Planet der Magie. Manfred Rehor

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Planet der Magie - Manfred Rehor

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links von ihm sein. Als er die Hand ausstreckte, um den Türrahmen zu suchen, öffnete sich die Tür einen Spalt weit. Ein schwacher Lichtschein fiel in den Raum. Da Macay auf der Seite der Türangeln stand, konnte die Person draußen ihn nicht sehen.

      Macay atmete flach und hob die Faust, um schnell zuschlagen zu können.

      Die Tür wurde weiter aufgedrückt, eine Gestalt in einem grauen Umhang kam herein. Sie hatte die Größe eines Karaquz-Arbeiters, war aber nicht so schmächtig.

      Durch die Tür drang genügend Licht, um sich im Raum orientieren zu können. Der Eindringling sah, dass von den drei Betten nur zwei belegt waren. Als ahne er im selben Moment Macays Gegenwart, fuhr er herum und griff mit bloßen Händen an. Allerdings mit einer Präzision, die langes Training erfordern musste.

      Macay spürte, wie ihn ein leichter Schlag traf, der ihn gegen die Wand stolpern ließ. Ein stärkerer Schlag schickte ihn keuchend zu Boden.

      Als er sich aufrichtete, war es wieder dunkel. Die Tür war geschlossen. Befand sich der Angreifer noch im Raum?

      „Was ist geschehen?“, fragte Rall aus der Dunkelheit.

      „Jemand ist hereingekommen“, sagte Macay. „Vielleicht ist er noch hier.“

      Sekunden später erhellte ein rötliches Leuchten den Raum. Zzorg stand kampfbereit neben seinem Bett, die Hände schalenförmig vor den Bauch haltend. Zwischen ihnen glomm ein magisch erschaffener kleiner Feuerball.

      Macay sah sich um. Kein Fremder war im Zimmer.

      „Hast du schlecht geträumt?“, fragte Rall anzüglich.

      „Nein.“

      Neben der Tür lag etwas auf dem Boden, das vorher nicht dort gewesen war. Macay bückte sich danach. Es war ein gefaltetes Stück Papier.

      „Eine Nachricht in Menschenschrift“, sagte er.

      „Lies vor!“

      „Nehmt den Auftrag der Karaquz an. Meidet Merimain. Sucht das versteckte Tal“, las Macay vor.

      „Steht ein Name darunter?“

      „Nein. Aber unser Besucher muss ein Mensch gewesen sein.“

      „Hier in der Stadt leben keine Menschen mehr, behauptet der Ratsherr“, sagte Zzorg. „Also war es entweder kein Mensch oder der Ratsherr lügt.“

      „Eine dritte Möglichkeit ist, dass es hier Menschen gibt, von denen der Ratsherr nichts weiß.“

      „Glaubst du wirklich, das ist möglich? Bei den vielen Wachen und dem besonders gesicherten Zugang zu dem inneren Bereich, in dem wir uns befinden?“

      „Wir wissen nur, was wir gesehen haben“, sagte Rall. „Befolgen wir die Hinweise, die auf dem Zettel stehen?“

      „Zunächst müssen wir herausfinden, was Merimain ist und was es mit dem versteckten Tal auf sich hat. Warten wir ab, was der Ratsherr uns morgen zu sagen hat.“

      „Also legen wir uns wieder schlafen“, sagte Rall gähnend.

      Das Frühstück, das man ihnen brachte, bestand wieder aus den gekochten Borkenfrüchten. Diesmal jedoch in einer dunklen Brühe, die nach Fleisch schmeckte.

      Macay musste sich überwinden, davon zu essen. „Wenn die Karaquz keine Iyllas essen, welches Fleisch dann?“, fragte er.

      „Es werden unzählige Waren in die Stadt geliefert. Da gehören sicherlich auch haltbar gemachte Fleischprodukte dazu. Außerdem haben wir Tiere auf den Weiden hier in der Nähe gesehen. Also iss!“

      Es brannte wieder Licht in der Schale an der Decke. Der Karaquz, der das Frühstück gebracht hatte, war offenbar über die Dunkelheit in dem Raum erstaunt. Er sagte etwas in der knarrenden Stimme seiner Rasse und ging davon. Doch schon Minuten später erschien er wieder - oder war es ein anderer Karaquz? - und entzündete die Flamme in der Schale. Dazu benutzte er eine lange, gebogene Stange, an der er mit Draht ein Stück Glut befestigt hatte.

      Kaum waren die drei Freunde mit dem Essen fertig, kamen Soldaten und führten sie zum Ratsherrn. Der erwartete sie gegen das Lesepult gelehnt, als habe er sich seit dem Vortag nicht bewegt.

      „Ich hoffe, die Nahrung war euch zuträglich und das Zimmer angenehm“, begann er. „Während der Nacht habe ich mich mit meinen Kollegen in den anderen Städten darauf geeinigt, dass wir eure Dienste in Anspruch nehmen. Wir erteilen euch einen ehrenvollen Auftrag. Dieser ist nicht nur in unserem Interesse, sondern er führt euch bis an die südliche Küste. Um das Raumschiff zu erreichen, mit dem die ersten Menschen nach Bundara gekommen sind, müsst ihr über das Meer reisen. Als Dank für eure Dienste werden wir euch helfen, eine Schiffspassage zu finden und zu bezahlen.“

      „Das ist ein großzügiges Angebot“, sagte Macay. „Doch bevor wir es annehmen, müssen wir wissen, um was es sich bei dem ehrenvollen Auftrag handelt.“

      „Selbstverständlich. Kommt näher heran, ich habe hier eine Karte des Kontinents Kirenli, auf dem wir uns befinden.“

      Neugierig ging Macay zu dem Lesepult, von dem er bisher einige Schritte Abstand gehalten hatte. Ein seltsames Kribbeln und eine gewisse Benommenheit befielen ihn. Doch er drängte diese Gefühle beiseite, ohne sie weiter zu beachten.

      Der Begriff Karte war eine Übertreibung für das, was der Ratsherr ihnen zeigte. Auf einem Blatt waren die groben Umrisse eines Kontinents zu sehen. Weite Bereiche im Osten und Westen waren leer. Nur in der Mitte und im Süden waren einige Details eingezeichnet. Mehrere flache Kegel stellten Städte der Karaquz dar. Einer davon war vergoldet und zeigte vermutlich die Stadt, in der sie sich momentan aufhielten. Die anderen wiesen entweder einen silbernen oder kupfernen Farbton auf. Nördlich der goldenen Kegelstadt gab es keine weiteren Städte der Karaquz.

      „Was ist das?“, fragte Zzorg und zeigte auf einen Fleck im Norden.

      „Eine Stadt, die nicht zu unserem Einflussbereich gehört. Es gibt keine Handelsbeziehungen dorthin.“

      „Die Stadt des Herrschers im Norden?“

      „Ja.“ Der Ratsherr deutete nach Süden. „Dorthin führt euer Weg. Bis in die Nähe dieser Küstenstadt. Dabei kommt ihr an mehreren unserer Städte vorbei.“ Er zeigte die Kegel auf der Karte. Sie lagen westlich von der direkten Verbindung zwischen der goldenen Kegelstadt und der Küste.

      „Was stellen die grauen Flecke dar?“, fragte Rall.

      „Städte anderer Rassen. Besser, ihr meidet sie. Menschen sind nirgendwo willkommen.“

      „Muss ich weiterhin eine Maske tragen?“, fragte Macay.

      „Unbedingt. Allerdings habe ich schon den Auftrag erteilt, eine bessere Maske anzufertigen. Eine, die nicht sofort als Machwerk der Iyllas zu erkennen ist.“

      „Wissen Sie, warum der Herrscher im Norden so versessen darauf ist, Menschen töten zu lassen?“

      „Seine Motive können nicht rationaler Natur sein. Sie erschließen sich mir nicht. Aber nun zurück zu dem Auftrag, den wir euch erteilen möchten.“

      „Mit dem Wort wir

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