Planet der Magie. Manfred Rehor

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Planet der Magie - Manfred Rehor страница 10

Автор:
Серия:
Издательство:
Planet der Magie - Manfred Rehor

Скачать книгу

      „Da!“, rief Macay vor Überraschung aus.

      „Nicht so laut!“, zischte ihn Zzorg an. „Was ist?“

      „Seht ihr es nicht? Iyllas! Zwischen den großen Wagen dort drüben.“ Dort standen einige der kleinen Wesen mit den breiten, gürtelförmigen Panzern um ihre Körper. Sie unterschieden sich jedoch von den Bewohnern des Dorfes, da sie hellgrau und dunkelgrau gestreift waren. Es waren offenkundig Händler, sie luden gerade Waren von einem Wagen ab und gaben sie an Karaquz weiter.

      Macay ging mit seinen Freunden zu den Iyllas hinüber. Die hörten auf zu arbeiten und rückten eng zusammen, als sie die Fremden näherkommen sahen.

      Rall fiepte ihnen etwas Aufmunterndes zu. Sofort antworteten die Iyllas mit dem lauten Kreischen, das typisch zu sein schien für ihre Rasse. Zumindest, wenn sie sich stritten oder aufregten. Diesen Lärm hätte Macay gerne vermieden. Nervös sah er sich um. Aber die kleinen Karaquz kümmerten sich nicht darum und große waren nicht in Sicht.

      Rall sprach weiter auf die Iyllas ein, die sich rasch beruhigten. Man verstand sich gegenseitig nicht sehr gut. Rall musste heftig gestikulieren, um klarzumachen, was er meinte.

      Schließlich wandte sich Rall zu Macay und Zzorg um: „Diese Iyllas leben in einem großen Dorf östlich von hier. Sie treiben regelmäßig Handel mit den Karaquz. Das Dorf, in dem wir waren, kennen sie. Aber sie scheinen abschätzig darüber zu urteilen. Ich würde das Wort, das sie verwenden, als rückständig übersetzen; es kann jedoch sein, dass ich sie falsch verstehe.“

      Einer der Iyllas deutete auf Macays Maske. Rall übersetzte wieder: „Er findet es lustig, dass du sie trägst. Normalerweise werden solche Masken zu besonderen Gelegenheiten für Kinder angefertigt. Aufgrund deiner Figur meint er, du würdest mir ähneln und unter deiner Maske verberge sich das Gesicht eines Katzers. Auf die Idee, du könntest ein Mensch sein, ist er nicht gekommen.“

      „Haben dieses Iyllas keine Angst vor den Karaquz? Ich meine, dass sie von den Insektenwesen getötet und gegessen werden könnten?“, wollte Macay wissen.

      „Ich wage es nicht, das zu fragen. Besser, wir verschweigen unsere Beobachtung im Wald, bis wir über die Verhältnisse hier Bescheid wissen.“

      „Frage ihn, ob Fremde in die Stadt hineingehen dürfen“, schlug Zzorg vor.

      Die Iyllas gestikulierten wilder als bisher, während sie fiepend auf diese Frage antworteten. Rall schien immer wieder nachzufragen, aber trotzdem nicht so recht zu verstehen, was die Wesen meinten. Schließlich sagte er: „Sie waren nie in der Stadt. Die Tore sind immer offen, aber keiner der Händler würde freiwillig hineingehen. Egal, von welcher Rasse er stammt. Wer einmal drinnen war, berichtet von dunklen Gängen, aber auch hellen Bereichen.“

      „Es waren also doch welche drin!“

      „Ja, aber nicht freiwillig. Wer den Wächtern auffällt oder einer Straftat überführt wird - Diebstahl zum Beispiel - wird gefangen genommen und in die Stadt gebracht. Die wenigsten können ihre Unschuld beweisen und kommen lebend wieder zurück.“

      „Und die Übrigen werden gebraten und gefressen“, ergänzte Macay düster.

      Rall wandte sich wieder den Iyllas zu, um weitere Informationen von ihnen zu erbitten. Doch die gepanzerten Wesen erstarrten plötzlich mitten in ihren Bewegungen.

      Macay fuhr herum. Sowohl Zzorg als auch er hatten sich zu sehr auf Iyllas konzentriert, um weiter auf ihre Umgebung zu achten. Ein gutes Dutzend der großen Karaquz kam mit gesenkten Speeren auf sie zu.

      „Weg hier!“, rief Macay.

      Doch hinter dem Wagen der Iyllas tauchten nun ebenfalls bewaffnete Karaquz auf.

      Die Übermacht war zu groß. Macay und seine Freunde hoben die Hände und hofften, dass die Karaquz diese Geste richtig verstanden.

      Der Ratsherr

      Die Straße war gut sechs Meter breit. Eigentlich handelte es sich eher um einen Stollen, der in die Kegelstadt der Karaquz hineinführte. Die Schritte der Wachen hallten laut. Ebenso das Knacken, das bei jeder Bewegung in ihren unter den Kutten versteckten Beinen entstand. Die Wände und die Decke des Stollens waren ausgekleidet mit einer holzartig gemaserten Substanz, die jedoch eine raue Oberfläche aufwies, ähnlich wie Sandstein.

      In regelmäßigen Abständen standen dicke Pfosten am Rande der Straße, auf deren Spitze eine Lampe angebracht war. Dank deren schwachem Licht konnte Macay seine Umgebung betrachten.

      Viele der kleineren Karaquz gingen vor und hinter ihnen in die Stadt hinein oder aus ihr heraus. Jeder ohne Ausnahme trug irgendetwas. Als wäre es verboten, mit leeren Händen die Straße zu betreten. Sie würdigten die von speertragenden Wächtern umgebenen Gefangenen keines Blicks. Jedenfalls soweit das an ihren seltsamen Augen erkennbar war.

      „Wohin bringt man uns?“, fragte Macay.

      „Entweder in den Kerker oder zu einem Vorgesetzten, der über unser Schicksal entscheidet“, antwortete Rall. „Dort vorne macht die Straße eine Biegung. Ich dachte schon, sie führt durch die Stadt hindurch und auf der anderen Seite wieder hinaus.“

      „Fast die Hälfte des Durchmessers des Kegels müssen wir inzwischen zurückgelegt haben“, meinte Zzorg.

      Nun machte die Straße eine scharfe Rechtskurve. Danach führte sie in einem weiten Halbkreis linksherum. Offenbar umrundete sie den mittleren Bereich der Stadt.

      „Der Stadtkern scheint nicht direkt zugänglich zu sein“, sagte Rall. „Vielleicht wohnen dort die wichtigen Karaquz, oder es werden die wertvollsten Güter gelagert.“

      „Es könnte sein, dass dort die Königin lebt“, sagte Macay.

      „Welche Königin?“

      „Insektenstämme haben doch immer eine Königin, deren Nachkommen alle anderen sind. Sie lebt im Zentrum eines Baus, wo sie am besten geschützt ist.“

      „Ich hätte sie ganz unten vermutet“, warf Zzorg ein. „In der unteren Spitze des in die Erde reichenden Kegels.“

      „Wir wissen nicht, ob die Karaquz überhaupt eine Königin haben“, sagte Rall. „Wir dürfen nicht von ihrer Ähnlichkeit mit Insekten darauf schließen, dass sie nicht mehr sind, als intelligente Riesenameisen.“

      „Mag sein. Wir werden es vermutlich nie erfahren. Was ist das dort vorne?“

      „Eine Abzweigung zum Zentrum der Stadt bin. Sie ist besonders hell erleuchtet.“

      „Und besonders gut bewacht“, sagte Zzorg. „Dort sind Schießscharten in der Wand. Sicherlich stehen dahinter Wachen mit Pfeil und Bogen.“

      Die Soldaten konnten sich mit ihren Gefangenen nicht verständigen. Deshalb gaben sie ihnen mit groben Knuffen zu verstehen, in welche Richtung sie gehen sollten. Nun ging es in die hell erleuchtete Abzweigung hinein.

      Nach wenigen Schritten standen Macay und seine beiden Freunde vor einem kunstvoll geschmiedeten Gittertor. Es reichte vom Boden bis zur Decke. Die Wachen links und rechts dieses Tores trugen lange Kettenhemden. Ihre Waffen waren Hellebarden mit fein ziselierten Klingen.

      Nach

Скачать книгу