Genesis IV. Alfred Broi
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Zu diesem Zeitpunkt hatte Kendig zwei blitzschnelle Flugmanöver ausgeführt und raste jetzt direkt von der Seite auf den letzten feindlichen Jäger zu. „Was war das?“ fragte er unsicher.
„Das.…!“ Rimbo konzentrierte sich auf seinen letzten Schuss, nahm Maß, setzte die Projektile frei, wartete einen Sekundenbruchteil, bis der Jäger in einem gleißenden Feuerball zerplatzte, nickte zufrieden brummend und deutete seinem Freund dann wie beiläufig mit dem ausgestreckten rechten Arm auf den beschädigten Atmosphärenwandler. „...war das!“
Kendig war augenblicklich sprachlos und riss seine Augen auf, als er noch die Flammenfäuste an den Stützen der Maschine erkennen konnte und sah, wie sie sich langsam unter weiterem Stöhnen nach Nordwesten zur Seite legte. „Oh Scheiße!“ entfuhr es ihm nicht minder geschockt.
„Eben!“ Rimbo nickte wieder.
„Was zum Teufel hast du da wieder gemacht?“ rief Kendig vorwurfsvoll.
„Aber, ich...!“ Rimbo starrte seinen Freund verwirrt an.
„Weg, weg, weg!“ brülle Rupas, als er sah, dass sich das Flugboot direkt auf den fallenden Wandler zu bewegte.
Kendig erschrak ein wenig, doch reagierte er blitzschnell und lenkte das Schiff aus der Gefahrenzone.
„Oh Scheiße!“ meinte Rimbo dann auf einmal erneut, als er erkennen konnte, wo die gewaltige Apparatur aufschlagen würde. Als Kendig ihn fragend ansah, nickte er in die entsprechende Richtung. Sein Freund war sofort wieder geschockt.
„Oh Scheiße!“ Das war Rupas, der sich zwischen die beiden geschoben hatte und mit großen Augen auf das Hebewerk des Ilo-Flusses vor ihnen starrte.
„Mann, was rede ich denn die ganze Zeit?“ platzte Rimbo gereizt hervor und wandte sich an ihren Anführer. „Scheiße, ja. Große Scheiße! Megagroße Scheiße!“
Doch für eine Antwort von Rupas war es bereits zu spät, denn nur einen Wimpernschlag später donnerte der beschädigte, mehrere tausend Tonnen schwere Atmosphärenwandler mit einer derart urgewaltigen Wucht auf das wundervolle, von Menschen errichtete Hebewerk, dass eine solche Detonation entstand, dass der Boden wie unter einem Erdbeben erzitterte und eine irrsinnige Druckwelle über das gesamte Stadtgebiet von Ajuminaja jagte.
Kendig hatte Mühe, das Schiff stabil zu halten.
Während der Wandler in einer wuchtigen und gewaltigen Explosion verging, zerfetzte er gnadenlos alles, was am Boden noch nicht zerstört worden war.
Eine sicherlich hundert Meter hohe Gischtwand schoss kreisförmig nach außen und wirkte fast wie eine Flutwelle. Immer wieder explodierten weitere Teile des Stahlkolosses, brachen das Hebewerk immer weiter auf, trieben den Beton auseinander und die Flutkammern zum Einsturz.
Innerhalb weniger Sekunden wurde der Ilo-Fluss seiner künstlichen Klammern entledigt und die Urgewalt des Wassers bahnte sich ihren Weg in die Tiefe. Fast einhundert Meter Höhendifferenz sorgten innerhalb kürzester Zeit dafür, dass der Fluss sich in einen reißenden Strom verwandelte, der unaufhaltsam Richtung Südosten auf das Meer zuraste.
Auf seinem Weg dorthin musste er den Stadtkern von Ajuminaja durchqueren und was der Feind bisher an Zerstörung nicht geschafft hatte, erledigte nunmehr das Wasser.
Doch nicht nur das.
Auf ihrem Weg in den Ozean donnerten die Fluten auch gegen den Hauptstützpunkt ihrer Feinde am östlichen Rand der Stadt und rissen noch drei weitere Atmosphärenwandler mit sich, die für weitere furchtbare Zerstörung sorgten.
Innerhalb von nicht einmal einer Minute, war der gesamte Flussverlauf zu einem Ort unfassbarer Kräfte geworden, die nichts übrigließen, außer Schutt und Asche.
Sprachlos und mit offenen Mündern starrten die Insassen des Flugbootes auf das Szenario, konnten sehen, wie unzählige Insektenbestien von den Wogen erfasst und getötet wurden, wie die Atmosphärenwandler zur Seite wegknickten und explodierten und wie das Hauptquartier ihrer Feinde in gleißenden Feuerbällen verging.
„Was um alles in der Welt ist das?“ rief Esha ängstlich aus, als sie den Donner aus der Ferne hörte, der irrsinnig schnell und unglaublich laut näherkam und den Stützpunkt immer mehr erschütterte.
Shamos blickte auf und war nicht minder entsetzt. „Ein Erdbeben!“ rief er und sprang in die Höhe. „Ein Angriff!“ Er schaute seine Frau besorgt an.
Esha nickte. „Wir müssen hier raus!“
Dann starrten beide auf Pater Matu, der noch immer über die Seiten gebückt saß und keine Anstalten machte, sich zu bewegen. Stattdessen hob er seinen rechten Arm und deutete an, dass er zwar verstanden hatte, was vor sich ging, er aber noch nicht wegkonnte.
„Um Himmels Willen, Pater!“ Esha sprang zu ihm und ergriff ihn am Arm. „Kommen sie schon!“
Doch Matu blieb eisern. Als würde ihn dies alles kalt lassen, las er in der alten Schrift und Esha schien es, als würde sie sogar ein Lächeln auf seinen Lippen sehen.
„Verdammt, Pater...!“ Esha wurde etwas vehementer und sie zog fester. „...wir müssen...!“ Urplötzlich wurden der Lärm und die Erschütterung um sie herum leiser und schwächer. „...hier weg!“ vollendete sie jedoch noch, während sie sich mit großen, überraschten Augen umsah.
„Es ist vorbei!“ meinte Shamos und war sichtlich erleichtert.
Esha schaute wieder zu Pater Matu, der seinen Kopf umgewandt hatte und sie jetzt direkt ansah. Auf seinen Lippen hatte er tatsächlich ein breites Grinsen. „Ich hab’s!“ meinte er nur.
Esha runzelte die Stirn. „Wir hätten sterben können!“ rief sie vorwurfsvoll.
„Was haben sie?“ hakte Shamos neugierig nach und beugte sich zu ihm.
„Hört mir denn keiner zu?“ Esha war sichtlich verärgert.
Matu schaute Shamos an. “Den Text entziffert!”
„Sie haben...?“ Esha hielt inne und blickte den Priester mit großen Augen an. „...ehrlich?“ Ein unsicheres Lächeln huschte über ihre Lippen.
Matu aber nickte nur grinsend.
„Gott, das ist ja großartig!“ rief Esha aus, beugte sich zu ihm und umarmte ihn voller Freude. „Lesen sie vor!“
„Unfassbar!“ stieß Rupas geschockt hervor, als er die gewaltige Zerstörung im Flussverlauf erkennen konnte. Dabei schüttelte er den Kopf.
„Es...!“ begann Rimbo kleinlaut. „...tut mir leid!“
„Was tut ihnen leid?“ fragte Malissa.
„Das ich derart danebengeschossen habe!“
Malissa lachte leise auf, dann schüttelte sie den Kopf. „Das muss es nicht!“ Ihr Blick wurde melancholisch. „Ajuminaja wurde vor sieben Jahren zerstört. Die Trümmer hier hatten nichts mehr mit der prachtvollen Stadt von einst gemein. Jetzt ist