Planet der Magie. Manfred Rehor

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Planet der Magie - Manfred Rehor страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Planet der Magie - Manfred Rehor

Скачать книгу

zu sein. Man erkennt uns nicht als Menschen. Du musst natürlich an einem sicheren Ort außerhalb warten. Aber das entscheiden wir, wenn wir dort sind.“

      Rall kam den Hügel hoch und setzte sich zu ihnen. „Die Karaquz haben fast alle Hinweise auf ihre Anwesenheit beseitigt, bevor sie weitergezogen sind“, sagte er.

      „Was meinst du mit fast alle?“, fragte Macay.

      „Die Reste des großen Lagerfeuers lassen sich kaum verbergen. Die Asche ist noch heiß. Aber sie haben zumindest die erkaltete Asche vom Rand des Feuers in den Bach geschaufelt, wo sie langsam vom Wasser davon getragen wird. Man kann also die wahre Größe des Feuers kaum noch erahnen. Die Überreste des Iyllas haben sie vergraben, und zwar ziemlich tief. Dabei habe ich sie heute Morgen beobachtet. Die Pfütze aus getrocknetem Blut an der Stelle, an der sie den Iylla ermordet haben, wurde dick mit Sand überstreut.“

      „Sie haben alle Spuren beseitigt, die auf ihre Tat hinweisen könnten?“

      „So ist es. Du hast vermutlich denselben Verdacht wie ich: Sie haben etwas Verbotenes getan, als sie den Iylla getötet und gegessen haben. Da wir uns im Siedlungsgebiet der Iyllas aufhalten, kann es sein, dass sie Angst vor deren Rache haben.“

      „Oder sie haben gegen Gesetze ihres eigenen Volkes verstoßen.“

      „Wir werden es herausfinden. Bist du bereit, weiterzugehen?“

      Sie nahmen ihr Gepäck und machten sich auf den Weg. Da sie nun vorsichtiger waren, kamen sie langsamer voran als bisher. An unübersichtlichen Stellen blieben Macay und Zzorg zurück, während Rall die Umgebung auskundschaftete.

      Ob ihre Vorsicht berechtigt war, wussten sie nicht. In den folgenden zwei Tagen begegneten ihnen weder Iyllas noch Karaquz.

      Am Morgen des dritten Tages stießen sie auf eine Straße. Sie war nicht gepflastert, sondern bestand nur aus festgetretenem Erdreich. Tiefe Längsrillen zeigten, dass sie häufig von Fuhrwerken genutzt wurde. Die Straße kam aus dem Nordwesten, wo im Dunst ferne Berge zu erahnen waren, und machte hier einen Bogen nach Süden.

      „Das dürfte der Weg zur Stadt der Karaquz sein“, sagte Macay. „Was nun?“

      „Fragen wir doch diese Leute“, sagte Rall und zeigte nach Südwesten. Dort arbeiteten menschenähnliche Gestalten auf den Feldern.

      Rall ging langsam zu diesen Wesen hin, während Zzorg und Macay ein Dutzend Schritte hinter ihm blieben.

      Die Stadt der Karaquz

      Die Karaquz, die auf den Feldern arbeiteten, waren deutlich kleiner als die Jäger im Wald. Drei von ihnen mühten sich mit einem beladenen Wagen ab, der offenbar feststeckte. Sie kümmerten sich nicht um die seltsam aussehenden Wesen, die sich ihnen näherten.

      Sorgfältig prüfte Macay den Sitz seiner Maske. Dann nahm er sich die Zeit, die Früchte zu untersuchen, die hier angebaut wurden. Es waren bräunliche Borken, in sich geschichtet und an der Oberfläche staubig abblätternd. Sie wirkten wie aus der Rinde eines großen Baumes herausgebrochen. Doch es waren tatsächlich Feldfrüchte, denn sie wuchsen in langen Reihen, so weit der Blick reichte. Der Geruch, der von ihnen ausging, brachte die Erinnerung an feuchten Wald und sumpfigen Boden mit sich.

      Macay hätte gerne gewusst, wie man diese Früchte weiterverarbeitete. Roh genießbar schienen sie nicht zu sein. Er nahm eine davon und so tat, als wolle er sie essen. Die drei Karaquz bei dem Wagen kamen mit knackenden Gelenken zu ihm gerannt. Einer von ihnen schlug ihm die Feldfrucht aus der Hand. Aufgeregt redeten die Insektenwesen mit knarrenden Stimmen auf ihn ein.

      Davon abgesehen war das Verhalten der Karaquz von auffallender Normalität. Sie akzeptierten Macays Maske ohne Anzeichen von Verwunderung. Auch Rall und Zzorg erkannten sie ohne Zögern als intelligente Lebewesen an.

      Umgekehrt war die Neugierde größer und offener. Macay konnte es sich nicht verkneifen, sein Gegenüber immer wieder zu mustern. Er hatte noch nie Lebewesen gesehen, die den Karaquz ähnelten.

      Die dürren Körper waren vom Hals bis zu den Füßen in eine Kutte aus grobem Stoff gehüllt. Im Gegensatz zu den Jägern trugen die Arbeiter keine Schärpen über den Oberkörpern. Auffallend waren die dürren Hände mit drei Klauen, die aus den Ärmeln der Kutten ragten. Sie machten nicht den Eindruck, als könne man mit ihnen feine Arbeiten verrichten.

      Am seltsamsten aber sahen die Köpfe der Lebewesen aus. Sie waren länglich und rund. Im Vergleich zu den Körpern waren sie recht dick. Statt mit Haut, wie sie an den Händen zu sehen war, wiesen sie eine metallisch schimmernde, glatte Oberfläche auf. Die großen, ovalen Augen zeigten sich nur als zwei Flächen mit einer anderen Oberflächenstruktur als das übrige Gesicht. Sie reflektierten das Licht unterschiedlich, je nachdem, wohin die Wesen sahen. Macay konnte sich das nur so erklären, dass diese Augen aus einer riesigen Anzahl winziger beweglicher Schuppen bestanden. Je nachdem, wohin der Karaquz sah, änderten diese Schuppen ihre Ausrichtung.

      Unter den Augen durchbrachen einige senkrechte Schlitze die glatte Oberfläche des Schädels - Atemöffnungen, nahm Macay an. Und darunter befand sich ein breiter, lippenloser Mund. Die Karaquz öffneten ihn beim Sprechen einen Spalt weit, ohne ihn zu bewegen. Die Töne wurden im Inneren des Kopfes oder des Körpers erzeugt und kamen aus dem Mund heraus.

      Den Karaquz waren die neugierigen Blicke der drei Wanderer egal. Ihr vierrädriger Wagen steckte im feuchten Boden fest. Er war aus Holz gebaut, fast drei Meter lang und eineinhalb breit. Statt einer Deichsel zum Anspannen von Zugtieren befanden sich vorne einige breite Lederschlaufen. An denen versuchten die Karaquz, den Wagen auf die Straße zu ziehen.

      Da es fünf Schlaufen waren, nahm Macay an, dass zwei Arbeiter fehlten und die Karaquz deshalb nicht mit dem schweren Wagen zurechtkamen. Er sah sich nach Zzorg um. Der Echser verfügte über gewaltige Kräfte. Doch während eines Kampfes hatte er vor einiger Zeit drei Finger der rechten Hand verloren. Das behinderte nicht nur seine magischen Fähigkeiten, bei deren Ausübung er bestimmte Gesten ausführen musste, sondern er konnte auch nicht mehr richtig zupacken.

      Zzorg verstand den Blick. Er griff mit seiner gesunden linken Hand in eine der Schlaufen und zog mit der ganzen Kraft seines Echsenkörpers daran. So schaffte er es alleine, den Wagen herauszuziehen.

      Die Karaquz hüpften vor Freude um ihn herum. Sie schnarrten und knarrten mit ihren Stimmwerkzeugen, dass es jedem noch so fremdartigen Wesen klar sein musste, wie dankbar sie waren. Dann griffen sie in die Schlaufen und begannen, den Wagen davon zu ziehen. Sie schienen keine weitere Hilfe zu erwarten. Zzorg stellte sich ihnen in den Weg.

      „Nicht so schnell“, sagte er, obwohl er wusste, dass sie ihn so wenig verstehen konnten wie er sie. „Wir hätten als Gegenleistung gerne ein paar Informationen. Wie weit ist es bis zu eurer Stadt?“ Er zeigte die Straße entlang, die in Sichtweite nach Süden abbog, und dann auf die Sonne, wobei sein Arm einen Bogen beschrieb, um zu zeigen, wie die Sonne über das Firmament zog.

      Die Karaquz blieben stehen und unterhielten sich untereinander. Einer von ihnen klopfte dann mit der Klaue auf den Wagen, um anschließend ebenfalls in den Himmel zu zeigen. Sein Arm beschrieb einen kleinen Bogen.

      „Sie werden noch etwa vier Stunden brauchen, bis sie den Wagen zu ihrem Ziel gebracht haben“, folgerte Zzorg. „Wir würden wohl nur die Hälfte der Zeit benötigen. Jetzt müssen wir noch herausbekommen, ob sie wirklich zu einer Stadt unterwegs sind und nicht nur zu einem Bauernhof.“

      Macay suchte nach einer ebenen, staubigen Stelle auf der Straße. Als

Скачать книгу