerkennung für das Buch nicht bekommen werden, aber das haben Sie sich selbst eingebrockt." Er geht mit dem Koffer zur Tür. „Ich hoffe, Sie haben aus ihrem Fehler gelernt." Dann geht er.
Unglaubwürdig mustere ich das Buch in meinen Händen. Ich kenne nicht mal einen Walter Hemmings, wahrscheinlich existiert er nicht mal. Hauptsache Black bekommt das Geld. Doch das lasse ich jetzt hinter mir. Ich werde jetzt verschwinden und nie wieder kommen. Vielleicht ist es doch nicht mehr so abwegig in dem Baumarkt von Robin zu arbeiten. Anscheinend kann ich mit einer so großen Verantwortung wie bei Black Poe Enterprise nichts anfangen. Nicht mal mein Studium auf der ZOS kann ich weiter finanzieren.
Als ich gerade Black Poe verlassen will und innerlich damit abgeschlossen habe, werde ich gerufen. Ich drehe mich um und entdecke Steven und Stacy Sunshine.
„Willst du dich nicht wenigstens von uns verabschieden?", lächelt Stacy Sunshine und bleibt vor mir stehen.
„Sie hat Recht", lacht Steven. „Immerhin verliere ich jetzt meinen Knecht."
Ich kann nicht eine Sekunde ein Lächeln aufbringen. „Tut mir leid. Ich hatte viel um die Ohren."
„Wissen wir doch." Stevens Blick ist wieder mitleidiger. „Wir werden dich auch nicht lange aufhalten."
Plötzlich springt mir Stacy Sunshine um den Hals und drückt mich fest. „Wir werden dich vermissen, Aiden", murmelt sie traurig in meine Halsbeuge. „Du warst eine große Bereicherung."
Argwöhnisch klopfe ich ihr leicht auf den Rücken. „Ähm, danke Stacy."
Schniefend lässt sie mich los und wischt sich eine schwarze Träne von den Augen.
„Ich werde dich nicht umarmen", grunzt Steven.
„Das hoffe ich für dich."
Doch wieder ändert sich seine Miene ernsthaft. Er packt in sein Jackett und zieht einen Bündel Geld heraus. „Aber ich habe das hier für dich."
Ich sehe auf das Geld. „Vergiss es. Ich will dein Geld nicht."
Er verdreht die Augen. „Nimm es, Aiden. Das sind nur 200,00 Dollar, die werden mich nicht arm machen. Ich will nur wenigstens sicher sein können, dass du nicht auf dem Weg nach England verreckst, weil du dir nichts zu essen leisten kannst oder ein Taxi."
Zornig sehe ich weg. „Ich bin kein scheiß Penner, dem du Geld geben musst. Ich habe Geld."
„Wie viel? 450,00? Damit wirst du wohl kaum um die Runden kommen, wenn du erst mal den Flug bezahlt hast. Und jetzt nimm es, verdammte Scheiße." Er drückt es mir fest in die Hand. „Ich bin einmal im Leben nett, also lass mich jetzt hier nicht wie einen Idioten dastehen."
Widerwillig betrachte ich das Geld in meiner Hand. Ich fühle mich so verdammt hilflos und minderwertig. Ich war immer stolz nie bei anderen Leuten um Geld betteln zu müssen und jetzt beruhigt es mich, dass ich tatsächlich genug Geld habe, um den Weg nach England zu bestreiten.
„Und melde dich vielleicht mal, wenn du in England bist", fügt Steven noch hinzu, legt seine Hand auf meine Schulter. „Wenn ich dir noch irgendwie helfen kann, dann sag’ mir einfach Bescheid. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, wenn du in Amerika bist oder ich in England, wer weiß."
Ich nicke, stecke das Geld in meine Brusttasche. „Ja, vielleicht. Du bist ein besserer Freund, als du vorgibst zu sein."
Lachend schupst Steven mich zur Tür. „Halts Maul, das bleibt unser Geheimnis. Und jetzt sieh zu, dass du dein Leben wieder in den Griff bekommst!"
„Tschüss Aiden!", winkt Stacy Sunshine mir noch ein letztes Mal zu und ich gehe durch