Kimberly - Abgerichtet. Tamora Donovan
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Kimberly - Abgerichtet - Tamora Donovan страница 4
»Ich möchte aber nichts sehen!«, entgegnete Kimberly patzig. »Ich habe die Nase gestrichen voll. Du ekelst mich an. Wie konnte ich mich nur von deinen schönen Worten so einlullen lassen?«
»Du wirst dir schön ansehen, was ich dir zu zeigen habe«, stellte John Masterson mit kalter Stimme klar. »Glaub mir, es ist in deinem eigenen Interesse!«
»Aha! In meinem eigenen Interesse? Das ich nicht lache! Mein Interesse ist es hier zu verschwinden!«
»Du wirst überrascht sein, wenn du es siehst«, behauptete Masterson mit einem vielsagenden Grinsen, bevor er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss.
Kimberly sprang aus dem Bett und schlüpfte in ihr Kleid. Als sie einen Blick in den Spiegel warf, erschrak sie vor sich selbst. Ihre Augen waren tief umrändert. Ihr Gesicht wirkte eingefallen und fast ein wenig grau. Angewidert von sich selbst wandte sie sich ab.
John Masterson erwartete sie in seinem pompös eingerichteten Wohnzimmer. Kostbare Bilder hingen an den Wänden, dicke Teppiche bedeckten den Boden. Eine Seite des Zimmers wurde von einer massiven Schrankwand eingenommen, in der technische Spielereien, wie ein riesiger Flachbildschirm und eine Stereoanlage, eingebaut waren. Davor standen, um einen langen Marmortisch, schwere Ledersessel und eine breite Couch.
Masterson forderte sie mit einer lässigen Handbewegung auf, vor dem Flachbildschirm Platz zu nehmen. Widerwillig ließ sich Kimberly nieder und sah den Mann verächtlich an. Ihn schien das völlig kalt zu lassen. Er spielte mit einer Fernbedienung in seiner rechten Hand. Kurz darauf flimmerte eine Weile der Bildschirm, dann aber wurde das Bild klar und deutlich.
Kimberly konnte den Partykeller erkennen. Männliche und weibliche Gestalten wälzten sich mehr oder weniger unbekleidet auf dem Boden herum. Einige bewegten sich in grotesken zombieartigen Verrenkungen durch den Raum. Andere wiederum hockten selbstvergessen in einer Ecke und fuchtelten wild gestikulierend mit ihren Armen durch die Luft. Sie schienen geistig völlig abwesend zu sein.
Plötzlich erkannte Kimberly sich selbst.
Sie lag splitterfasernackt auf dem Tresen der Kellerbar. Um sie herum befand sich ein Pulk nackter Männer, unter die sich auch ein paar Frauen gemischt hatten. Sie drängten sich um die Theke, um sich intensiv an ihr zu schaffen zu machen. Ihrem Gesichtsausdruck nach schien sie es zu genießen. Sie forderte die Männer sogar zu immer größeren Anstrengungen heraus. Kimberly tat dort Dinge, von denen sie sonst nicht einmal zu träumen gewagt hätte.
»Du widerliches Schwein!«, entfuhr es Kimberly und sie schlug ihre Hände vor das Gesicht, als gerade einer der Typen sie zu sich heranzog, ihre Beine anhob und weit spreizte, um von den anderen bejubelt und beklatscht in sie einzudringen, während eines der Mädchen auf die Theke kletterte, sich über ihren Kopf hockte, offensichtlich um sich von ihr lecken zu lassen. Kimberly fühlte sich zutiefst gedemütigt und wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. »Schalte das aus! Schalte das sofort aus!«
»Warum denn?«, erkundigte sich Masterson. Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen. »Das geht noch ewig so weiter. Du warst sehr aktiv, meine Liebe. Wenn ich richtig mitgezählt habe waren es dreizehn. So viele hätte ich dir gar nicht zugetraut. Alle Achtung! Sag bloß, du gefällst dir nicht als Hauptdarstellerin? Also ich habe ja schon viel gesehen und muss sagen, du warst sensationell.« Er grinste breit und als ob er sie nicht bereits genug gequält hatte, fügte er hinzu: »Besonders die Schlusssequenz hat es in sich. Die Jungs haben es sich nicht nehmen lassen dir alle in dein süßes Gesicht zu spritzen. Ich hätte das nie hinter deiner spröden Maske vermutet. Aber da kann man doch mal wieder sehen, wie man sich in einem Menschen täuschen kann.«
»Schalte endlich diesen Mist aus!«, schrie Kimberly wie von Sinnen. »Du bist ein echtes Dreckschwein – das ist einfach widerwärtig!«
Masterson lachte schallend, drückte dann aber doch einen Knopf der Fernbedienung, woraufhin das Bild erlosch. Mit einem hämischen Grinsen sah er sie an.
»Warum hast du das gemacht?«, wollte Kimberly wissen und ihre Stimme hatte jeden Klang verloren.
Masterson zuckte nichtssagend mit den Schultern. »Weil es mir einfach Spaß gemacht hat«, meinte er dann lapidar. »Ich habe gelesen, dass bestimmte Drogen den Zugang zu sonst unerreichbaren Regionen der Persönlichkeit öffnen können, also geheimste Wünsche offenlegen, die jemand in seinem Unterbewusstsein mit sich trägt. Ich wollte einmal testen, inwieweit da etwas dran ist. Jedenfalls muss es in deinem Unterbewusstsein sehr turbulent zugehen, milde auszgedrückt.«
Kimberly zitterte am ganzen Körper. Erschöpft lehnte sie sich im Sessel zurück. Ihr Gesichtsausdruck steinern und leer. Ihre Stimme war brüchig, als sie sagte: »Was hast du damit vor? Du wirst das doch sicher wieder löschen, oder?«
Masterson fingerte eine Zigarette aus der goldenen Box, die vor ihm auf dem Marmortisch stand. Nachdem er sie angesteckt hatte, blies er den Rauch genüsslich gegen die Zimmerdecke. Kimberly sah ihn mit fiebrigen Augen an. Er ließ sich viel Zeit mit seiner Antwort.
»Du wirst diesen Film doch keinem anderen zeigen, oder?«, flehte Kimberly daher noch einmal. Jeder Nerv an ihr vibrierte. Sie war in diesem Augenblick bereit, vor ihm auf die Knie zu fallen und sich noch mehr zu erniedrigen. »John, vernichte diese Aufnahme. Du wirst dir doch einen letzten Rest an Menschlichkeit bewahrt haben? Warum tust du mir das an? Was um alles in der Welt habe ich dir getan? Ich dachte immer, dass du ein Freund wärst.« Die hübsche Blondine war jetzt einem Weinkrampf nahe.
John Masterson blieb davon völlig unberührt. In aller Ruhe klopfte er bedacht die Asche seiner Zigarette ab, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich werde die Aufzeichnung nicht vernichten«, entgegnete er mit einer Stimme, die Kimberly eiskalt über den Rücken kroch. »Ich brauche das Filmchen noch. Weißt du eigentlich, dass ich dich durch diese Aufnahme in die Hand bekommen habe?«
Kimberly nickte, das Atmen fiel ihr zunehmend schwerer. Tränen glitzerten in ihren Augen. In ihrem makellosen Gesicht arbeitete es verzweifelt. »Ja, ich weiß, dass du mich in der Hand hast«, erwiderte sie heiser. »Willst du mich erpressen? Willst du etwa Geld von mir? Ich habe nichts, John! Nichts, was dich bei deinem unermesslichen Reichtum interessieren könnte.«
»Oh doch, du hast etwas«, gab er lächelnd zurück. Es war ein gefährliches Lächeln, bei dem es Kimberly erneut kalt den Rücken hinunterfuhr. »Kimberly, du bist heiß und hast einen wunderschönen Körper, für den gewisse Männer zu gern ein Vermögen bezahlen würden, um ihn einmal zu besitzen.«
»Willst du mich etwa zwingen, dich zu lieben? Was versprichst du dir davon? Ich wäre eine eiskalte Geliebte. Du könntest von mir kein Gefühl erwarten. Unser Zusammensein wäre erfüllt von Hass und Ekel. Stellst du dir so unsere Beziehung vor?«
»Wer spricht denn von mir?«, erwiderte Masterson zynisch. »Nein, nein, mein Täubchen, mich interessierst du nur am Rande. Wenn mir danach zumute ist, werde ich es dir mitteilen. Ich habe etwas ganz anderes mit dir vor. Du wirst künftig für mich arbeiten.«
»Ich soll für dich arbeiten?«, fragte Kimberly erstaunt. Sie hatte immer noch nicht verstanden hatte worauf ihr Gegenüber abzielte. »Wie stellst du dir das vor?«
John Masterson lachte finster. »Ganz einfach ... Ich habe gewisse Geschäftsfreunde, denen ich hin und wieder etwas Besonderes bieten muss. Du verstehst, was ich meine. Sie kommen aus Europa, Asien und Amerika. Die sind alle gierig auf schöne Frauen und besondere Spielchen. Von deinen Qualitäten in dieser Beziehung konnten wir uns ja gerade