Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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ich bin erstaunt und etwas beunruhigt, weil es bisher nur so war, wie es war. Es mag niemanden beruhigen, aber so ist das.“

      „Tjerulf hat Recht“, sagte Osir. „Es scheint aber so zu sein, dass der Orden wenigstens im Augenblick nichts anderes gegen euch aufbieten will, aus welchen Gründen auch immer.“

      „Also waren die bisherigen Angriffe doch nur Warnungen“, vermutete Meneas. „Dann aber ziemlich heftige.“

      „Es scheint so, ja“, meinte der Sinaraner.

      „Was haben sie denn noch?“, wollte Anuim wissen, und seine Stimme klang nicht allzu mutig und unentwegt.

      „Alles, was du dir denken kannst“, antwortete Tjerulf, erklärte es aber nicht näher.

      Meneas sah Tjerulf prüfend an.

      „Trotzdem gibt es vielleicht etwas, das Euch wieder Zuversicht geben kann“, sagte Osir. „Wie ihr festgestellt habt, haben die Überfälle des Ordens in den letzten Tagen zugenommen. Das hat seinen Grund. Wir haben herausgefunden, dass sie euch nicht ins Land Ogmatuum hinein verfolgen können. Bestimmte Umstände machen es ihnen unmöglich. Umstände, die in der Ausstrahlung des Volkes der Ogmari liegen.“

      „Ihr meint also, dass die Erdmenschen allein durch ihre Anwesenheit und ohne zu kämpfen verhindern, dass die Krieger der Priester in ihr Land vordringen“, meinte Freno. „Aber warum zeigt dann Trywfyn keine Wirkung auf unsere Verfolger?“

      „Ich soll keine Wirkung auf sie haben?“, erwiderte Trywfyn gespielt entrüstet und strich über seine Streitaxt. „Das sehe ich aber ganz anders, und die Verfolger, die es mit mir zu tun bekommen, bestimmt auch.“

      „Na ja, so habe ich es ja auch nicht gemeint“, sagte Freno beschwichtigend. „Aber von der Wirkung dieser Ausstrahlung, von der Osir spricht, habe ich bisher nichts bemerkt.“

      Natürlich wusste der Ogmari, was Freno sagen wollte. Trywfyn waren die Besonderheiten seines Volkes durchaus bekannt und die Behauptung des Sinaraners hatte ihn kaum überrascht. Er selbst hatte damit gerechnet, auch wenn er nicht darüber sprechen wollte. Außerdem war er sich nicht sicher gewesen, denn er wusste nicht genug über die Möglichkeiten des Ordens von Enkhór-mûl.

      „Das hat zwei Gründe“, erklärte Osir. „Der Erste: Trywfyns Ausstrahlung ist bei ihm allein zu schwach. Und zweitens, er befindet sich nicht in Ogmatuum, was zusätzlich zu einer Abschwächung seines Strahlungsfeldes führt. Daher bleibt seine Wirkung auf die Verfolger gering. Und weil die Priester um ihre schwindenden Möglichkeiten wissen, versuchen sie natürlich, euch am Erreichen der Landesgrenzen zu hindern.“

      „Mit verminderter Kraft, wenn sie nicht alles gegen uns einsetzen, was sie aufzubieten haben, und obwohl wir kaum sehr lange in Ogmatuum bleiben werden und dann wieder für den Enkhór-mûl erreichbar sind?“, zweifelte Erest. „Irgendetwas stimmt doch an dieser Geschichte nicht. Osir, ich will damit nicht Eure Worte in Zweifel ziehen, aber Ihr müsst zugeben, dass das Verhalten des Ordens nicht völlig einleuchtend ist.“

      „Ja, da habt Ihr Recht und es wäre mir lieber, das wäre Euch nicht aufgefallen, denn ich muss - wieder einmal - zugeben, dass unser Wissen über die Priester etwas lückenhaft ist“, bedauerte Osir. „Aber trotzdem, und jetzt komme ich zu dem, weshalb ich auch hier bin, können wir euch für einige Zeit behilflich sein. Wir werden euch beschützen, bis ihr die Grenze von Ogmatuum erreicht. Wir glauben, das sind wir Euch schuldig. Es sind jetzt noch drei Tage, einen Tag bis nach Sigera und zwei weitere bis zur Grenze. Ich vermute, Ihr wollt nach Sigera reiten, Tjerulf. Dann haltet Euch nicht zu lange auf, aber zur Aufstockung eurer Vorräte ist es unumgänglich. Wir werden also in eurer Nähe sein, aber unsichtbar. Lasst trotzdem nicht in eurer Wachsamkeit nach.“

      Als Tjerulf von Osir auf Sigera angesprochen wurde und wie selbstverständlich nickte, war Meneas für einen kurzen Augenblick misstrauisch. Doch dann vertrieb er diesen Gedanken wieder, denn natürlich waren ihre Vorräte geschrumpft und mussten ergänzt werden, bevor sie weiterreiten konnten. Schließlich hatten sie in den kommenden Wochen ein unwirtliches Land vor sich. Dazu war eine umfangreiche Ausrüstung notwendig und Meneas wusste nicht, ob und welche Möglichkeiten Trywfyn hatte, sie auszustatten. Also war ein Abstecher nach Sigera nur richtig.

      Noch an diesem Abend wollte Meneas mit Osir über seine morgendliche Vision sprechen. Der Sinaraner erschien ihm der einzige zu sein, von dem er hilfreiche Antworten erwarten konnte. Von Tjerulf und seinen Freunden war es vielleicht auch der Fall, aber da sie Gegenstand seiner Zweifel waren, verbot es sich von selbst, sie ihnen gegenüber zu erwähnen. Meneas spürte, dass dieses Ereignis seine Freundschaft zu Tjerulf belastete und er wollte von Osir wissen, wie er es einschätzen sollte. So bat er den Sinaraner um ein Gespräch unter vier Augen.

      Einige waren etwas erstaunt, sagten zunächst aber nichts und hofften auf eine spätere Erklärung. Osir jedoch war weder über Meneas´ Bitte überrascht noch lehnte er sie ab. Es war fast so, als hätte er sie erwartet. Während die anderen abwartend um das Feuer herumsaßen, Durhad legte noch einmal einige Stücke Holz nach, gingen Meneas und Osir einige Schritte in die Dunkelheit. Nur der schwache Schein der Aura des Sinaraners war noch zu erkennen. Außer leises Murmeln hörten sie nichts von dem, was von den beiden gesprochen wurde.

      Meneas erfuhr, dass bestimmte Priester des Ordens die Fähigkeit hatten, ihre Gegner oder auch ihre Verbündeten mit Visionen zu bedrohen oder zu unterrichten, je nach Notwendigkeit. Der Besitz des Schwertes der Schwarzen Geister hatte ihn, der sich sonst nicht für besonders empfindlich hielt, was solche Dinge anging, für Gesichter dieser Art empfänglicher gemacht. Deshalb war für Meneas Vorsicht geboten. Tjerulf hatte davon nichts gewusst und ihn deshalb nicht davor warnen können. Osir forderte nicht von Meneas, die Waffe fortzuwerfen, doch er musste sich dieser Gefahr bewusst sein. Der Orden von Enkhór-mûl würde auch auf diese Weise versuchen, den Zerfall der Gemeinschaft herbeizuführen. Falls Meneas jedoch glaubte, dem nicht standhalten zu können, wäre es besser für alle, er würde sich von dem Schwert trennen. Jedenfalls sollte er nicht an der Freundschaft von Tjerulf und seinen Freunden zweifeln.

      Meneas war erleichtert. Es hätte ihn belastet, wenn seine Zweifel durch Osir bestärkt worden wären. Er behielt das Schwert. Und nun konnte er ihnen auch erklären, warum er zunächst das Gespräch mit Osir gesucht hatte.

      Auch wenn Tjerulf ein wenig unglücklich über Meneas´ Vorbehalte war, konnte er ihn doch verstehen und er war ziemlich sicher, dass er nicht anders gehandelt hätte. Am Ende war er aber auch über Meneas´ Ehrlichkeit dankbar, dafür, dass er ihm seine Zweifel schließlich genannt hatte.

      In dieser Nacht konnten die Gefährten besser schlafen, denn die Worte Osirs hatten sie ein wenig beruhigt und sie blieben tatsächlich ungestört. Trotzdem wollten sie nicht so leichtsinnig sein und auf Wachen verzichteten.

      Am folgenden Morgen fanden sie noch nicht einmal die Spuren möglicher nächtlicher Angreifer oder eines verunglückten Überfalles. Was einigen umso mehr zu schaffen machte, das war der Beginn einer Erkältung. Und das war nach den vorangegangenen Tagen keine Überraschung, wenn man bedenkt, unter welchen ungünstigen Wetterbedingungen sie gereist waren.

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