Planet der Magie. Manfred Rehor

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Planet der Magie - Manfred Rehor

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hoch. Seine Reflexe, die sich während vieler Abenteuer herausgebildet hatten, ließen ihn seitlich von seinem Platz wegrollen. Er wollte nach der bereitliegenden Waffe greifen.

      Aber es war keine Waffe da und statt auf einer Decke an einem Lagerfeuer lag er auf einer niedrigen Bettstatt in einer Hütte. Er wäre auf den Boden gefallen, hätte ihn nicht im letzten Moment ein starker Arm aufgefangen.

      „Streng dich nicht an“, sagte Zzorg. „Du bist noch nicht völlig genesen.“

      Wieder erklang ein Schrei, ganz in der Nähe. Die Stimme war hoch und kreischend, wie von einer alten Frau, die auf einem Markt einem dreisten Dieb hinterher keift, der ein paar Äpfel geklaut hat. Aber das war eine Erinnerung aus Macays Kindheit, an den Markt in seiner Heimatstadt Mersellen. Er brachte da etwas durcheinander, das fiel ihm jetzt auf. Er ließ sich zurücksinken.

      „Rall ist draußen bei den Iyllas“, sagte Zzorg. „Er versucht, ihnen verständlich zu machen, dass wir Heilkräuter benötigen. Diese Schreie haben nichts mit uns zu tun. Rall sagt, sie seien Teil einer Feier, die sie ausrichten, weil sie dich besiegt haben.“

      „Mich?“ Macay dachte einen Moment nach. Es fiel ihm schwer. „Wieso nur mich? Ihr seid doch auch hier.“

      „Die Iyllas interessieren sich nicht für Rall und mich. Sie halten uns für Angehörige einer ihnen unbekannten Spezies aus einem anderen Teil dieser Welt. Aber sie hassen Leute wie dich: normale Menschen. Deshalb haben sie im Wäldchen den alten Mann getötet und sind über dich hergefallen. Rall und mich lassen sie in Ruhe. Wir hatten Mühe, zu verhindern, dass sie dich töten.“

      „Danke.“

      Es wurde für einen Moment heller in der Hütte und Rall erschien in Macays Blickfeld.

      „Ich kann ihnen nicht verständlich machen, was ich benötige“, sagte er. „Sie scheinen eine gesunde Rasse zu sein, diese Iyllas. Sie kennen offenbar den Zustand der Krankheit nicht. Entweder man ist gesund oder man ist tot. Aber wahrscheinlich ist das ein Irrtum von mir. Ich versuche, ihre Sprache zu lernen, aber es wird noch dauern, bis ich mich mit ihnen unterhalten kann.“

      „Kannst du sie fragen, warum sie etwas gegen mich haben?“, bat Macay.

      „Ich habe versucht, mit Hilfe von Gesten eine Erklärung aus ihnen herauszubekommen. Es ist mir nicht gelungen. Aber solange du in dieser Hütte bleibst, stehst du unter unserem Schutz. Wenn du sie verlässt, töten dich die Iyllas.“

      „Wo ist meine Stabwaffe?“, fragte Macay.

      „Zerstört“, sagte Zzorg. „Die Iyllas haben sie noch an dem Bach, an dem sie uns überfallen haben, auf einen Stein gelegt. Dann haben sie mit großen Steinen so lange darauf geschlagen, bis die Waffe anfing zu glühen.“

      Erneut öffnete sich die Tür im Hintergrund. Macay sah für einen Moment eine gebeugte, kleine Gestalt. Sie kam mit schwankenden Schritten zu ihm, stellte etwas ab und verschwand wieder aus seinem Sichtfeld. Die Tür schloss sich.

      „Wasser und etwas zu essen“, sagte Rall. „Immerhin, das haben sie verstanden.“

      Er half Macay auf, hielt ihm einen Krug mit Wasser an die Lippen und fütterte ihn anschließend mit einem Löffel. Das Essen bestand aus einem zähen Brei, der mit festen Fruchtstücken versetzt war.

      „Schmeckt wie Teig“, sagte Macay, als er satt war.

      „Soweit ich herausfinden konnte, essen die Iyllas kein Fleisch“, sagte Rall. „Sie kochen ihre Nahrung auch nicht. Es sind primitive, aber intelligente Wesen, die Waffen nur zu ihrer Selbstverteidigung benutzen.“

      „Sie können gut damit umgehen“, sagte Macay. „Womit haben sie mich verletzt?“

      „Mit einem Giftpfeil. Genauer gesagt, mit einem Pfeil, der vorher mit dem Unrat eines kleinen Tieres bestrichen wurde. Dieses Tier überträgt alle möglichen Krankheiten, die sogar tödlich sein können.“

      „Ich habe überlebt. Dank deiner Hilfe, Rall.“

      „Mir standen nur die Gesänge der Heiler zur Verfügung“, wehrte der Katzer ab. „Vermutlich lebst du noch, weil wir von einer anderen Welt stammen. Wir sind nicht so anfällig für die Krankheiten, die es hier gibt.“

      „Was ist mit dem alten Mann im Wald geschehen?“

      „Die Iyllas haben nur nachgesehen, ob er wirklich tot ist. Sie haben seine Leiche liegenlassen. Die wilden Tiere werden sich darum kümmern.“

      Macay schüttelte sich. „Das ist kein schöner Gedanke, dass sie es mit uns genauso machen wollten.“

      „Mit dir“, schränkte Zzorg ein.

      „Stimmt, du sagtest ja, sie haben nur etwas gegen meinesgleichen.“ Macay dachte nach und sagte dann: „Das Raumschiff ist zerstört. Was ist mit dem Beiboot und den drei Menschen darin?“

      „Wenn die Auswirkungen der Explosion sie nicht umgebracht haben, dann die Iyllas“, sagte Zzorg. „Ich glaube nicht, dass das Beiboot noch funktioniert, falls es das ist, was dir durch den Kopf geht.“

      Rall bestätigte das: „Wir haben auf dem Weg hierher die Zerstörungen gesehen. Der alte Mann hat uns das Leben gerettet, als er uns in die Senke mit dem Bach brachte.“

      „Aber wie konnten sich die Iyllas mitten in diesem Chaos an uns anschleichen und uns angreifen?“

      „Sie sind zäh und ihre Körper sind gut gepanzert. Ich vermute, sie haben den alten Mann verfolgt und sich deshalb bereits in der Senke aufgehalten, als das Schiff explodiert ist.“

      „Der Alte lebte also nicht in dieser Gegend.“

      „Keinesfalls. Die Iyllas hätten das nicht geduldet. Ich nehme an, er hat erfahren, dass hier ein Beiboot umherfliegt. Er konnte sich denken, dass so ein Beiboot zu einem Raumfahrzeug gehört. Wahrscheinlich hat er gehofft, er kann uns rechtzeitig warnen.“

      Die Erschöpfung ließ Macays Augenlider schwer werden. Er schlief ein. Als er einige Stunden später erwachte, fühlte er sich frisch und gesund.

      „Wie lange liege ich schon hier?“, fragte er.

      „Zwei Wochen“, antwortete Rall. „Erst seit ein paar Tagen bist du immer wieder zu dir gekommen, wenn das Fieber nachließ. Aber jetzt scheinst du alles überstanden zu haben und bist nur noch geschwächt.“

      „Wie kommen wir von hier weg?“

      Zzorg lachte. „Erst einmal sollten wir uns überlegen, wohin wir gehen wollen. Wir müssen die Iyllas fragen, wo wir Hilfe finden können. Das ist schwierig, da wir ihre Sprache kaum verstehen. Außerdem müssen wir den Iyllas klar machen, dass du keine Gefahr für sie bist.“

      „Ich werde versuchen, ihnen unsere Wünsche verständlich zu machen“, sagte Rall. „Es gibt so eine Art Dorfvorstand, der aus einer alten Iylla-Frau und zwei jungen Begleitern besteht. Wenn es mir gelingt, sie hier hereinzubringen, ist schon viel gewonnen.“

      „Tue das bitte“, sagte Macay. „Was die Frage betrifft, wohin wir gehen: Der alte Mann sagte doch, ein Raumschiff sei gelandet und die meisten Besatzungsmitglieder hätten überlebt. Also haben wir ein Ziel auf dieser Welt. Wir müssen diese Menschen finden.“

      „Zunächst

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