Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff. Marcel-Martin Kuhnt

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Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff - Marcel-Martin Kuhnt Fee Dagna

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Bänkelsänger hatte er von der ‚Dreifelderwirtschaft’ erfahren.

      Der fahrende Händler Ger, war ein weiser Mann und als Paul ihn fragte ob er etwas über die ‚Dreifelderwirtschaft’ weiß, da war der in seinem Element. „Ich komme viel herum, manches ist nichtig, aber anders dafür umso bedeutsamer! Also höre gut zu ich erkläre es dir.“

      Als Vergleich führte der Händler aus: „Du arbeitest doch auch nicht Tag und Nacht! Immer nur Grütze magst du auch nicht! Mal Haferbrei, mal einen guten Kanten Brot und am Sonntag ein Hühnchen! Und nachts ins Heia Bett!“ „Ach ein Hühnchen wäre nicht schlecht!“ seufzte Paul „War wohl lange kein Sonntag bei dir!“ lachte der Händler. „Wenn du mir das mit dieser ‚Dreifelderwirtschaft’ beibringst, will ich dafür sorgen, dass heute Sonntag ist und lade dich zum Schmausen ein!“ rief Paul begeistert! „Gut, hör zu!“ „Bertha! Bertha, schlachte den alten Gockel, wir müssen eh einen neuen kaufen!“ „Bist du verrückt! Unseren schönen Italiener Hahn! Weit und breit findet man nicht so einen!“

      Ihr müsst wissen, ums Viehzeug kümmerte sich Bertha, während Paul und in letzter Zeit auch Kuno, sich auf den Feldern umtaten. Nur die Pflege der beiden Ochsen, das war Kunos Aufgabe. So konnte Paul auch nichts von der wundersamen Verwandlung des alten Hahnes wissen. „Dann back eben einen Dinkelkuchen! Wir haben einen Gast!“

      Der Händler sprach: „Lass gut sein Bauer. Ein gutes Stück Brot reicht auch, höre gut zu, was ich dir nun sage, du musst dein Ackerland in genau drei Teile aufteilen.

      Auf dem Ersten Teil baust du ein Getreide, Hafer, Roggen, Dinkel oder für die Herrschaft Weizen, wie beliebt.

      Auf dem Zweite Acker baust du Rübe, Bohne oder Pastinake, auch wie beliebt, kannst auch halb Rübe halb Bohne diesen Acker teilen.

      Den dritten Acker lasse brachliegen! Auf dass er sich erholt! Nessel, Gras oder andere gewachsene Kräuter pflügst du im nächsten Jahr unter. Das wird wie Dünger, nutzt du auch Mist?“ unterbrach sich der Händler. „Aber sicher!“ antworte Paul mit einem gewissen Stolz in der Stimme. „Der Mist wird aufs Feld gebracht und dient den Pflanzen als Nahrung!“ Der Händler fuhr fort: „Dann tauscht du und lässt einen anderen Acker in der Brache. So fährst du alle Jahre fort, und du wirst sehen, es lohnt sich!“ Da trat die Magd Jutta ein „Hier ein Kuchen, habe ich gestern für die Besucher gebacken, die sind aber nicht erschienen, so sollt ihr euch laben!“ „Oh laben ist wohl das rechte Wort, was für eine hübsche Person, eure Magd, Herr Bauer!“ „Unsere Magd, ja eine hübsche Person!“ mit vorgehaltener Hand aber zum Händler: „Das ist ja das Elend, die Frau ist sehr eifersüchtig.“ „Wollt Ihr euch von euer Magd trennen? Ich täte sie sofort in Dienst nehmen. Hübsche Weiberleute verkaufen besser, als ich alter Esel!“ flüsterte der Händler zurück. Natürlich haben Juttas spitze Ohren alles mitbekommen!

      „Wo ist Kuno eigentlich?“ wollte Paul wissen. „Gewiss wieder beim Truchsess, der bringt ihm auf Dagnas Geheiß hin, Fechten und Reiten sowie das Führen der Lanze bei.“ sagte Jutta. Danach traten sie aus der Tür, der Händler wollte sich seinem Fuhrwerk zuwenden, da preschte ein Reiter in den vollen Galopp heran. „Hallo, Kuno, nicht so wild!“ rief Martha, die nun auch herbeigekommen war „Nicht das du mir zu schaden kommst!“ Der Reiter kam vor den Leuten zum stehen. Beugte sich vom Pferd herunter und sprach: „Nur keine Sorge, Mütterlein, so schnell falle ich nicht vom Pferd!“ „Wie hat ein Bauernsohn so ein edles Ross!“ wollte der Händler wissen. „Ich will ja auch nicht wissen, wieso du Krämerseele so elegant Kleidung trägst!“ entgegnete Kuno lachend und sprang vom Pferd! „Der Herr,“ dann zum Krämer gewandt: „wie heißt ihr denn überhaupt?“ „Ger von Rothebusch,“ antwortete der Händler „jetzt muss ich aber los, morgen zum Markttag in Börhausen will ich meine Ware feilbieten! Lebt wohl und danke für die Mahlzeit!“

      „Also,“ sprach Paul, nun zu Bruno gewandt „der Herr hat mir die ‚Dreifelderwirtschaft’ erklärt, werden wir ab nächstem Jahr mal probieren.“ Kuno ging ins Haus und sagte „Hallo, Mutter ich habe Hunger – ach ist heute Sonntag? Soviel Kuchen!“

      Juttas Abschied

      Der Händler wollte los, da trat Jutta vor den Händler. „Ihr müsst mir helfen, mein Brusttuch ist entzwei und ich brauchte dringend ein neues!“ Dass es bei einer Liebesnacht mit Kuno entzwei gegangen war, behielt sie lieber für sich. Jetzt war es Zeit sich was Neues zu suchen, denn Dagnas Auftrag war erfüllt. Magd, nein jetzt muss was Besseres her. Also umschmeichelte sie den Händler. „Gut, “ rief der Händler „ich muss nachsehen, kommt ruhig rauf auf den Wagen. Ganz hinten, bei einen Stapel Hemden, im Wagen fand Jutta den Händler. „Hier, wusste ich doch, Brusttücher, sind aber sehr selten nachgefragt, hier ein ganzer Schock. Seht selbst!“ „Gut „sagte Jutta „probiere ich gleich aus!“ Der Händler reichte ihr das erste Tuch. Schwupp, hatte Jutta die Bluse abgestreift und das Tuch umgebunden. Der Händler sah sie entgeistert an. „Ach Herr Rotehebusch, ihr seht doch wohl jeden Tag die hübschesten Weiberleute die sich eure Kleider anprobieren. Daher geniere ich mich vor euch gar nicht. Reicht mir doch das nächste Tuch!“ „Ja, ja“, sagte Ger „Aber solch prächtige Aussichten hatte ich noch nie!“ und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Wie aus Versehen, ließ Jutta das umgebundene Tuch herunterrutschen. So erhielt Ger die volle Ansicht auf die pralle Weiblichkeit! Schnell aber bedeckte sie ihren blanken Busen mit ihren Händen. „Oh, oh, entschuldigt, “ stammelte Ger, „Wollt ihr nicht diese hübsche Bluse probieren?“ „Die Bluse mein Herr, die war vor zwei Jahren große Mode aber heute? Zeigt mal her.“ Kurzerhand zog Jutta die Bluse über. „Steht euch doch prächtig!“ sagte Ger „Da ihr euch wohl in der Modewelt auskennt wollt ihr nicht mit mir reisen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr...“ weiter kam er nicht. Jutta stürzte sich auf ihn. „Ja doch gerne… habt ihr nicht noch einen Rock für mich, seht der Alte macht nichts mehr her!“ Schon hat sie die Buchsen ausgezogen. So schnell hat man wohl keinen Rock gefunden denn der Wagen fing an zu schaukeln und ein heißes Stöhnen war zu hören. Martha schickte die Familie ins Haus, machte drei Kreuze, die verrückte Jutta war sie los!

      Dagnas Kinder

      Auch von den Börhoff gibt es Neues zu berichten. Ihre fünf Kinder wuchsen prächtig heran.

      An deren Ausbildung wurde nicht gespart. Die beiden ältesten Kinder wurden aufs regieren vorbereitet. Wer nun Nachfolger werden sollte stand noch nicht fest. Alexander, der älteste der Kinder sagte ständig zu seiner Schwester Alexandra: „Du, wirst am besten Monarchin, da kann ich mich ganz und gar auf meine Forschungen konzentrieren!“ Das war seine Welt! Sterne beobachten, Horoskope aufstellen und Bücher über ferne Länder studieren. „Das könnte dir so gefallen!“ konterte Alexandra, seine Schwester „Ich soll meine Malerei an den Nagel hängen, nur, weil du dich drücken willst! Nix da! Du wirst Herrscher und ich werde deine Beraterin!“ sie fügte noch hinzu „Wenn es meine Zeit erlaubt!“

      Camillo der mittlere Sohn hatte seine Passion gefunden! Er wurde Baumeister! Die Pläne für die größten Kathedralen, mächtigsten Festungen hat er in seinen jungen Jahren schon entworfen. Seine Schwester Camilla, die zweitjüngste, war schon ausgezogen. Sie hatte sich Hals über Kopf in einen Minnesänger verliebt und war mit diesen durchgebrannt. Camilla ließ den Kontakt zu ihren Geschwistern nie abreißen. So wussten alle, dass es ihr gut geht.

      Und da war noch das Minchen, an und für sich Hermine, das jüngste Kind. Aber Minchen passte viel besser zu ihr. Ihre freundliche, offene Art, die zierliche Erscheinung, und die Klugheit! Oh ja; das Minchen war schlau! Minchen bekam auch von ihrer Mutter, Dagna, Einzelunterricht.

      Wenn die anderen Kinder schreiend und tobend herumliefen, saß das Minchen still in ein Buch versunken in einer Ecke. Die Jahre gingen ins

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