Planet der Magie. Manfred Rehor

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Planet der Magie - Manfred Rehor

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Sie sich innerhalb weniger Stunden über solche Distanzen mit ihnen verständigen?“

      „Wir verfügen über Methoden, die uns von Entfernungen unabhängig machen.“

      „Die Karaquz beherrschen Magie!“, sagte Macay überrascht.

      „Nicht so wie ihr. Wir können weder Feuerbälle auf unsere Gegner schleudern, noch mit Hilfe der Magie Kranke heilen. Allerdings verfügen manche von uns über angeborene Talente. Was mich auf die Frage bringt: Könnt ihr eure magischen Fähigkeiten auf Bundara überhaupt einsetzen?“

      „Ich habe bei den Iyllas versucht, Macay zu heilen“, sagte Rall. „Die Kräfte, über die ich auf unserer Heimatwelt verfügt habe, scheinen hier nur in geringem Umfang vorhanden zu sein.“

      Zzorg hielt seine verstümmelte rechte Hand hoch. „Bei der Feuermagie spielen die Hände eine wichtige Rolle. Aufgrund meiner Verletzung bin ich eingeschränkt.“

      „Übt täglich“, riet der Ratsherr. „Ihr werdet sicherlich Gelegenheit finden, euch zu erproben auf eurem Weg nach Süden. Nun, die Reiseroute habe ich euch gezeigt ...“

      „Eine Bitte noch“, sagte Macay schnell. „Nennen Sie uns die Namen und die Besonderheiten der Städte anderer Rassen entlang unseres Wegs.“

      „Neugierde scheint eine vorherrschende Eigenschaft der Menschen zu sein. Man könnte über jede dieser Städte viele Stunden lang reden. Ich nenne euch nur Stichworte.“

      Der Ratsherr deutete auf den der goldenen Kegelstadt nächstliegenden grauen Fleck. „Eereba: eine Siedlung von geringer Größe, die von der Holzwirtschaft lebt. Bei Eereba beginnen große Waldgebiete. Origelar: bekannt für Handwerk und Kunstgegenstände. Zaroba liegt am Rande des westlichen Gebirges. Dort wird das Erz aus dem Gebirge geschmolzen und verarbeitet. Eine riesige Stadt, schmutzig und laut. Die meisten Gerätschaften und Waffen werden dort hergestellt. Duckum verarbeitet Nahrungsmittel aus den umgebenden Anbaugebieten und macht sie haltbar.“

      Der alte Karaquz beschrieb noch etliche weitere Städte auf dem Kontinent. Schließlich beendete er seine Aufzählung mit: „Merimain ist das Ziel eurer Reise. Ein großer Hafen an der Südküste. Dort werden wir euch als Dank für eure Hilfe eine Passage auf einem Handelsschiff besorgen.“

      Macay sah verstohlen zu seinen beiden Freunden. Meidet Merimain hatte auf dem Zettel gestanden. Er wagte es nicht, sich genauer nach der Hafenstadt zu erkundigen, weil er es auch bei den anderen Städten nicht getan hatte. Es wäre dem Ratsherrn aufgefallen.

      „Wohin bringt uns das Schiff?“, fragte er stattdessen.

      „Zu dem südlich gelegenen Kontinent Quara, auf dem das Raumschiff der Menschen sich befindet. Genauer gesagt soll es auf einer Insel gelandet sein, die vor der Ostküste Quaras liegt.“

      „Wie lange dauert die Seereise?“

      „Das hängt vom Schiffstyp ab. Vier bis sechs Wochen. Aber darüber könnt ihr euch Gedanken machen, wenn ihr Merimain erreicht habt.“

      „Sie haben Recht. Bitte erklären Sie uns, was die Karaquz von uns erwarten.“

      „Wir reden nicht gerne darüber. Die Sicherheit unserer Konvois ist Teil unseres guten Rufes und damit eine der Grundlagen unseres Wohlstandes. Leider werden immer wieder schwer bewachte Konvois überfallen und beraubt. Insbesondere in dieser Gegend.“

      Der Ratsherr zeigte zwischen die Städte Origelar und Duckum. „Die übliche Strecke führt westlich an beiden Städten vorbei, wobei Duckum eine Ausnahme ist, über die ich hier nicht sprechen will. Die Beschaffenheit des Geländes macht eine direkte Fahrt zwischen unseren Kegelstädten beschwerlich. Wir benutzen daher die normalen Verkehrswege. Gegen ein gewisses Entgelt, versteht sich, denn diese Straßen hat man speziell für unsere schweren Wagen ausgebaut. Das Gebiet nahe Origelar ist hügelig und stark bewaldet.“

      „Es bietet also Räubern ein ideales Versteck.“

      „So ist es.“

      Zzorg sah sich die Karte an, sagte dann aber: „Sie haben vorhin die Formulierung gebraucht, die Konvois würden beraubt. Bedeutet das, dass sie nicht völlig ausgeraubt werden?“

      „Sehr gut aufgepasst! Die Konvois sind bis zu zwei Meilen lang. Die Räuber konzentrieren sich immer nur auf einen oder zwei Wagen, die sie auch nur teilweise ausrauben. Bis Verstärkung aus dem übrigen Konvoi herankommt, sind die Räuber mit ihrer Beute wieder verschwunden.“

      „Sie nehmen sich nur so viel, wie sie schnell abtransportieren können.“

      „Richtig.“

      „Haben es die Räuber auf bestimmte Dinge abgesehen?“

      „Leider ja. Sie scheinen ein gutes Gespür dafür zu haben, auf welchen Wagen wertvolle Ladung transportiert wird.“

      Macay sah den Ratsherrn aufmerksam an. „Ein gutes Gespür nennen Sie das?“, fragte er. „Ich halte das für einen eindeutigen Hinweis auf Verräter aus den eigenen Reihen.“

      Der Ratsherr richtete sich auf. Er wich einen Schritt zurück und machte eine abwehrende Bewegung mit seinem gesunden linken Arm, als wollte er einen Angriff abwehren. „Nur Karaquz kennen die Ladung der Wagen. Kein Karaquz kann sein Volk verraten.“

      „Kein Karaquz würde sein Volk verraten, glauben Sie?“

      „Nein. Kein Karaquz kann sein Volk verraten.“

      „Wie dem auch sei“, ging Rall dazwischen. „Gibt es sonstige Hinweise, aus denen ein Räuber auf den Wert einer Ladung schließen könnte? Zum Beispiel eine besonders starke Bewachung bestimmter Wagen?“

      „Wir vermeiden solche Auffälligkeiten, weil uns dieser Gedanke natürlich auch schon gekommen ist.“

      „Unsere Aufgabe besteht also darin, diese Strecke zu bereisen und nach den Räubern zu suchen.“

      „Ihr sollt den nächsten Konvoi begleiten. Wir haben einige sehr wertvolle Gegenstände, die wir nach Süden bringen. Es kann sein, dass dies die Räuber anlockt.“

      „Wann fährt der Konvoi ab?“

      „Morgen.“

      „Eines möchte ich aber vorher noch wissen“, sagte Zzorg. „Wie gehen die Räuber bei den Überfällen gewöhnlich vor?“

      Nun streckte der Ratsherr den gesunden Arm in einer pathetischen Geste von sich. „Wir wissen es nicht!“, sagte er. „Der Konvoi gerät plötzlich ins Stocken. Man kontrolliert die Wagen, findet einen teilweise geplündert und daneben liegen unsere Soldaten tot am Boden.“

      „Wenn die Soldaten tot sind, haben sie gekämpft. Wenn sie gekämpft haben, gab es auch Opfer unter den Räubern. Wie sehen sie aus?“

      „Wir wissen es nicht“, wiederholte der Ratsherr. Er behielt die merkwürdige Haltung bei, die offenbar seine Hilflosigkeit ausdrückte. „Nie haben wir einen getöteten oder auch nur verwundeten Räuber bei einem ausgeraubten Wagen gefunden. Es ist gerade so, als würden sie gar nicht existieren.“

      Der Konvoi

      Menschen und Karaquz

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