Das Dorf Band 18: Utopia. Karl Olsberg

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Das Dorf Band 18: Utopia - Karl Olsberg

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weiß ich was Besseres“, erwidert Primo. „Ich nehme einfach Mina mit. Die liebt doch Asimov. Bestimmt findet sie ihn noch schneller als Paul.“

      Als der Wolf den Namen seiner Erzfeindin hört, knurrt er kurz und blickt Primo beleidigt an.

      „Ich weiß ja nicht“, meint Golina. „Meinst du, Katzen haben genauso gute Nasen wie Wölfe?“

      „Ganz bestimmt“, behauptet Primo.

      Sie gehen zur Bibliothek, auf deren Dach Mina hockt. Primo lockt sie mit einem Stück Fisch herunter, das ihm Olum gegeben hat. Dann nimmt er sie auf den Arm.

      „Soll ich dich sicherheitshalber begleiten?“, fragt Kolle.

      „Nein, einer muss doch hierbleiben und das Dorf beschützen, jetzt, wo Asimov nicht mehr da ist.“

      „Vielleicht sollte lieber Kolle nach Asimov Ausschau halten“, meint Golina. „Der kommt jedenfalls nicht so schnell auf dumme Ideen.“

      „Dumme Ideen?“, fragt Primo beleidigt. „Was denn für dumme Ideen?“

      „Ich bin sicher, Primo ist am besten geeignet für diese Aufgabe“, sagt Kolle rasch.

      Er spürt offensichtlich, dass Golinas Bemerkung Primo verletzt hat. Der wirft seinem Freund einen dankbaren Blick zu.

      „Und komm bloß nicht ohne die Rezepte nach Hause!“, ermahnt ihn Golina.

      „Nein, keine Sorge, Linchen“, erwidert er und gibt ihr einen Abschiedskuss.

      In diesem Moment kommen Ruuna und Willert die Dorfstraße entlang.

      „Hallöchen zusammen“, ruft die Hexe. „Was ist denn los? Warum gibst du Primo einen Abschiedskuss, Golina?“

      „Gestern hatten wir Besuch von unseren neuen Nachbarn“, erklärt Primo. „Sie haben erzählt, dass sie Asimov gesehen haben. Ich gehe hin, um dort nach ihm zu suchen, damit wir das Nachbardorf besuchen können.“

      Ruuna kratzt sich am Kopf. „Du gehst unsere Nachbarn besuchen, um Asimov zu finden, damit du unsere Nachbarn besuchen kannst?“, fragt sie verwirrt.

      Plötzlich faucht Mina und macht einen Satz in Richtung von Robinson, der wie immer auf der Schulter der Hexe sitzt. Primo kann sie gerade noch am Schwanz festhalten, bevor sie den Papagei erwischt.

      Robinson flattert auf. „Lass den Quatsch, du Schlamassel!“, krächzt er. „Ich gebe dir gleich einen Abschiedskuss! Dingelingdingdong!“

      „Neue Nachbarn?“, fragt Willert. „Woher sind die denn gekommen?“

      „Sie stammen aus dem fernen Westen“, erklärt Golina. „Räuber haben ihr Dorf geplündert, und da sind sie hier in die Nähe gezogen und haben südwestlich von hier ein neues Dorf gebaut. Wir wollen alle hingehen, aber Magolus weigert sich, dort ohne Golem aufzutauchen. Ihr kennt ihn ja. Deshalb muss Primo erst Asimov finden. Und außerdem soll er von dort leckere Rezepte mitbringen.“

      „Leckere Rezepte?“, ruft Ruuna. „Das klingt aufregend! Da komme ich am besten gleich mit!“

      „Aber Ruuna, wir wollten doch Fisch von Olum kaufen, damit du ihn in Honig braten kannst“, erinnert sie Willert.

      „Ach was, das können wir später immer noch tun“, meint Ruuna. „Fisch wird doch nicht schlecht!“

      Willert seufzt, aber es geht ihm offensichtlich genauso wie Primo, wenn Golina mal wieder ihren Willen durchsetzt: Am besten gibt man einfach nach.

      „Von mir aus könnt ihr gerne mitkommen“, meint Primo. „Dann könnt ihr mir bei der Suche nach Asimov helfen.“

      „Okay, einverstanden“, sagt Golina, die beruhigt zu sein scheint, dass Primo nicht allein geht. „Aber zum Abendessen bist du wieder zu Hause, verstanden?“

      „Ja, Linchen.“

      Sie wirft ihm einen finsteren Blick zu, gibt ihm aber doch noch einmal einen Abschiedskuss.

      Dann machen sich Primo, Ruuna und Willert auf den Weg nach Südwesten, wobei sie dem Lauf des Flusses folgen, der das Dorf in einer weiten Schleife umfließt. Robinson flattert voraus und krächzt die ganze Zeit Beschimpfungen in Richtung von Mina, die immer wieder in die Luft springt und versucht, den Papagei zu fangen. Primo hat den Eindruck, dass Robinson seinen Spaß mit der Katze hat und absichtlich immer wieder in ihre Nähe fliegt, um sie zu ärgern.

      „Was sind denn das für Rezepte, die du Golina mitbringen sollst?“, fragt Ruuna unterwegs. „Kennen die im Südwestdorf vielleicht ein Rezept für einen besonders abscheulichen Stinktrank? Ich habe das Gefühl, dass ich mich an meinen schon zu sehr gewöhnt habe. Mir wird gar nicht mehr richtig schlecht davon.“

      „Nein, keine Zaubertrankrezepte“, erwidert Primo. „Es geht um das Rezept, wie man einen Golem baut. Und um Rezepte für Braten, Brot und Kuchen.“

      „Ach so. Schade. Na ja, aber vielleicht haben sie ja ein Rezept für Stinkkuchen oder so.“

      Bald erreichen sie einige bewaldete Hügel. Zwischen den Bäumen wachsen bunte Blumen. Bienen summen in der Luft herum. Primo fragt sich, warum ihm diese Tiere, die offenbar auf einmal überall herumschwirren, früher nie begegnet sind. Es ist fast, als würde sich die Welt hin und wieder verändern und es kämen plötzlich neue Lebewesen hinzu. Aber das ist natürlich Unfug.

      Ruuna sammelt begeistert Honig, wobei sie jedes Mal einen Stinkrank wirft, um die Bienen zu vertreiben. So kommen sie nur langsam voran. Primo ist schon ganz übel von dem Gestank und selbst Robinson und Mina scheinen die Lust daran verloren zu haben, sich gegenseitig zu ärgern.

      „Ich brauche dringend mal etwas frische Luft“, sagt Primo.

      Er klettert auf den höchsten Hügel der Gegend in der Hoffnung, dass der Gestank nicht bis zu seinem Gipfel hinaufreicht. Tatsächlich duftet es dort oben angenehm nach zarten Blumen. Außerdem hat man einen guten Ausblick über die umliegende Landschaft.

      In der Ferne entdeckt Primo die Dächer eines Dorfs.

      „Da ist es!“, ruft er. „Das Dorf im Südwesten!“

      Ruuna und Willert kommen zu ihm.

      „Moment noch, ich will nur kurz noch etwas Honig einsammeln“, erwidert die Hexe.

      „Ruuna, wenn du noch ein einziges Mal einen Stinktrank wirfst, gehe ich ohne dich weiter!“, ruft Willert genervt.

      „Jetzt stell dich doch nicht so an. Die riecht man doch kaum. Außerdem kannst du dir ja die Nase zuhalten.“

      Willert seufzt und rollt mit den Augen, während Ruuna in ihre Tasche greift, um eine weitere Glasflasche mit der gelblichen Flüssigkeit hervorzukramen.

      „Na sowas, ich habe gar keine Stinktränke mehr“, ruft sie aus. „Und Schwefel habe ich auch keinen dabei, sonst hätte ich mir einfach neue brauen können. So ein Pech aber auch!“

      Erleichtert atmet Primo auf. Auch die Bienen scheinen froh zu sein, dass Ruunas Vorrat an grässlichen Gerüchen erschöpft ist, und summen wieder fröhlich umher.

      Als

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