Tales of Tigalla. Martin Vater
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Die unglaubliche Informationsflut aus diesem Gespräch, ließ mir förmlich den Schädel brummen...Während ich mir also beharrlich selbst die Schläfe massierte, sprach ich:
“Wow!...Das ist wirklich unglaublich!...Wissen Sie was, Professor?...Genau diesen Namen, also Tigalla, habe ich erst gestern Nacht ein paar mal aus dem Mund unseres großen Freundes da draußen hören können...Und zwar in Verbindung mit Ihnen! ...Ich meine, so verrückt wie das auch erstmal klingen mag, aber es ergibt irgendwie trotzdem alles einen Sinn!...Fakt ist doch, dass die Menschen damals vor der Wende, als Jesus Christus das erste Mal auf den Plan trat, an viele verschiedene Götter geglaubt haben...Also an verschiedene Wesen, die auf sie aufpassten, oder in ihren Augen irgendeine wichtige Funktion zu erfüllen hatten...Als er dann hingerichtet worden ist, hat die Kirche den Glauben verbreitet, es würde nur einen wahren Gott geben...Nämlich Ihren, ist das nicht ein komischer Zufall?...Und im Namen dieses Gottes, der aller Wahrscheinlichkeit nach frei erfunden wurde, um ein Druckmittel zu haben, gaben sie auch all die Morde und Gräueltaten in Auftrag, wie zum Beispiel die Hexenverbrennungen, oder die Kreuzzüge im Mittelalter...Vielleicht auch nur aus dem Grund, weil diese Ketzer, wie sie gern von denen genannt worden, Ähnliches heraus gefunden hatten, wie wir heute!...So eine Art geheiligte Liste von Auftragsmorden!...Und dabei machte uns die Kirche, oder besser die etwaige Religion jedes mal weiß, dass es Christus selbst war, der uns diesen Glauben lehren wollte, oder welcher Prophet auch immer gerade heilig gesprochen wurde...Ich stelle mir gerade eine Form von globalem Syndikat vor...Es könnte doch immerhin möglich sein, dass die Kirche in welchem Land auch immer, eine dieser besagten Weltmächte gewesen ist, die diesen Glauben in eigenem Interesse einfach erfunden hat, um die Kontrolle weiterhin zu behalten oder erst an sich zu reißen...Ich meine, wer gesteht sich schon gerne ein, dass er bei bestimmten Gebieten niemals die Nase vorn haben kann, ganz egal, wie einflussreich er hier bei uns auf der Erde auch sein möge, über uns steht immer eine noch größere, eine überirdische Macht!...Mein Gott, ich glaube, das ist es...Das ist die Lösung!...Die ganze Zeit über haben wir aufgrund der Verschuldung irgendeines Arschlochs aus der tiefsten Vergangenheit an die falschen Ideale geglaubt!...Die falschen Götter verehrt und die falschen Leute reich gemacht!“
Zustimmend nickte der Professor hektisch mit dem Kopf, während er hinzu fügte:
“Ganz genau so ist es, Major!...Denn wer, frage ich mich, profitiert denn stets mehr von dem Glauben, als die Gläubiger und Anhänger selbst?“
Plötzlich fiel mir die Beantwortung dieser Frage gänzlich leicht:
“Diejenigen, die hinter Ihm stehen natürlich!...Also die Hintermänner!“
Freude strahlend bestätigte der Professor:
„Exakte mundo!...Allerdings gehören zu der Verschwörung selbstverständlich ebenso die Staatssysteme dazu, denn auch sie würden von einer Verschleierung definitiv profitieren...Die Angst vor dem freien Willen der Menschen war es, die Sie dazu veranlasst hat, Währungen und Hierarchien ein zu führen, um so die Macht innerhalb der Mächtigen zu festigen, nicht wahr?...Menschen die keinen freien Willen mehr haben, können immerhin auch viel einfacher gelenkt und beeinflusst werden...Sie glauben, was man ihnen erzählt und kaufen, was man verkaufen möchte...Jesus' Botschaft war in Wahrheit eine ganz Andere...Nämlich die, von den Göttern gegebenen Tugenden der Menschheit zu nutzen, um miteinander einen gemeinsamen und friedlichen Weg zu gehen und durch die freie Entfaltung des Geistes, seinen Beitrag für die Allgemeinheit zu leisten...Ohne Krieg oder Gewalt und egal, welcher Abstammung oder Hautfarbe!...Es ging darum, jeden Menschen so zu akzeptieren, wie er ist und mehr mit dem Herzen zu denken, als mit dem Gehirn...Doch als er verraten wurde, sahen diese Mächte Ihre Chance, die Herrschaft an sich zu reißen und untereinander auf zu teilen...Möglicherweise waren sie sogar aktiv an der Verschwörung beteiligt, ich meine, so etwas wäre doch immerhin auch denkbar, nicht wahr?...Ähm, und das Ihr großer Freund diese Worte in Verbindung mit mir benutzt hat, wundert mich ebenfalls nicht im Geringsten...Ja, denn sehen Sie, wie ich Ihnen bereits erzählt habe, beruht heutzutage nahezu jede Technologie, die wir Menschen nutzen, eigentlich auf der Technologie, die uns von den Tigalla zur Verfügung gestellt wurde, um sie friedlich ein zu setzen...Auch die Antriebs- und Flugtechnik...Leider auch die Militär-Maschinerie...Und da dieser offenbar primitiv denkende Einheimische, weder Menschen kennt, noch jemals ein vergleichbares Flugobjekt gesehen hat, glaubt er jetzt sicher, seine Götter wären hier in Gestalt von uns gelandet, um mit Ihnen zu kommunizieren, nich, äh nicht wahr?“
Unglaublich...Ich konnte einfach nicht fassen, wie unfassbar intelligent ein einzelner Mensch wie Walter Briggs war...
“Ich werd' verrückt!...Das ist es Professor!...Aber natürlich denkt er das, darum war er auch so überaus froh, als er gemerkt hat, was das da draußen für ein Ding war, ich meine, die Kapsel!...Und daraufhin auch sein kleiner Wutausbruch!...Oh nein, er denkt sicher, wir haben Sie entführt und halten Sie gewaltsam hier fest!...Na klar, das ist es!...Die Tigalla wollen hier das vollenden, was Sie auf der Erde nicht konnten...Einen perfekten Planeten erschaffen...Einen ganzjährigen Garten Eden mit allem was dazu gehört...Und deshalb auch das schützende Kraftfeld...Sie hatten wahrscheinlich schon damit gerechnet, dass wir eines Tages kommen würden, um uns Napylon unter den Nagel zu reißen...Und jetzt wollen Sie, dass ich Ihnen dabei behilflich bin, dies zu verhindern!...Darum auch die letzte Frage, die sie mir gestellt haben...Sie wollten lediglich testen, ob ich würdig bin, eine solche Verantwortung zu tragen...Oder ob ich auch schwach bin, wie der Rest von uns...Das ist es auch, was mich im Unterbewusstsein hier auf diesem Planeten hält, schätze ich...Nur weiß ich noch nicht so genau, wie ich Ihnen helfen kann, Richards und seine Bande von Profitgeiern auf zu halten...Der Typ geht doch über Leichen und wird auch sicher nicht zum nem' Kompromiss bereit sein...Also was soll ich jetzt bloß tun?“
Doch der Professor versuchte wieder einmal, meine Besorgnis ein wenig aus zu bremsen, indem er antwortete:
“Naja also, nicht wahr?...Wenn Sie mich fragen, Major...Ich an Ihrer Stelle, würde einfach abwarten und beobachten...Ja, glauben Sie mir, die haben sicher schon einen Plan für Sie ausgeheckt und werden sich in Kürze wieder bei Ihnen melden...Sie werden schon sehen, nicht wahr?“
Vielleicht war an seinen Worte etwas Wahres dran, denn schließlich hatten mich die Tigalla offenbar nicht ohne Grund kontaktiert...
“Tja, ich weiß nicht, Professor...wenn Sie meinen?“
“Aber ja doch!...Und in der Zwischenzeit, möchte ich Ihnen gerne ein kleines Geheimnis anvertrauen, nicht wahr?...Sie sind ja schließlich nicht allein hier oben, gelle?“
Etwas Derartiges aus dem Mund von Walter Briggs zu hören, machte mich natürlich äußerst neugierig:
“Ach ja?...Und was wäre das?“
Grinsend begann er zu sprechen:
“Naja,