Planet der Magie. Manfred Rehor

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Planet der Magie - Manfred Rehor

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hier.“ Der Mann grinste selbstgefällig. „Zwanzig Jahre ist das her. Drei weitere Versuche, hier zu landen, sind gescheitert. Hat man euch das nicht erzählt, bevor man euch losgeschickt hat?“

      „Von verlorenen oder vernichteten Raumschiffen wissen wir nichts.“

      „Also hat euch der Commodore auf gut Glück hergeschickt. Sieht ihm ähnlich! Egal, wir müssen hier weg.“

      Macay wandte sich an Rall, der inzwischen neben ihm stand: „Du bist der schnellste von uns. Renn zum Beiboot. Sie sollen per Funk das Schiff warnen. Die Landung muss abgebrochen werden, bis wir wissen, ob wirklich Gefahr droht.“

      Der alte Mann packte Rall am Arm und hielt ihn zurück. „Zu spät. Seht ihr es nicht?“

      Durch das Blätterdach der Bäume war der Blick auf das landende Forschungsraumschiff versperrt. Doch aus der Richtung, in der es sein musste, drang hellrotes Licht herüber.

      „Weg hier! Wie oft muss ich es noch sagen? Dort hinten ist ein Bach in einer tiefen Senke. Da sind wir sicher, wenn die Druckwelle kommt.“ Der Alte wandte sich um und hastete hinkend in den Wald hinein.

      Widerwillig folgten ihm die drei.

      Macay glaubte nicht so recht an eine Gefahr. Das Sumpfgebiet, in dem das Raumschiff in diesem Moment seinen Schacht ausbrannte, war unbewohnt. Sie hatten es vom Beiboot aus erkundet. Auch in der Umgebung waren keine Spuren intelligenter Bewohner dieser Welt zu entdecken gewesen.

      Nach einigen Dutzend Schritten erreichten sie den Bach. Das schnell fließende Wasser hatte sich eine Senke von drei Meter Tiefe in den Waldboden gegraben. Dort hinunter kletterte der alte Mann und legte sich am Ufer flach auf den Boden.

      „Macht es mir nach!“, sagte er, bevor er seine Hände schützend über den Hinterkopf legte.

      Das Leuchten drang nun so intensiv durch das Blätterdach, dass es schmerzte. Rall mit seinen Katzenaugen war davon besonders betroffen; Tränen rannen über sein fellbedecktes Gesicht.

      Ein fernes Dröhnen brachte die Bäume und den Boden zum Vibrieren. Das nahm Macay als Zeichen, es sicherheitshalber dem alten Mann gleichzutun.

      „Was geschieht mit dem Raumschiff?“, fragte er.

      „Seine Triebwerke und Reaktoren gehen gleich hoch“, antwortete der Alte. Seine Stimme klang dumpf und undeutlich. „Vermutlich wird die ganze Gegend verseucht. Wir müssen hier verschwinden, sobald das Schlimmste überstanden ist, kapiert?“

      Die Erde unter den Liegenden rumpelte und schien sich in Wellen aufzuwölben. Lautes Donnern dröhnte über den Wald hinweg.

      Obwohl er die Augen geschlossen hatte und das Gesicht dem Boden zuwandte, sah Macay einen so hellen Blitz, dass er fürchtete, zu erblinden. Für einen Moment lastete ungeheurer Druck auf ihm. Unfähig, sich zu bewegen, spürte er, wie etwas auf ihn fiel. Vielleicht war einer der kleinen Bäume umgestürzt, die an dem Hang hinunter zum Bachbett wuchsen.

      Macay wusste hinterher nicht zu sagen, wie lange es dauerte, bis er sich wieder regen konnte. Es kam ihm vor wie Stunden. Alles tat ihm weh. Aber die ersten vorsichtigen Bewegungen bewiesen, dass er sich nichts gebrochen hatte. Das Dröhnen in seinen Ohren ließ nach. Nur sehen konnte er nichts außer hellen Flecken zwischen dunklen Schatten.

      Er versuchte, sich aufzurichten. Nun erst bemerkte er das Gewicht, das auf ihm lastete. Er griff mit den Händen danach und spürte Blätter und Holz. Es war tatsächlich ein Baum auf ihn gefallen. Er wälzte sich herum und tastete nach dem Stamm. Der war kaum drei Finger dick und ließ sich nach ein paar Versuchen beiseite drücken.

      Als Macay es fast geschafft hatte, riss ihm ein heftiger Ruck den Stamm aus den Händen. Gleich darauf fühlte er sich gepackt und hochgezogen. Ein Zischen drang durch das Dröhnen in seine Ohren: „Alles in Ordnung?“ Es war Zzorg. Dessen widerstandsfähiger Körper hatte die Belastung besser verkraftet.

      Macay nickte. Er schwankte und wäre hingefallen, wenn ihn Zzorg nicht gestützt hätte.

      „Ich bringe dich zum Bach“, zischte Zzorg.

      Nachdem sich Macay an das Ufer gekniet und mehrere Male mit den Händen das kalte Wasser über den Kopf geschöpft hatte, fühlte er sich besser. Auch seine Sehkraft kehrte langsam zurück.

      Er stand auf und blickte sich um. Die Senke des Bachbettes war angefüllt von einem Chaos aus umgestürzten Bäumen und herabgerissenen Ästen. Macay hatte Glück gehabt, dass nur ein dünner Stamm auf ihn gefallen war. Er sah nach oben. Das Blätterdach des Waldes war stark gelichtet. Weit entfernt stand eine schwarze Wolke am Himmel - dort, wo vorhin das Raumschiff gewesen war.

      Der alte Mann hatte Recht gehabt.

      Macay sah sich nach ihm um. Der Alte lag unter einem kleinen Hügel aus abgebrochenen Ästen und Bäumen und rührte sich nicht. Sein Kopf war zu sehen und ein Fuß ragte heraus, alles andere war durch Blätter und Schmutz verdeckt.

      Zzorg war bei Rall und versuchte, dem Katzenmenschen zu helfen. Der war immer noch bewusstlos.

      „Wir müssen Rall und den Mann zu Bewusstsein bringen“, sagte Macay, „und dann nach dem Beiboot sehen. Hoffentlich haben die drei Menschen dort überlebt.“

      „Rall kommt gerade zu sich. Kümmere du dich um den alten Mann.“

      Macay machte sich daran, die größeren Äste wegzuziehen, die den Körper des Mannes bedeckten. Doch es gelang ihm nicht so recht. Schließlich kam ihm Zzorg zu Hilfe.

      „Lebt er noch?“, fragte Zzorg.

      „Er reagiert nicht, wenn ich ihn anspreche.“

      Gemeinsam wuchteten sie einen Baum beiseite, der zwar nicht direkt auf dem Körper des Mannes lag, aber mit seinen Ästen auf ihn gestürzt war.

      Plötzlich hob der Alte den Kopf und stieß einen gurgelnden Schrei aus. Dann sackte der Kopf wieder zu Boden. Erschrocken hielt Macay inne. Er glaubte, durch das Wegstemmen des Baumes hätte er dem Mann unabsichtlich weitere Verletzungen zugefügt.

      Doch dann entdeckte er zwischen dem Laub einen buntgefiederten Schaft. Jemand hatte den Mann mit einem Pfeil in den Rücken getroffen!

      Macay wollte sich umdrehen, um sich den Angreifern zu stellen. Da spürte er einen stechenden Schmerz in der Schulter. Ein Schlag traf ihn von hinten auf den Kopf. Ohnmächtig brach er zusammen.

      Gefangene der Iyllas

      Macay lag in einer Hütte und starrte hoch zum Dach. Es bestand aus einem Holzgerüst, auf dem getrocknetes Gras oder Schilf lag. Lange schien es ihm, als würde die ganze Welt nur aus diesem Anblick bestehen. Irgendwann schob sich ein Gesicht dazwischen. Das Gesicht eines Katzers.

      „Rall“, krächzte Macay. Er versuchte, sich aufzurichten, doch Rall hielt ihn zurück.

      „Du bist verletzt, bleib liegen.“

      Das Gesicht verschwand. Die Zeit schien stillzustehen. Macay wusste nicht, ob er zwischendurch einschlief oder immer mit offenen Augen dalag. Ein Singsang kam ihm zu Bewusstsein. Wie lange hörte er diese Melodie schon? Rall setzte solche monotonen, wohltuenden Gesänge als Heilmittel ein, wenn er seine Kräuter nicht zur Verfügung hatte.

      Erst

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