Seal Team 9. Sarah Glicker

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Seal Team 9 - Sarah Glicker Seal Team

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er an mir vorbeigeht, werfe ich einen prüfenden Blick auf meine Klamotten. So will ich sichergehen, dass sie auch sauber sind, was allerdings der Fall ist.

      „Was kann ich für dich tun?“, frage ich ihn, nachdem ich die Tür geschlossen habe.

      Langsam dreht er sich zu mir herum. Sein Blick gleitet über meinen Körper und sorgt dafür, dass mein Magen zu kribbeln beginnt. So gut es geht, versuche ich das vor ihm zu verheimlichen. Doch ich bin mir nicht sicher, dass mir das auch wirklich gelingt.

      „Du könntest meine Einladung annehmen“, stellt er schließlich fest und sieht mich unverwandt an.

      „Deine Einladung?“

      Ich bin irritiert und das kann ich auch nicht für mich behalten. In diesem Moment habe ich keine Ahnung, wovon er spricht.

      Einige Sekunden sehe ich ihn schweigend an, während ich darauf warte, dass er weiterspricht. Doch das macht er nicht.

      Stattdessen setzt er sich in Bewegung und kommt auf mich zu. Seine Bewegungen sind geschmeidig, als wäre er auf der Jagd. Dicht vor mir bleibt er stehen, sodass ich meinen Kopf ein wenig in den Nacken legen muss, um ihn ansehen zu können. Dies hat allerdings noch zur Folge, dass mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Mein Mund öffnet sich ein Stück, damit ich besser atmen kann, während mein Kopf nun wie leer gefegt ist.

      „Ich habe mich dir gegenüber wie ein Idiot verhalten“, gibt er dann von sich.

      „So könnte man es auch bezeichnen“, erwidere ich, wobei ich nicht für mich behalten kann, dass ich ein wenig skeptisch bin.

      Seine ehrlichen Worte überraschen mich. Doch ich bin auch froh darüber. Sie zeigen mir nämlich, dass er sein Verhalten selber eingesehen hat. Und ich weiß, dass er sie genauso meint, wie er sie ausgesprochen hat. Das sagt mir unter anderem der Gesichtsausdruck, mit dem er mich betrachtet.

      „Es war total dämlich von mir, mich so zu besaufen, dass es beinahe in einer Schlägerei ausartet. Und eigentlich wollte ich es auch nicht. Deswegen hoffe ich, dass du meine Einladung annimmst. Wir könnten essen gehen, oder etwas anderes unternehmen. Einfach einen schönen Abend miteinander verbringen.“

      Er zuckt mit den Schultern und zeigt mir so, dass er selber noch nicht so genau darüber nachgedacht hat. Diese Erkenntnis sorgt dafür, dass ich leise lachen muss.

      Einen Moment habe ich keine Ahnung, ob er das wirklich gesagt hat, oder ich es mir nur einbilde. Doch sein Blick gibt mir zu verstehen, dass es wirklich passiert ist. Dies war kein Scherz und ich habe es auch nicht geträumt.

      Er hat mich gerade tatsächlich um ein Date gebeten!

      Zumindest fühlt es sich für mich so an.

      „Woher kommt dein Sinneswandel?“, frage ich ihn, da ich noch nicht so genau weiß, wie ich darauf reagieren soll.

      Ich brauche Zeit, um eine Antwort auf seine Bitte zu finden. Vor allem brauche ich aber auch mehr Informationen.

      „Du hast mich aus der Ausnüchterungszelle geholt, obwohl du es nicht musstest.“

      Sein Blick ist unschuldig, doch seine Körperhaltung ist es nicht. Dadurch, dass er mir so nah ist, hat er mich in Gefangenschaft genommen. Er setzt Gefühle in mir frei, die es mir gerade unmöglich machen, einen klaren Gedanken fassen zu können. Das ist etwas, was mir überhaupt nicht gefällt.

      „Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie gerne ich das nicht gemacht hätte.“

      Ich verziehe ein wenig das Gesicht und bringe ihn so zum Lachen.

      „Und dennoch hast du es getan.“

      Seine Stimme ist ruhig. Er macht den Eindruck auf mich, als würde er das wirklich wollen. Und ja, ich gebe zu, dass ich es auch will.

      Es geht nicht nur darum endlich herauszufinden, was mit ihm nicht stimmt und wieso er mich so angegangen ist. Es ist vor allem auch die Tatsache, dass ich so die Chance habe, ihn besser kennenzulernen und noch mehr Zeit mit ihm zu verbringen.

      „Ich würde mich gerne mit dir treffen“, flüstere ich also und nicke.

      Kaum habe ich ausgesprochen breitet sich ein glückliches Lächeln auf seinem Gesicht aus. Erst jetzt merke ich, dass die Ruhe nur nach außen war. Innerlich war er angespannt und hat sich Sorgen wegen meiner Reaktion gemacht. Und irgendwie muss ich zugeben, dass ich das süß finde. Denn bis jetzt hat es nicht den Anschein auf mich gemacht, als würde er das.

      Er hat mich jedes Mal in die Ecke gedrängt und mir so bewiesen, dass er sehr selbstbewusst ist. Daher ist das nun eine ganze neue Erfahrung für mich, was ihn angeht.

      „Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst.“

      Mit diesen Worten umfasst er meinen Hals, lehnt sich nach vorne und küsst mich sanft. Überrascht bleibe ich einen Moment so stehen, ehe ich den Kuss erwidere ich mich etwas an ihn lehne.

      Mein Herz hört auf zu schlagen und mein Kopf ist wie leer gefegt. An diesem Kuss ist nichts Freundschaftliches, oberflächliches, oder wie man es sonst nennen will. Dieser Kuss ist ein Versprechen, dass er noch viel weiter mit mir gehen wird, wenn ich es zulasse.

       Und bis morgen sollte ich mir im Klaren darüber werden, was ich will!

       Als er sich von mir verabschiedet, stehe ich noch eine Ewigkeit an der gleichen Stelle und starre auf die geöffnete Tür. Niemals hätte ich gedacht, dass dieser Mann so ein großes Chaos in mir anrichten kann, nachdem wir uns so oft gestritten haben. Dennoch hat er es geschafft.

       Und jetzt kann ich nichts anderes tun, als abzuwarten, was der morgige Abend uns bringen wird.

      9

      Brady

      „Was macht ihr denn hier?“

      Fragend blicke ich Riley, Killian und Sean an, als sie abends vor meiner Tür stehen. Dabei kann ich nicht für mich behalten, dass ich nicht mit ihnen gerechnet habe.

      „Ah“, ruft Sean aus und geht mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an mir vorbei.

      Irritiert sehe ich ihnen nach, da ich keine Ahnung habe, was sie von mir wollen. Gleichzeitig werfe ich einen prüfenden Blick auf die Uhr. Doch ich habe noch etwas Zeit, um sie wieder loszuwerden, bevor ich mich auf den Weg zu Kendra mache, um den Abend mit ihr zu verbringen.

      „Wir waren gerade in der Nähe und dachten uns, dass wir vorbeikommen. Schließlich haben wir dich schon lange nicht mehr gesehen“, erklärt nun Killian.

      „Gleichzeitig haben wir gehofft, dass wir dich in einem nüchternen Zustand vorfinden. Allerdings sind wir nicht davon ausgegangen. Und ich muss sagen, dass du ganz vorzeigbar aussiehst.“

      Riley sieht mich von oben bis unten an. In der nächsten Sekunde erkenne ich jedoch den verwunderten Gesichtsausdruck, als er nicht das an mir erkennt, von dem er anscheinend ausgegangen ist.

      „Du bist tatsächlich nüchtern“, stellt er trocken fest. Allerdings erkenne ich auch die Bewunderung in seiner Stimme.

      „Ja,

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