SEX & other DRUGS - Novembertau. Mira Schwarz

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SEX & other DRUGS - Novembertau - Mira Schwarz

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angebunden und blicke zur Tür. »Es wird Zeit, dass ich mein Leben wieder beginne. Du hast lange genug uns beide durchfüttern müssen. Am nächsten Montag sollte ich wieder arbeiten gehen. Ich rufe sofort meinen Chef an.«

      Mit einer schnellen Bewegung habe ich den Schlüssel aus Ryans Mantel geholt und die Tür geöffnet. Ein wohliger und allzu bekannter Duft drückt sich mir entgegen.

      »Das ist mein Mädchen! Aber bist du dir auch sicher?«, vergewissert sich Ryan, während er die Tasche über die Schwelle hievt. »Immerhin kannst du dir noch etwas Zeit lassen. Das Geld reicht noch bis …«

      Ich schmeiße die Tür ins Schloss und drücke Ryan gegen das Holz, während ich jeden seiner Laute mit einem Kuss ersticke. Ein lange verloren geglaubtes Gefühl durchzieht meinen Körper. Mir wird heiß und kalt zugleich, als sich unsere Zungen streicheln und die Lippen berühren. Nach einigen Sekunden lasse ich ihn wieder atmen.

      »Wow«, stöhnt er grinsend. »So etwas kenne ich ja noch gar nicht von dir.«

      Ich weiß selbst gerade nicht, warum ich das getan habe. Peinlich berührt gehe ich einen Schritt zurück. »Entschuldige, da sind wohl gerade ein paar Emotionen hochgekocht.«

      »Dafür musst du dich nicht entschuldigen.«

      Ich nehme seine Hand. »Ich will wieder arbeiten gehen. Du hast lange genug mich auf deinen Schultern getragen. Aber das ist heute alles egal. Gib mir nur kurz Zeit für diesen einen Anruf, danach gehen wir in die Bar und melden uns im Leben zurück.«

      Ryan drückt sich an mich. »Das klingt nach einem guten Plan, Jasmin.«

      Kapitel 3 - Hitziger Alltag

      »Ich habe dich vermisst, Kleines.«

      Das sagt Carmen mir nun zum sechsten Mal an diesem Abend. Wieder lächle ich, lege die Hand auf ihren Arm und sage: »Danke, ich euch auch.«

      Tatsächlich habe ich das. Auch, wenn es mir nicht allzu sehr bewusst ist. Es tut gut, hier zu sein. Die Cocktailbar liegt mir. Alle Nachbarn sind hier, ein paar Kollegen – sie haben sogar zusammengelegt und mir einen Gutschein für das Spa an der Main Street geschenkt. Dort, wo ich ab und zu mal hingehe, wenn es mir alles zu viel wird. Sogar Mr. Hedfield ist gekommen. Obwohl ich auf meinen Boss ganz gut hätte verzichten können. Wieder hat er sich angezogen, als würde er auf eine Dinner-Party gehen.

      Carmen bestellt noch zwei Shots, wirft ihre blonden, wundervollen Haare zurück und schenkt dem Kellner dabei einen Augenaufschlag, der ihn beinahe aus den Schuhen kippen lässt.

      Ich muss grinsen. Nur ganz kurz, damit es Ryan nicht mitbekommt. »Machst du das immer noch?«, will ich an Carmen gewandt wissen.

      »Ab und zu.« Sie nippt an ihrem Drink. »Es geht doch nichts über Freigetränke.« Triumphierend sieht sie mich an, hält das Glas in die Höhe und gibt mir den anderen Shot. »Auf dich und schön, dass du wieder da bist.«

      Wir trinken den Limonenschnaps und verziehen fast zeitlich das Gesicht.

      »Ich muss echt aufhören, mein Boss ist hier.«

      Carmen wischt den Gedanken mit einer Handbewegung beiseite und lehnt sich flüsternd zu mir. »Vergiss das Frettchen. Heute ist dein Abend, das hast du dir verdammt noch mal verdient.«

      Kurz blicke ich zu Mr. Hedfield. Wie oft habe ich bei Carmen über ihn gelästert. Mit seinen kurzen braunen Haaren, dem Vollbart und seiner nicht gerade staatlichen Größe, gepaart mit dem runden Bauch, haben wir ihn »Frettchen« getauft. Natürlich nur hinter seinem Rücken. Gemein, ich weiß, aber manchmal hat unser Filialchef Phasen, dass er einen fiesen Spitznamen einfach verdient.

      »Alan Hedfield – unser Frettchen«, hauche ich gedankenverloren und ahme das Tier nach. Als er mich ansieht, gucke ich weg, fange mit Carmen an zu lachen und schäme mich im nächsten Moment, dass ich so eine Idiotin bin. Immerhin ist er hier. Ich habe zwar keine Ahnung, warum, vielleicht will er nur zeigen, was für ein guter Chef er ist, aber das spielt keine Rolle.

      »Und wo wir gerade dabei sind, wann fängst du wieder an?«

      Ich merke, wie mein Blick abschweift. »Das sollte ich eigentlich gleich mit meinem Boss bereden.«

      »Ich denke, es ist gut, wenn du wieder auf das Pferd steigst und losreitest. Es gibt keine bessere Übung als den Alltag.«

      Ein paar Sachen fehlen mir noch in meinen Erinnerungen. Zum Beispiel fällt mir jetzt erst ein, dass Carmen liebend gerne reitet und mit gleicher Leidenschaft Vergleiche mit ihrem Hobby zieht. Als Erbin eines kleinen Vermögens hat sie natürlich auch die Zeit dazu. Die kleine Boutique, nicht weit von meinem Arbeitsplatz, betreibt sie dabei nur zum Spaß und Zeitvertreib.

      »Du hast ja recht«, murmele ich schließlich und fahre mir über die Narben an meinen Knöcheln. Wo ich die wohl herhabe?

      »Dann solltest du es wirklich auch anpacken.« Carmen streckt die Hand in die Höhe und gibt mir einen kleinen Stups, damit ich in seine Richtung torkele. »Mr. Hedfield, Miss Ashcroft möchte Sie gerne sprechen.« Sie ruft die Worte absichtlich laut, damit es für mich keine Möglichkeit gibt, aus der Situation herauszukommen.

      Automatisch werfe ich ihr einen bösen Blick zu und bin ihr in der nächsten Sekunde bereits dankbar für ihre Hilfe.

      »Sie wollten mich sprechen?«

      Mr. Hedfield lächelt mich an und nippt an seinem Tee. Da er dieses versucht, gleichzeitig zu tun, entbehrt es nicht einer gewissen Komik, dass ein paar Tropfen auf seinem Jackett landen. Er ist in der Bar der Einzige, der noch eine Krawatte trägt oder Tee bestellt, und er macht nicht den Eindruck, als dass er dies in nächster Zeit ändern will.

      »Ja, Sir. Es geht um meine Stelle bei der First Pacific Bank. Sie haben meine Position noch nicht neu besetzt, nehme ich an?«

      Er nickt verstehend, erhebt sich vom Hocker und sieht mich mit gutmütigen Augen an. Dabei muss er hochgucken, um mir ins Gesicht zu sehen. »Jasmin, Sie wissen, dass ich immer ein Fan von Ihrer Arbeit war. In den letzten drei Monaten konnten wir uns noch mit Mitarbeitern von anderen Filialen über Wasser halten. Aber nun wird es langsam eng.«

      Ich muss schlucken, kein gutes Zeichen. »Das kann ich verstehen, Sir. Deshalb würde ich gerne auch wieder anfangen. Montag bereits, wenn es Ihnen recht ist.«

      Das Frettchen überlegt eine Weile, lächelt dann wieder und trinkt erneut. »Mir wäre es nur wichtig, dass Sie wieder ganz die Alte sind und natürlich wäre das auch im Interesse unserer Kunden. Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir dies mit einer Leistungsprüfung am Montag untermauern?«

      »Natürlich nicht«, schießt es aus mir hervor und erst Herzschläge später bemerke ich, dass dies jeder am Tisch mitbekommen hat. Alle Augenpaare sind auf mich gerichtet.

      »Sollten Sie diese allerdings nicht bestehen …«

      Den Satz muss er nicht beenden. Hedfield dreht sich zufrieden weg. Höre ich da ein kurzes Kichern?

      Mit offenem Mund stehe ich da und weiß nicht so recht, was ich sagen soll. Ist das wirklich ein Test, um zu sehen, ob ich meinen Job behalten darf? Was zum Teufel ist hier gerade passiert? Ich fühle mich in die Schule zurückversetzt und spüre sofort,

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