Ein heißer Dreh. Tilman Janus

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Ein heißer Dreh - Tilman Janus

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und auf mich zu. Ich mache mich auf eine Schimpfkanonade gefasst. Er hat sowieso Ärger, und dann komme ich noch und störe die Aufnahmen!

      »Hallo!«, grüße ich verlegen.

      Der Typ ist um die vierzig, rothaarig, schmal und lang wie eine Bohnenstange, wirkt aber sehr durchsetzungsfähig.

      »Dich schickt der Himmel!«, sagt er zur Begrüßung auf Englisch und streckt mir die Hand hin.

      »Warum das?«, frage ich vor Verblüffung auf Deutsch.

      »Ah, auch noch die passende Sprache!«, meint er, nun auch auf Deutsch. Sein Gesicht hellt sich immer mehr auf. »Unser Tonassistent ist krank geworden. Du hast doch bestimmt Zeit, um mal kurz mit anzupacken?«

      Abgesehen davon, dass er sicherlich keinen Widerspruch geduldet hätte, bin ich natürlich sofort Feuer und Flamme. Er nimmt mich beim Arm, ohne meine Antwort abzuwarten, und zieht mich zu der Gruppe hin. Mir fällt auf, dass keine einzige Frau dabei ist.

      »Hier ist unser neuer Tonassistent«, verkündet der Rothaarige. »Dann können wir endlich anfangen. – Wie heißt du?«, fragt er, zu mir gewandt.

      »Rainer«, sage ich und schaue in die Runde. Alles ziemlich junge Männer, zwei davon wirklich gut aussehend! Der eine gefällt mir besonders, er ist etwa fünf Jahre älter als ich, ein dunkelhaariger Hüne mit einem schön geschnittenen Gesicht und wundervollen, braunen Augen. Ich fange einen Blick von ihm auf, der mir weiche Knie beschert. Etwas irritiert bin ich nur, weil er eine Mönchskutte trägt. Der ist doch nicht etwa wirklich ein Mönch? Das wäre ja ein Jammer!

      »Hallo, ich bin Kolja, der Tonmann«, sagt jemand neben mir. Ich schaue ihn an. Ein netter, mittelblonder Typ, wenn auch keine Schönheit. »Ich zeig dir mal, was du machen sollst.« Bereitwillig gehe ich mit ihm zu einem Mischpult, das etwas abseits steht. »Ich habe hier mit der Technik zu tun«, erklärt er. »Du musst das Mikrofon halten.« Er drückt mir einen enorm langen Metallstab in die Hand, an dessen Spitze ein Mikrofon steckt, das mit einer Art Pelz bezogen ist.

      »Wozu ist denn das Fell?«, frage ich.

      »Damit das Windgeräusch nicht mit auf die Tonspur kommt. Du musst das Mikrofon immer so halten, dass es möglichst nahe an den Mündern ist, aber nie mit aufs Bild kommt. Schau immer zu Mike hin, das ist unser Kameramann, der Dicke da hinten. Wenn er mit der Hand eine Bewegung nach oben macht, musst du das Mikro etwas höher ziehen. Alles klar?«

      »Hoffentlich schaffe ich das!«, seufze ich. »Hab so was noch nie gemacht.«

      Kolja grinst. »Wichtig ist nur, dass du deine Gedanken zusammenhältst«, meint er.

      Ich verstehe nicht, was er damit meint. Hält er mich für blöd?

      »Ist der lange Rothaarige euer Regisseur?«, frage ich noch leise.

      »Ja, er nennt sich so.« Kolja kichert lautlos. »Heißt Gerry. Wenn wir nicht tun, was er will, explodiert er jedes Mal.« Er schiebt mich vor zu einer sehr malerischen Ecke der Burgruine. Wahrscheinlich war das im Mittelalter der Bankettsaal. Man kann noch die großzügigen Raummaße sehen und Teile der hohen Fensterbögen. Bestimmt war die Holzdecke früher schön bemalt. Jetzt gibt es keine Decke mehr, die Sonne scheint von oben in den Saal, und statt eines kostbaren Fußbodens schimmert nur der blanke Fels.

      Zwei der Männer tragen ein Bett aus einem der Zelte in den ehemaligen Bankettsaal. Ich traue meinen Augen nicht. Es ist ein richtiges Himmelbett aus dunklem, geschnitztem Holz, bespannt mit rotem Stoff und verziert mit goldenen Quasten. So etwas in der Art muss vor etwa 700 Jahren in dieser Burg gestanden haben.

      »Sven, dein Kostüm!«, ruft Gerry, der Regisseur. »Und Miguel, zieh die Kapuze über!«

      Sven, der andere von den beiden Gutaussehenden, ist hellblond und hat schmachtende, blaue Augen. Er streift sein Shirt und die Shorts ab. Mir wird plötzlich ziemlich heiß, denn er hat nichts drunter. Kurz sehe ich ihn splitternackt, und er ist wirklich schön. Sein respektabler Schwanz wirkt ein kleines bisschen steif. Die anderen Männer scheinen gar nicht darauf zu achten. Dann wirft sich Sven rasch in eine Art mittelalterliches Prinzenkostüm, ebenfalls mit viel Gold verziert. Er setzt sich in wirkungsvoller Pose auf das Prunkbett.

      Miguel, mein Favorit, der dunkelhaarige Hüne, zieht sich die Kapuze über seine Locken.

      »Ruhe am Set!«, schreit Gerry. »Klappe!«

      Der Regieassistent hält die Klappe hoch. Mike, der Kameramann, der übrigens gar nicht so dick ist, kommt mit der tragbaren Filmkamera auf der Schulter langsam näher. Ein Kamera-Assistent nähert sich mit einer kleineren Handkamera aus einem anderen Blickwinkel.

      »Action!«, brüllt Gerry.

      Jemand boxt mir von hinten in die Rippen. Ich erinnere mich, dass ich hier nicht Zuschauer bin, sondern mitarbeiten soll. Ich neige die lange Mikrofonstange über das Set und schaue immer wieder zu Mike hin, ob er zufrieden ist. Es scheint so.

      Sven räkelt sich jetzt auf dem Bett wie jemand, der sich verdammt einsam fühlt. Er reibt mit den Fingern über seine Nippel, die unter der dünnen Kostümseide deutlich zu sehen sind. Nach und nach wandern seine Hände tiefer und tiefer. Er beginnt, seine Schrittbeule zu massieren und stöhnt dabei leise. Und da endlich begreife ich, was hier gedreht wird – ein historischer Porno! Vor Aufregung lasse ich fast die Mikrofonstange fallen. Gerade noch sehe ich Mikes Hand, die wild gestikuliert, und hebe die Stange etwas an.

      Da kommt schon Miguel ins Bild, der Mönch. Feierlich wandelt er in seiner langen, braunen Kutte auf das prinzliche Bett zu. Sven schreckt hoch, als fühle er sich ertappt. Unter seiner seidenen Hose ist ein schöner, leckerer Ständer zu erkennen. Ich spüre, wie auch mein Schwanz in der Hose wächst. Jetzt verstehe ich die Bemerkung, dass ich meine Gedanken zusammenhalten soll – aber genau das ist höllisch schwierig!

      Miguel grüßt den Prinzen ehrerbietig und beugt das Knie vor ihm. Sven starrt ihn lüstern an. Er fordert ihn auf, sich wieder hinzustellen, und greift unter die raue Kutte. Dann befielt er, dass der Mönch die Kutte ablegen soll. Ich kann kaum noch diese blöde Stange halten, denn Miguel lässt die Kutte über seine Schultern hinab zu Boden rutschen. Er ist vollkommen nackt. Sein muskulöser Körper ist perfekt. Die Bizepse, das breite Kreuz, die hellbraune Haut, der knackige, pralle Hintern. Feine, dunkle Härchen zieren seine muskelstarke Brust. Sein gigantisches Teil ragt über einem riesigen, dunkel behaarten Sack hart nach vorn, fast bis in das prinzliche Gesicht. Der Prinz packt diesen herrlichen Kolben, beugt sich vor und lässt ihn in seinen Mund gleiten.

      Mir wird schwindlig. Meine Hände zittern. Mein Schwanz steckt steinhart in meinem linken Jeansbein und tut weh, weil er nicht genug Platz hat. Meine Eier scheinen überzulaufen. Ich weiß, dass gleich ein nasser Honigfleck in meiner Hose zu sehen sein wird.

      »Klappe!«, höre ich Gerry wie von Ferne rufen.

      Jemand nimmt mir die Mikrofonstange aus der Hand.

      »Das ist kein Tonassistent, das ist ein Darsteller!«, höre ich Gerrys begeisterte Stimme. »Wir haben doch noch das Kammerdienerkostüm, das müsste ihm passen. Holt es mal schnell!«

      Ich weiß nicht, wie mir geschieht. Mehrere Hände kleiden mich aus. Mein Harter wippt endlich befreit nach oben. Ich muss ein Dienerkostüm anziehen. Mein Schwanz wird hoch an den Bauch gedrückt.

      »Du sagst einfach: Aber Hoheit, was tut Ihr mit diesem Mönch? Der Rest ergibt sich. Improvisiert einfach!« Das ist mein Regisseur!

      Ich

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