Planet der Magie. Manfred Rehor

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Planet der Magie - Manfred Rehor

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entfacht wurde.

      Rall unterbrach seine Gedanken. „Ich konnte einiges in Erfahrung bringen. Zu allererst, Macay: Kein Iylla aus diesem Dorf wird dir künftig mehr nach dem Leben trachten. Ich konnte sie davon überzeugen, dass wir aus einem sehr fernen Land kommen. Mit den Menschen, wie man sie hier kennt, haben wir nichts zu tun.“

      „Kann ich mich jetzt frei bewegen?“

      „Das wirst du nicht tun. Denn ich habe endlich verstanden, warum die Iyllas einen solchen Hass auf Menschen wie dich haben. Dieser Hass geht nämlich gar nicht von ihnen aus, sondern von dem Herrscher eines Landes im Norden. Dieser Herrscher bedroht jeden, der einen Menschen unterstützt. Falls der Herrscher erfährt, dass sich hier im Dorf ein Mensch aufhält, wird er eine Strafaktion gegen die Iyllas starten. Nur deshalb haben die Iyllas den alten Mann ermordet. Es soll vorgekommen sein, dass der Herrscher ein ganzes Dorf niederbrennen und die Bewohner töten ließ, nur weil ein Mensch zufällig in der Nähe war.“

      „Wenn dieser Herrscher herausfindet, dass ich hier bin, bestraft er das Dorf? Kein Wunder, dass man mich töten wollte. Ist eine Belohnung auf die Ergreifung oder Ermordung von Menschen ausgesetzt?“

      „Das scheint nicht der Fall zu sein. Die Methode dieses unbekannten Herrschers ist viel effektiver als eine Belohnung. Wer nicht bestraft werden möchte, muss jeden Menschen, dem er begegnet, sofort beseitigen.“

      „Also werde ich diese Hütte nicht verlassen, auch wenn ich es jetzt darf. Sonst bringe ich die Iyllas in Gefahr.“

      „So ist es.“

      „Hoffen wir, dass es hier keine Verräter gibt“, warf Zzorg ein.

      „Da es keine Belohnung gibt, lohnt sich Verrat vermutlich nicht.“

      „Aber diese neue Erkenntnis ändert nichts an unserem Plan. Wir müssen das gelandete Raumschiff und seine Besatzung suchen. Hast du darüber etwas in Erfahrung bringen können, Rall?“

      „Ich habe nicht danach gefragt, denn das wäre sinnlos gewesen. Außerdem bleibt uns sowieso nur ein Weg, um von hier wegzukommen, nämlich nach Süden.“

      „Wieso das?“

      „Weil wir das Land dieses menschenfeindlichen Herrschers meiden sollten. Im Osten und Westen liegen unwirtliche Gebirgszüge. Also können wir uns nur nach Süden wenden. Die Iyllas werden uns mit allem unterstützen, was sie haben.“

      „Das glaube ich gerne“, meinte Macay. „Hoffentlich geben sie uns auch Waffen mit. Pfeil und Bogen besitzen sie. Vielleicht auch Dolche oder Stichwaffen. Frage sie unbedingt danach, wenn du das nächste Mal mit der Dorfvorsteherin sprichst.“

      Sie überlegten, welche anderen Vorräte und Ausrüstungsgegenstände sie sich erbitten sollten, wenn sie ihre Gastgeber verließen. Da diese nur zu froh sein dürften, ihre Besucher loszuwerden, würden sie bestimmt alles mitgeben, was sie konnten.

      Jäger und Opfer

      Die Hütten der Iyllas mit ihren grasbedeckten Dächern waren schon aus ein paar Hundert Schritten Entfernung nicht mehr von grünen Hügeln zu unterscheiden. Ihre Tarnung war fast perfekt. Nur der Weg, der zwischen ihnen hindurchführte, verriet den Zweck dieser Erhebungen in der Landschaft.

      „Jetzt verstehe ich, warum wir das Dorf bei unserem Flug mit dem Beiboot nicht entdeckt haben“, sagte Macay. „So robust die Iyllas körperlich sind, so ängstlich scheinen sie darauf bedacht zu sein, sich zu verbergen.“

      „Eine seltsame Rasse“, stimmte Zzorg zu. „Als sie uns die Waffen mitgaben, schienen sie froh zu sein. Sie wollten diese Werkzeuge des Tötens so schnell wie möglich aus ihrem Dorf weghaben.“

      „Und doch haben sie den alten Mann ohne Bedenken ermordet. Dabei war er nach der Explosion unter einem Baumstamm eingeklemmt. Er war bewusstlos und folglich ohne jede Chance, sich zu wehren.“ Macay war nicht von der Friedfertigkeit der Iyllas überzeugt. „Auch mich hätten sie getötet.“

      „Das ist sicherlich eine Folge ihrer übergroßen Furchtsamkeit“, argumentierte Rall. „Der Herrscher im Norden muss ihnen eine enorme Angst einflößen.“

      „Wir sollten nicht zu leichtgläubig sein. Alles, was wir über diesen angeblich so bösartigen Herrscher wissen, haben wir von den Iyllas gehört.“

      „Ich vertraue ihnen“, sagte Zzorg mit Überzeugung in der Stimme.

      „Nun gut, streiten wir uns nicht. Was liegt jetzt vor uns?“ Macay sah den Weg entlang, der sich nach Süden hinzog.

      „Zunächst müssen wir dieses Gebiet durchqueren“, sagte Rall. „Außer vereinzelten Iylla-Dörfern gibt es hier keine weiteren Siedlungen. Wir meiden die Dörfer aus den bekannten Gründen. Deshalb werden wir diesen Weg an der nächsten Biegung verlassen und querfeldein gehen. Am vierten Tag erreichen wir die Grenze des von Iyllas bewohnten Gebietes. Dahinter soll eine Rasse namens Karaquz leben.“

      „Was sind das für Leute?“

      „Die Beschreibung, die mir Ifili von ihnen gegeben hat, konnte ich nicht richtig verstehen. Die Karaquz sollen größer sein als Menschen und in Städten leben. Die Iyllas reden nur ungerne über diese Wesen. Wann immer ich nachgefragt habe, versuchte die Dorfvorsteherin, das Thema zu wechseln.“

      Sie marschierten durch eine schöne Landschaft aus kleinen Wäldern und Wiesen. Es gab weder Felder noch andere Anzeichen einer Nutzung oder Besiedlung.

      Macay war nicht mehr ohne weiteres als Mensch zu erkennen. Ifili hatte eine Maske für ihn angefertigt. Sie bestand aus einer Schnauze aus biegsamen Ästchen und Stoff und war an der Kapuze seines Umhangs befestigt. Sicherheitshalber trug er diese Kapuze ständig über den Kopf gezogen. Zumindest aus einer gewissen Entfernung sah er damit aus, als habe er eine Art Mäusegesicht mit kleinen, spitzen Ohren.

      Am Abend fanden sie einen geschützten Rastplatz. Es war die Quelle eines Baches, der zwischen Büschen am Fuß eines Hügels entsprang. Oben auf dem Hügel wuchsen niedrige Bäume mit dichtem, grünem Blattwerk. Sie versprachen Schutz, falls die drei Wanderer sich von der Quelle zurückziehen mussten. Auf ein Feuer verzichteten sie, das Wetter war sommerlich warm.

      Wie sie es von den vielen abenteuerlichen Reisen auf ihrer Heimatwelt gewohnt waren, teilten sie sich abwechselnd zur Wache ein.

      Es war Zzorg, der während der Nacht seine beiden schlafenden Gefährten weckte. „Etwas nähert sich. Ein seltsames Geräusch geht davon aus. Wir verlassen unser Lager besser.“

      „Warum?“, fragte Macay verschlafen.

      „Vielleicht nutzen andere Wesen diese Quelle auch gerne als Lagerplatz. Wir haben es in der Abenddämmerung versäumt, gründlich nach Spuren zu suchen.“

      Während sie sich noch flüsternd unterhielten, begann Rall, die Vorräte zurück in die Stofftaschen zu packen. Macay half ihm. Sie rollten ihre Schlafdecken zusammen, verwischten die Spuren ihrer Rast so gut es ging und schlichen den Hügel hinauf unter die Bäume.

      Das Geräusch kam näher. Es war ein rhythmisches Knacken, als würden Muschelschalen gegeneinander schlagen. Was auch immer die Ursache sein mochte, es war besser, ihr auf dieser fremden Welt zunächst aus dem Weg zu gehen. Die Waffen der Iyllas - Dolche und ein Kurzbogen mit fünf Pfeilen - nützten den Dreien möglicherweise nichts gegen die Unbekannten.

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