Seal Team 9. Sarah Glicker

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Seal Team 9 - Sarah Glicker Seal Team

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auf eine Beziehung einlässt, oder eine Frau darin einweiht, was man macht.

      Man geht jedem Risiko aus dem Weg, weil die Frau, mit der man zusammen ist, immer Angst hat, dass einem etwas passiert. Doch ich will es ihr nicht verheimlichen. Sie hat ein Recht darauf, es zu erfahren und zu wissen, auf was sie sich eingelassen hat. Ganz davon abgesehen kann ich es eh nicht ewig vor ihr verheimlichen.

      „Ich bin ein Navy Seal“, erkläre ich ihr schließlich und breche so das Schweigen, welches sich zwischen uns gebildet hat.

      Das Geräusch, als sie scharf die Luft einzieht, dringt an meine Ohren. Ich verstärke meinen Griff um ihre Hand, während ich gleichzeitig Angst habe, dass sie sich mir entzieht. Doch das macht sie nicht.

      Es ist eher das Gegenteil der Fall. Sie greift auch mit der anderen Hand nach mir, als würde sie sich an mir festhalten wollen.

      „Ist das dein Ernst?“, fragt sie mich schließlich.

      Keine Sekunde wendet sie sich von mir ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass sie sich wieder ein wenig aufrichtet und sich so in meine Richtung dreht, dass sie mich besser ansehen kann.

      „Ja.“

      Mehr sage ich nicht. Allerdings weiß ich auch nicht, was ich sonst dazu sagen soll. Ich glaube, dass sich wohl jeder vorstellen kann, dass es ein gefährlicher Job ist. Daher brauche ich ihr das nicht extra zu sagen.

      „Und wo fahren wir jetzt hin?“

      „Wir werden bei einem Kollegen bleiben. Dort wird man uns nicht suchen.“

      Einige Sekunden ist es still im Auto. Mir ist bewusst, dass sie erst einmal verarbeiten muss, was ich gerade alles gesagt habe. Doch ich hasse es, dass sie schweigt. Mit jeder Sekunde wird die Entfernung zwischen uns noch größer, zumindest kommt es mir so vor. Und das gefällt mir überhaupt nicht.

      Schweigend fahre ich die nächsten Minuten weiter.

      Als sie sich endlich wieder in meine Richtung dreht, habe ich die Hoffnung schon aufgegeben, dass sie noch etwas sagen wird.

      „Meinst du, dass der Brand und der Einbruch in mein Haus etwas miteinander zu tun haben?“

      Ja, dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen. Allerdings wollte ich mich damit nicht auseinandersetzen. Doch ich muss zugeben, dass es am Wahrscheinlichsten ist. Dies behalte ich jedoch für mich.

      Kendra soll sich nicht deswegen auch noch Sorgen machen. Sollte es nämlich so sein, habe ich sie mit in diese Geschichte, was auch immer das für eine ist, hineingezogen. Und das gefällt mir überhaupt nicht.

      12

      Kendra

      Mit geöffneten Augen liege ich in der Dunkelheit des Zimmers und versuche mein noch immer wild schlagendes Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen. Doch die Wahrheit sieht so aus, dass es mir in der letzten Stunde nicht gelungen ist und ich daher auch nicht glaube, dass ich es jetzt schaffen werde.

      Immer wieder geht mir der Moment durch den Kopf, in dem man das erste Mal auf mich geschossen hat. Erst habe ich es nicht realisiert. Das heißt, ich habe es schon realisiert, aber nicht wirklich wahrgenommen. Doch in dem Moment, in dem Brady mich hinter die Hauswand geschoben hat, habe ich verstanden, was hier gerade los war. Und das war der Moment, in dem ich mich am liebsten auf den Boden gelegt und ergeben hätte.

      Allerdings bin ich froh darüber, dass ich es nicht getan habe. Wer auch immer diese Männer waren, sie waren hinter uns her und ich habe es nur Brady zu verdanken, dass ich noch lebe. Ich kenne mich mit solchen Situationen nicht aus. Daher rechne ich mir auch keine allzu großen Überlebenschancen ein, wenn ich alleine auf mich gestellt gewesen wäre.

      Brady hat mich zu seinem Freund Riley gebracht, den ich schon an meinem ersten Tag in dem neuen Haus gesehen habe. Nun sitzt er mit ihm und ein paar anderen Männern, die in der letzten Stunde nach und nach gekommen sind, im Wohnzimmer und erzählt ihnen was passiert ist.

      Ihre leisen Stimmen dringen durch die Tür zu mir hindurch. Ich habe zwar keine Ahnung, was sie genau sagen, doch aufgrund ihrer Stimmen weiß ich, dass sie alle wütend sind.

      Ich hingegen bin damit beschäftigt zu verarbeiten, dass ich mich tatsächlich mit einem Navy Seal getroffen habe. Als ich hergezogen bin, habe ich mir geschworen, dass ich genau das nicht machen werde. Ich habe mich nie als eine Soldatenfrau gesehen. Und schon gar nicht als die eines Seals. Ich wollte immer wissen, dass mein Mann abends nach Hause kommt und ich mir keine Sorgen um ihn machen muss.

      Mir ist bewusst, dass sie in dieser Stadt ihr Hauptquartier haben. Ich glaube, das weiß jeder, der auch nur ansatzweise zwischendurch mal vor die Tür geht. Doch ich habe nicht gedacht, dass er einer von ihnen ist.

       Auch, wenn ich es hätte wissen müssen.

      Und das bringt mich zu meiner nächsten Frage.

       Was ist passiert, dass er sich in psychologischer Behandlung befindet?

       Das etwas vorgefallen sein muss weiß ich. Doch mich würde interessieren, wie diese Geschichte aussieht.

       Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergeht, bis ich höre, wie sie sich voneinander verabschieden und die Tür aufgeht, um einige Sekunden später wieder ins Schloss zu fallen. Doch ich weiß, dass es eine Ewigkeit ist. Und dann dauert es noch einmal ein paar Minuten, bis die Tür zum Gästezimmer aufgeht und ich die Umrisse von Brady im Licht der aufgehenden Sonne erkennen kann.

       Einige Sekunden steht er im Türrahmen und sieht mich einfach nur nachdenklich an. Doch dann schließt er sie wieder und kommt auf das Bett zu. Seufzend lässt er sich auf die Kante sinken und greift nach meiner Hand.

       „Geht es dir gut?“, fragt er mich schließlich.

       Einen Moment sehe ich ihn an, ehe ich mich aufrichte und leise seufze.

       „Ich muss den Schreck noch ein wenig verarbeiten, aber mir geht es gut“, erkläre ich ihm und zucke mit den Schultern.

       Er wirft mir einen skeptischen Blick zu, als würde er sicher gehen wollen, dass es auch mein ernst ist. Doch ich lasse keinen Zweifel daran. Daher beuge ich mich ein Stück nach vorne und küsse ihn sanft. Gerade kommt es mir so vor, als könnte ich ihn nur so davon überzeugen, dass er sich keine Sorgen um mich machen muss.

       „Du brauchst dir keine Gedanken zu machen“, flüstere ich dennoch.

       „Das mache ich aber, da ich weiß, wie das hätte ausgehen können. Und das werde ich so lange, bis ich weiß, was hier los ist.“

       Ich spüre die Anspannung, die von ihm ausgeht. In meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken während ich überlege, wie ich dafür sorgen kann, dass er sich ein wenig entspannt. Doch es ist egal, was mir in den Sinn kommt, ich bin mir sicher, dass es nichts bringen wird.

       Am liebsten würde ich ihm sagen, dass er es der Polizei überlassen soll, damit sie herausfinden, was hier los ist. Doch ehrlich gesagt bin ich mir gerade nicht sicher, ob die da wirklich etwas unternehmen können. Außerdem ist er ein Seal.

       Er weiß, was er macht. Das hat er mir vorhin schon bewiesen und die Tatsache, dass seine Teamkollegen so schnell hier waren, beruhigt mich irgendwie.

      

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